Extremer "Ab Werk"-Verbrauch???
Hallo,
ich habe mir kürzlich bei einem BMW Händler einen gebrauchten 520d Touring (G31) LCI gekauft, mit dem ich seither auch sehr zufrieden bin.
Das Fahrzeug hatte beim Kauf knapp 29.000km am Tacho. Inzwischen bin ich selbst etwa 2.000km damit gefahren (fast nur Stadt, etwas Autobahn) und komme bisher auf einen Durchschnittsverbrauch von 7,5 l/100km.
Einige Zeit nach dem Kauf ist mir aufgefallen, dass in der Fahrzeug-Info ein vollkommen unrealistischer "Ab Werk"-Durchschnittsverbrauch von 14,7 l/100km (!) angezeigt wird.
Wie ist das möglich?
Ich habe auch schon bei einer BMW Vertragswerkstätte gefragt, ob man den "Ab Werk"-Wert resetten kann, aber der Techniker, der es versuchte, meinte danach, dass das leider nicht möglich ist.
Für mich ist das nicht wirklich ein Problem und ich kann damit leben, zumal ich "meinen" Durchschnittsverbrauch mit der Individual-Einstellung messe, die ich beim Kauf des Fahrzeugs resettet habe und somit den Verbrauch messe, seit der Wagen mir gehört. Ein wenig ärgerlich ist es aber schon, dass der Ab Werk-Verbrauchswert völlig unbrauchbar ist. Und ich frage mich, wie ein Schnitt von 14,7 Litern auf 29.000km bei einem 520d überhaupt zustande kommen kann? Selbst wenn ich das mit Gewalt versuchen würde, würde ich es vermutlich nicht schaffen. Jedenfalls nicht über einen so langen Zeitraum. Hat jemand so etwas schon mal erlebt oder eine Idee, wie sich ein derart unrealistisch hoher Durchschnittsverbrauch erklären könnte?
200 Antworten
Zitat:
@maxidico schrieb am 6. Oktober 2023 um 12:28:04 Uhr:
Zitat:
@Gankuhr schrieb am 06. Okt. 2023 um 12:10:13 Uhr:
Ich glaube aber auch eher an nen Bug in der Berechnung.
Ich auch.
Dumm nur, dass der Ab Werk-Verbrauch - auch in so einem Fall - nicht resettet werden kann.
(Zumindest war das die Erkenntnis eines Servicetechnikers bei einem BMW Vertragshändler, wo ich kürzlich die TÜV-Überprüfung durchführen ließ und den ich bat, sich anzuschauen, ob das geht.)
Bin mir allerdings bewusst, dass es gute Gründe dafür gibt, dass es so ist. Liegt ja auf der Hand.
Ich glaub nicht an einen Bug und wenn es den gibt, ist er bei BMW bekannt. Ich arbeite selbst in er Entwicklung Mechanik von E-Bike Antriebssystemen. Wir hatten einen Softwarebug, durch den der Odometer auf 0 zurück gesetzt wurde. Dummerweise auch den Radumfang. Der Radumfang ist natürlich sehr kritisch. Entsprechend offen müssten wir das Thema Kommunizieren. Also ja, über einen Bug bekommt man solche Werte gelöscht. Aber das passiert halt nicht, wenn man sauber arbeitet und wenn er dann doch passiert, dann sorgt man dafür, dass der Service Bescheid weiß. Dafür gibt es dann kläre Prozesse, die BMW hat. Also z.B... kommt ein Kunde mit hohen Verbrauchswerten, sollte dieser über diesen Fehler informiert werden und der Wert zurück gesetzt werden.
Ein hoher Verbrauch ist schlecht für den Wiederverkauf und es wäre fatal, wenn BMW so etwas unter den Teppich kehrt. Das wäre kein Dieselskandal aber sicher einen Beitrag in den Medien wert.
Zitat:
@RidingForALivin schrieb am 6. Oktober 2023 um 15:27:19 Uhr:
Ich glaub nicht an einen Bug und wenn es den gibt, ist er bei BMW bekannt. Ich arbeite selbst in er Entwicklung Mechanik von E-Bike Antriebssystemen. Wir hatten einen Softwarebug, durch den der Odometer auf 0 zurück gesetzt wurde. Dummerweise auch den Radumfang. Der Radumfang ist natürlich sehr kritisch. Entsprechend offen müssten wir das Thema Kommunizieren. Also ja, über einen Bug bekommt man solche Werte gelöscht. Aber das passiert halt nicht, wenn man sauber arbeitet und wenn er dann doch passiert, dann sorgt man dafür, dass der Service Bescheid weiß. Dafür gibt es dann kläre Prozesse, die BMW hat. Also z.B... kommt ein Kunde mit hohen Verbrauchswerten, sollte dieser über diesen Fehler informiert werden und der Wert zurück gesetzt werden.
