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Erfahrungsbericht: Austausch der Vorderachsaufhängung

Audi A8 D2/4D
Themenstarteram 23. Oktober 2015 um 14:53

Neben manchen Getrieben ist ja die Vorderachse ein Schwachpunkt des D2. Bei mir haben bei 180.000Km schon die oberen Querlenker bei jedem Überfahren einer Bodenwelle so geklappert, daß mir Angst und Bange wurde. Als dann auf der Beifahrerseite noch ein Mahlgeräusch auftauchte, das unterschiedlich stark war und bei minimalen Lenkungen nach links stärker und bei ebensolchen Lenkungen nach rechts fast gar nicht vernehmbar war, tippte ich also auf ein zusätzliches Lagerproblem.

Wenn die Lager raus müssen, dann kann ich den ganzen Rest drum herum auch gleich machen.

Also zog ich meine eigene 200.000er Inspektion vor und rupfe alle Lager, alle 4 Federn, alle 4 Stoßdämpfer und die gesamte Radaufhängung und Querlenker raus und ersetze sie. Praktisch umgesetzt hab ich das bis jetzt nur für vorne, hinten kommt wohl im Frühjahr dran...

 

Warum so viel und warum keine nur örtliche Reparatur? Die mechanischen Teile in der Oberklasse sind auf dem Reißbrett auf mindestens ca. 200.000 Km +- 50.000 (z.B. Bremsscheiben) ausgelegt und ich hab keine Lust doppelt zu arbeiten. Ich hab noch die originalen Bremsscheiben von TRW von vor 180.000Km drinnen und denke nicht, daß sie noch einmal 180.000Km halten und wenn ich die sowieso schon das Lager mache, dann bau ich halt gleich ne neue Scheibe rein. Die bewegten Teile der Vorderachse sind in der Oberklasse in der Regel auf mindestens 250.000Km ausgelegt. Das scheint auch so der Erfahrungswert beim Audi zu sein, was ich bisher gehört habe. Beim alten 5er meines Papa waren es 350.000Km als sie zu klappern anfingen. Mit meinen 180.000Km ist das für einen A8 schon heftig früh, daß die Probleme machen. Ich schätze mal, daß der zweite Besitzer in Berlin viel über Kopfsteinpflaster oder Schlaglöcher fuhr.

Natürlich stellt sich dann die Frage: Welche Marken baue ich ein? Das soll natürlich jeder für sich entscheiden. Meine Gedanken hierzu sind ganz einfach folgende:

Audi beschäftigt ganze Abteilungen, die nichts anderes tun, als die Qualität der Zulieferfirmen zu testen und vor allem, ob deren Produkte den Anforderungen der Lastenhefte entsprechen, die Audi für seine Wagen aufstellt. Jeder Hersteller stellt im Lastenheft klar, welche Anforderungen ein Bauteil bestehen muß. Da ich meinen Wagen behalten will, kommt bei mir nur das rein, was diesen Anforderungen entspricht, also auch die längste Lebensdauer haben dürfte. Das ist bei der Vorderachse etc. Lemförder, Sachs, FAG und TRW (bei mir sind werkmäßig vorne als Bremsen TRW und hinten ATE drin).

Klar spare ich, wenn ich das nicht so mache ein paar Kröten. Aber lohnt sich das? Hier ein Beispiel aus meiner Praxis:

Bei meinem wurden der problematische Querlenker oben Fahrerseite von Lemförder, einer ZF-Marke, mit der Nummer Nr. 21029 01 hergestellt. Das kann man herausfinden, indem man recherchiert, wer der OEM für sein Fahrzeug war und dann auf dessen Homepage geht.

 

https://webcat.zf.com/index.asp?...

Gibt man diese Nummer in z.B. www.daparto.de ein, erhält man die Info, daß der von Lemförder ab 62,90€ kostet und der von Meyle, was auch gerne genommen wird, ab 53,90€, das sind genau 14,3% Ersparnis. Bei unterstellten 200.000Km dürfte der Meyle 28.600Km früher ausschlagen, also bei 171400Km, um mit dem Lemförder gleich zu ziehen. Geht der Meyle bei 171400Km kaputt, ist er gleich gut wie der Lemförder, wenn letzterer auf im Schnitt 200.000Km ausgelegt ist.

 

Das gilt aber nur wenn man die selbst einbaut! Das wird oft vergessen.

 

Wenn man sie fremd einbauen läßt, kommen durch den um 14,3% früheren Austausch noch die deswegen 14,3% höheren Werkstattkosten dazu.

