ESP mit "Gegenlenkunterstützung" / Warnung bei Vollbremsungen

VW Golf 6 (1KA/B/C)

Ich habe schon im Forum geschaut, aber keine Infos zum Golf VI mit dieser serienmäßigen Sicherheitsausstattung gefunden - vielleicht kann mir hier einer weiterhelfen und darüber berichten, wie es praktisch funktioniert:

- Man liest im Katalog:
"Elektronisches Stabilisierungsprogramm (ESP) mit Gegenlenkunterstützung inkl. Antiblockiersystem
(ABS) mit Bremsassistent, Antriebsschlupfregelung (ASR), Elektronische Differenzialsperre (EDS),
Motorschleppmomentregelung (MSR) und Gespannstabilisierung"

... was versteht man unter der "Gegenlenkunterstützung" - lenkt das Fahrzeug beim ESP-Einsatz teilweise selbstständig? Dachte, beim ESP ist "Fahrerwunsch immer Richtungswunsch"!
Mache durch mein ehrenamtl. Engagement häufiger FST (Fahrsicherheitstrainings) - aber wie könnte ich mir eine "Gegenlenkunterstützung" vorstellen - am Besten, was Fahrer hier schon real mitbekommen haben.

- Des weiteren: Wird beim Golf VI bei einer Vollbremsung auch ein Gimmick wie z.B: schnelles aufleuchten der Warnblinkanlage oder der Bremslichter (adaptives Bremslicht wie bei BMW) dem Hintermann angezeigt???

Beste Antwort im Thema

Ist zwar vom Ver, aber dürfte sich nix verändert haben:

Zitat:

Original geschrieben von Erasmus


Hier mal der Pressetext zum ESP+ aus WOB:

Wolfsburg. Volkswagen wird ab Mitte des Jahres 2005 im Golf und weiteren Modellen eine neue ESP-Generation mit gezielter Lenkunterstützung einführen. Situationsbedingt gibt das elektronische Stabilitätsprogramm dabei Impulse an die Lenkung weiter, die den Fahrer intuitiv zum richtigen Gegenlenken bewegen. Das ESP + Fahrempfehlung trägt so dazu bei, insbesondere auf Straßen mit unterschiedlichen Reibwerten (etwa links trocken, rechts Nässe oder Schnee) den Bremsweg um bis zu 10 Prozent zu verkürzen.

Das neue System ist in dieser Art ausschließlich in Verbindung mit Fahrzeugen einsetzbar, die - wie der neue Golf - über eine elektromechanische Servolenkung oder eine andere aktive Lenkung verfügen. Volkswagen entschied sich nicht zuletzt deshalb sehr frühzeitig, den Golf serienmäßig mit einem "aktiven" Lenksystem auf den Markt zu bringen.

Neues ESP gibt Denk- und Lenkanstöße:
Die Hoheit des Handelns bleibt voll und ganz beim Fahrer

Wichtig: Das neue ESP übernimmt nicht den Job, das Auto wirklich zu lenken, da die Hoheit des Handelns voll und ganz beim Fahrer bleiben soll. Es gibt vielmehr eine - wenn auch deutlich spürbare (mit einem Moment von maximal 3 Newtonmetern) - Lenkempfehlung ab. Das Beispiel der Fahrbahnbeläge mit unterschiedlichen Reibwerten zeigt im Detail, wie wirkungsvoll das System eingreift: Winter, eine Fahrbahnhälfte ist trocken, die andere immer wieder von Schneepassagen überzogen.

ESP heute:
Am Rad mit dem geringsten Grip richtet sich alles aus

Bisher sieht das Szenario auf dem beschriebenen Untergrund mit unterschiedlichen Reibwerten (im Fachjargon µ-Split genannt) bei einer Vollbremsung mit ESP im Idealfall so aus: Dank ESP gerät das Auto nicht ins Schleudern, der Fahrer kann es auf Kurs halten und dem Hindernis ausweichen.

Da sich aber - um das Ausbrechen des Fahrzeugs auszuschließen - die Bremswirkung am Rad mit dem schlechteren Reibwert (hier auf Schnee) orientieren muss, kann der Wagen nicht so stark abgebremst werden, wie es das Rad / die Räder auf trockenem Untergrund eigentlich zuließen. Denn: Ohne ein Gegenlenken in die korrekte Richtung würde der Wagen durch das "Überbremsen" eines Rades ausbrechen, da die dann unsymmetrisch einwirkenden Bremskräfte eine Drehtendenz des Wagens in die Richtung der griffigeren Fahrbahnseite unterstützen.

ESP morgen:
Das Rad mit dem höherem Grip darf jetzt voll zupacken

Genau an dieser Stelle setzt das neue ESP mit Fahrempfehlung an: Das System "erkennt" die Richtung, in die der Fahrer gegenlenken muss, um das Auto ohne auszubrechen optimal verzögern zu können. Deshalb gibt die Einheit an die elektromechanische Servolenkung den Befehl, einen Lenkimpuls in die benötige Richtung abzugeben. Den spürt der Fahrer, folgt dann intuitiv diesem Signal und führt das klassische Gegenlenken aus. Durch diesen stabilisierenden Eingriff kann der Bremsdruck an den Rädern mit dem größten Grip erhöht werden. Folge: der Bremsweg wird um bis zu 10 Prozent kürzer.

ESP und EPS:
Electrical Power Steering im neuen Golf

Möglich wird all dies erst durch die Vernetzung des ESP mit einer elektromechanischen Lenkung (EPS, Electrical Power Steering), wie sie der Golf besitzt. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Doppelritzel-Lenkung. Die Lenkunterstützung erfolgt über einen Servomotor. Mit Hilfe zweier Ritzel (Lenk- und Antriebsritzel) werden die erforderlichen Lenkkräfte sowohl auf der Lenksäulen- als auch der Servoseite in die bekannte Zahnstange eingeleitet. Dabei überträgt das Lenkritzel das direkt vom Fahrer erzeugte Lenkmoment; das Antriebsritzel steuert über ein Schneckengetriebe das Unterstützungsmoment des Servomotors bei. Durch diesen Aufbau ist stets eine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkgetriebe aktiv und das Fahrzeug selbst beim Ausfall des Servomotors weiterhin lenkbar. Für die Fahrempfehlung via ESP bildet dieser Servomotor die Schlüsselfunktion, da er letztendlich den Impuls zum Gegensteuern im Lenkrad auslöst.

http://www.motor-talk.de/forum/esp-2-t541151.html#post4020431
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Zitat:

Original geschrieben von MacV8


Technikdefekte kommen vor und sind sehr unschön (was hat das eigentlich mit dem Thread hier zu tun?).

Du siehst den Zusammenhang zw. meinem Post und dem davor nicht?😕 Einen Defekt anzuprangern war zumindest nicht die Aussage dahinter, das hast Du erst ins Spiel gebracht...

Vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch, aber hier geht es um ESP und Gegenlenkunterstützung und ich habe mich auf die abenteuerlichen Fahrmanöver meines Vorposters bezogen.

Der Zusammenhang mit einem E-Gas defekt erschließt sich mir tatsächlich nicht, es sei denn Du meinst die eine Übereinstimmung des Wortes "Angst". War das jetzt Offtopic oder erklärst Du mir bitte was Du meinst und wie sich der Zusammenhang mit der ESP Funktion ergibt?

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