Ein hoher Verbrauch ist schlecht für den Wiederverkauf und es wäre fatal, wenn BMW so etwas unter den Teppich kehrt. Das wäre kein Dieselskandal aber sicher einen Beitrag in den Medien wert.
Da steckt jetzt aber viel guter Glaube an immer funktionierende Prozesse in Konzernen drin. Anekdote: als ich meinen F11 gekauft habe, wusste KEIN Verkäufer und kein Service-Mitarbeiter, wie man Spotify oder allgemein BMW-Apps vollumfänglich zum laufen bringt; geschweige denn, dass es einen Snap-In Adapter gibt (für den sogar eine Pappkarte mit „Fragen sie ihren Verkäufer“-Slogan im freien Slot steckte). Erst das Forum hier konnte mich aufklären. Sämtliche BMW-Mitarbeiter wollten mir weismachen, alles funktioniere über Bluetooth und mehr Funktionen, als darüber laufen (also vor und zurück) gäbe es nicht.
Die hatten sich bereits auf den damals neuen G31 eingeschossen und wussten quasi nichts mehr über den Vorgänger, obwohl er noch eifrig verkauft wurde. Und ich rede nicht nur von einem kleinen Händler, sondern von mehreren und einer Niederlassung. Wo war da der klärende Vorgang „kommt ein Kunde und hat den Flyer im Snap-In Slot gefunden und ist bereit, Geld für diesen auszugeben“?
Und da soll ausgeschlossen sein, dass denen ein Bug in einer der (für die meisten vermutlich völlig unwichtigen) Berechnungen einer Statistik bekannt ist, wenn die nichtmal wissen, dass jeder ihrer mehreren zehntausenden verkauften 5er (und ich wette, jede andere Serie aus dieser Generation hatte das auch) einen snap-in-Slot hat, für den man einen Adapter kaufen kann, an dem sogar Geld verdient hätte werden können?
Bin heute einen M340d für 30km Probe gefahren. Ich hatte einen Schnitt von 9,3 L/100km. Ja, ich bin auch mal gecruised. Die übrige Zeit aber natürlich wie geisteskrankheit rumgeballert. Ich weiß nicht, was ich hätte tun müssen, um von 9,3 auf 14,7 L/100km zu kommen.... Noch ein Bergrennen fahren evtl...
Der M340d wurde ab Werk, also 23.000km, mit 7,0 L/100km gefahren. Also sicher ein Vorbesitzer mit grünem Fuss. Über 10 wird man wohl kaum einen finden. Und 14,7 wäre dann wie ein Lottogewinn...
Zitat:
@Gankuhr schrieb am 6. Oktober 2023 um 20:09:37 Uhr:
Zitat:
@RidingForALivin schrieb am 6. Oktober 2023 um 15:27:19 Uhr:
Ich glaub nicht an einen Bug und wenn es den gibt, ist er bei BMW bekannt. Ich arbeite selbst in er Entwicklung Mechanik von E-Bike Antriebssystemen. Wir hatten einen Softwarebug, durch den der Odometer auf 0 zurück gesetzt wurde. Dummerweise auch den Radumfang. Der Radumfang ist natürlich sehr kritisch. Entsprechend offen müssten wir das Thema Kommunizieren. Also ja, über einen Bug bekommt man solche Werte gelöscht. Aber das passiert halt nicht, wenn man sauber arbeitet und wenn er dann doch passiert, dann sorgt man dafür, dass der Service Bescheid weiß. Dafür gibt es dann kläre Prozesse, die BMW hat. Also z.B... kommt ein Kunde mit hohen Verbrauchswerten, sollte dieser über diesen Fehler informiert werden und der Wert zurück gesetzt werden.
Ein hoher Verbrauch ist schlecht für den Wiederverkauf und es wäre fatal, wenn BMW so etwas unter den Teppich kehrt. Das wäre kein Dieselskandal aber sicher einen Beitrag in den Medien wert.Da steckt jetzt aber viel guter Glaube an immer funktionierende Prozesse in Konzernen drin. Anekdote: als ich meinen F11 gekauft habe, wusste KEIN Verkäufer und kein Service-Mitarbeiter, wie man Spotify oder allgemein BMW-Apps vollumfänglich zum laufen bringt; geschweige denn, dass es einen Snap-In Adapter gibt (für den sogar eine Pappkarte mit „Fragen sie ihren Verkäufer“-Slogan im freien Slot steckte). Erst das Forum hier konnte mich aufklären. Sämtliche BMW-Mitarbeiter wollten mir weismachen, alles funktioniere über Bluetooth und mehr Funktionen, als darüber laufen (also vor und zurück) gäbe es nicht.