Man nehme also dann die Kosten des Fremdeinbaus und rechne 14,3% aus, die man ja früher wieder in die Werkstatt muß. Oder anders herum, die 14,3% Preisunterschied Meyle <=> Lemförder sind genau 9€.

Umgerechnet bedeutet das, daß der Fremdeinbau nicht teurer als 62,94€ kosten darf, denn sonst überkompensieren die wegen des früheren Anfallens der Werkstattkosten die Materialersparnis.

Wenn jemand jemanden kennt, der den oberen Querlenker für 62,94€ brutto (denn alles sind Bruttopreise) tauscht, bitte ich um einen Hinweis??? Ich kenne keinen!

Oder eine vergleichbare Rechnung zum Selbsteinbau, nur auf die Arbeitszeit bezogen. Man nehme die Arbeitszeit, die man braucht um den Querlenker auszutauschen, multipliziere das mit 14,3%, also mit 0,143 und hat damit genau die Zeit errechnet, in der man öfter in der Werkstatt ist, statt sich mit den Kleinen zu beschäftigen.

Ob man das eine oder andere will, muß jeder selbst entscheiden.

 

Das genau und kein Markenfetischismus ist der Grund, warum ich bei meinem Wagen, den ich selbst behalten will, nur OEM-Teile nehme, denn die anderen Teile sind mir, wenn man Geld+Zeit+Nerven zusammenzählt einfach zu teuer. Und da ich keine Werkstatt betreibe, habe ich auch kein Interesse daran, die Teile öfter tauschen zu müssen. Und der dritte Grund: sowas will ich nicht erleben, komme http://www.motor-talk.de/.../...d-querlenker-passt-nicht-t5457932.html obwohl ichs dann doch erlebt habe, worauf ich am Ende des Artikels dann zurück .

Natürlich sieht die Rechnung bei einem, der eine Werkstatt betreibt anders aus, der hat das natürliche Interesse, daß zu ihm Kunden mit Problemen kommen und wenn ein Teil nach 100.000Km ausfällt, was sogar bei Extremfahrern jenseits der 2Jahresgarantie ist, freut sich die Werkstatt auf einen neuen Auftrag und neuen Umsatz.

So, jetzt zu den Teilen, die ich verbaut habe: Zuerst hab ich recherchiert, wer der OEM für jedes Teil ist, was nicht immer leicht ist.

Wenn das recherchiert ist, geh ich auf die Homepage des Produzenten dessen Produkt ich kaufen will (wie gesagt, bei mir ZF-Friedrichshafen (Lemförder; Sachs); Bilstein; TRW; FAG und such mir auf deren Seiten die für meinen Wagen passenden Teile heraus.

ZF hat diesen Onlinekatalog z.B,. hier:http://www.zf.com/brands/de_de/lemfoerder/homepage_lf/index.html

Dann such ich mir die Teilenummern heraus.

 

Dann geh auf eine Metasuchmaschine, wie z.B. www.daparto.de und gib die Teilenummer ein. Dort bekommt man dann die Preise der einzelnen Anbieter.

Beispiel von mir: Feder vorne Audi 171€; Bilstein 64€/Stück Ebay war bei mir immer teurer als z.B. daparto.de oder teilehaber.de Bei dieser Feder z.B. daparto: 64€ und Ebay 89€.

Wenns die nicht mehr gibt, dann nehme ich ein Konkurrenzprodukt von einer Firma, die auch Audi beliefert und von der ich weiß, daß sie eine eigene Entwicklungsabteilung betreiben, denn dann haben die einen Ruf zu verlieren.

 

Dann noch im www prüfen, welcher Anbieter welche Reputationen beim Versand hat und selbst überlegen, ob man nicht ein paar Eur drauflegt und da kein Risiko beim Versand eingeht.

 

So, das wärs "schon". Ja, das kostet Zeit, spart aber Geld und ne Menge Ärger.

Das hab ich dann für die folgenden Teile gemacht

Vorderachse

1 * STAUBSCHUTZSATZ, STOSSDÄMPFER VORDERACHSE SACHS 900075

3 * Federbeinstützlager, Domlager LEMFÖRDER 2997001

3* SACHS Federbeinstützlager Sachs 802342

2 * Lagerung, Lenker für AUDI , LEMFÖRDER - 1454001 / 4D0407181H

4* Federbeinstützlager SACHS

4* Querlenkerlager AUDI,VW LEMFÖRDER 1766101 / 4D040751

2* Querlenker Buchse Vorderachse Audi OE: 4D0407182E

2* Stoßdämpfer vorne SACHS 556 293

2* Fahrwerksfeder vorne Bilsitein 36-195763 für Automatikgetriebe

2* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, unten, beidseitig, vorne LEMFÖRDER 1367301

1* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, unten, links, hinten LEMFÖRDER 1367602

1* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, unten, rechts, hinten LEMFÖRDER 1367702

2* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, oben, beidseitig, vorne LEMFÖRDER 1661101

1* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, oben, rechts, hinten LEMFÖRDER 2102901

1* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, oben, links, hinten LEMFÖRDER 2103001

2* Stange/Strebe, Stabilisator, Vorderachse, Pendelstange, LEMFÖRDER 14542 03

2* Bremsscheibe vorne TRW DF 4125S

2* Bremsbeläge vorne TRW

2* Radlager vorne FAG 713 6100 70

 

Hinterachse

2* Stoßdämpfer hinten SACHS 556 295

2* Fahrwerksfeder hinten SACHS 996 959

2* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Hinten, beidseitig, LEMFÖRDER 16652 01

2* Stange/Strebe, Stabilisator, Hinterachse, Pendelstange, LEMFÖRDER 16653 02

2* Bremsscheibe hinten TRW DF 2666

2* Bremsbeläge hinten TRW GDB1183

2* Radlager hinten FAG 713 6103 50

Natürlich habe ich mich zuerst informiert, ob FAG Lager, oder SKF und ob ich TRW oder ATE für die Bremsen nehme. Mischen kam auf keinen Fall in Frage. Warum? Der Grund ist simpel. Wenn ich mal neue Beläge brauche, müßte ich TRW und ATE kaufen und ggf. 2mal Porto zahlen und das muß nicht sein, den viele Lieferanten führen nicht beide.

Ich mische auch keine Beläge und Scheiben! Warum? Die Scheiben haben Resonanzfrequenzen auf die die Beläge dann angeglichen werden. Jedoch gleicht nicht jeder Belaghersteller seine Beläge auf jede Scheibe an, kann er auch gar nicht. Auf dem Papier passen also die Beläge immer zu den Scheiben, in der Praxis quietschen manche aber dann wie Hölle. Deswegen gibt es Kompatibilitätslisten und eine solche kann man z.B. hier einsehen:

http://www.at-rs.de/.../...nd_bremsbeläge_kombinieren_sie_richtig.html

Da ich vorne eine Girling eingebaut habe und Girling von Lucas gekauft wurde und Lucas von TRW, und hinten eine ATE, und da ATE bei mir für vorne nix liefert, hab ich 4 mal TRW genommen. Ein weiterer Grund war, weil TRW bei meinem auch die Bremssättel noch liefert.

Zu den TRW hab ich dann noch den Hinweis bekommen daß diese schneller verglasen. Da ich aber nur den 6Zylinder hab und in erster Linie Landstraße fahre braucht meine Bremse keine Extrembelastungen aushalten, weswegen eine Verhärtung der Beläge bei mir und meinem Fahrstil wohl eher unwarscheinlich ist. Das Risiko gehe ich als ein und hab die TRW genommen.

Insgesamt hab ich bei 4 unterschiedlichen Quellen einkaufen müssen, da natürlich nicht jeder alles hat. Auch bei extrem bulligen Anbietern, wie Fürst oder Mr. Auto. Ja, hab ich gemacht. Die haben dort etwas länger gebraucht, aber ich habe keine negativen Erfahrungen gemacht. Wenn ich die Teile am nächsten Tag gebraucht hätte, hätt ich andere Quellen genommen gehabt.

Das hat natürlich einige Zeit gekostet, aber: Gezahlt hab ich nur ca. 1300€ für die Teile. Bei Audi hätten sie mich ca. 3000 gekostet. Hätte ich billigere Teile genommen, z.B. die von MEyle, wenn diese wie die obigen 14,3% billiger sind, hätte ich nochmal 185€ sparen können.

Ich mußte dann noch die Domlager und einige Manschetten nachbestellen, aber das war kein Drama. Gemacht hab ich erstmal vorne, weils mir für beides jetzt zu kalt wird.

Einbauanleitungen gibt’s genügende im www, z.B.:

http://www.motor-talk.de/.../...eigene-anleitung-verfasst-t238049.html

https://www.youtube.com/watch?v=3MbanmtwJOw

Ich hatte Glück, die ganzen Bolzen gingen leicht raus. Da hört man manches leidvolle Wehklagen, wenn sogar der Bunsenbrenner nicht weiterhilft. Der Rest ist plug and play, bis auf die Spurvermessung, die ich extern hab machen lassen.