Die hatten sich bereits auf den damals neuen G31 eingeschossen und wussten quasi nichts mehr über den Vorgänger, obwohl er noch eifrig verkauft wurde. Und ich rede nicht nur von einem kleinen Händler, sondern von mehreren und einer Niederlassung. Wo war da der klärende Vorgang „kommt ein Kunde und hat den Flyer im Snap-In Slot gefunden und ist bereit, Geld für diesen auszugeben“?
Und da soll ausgeschlossen sein, dass denen ein Bug in einer der (für die meisten vermutlich völlig unwichtigen) Berechnungen einer Statistik bekannt ist, wenn die nichtmal wissen, dass jeder ihrer mehreren zehntausenden verkauften 5er (und ich wette, jede andere Serie aus dieser Generation hatte das auch) einen snap-in-Slot hat, für den man einen Adapter kaufen kann, an dem sogar Geld verdient hätte werden können?
Einfach mal bei BMW anrufen und steif und fest behaupten, dass der Verbrauch von 7 L/100km auf 14,7 L/100km hochgegangen ist. Dann soll er es halt mal drauf ankommen lassen.
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Ich fürchte, anrufen bringt bei sowas keinen Erkenntnisgewinn. Da heißt es dann sehr schnell: "Am Telefon kann man da nichts machen. Da müssen Sie einen Servicetermin vereinbaren, dann schauen wir uns das an."
Ich hab ja schon 2x bei BMW angerufen. Man hat sich die Servicehistorie angeschaut und gemeint, dass alles normal aussehe. Für eine genauere Analyse müsse ich vorbeikommen, weshalb ich dann auch einen Termin vereinbart habe.
Man darf hier ja auch nicht vergessen, dass BMW (also zumindest der eine Händler) Partei ist. Sollte sich ein KM-Betrug herausstellen, ist es direkt ein Problem zwischen dem TE und BMW. Die Gültigkeit des Kaufs würde wackeln. Dass der Händler dann wiederum Ansprüche gegenüber dem damaligen Besitzer hätte ist davon erst einmal unabhängig. Ich denke daher, dass der Händler kein übermäßiges Interesse hat, dass ein Betrug vorliegt - sicherlich wird das daher nicht über einen Anruf bei einem Sachbearbeiter rauskommen. Die Nummer muss schon größer aufgezogen werden. Wie genau weiß ich auch nicht. Ein Anfang wäre in meinen Augen, dass der überprüfende Händler nicht derjenige ist, der das Auto verkauft hat. Oder zumindest die Geschäftsführung des jeweiligen Hauses mitredet und nicht nur der eine Sachbearbeiter, der vielleicht auch noch der Verkäufer war. Reden wir hier eigentlich über eine Niederlassung oder eine kleine Bude?
PS ich will damit nicht sagen, dass aktiv gefudelt wird - ich erwarte nur nicht, dass von quasi ganz alleine super tief gebohrt wird. Da muss man schon hinterher sein und am besten auch irgendwas schriftlich auf den Weg bringen.
PPS je mehr ich drüber nachdenke, desto eher denke ich, dass du dich garnicht zu sehr auf technische Dinge oder den Vorbesitzer stürzen solltest. Du hast einen Kauf bei einem Händler getätigt. Nagel ihn (schriftlich) auf die Unplausibilität fest und verlange Aufklärung. Wenn du selbst mit Gutachten anfängst, versenkst du mehr Geld, als potentiell getrickste 30.000km wert sind und am Ende kommt vermutlich nichts gerichtsfestes raus. Lass das das Problem des Profis (Händler) sein, der alle Ressourcen im Haus hat, die man zur Aufklärung (wenn er will oder gezwungen wird) benötigt.
Zitat:
@Adalbert_Dorsten schrieb am 6. Oktober 2023 um 15:20:11 Uhr:
Meine Empfehlung wäre:
bei Carly anfragen, welche Steuergeräte sie bei G31 auslesen können und dann entscheiden, ob der Kauf sich lohnt.
BMW wird sicher nicht billiger sein.
Carly macht dazu keine Angaben und übernimmt auch keine Garantie, dass bestimmte Funktionen bei einem bestimmten Auto funktionieren. Statt dessen empfiehlt Carly, zuerst die kostenlose Lite Version der App auszuprobieren und den Universal-OBD-Adapter innerhalb von 14 Tagen zurückzuschicken, falls die Funktionen nicht den Erwartungen entsprechen sollten.
Zitat:
@Gankuhr schrieb am 07. Okt. 2023 um 07:31:51 Uhr:
Ein Anfang wäre in meinen Augen, dass der überprüfende Händler nicht derjenige ist, der das Auto verkauft hat.
Versteht sich von selbst. Den Wagen habe ich bei einem mittelgroßen, regionalen BMW Vertragshändler gekauft.
Die Kontrolle der Steuergeräte lasse ich bei BMW direkt durchführen.
Zitat:
@Gankuhr schrieb am 07. Okt. 2023 um 07:31:51 Uhr:
Du hast einen Kauf bei einem Händler getätigt. Nagel ihn (schriftlich) auf die Unplausibilität fest und verlange Aufklärung.
Eine erste sachlich-freundliche Anfrage per Mail habe ich vor ein paar Tagen bereits gestellt. (Man möge doch den Vorbesitzer kontaktieren und ihn fragen, wie sich der hohe Verbrauch erklärt.)
Noch keine Antwort.
Kurzes Update: Gestern hatte ich den Termin beim ÖAMTC für eine umfassende technische Überprüfung des Fahrzeugs.
Ergebnis: Es konnte kein übermäßiger Verschleiss festgestellt werden und laut ÖAMTC-Techniker entspricht der (gute) Zustand des Wagens dem Kilometerstand von derzeit etwas über 30 tkm.
Und die haben auch in den Motor geguckt und die Kolben gezogen oder was haben die da genau überprüft?
Zitat:
@maxidico schrieb am 1. November 2023 um 08:15:30 Uhr:
Kurzes Update: Gestern hatte ich den Termin beim ÖAMTC für eine umfassende technische Überprüfung des Fahrzeugs.
Ergebnis: Es konnte kein übermäßiger Verschleiss festgestellt werden und laut ÖAMTC-Techniker entspricht der (gute) Zustand des Wagens dem Kilometerstand von derzeit etwas über 30 tkm.
Was sagen sie zu dem Verbrauch?
Ich bin letztens eine 540d LCI G31 Mietwagen gefahren. 10,3l/100km hatte der. Krass.
Gestern hatte ich mit einem Händler telefoniert, der einen 540d anbietet. Ihn allerdings noch nicht da hatte. Er meinte aber, dass sie immer mit um die 7,8 l/100km ab Werk zurück gegeben werden. Als ich ihm von einem Fahrzeug erzählte, dass 10,3 hatte, meinte er, dass das definitiv zu viel wäre.
Bis auf Bremsbeläge und Scheiben ist es nicht einfach zu erkennen, ob ein Auto nun 30.000 oder 60.000km lief und es kann durchaus sein, dass der Vorbesitzer diese hat wechseln lassen ohne das in die Service Historie eintragen zu lassen.
Gibt es neue Erkenntnisse/Infos vom TE?
Sehe keinen Grund für einen angenommenen Fehler in der Verbrauchsberechnung ab Werk.
Habe selbst Angehörige mit einem kleinen Ladengeschäft im Ort. Der Fahrweg ist <3km von zu Hause zum Geschäft. Eines der Fahrzeuge wird dafür zu mehr als 90% genutzt und ist eine normale Limousine. Man muss ja nicht zwingend einen Caddy oder ähnliches deshalb fahren.
Der hat d.h. auch einen Langzeitverbrauch von über 16 Liter ohne Bleifuss.
Fährt man damit woanders hin, sind es auch nur 7-8 Liter/100km.
Nach 3 Jahren haben die Autos auch immer einen lächerlich niedrigen Kilometerstand. Trotzdem halt einen hohen Verbrauch im Speicher.
Kann kaum glauben, dass das Thema daher so ein Mysterium und unbedingt ein Fehler sein soll.
Es war ja ebenfalls hier kein Mietwagen, der von mehreren Personen genutzt wurde, sondern nur von einem Vorbesitzer.
Gleiches Scenario eben.
Sehe da nichts besonderes dran, wie es zu solchen Daten kommt. Das ist kein Bug.
Mein 540d Touring LCI liegt im Gesamtschnitt bei 6,3 Liter. Laut App ist der Schnitt der Community 7,3 Liter. Mehr als 12 Liter habe ich selbst bei einen Schnitt von 150 km/h nachts auf der BAB nicht hinbekommen
Wie einige Leute hier im Thread schon sehr logisch erklärt haben: dieser Verbrauch ist über 29000 km mit einem defektfreien 520d nicht möglich.