Schon froh über das Ergebnis gab es dann doch ein Problem:

Als ich den Wagen herunterließ federte der Wagen nicht so weit ein, wie zuvor und nicht so weit, wie hinten. Sprich: der Wagen ist jetzt nicht mehr bodenparallel, sondern schräg mit der Schnauze nach oben. Vorne sieht er aus wie ein Golf-Country und hinten wie eine Limousine. Der Unterschied ist, wie man auf den Bildern sieht, heftig.

Ursache:

Möglichkeit 1: Falsche Feder? Nein, ich habe beide, also die alte ausgebaute und die neue Feder genau miteinander verglichen. Sie sind absolut identisch.

Möglichkeit 2: Falscher Hersteller? Ja, aber Sachs liefert keine Federn für vorne mehr für meinen. Und ich habe die Teilenummer von der Homepage des alternativen Produzenten Bilstein mit copy paste in www.daparto.de eingegeben gehabt.

Möglichkeit 3: Falsches Produkt in richtiger Schachtel? Nö, kann auch nicht sein, denn äußerlich waren alte und neue Feder in den Maßen absolut identisch.

Möglichkeit 4: Muß sich erstmal setzen? Kann doch nicht sein. Dazu sind Fahrwerksfedern nicht ausgelegt, sich setzen zu müssen.

Möglichkeit 5: Die Bilstein hat eine andere Federkennlinie http://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php/Federkennlinie , als die Sachs. Das wird’s wohl sein, aber an eine Sachs komme

ich nicht mehr ran, die gibt es nicht mehr

Wenn jemand noch weitere Möglichkeiten sieht, bitte ich um Hinweis.

Also bin ich genau auf das hereingefallen, was ich oben großspurig verkündet habe: „Nur OEM“. Ich habe kein OEM genommen (weil es das nicht gab) und hab jetzt mit dem einzigen Teil, das kein OEM ist, was ich vermeiden wollte, nämlich Zusatzaufwand. Vermeidbar war das nicht, denn die Federkennlinie ist öffentlich nicht zugänglich.

Also werde ich an Sachs schreiben und an Bilstein, mit der Bitte mir die Federkennlinien und ggf. ein Kraft/Wege/Diagramm zukommen zu lassen.

Und wer zahlt das? Gute Frage. Der Europäische Gerichtshof hat jedenfalls entschieden, daß wenn ein fehlerhaftes Produkt eingebaut wird, z.B eine Fliese, der Produkthersteller sowohl die Ausbaukosten des fehlerhaften Teils, als auch die Einbaukosten eines nicht fehlerhaften Teils zu zahlen hat. Wers nicht glaubt: hier eine Urteilsbesprechung: http://www.juraexamen.info/.../

Die Hauptfrage ist aber eher, ob eine Feder, die paßt, aber nur eine andere Kennlinie hat, ein „Mangel“ im Sinne des Gesetzes ist???!!!

Tja, ich glaube ich hab alles richtig gemacht, aber nun dennoch ein Problem, denn während andere ihren Wagen tiefer legen, habe ich ihn höher gelegt, vorne zumindest...

Ach, bevor ich es vergesse, das Fahrgefühl ist natürlich herrlich. Die leichteste Berührung und schon lenkt er dorthin, wo man will. Nur das Rollgeräusch ist stärker, aber das wird wohl an den neuen Lagern liegen...

PS: ja ich weiß, ich habe vorne und hinten andere Felgen und sogar andere Reifen, vorne Winter, hinten Sommer, aber nur weil mir der hinten vor einer Woche auf der Autobahn geplatzt ist...

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 23. Oktober 2015 um 14:53

Neben manchen Getrieben ist ja die Vorderachse ein Schwachpunkt des D2. Bei mir haben bei 180.000Km schon die oberen Querlenker bei jedem Überfahren einer Bodenwelle so geklappert, daß mir Angst und Bange wurde. Als dann auf der Beifahrerseite noch ein Mahlgeräusch auftauchte, das unterschiedlich stark war und bei minimalen Lenkungen nach links stärker und bei ebensolchen Lenkungen nach rechts fast gar nicht vernehmbar war, tippte ich also auf ein zusätzliches Lagerproblem.

Wenn die Lager raus müssen, dann kann ich den ganzen Rest drum herum auch gleich machen.

Also zog ich meine eigene 200.000er Inspektion vor und rupfe alle Lager, alle 4 Federn, alle 4 Stoßdämpfer und die gesamte Radaufhängung und Querlenker raus und ersetze sie. Praktisch umgesetzt hab ich das bis jetzt nur für vorne, hinten kommt wohl im Frühjahr dran...

 

Warum so viel und warum keine nur örtliche Reparatur? Die mechanischen Teile in der Oberklasse sind auf dem Reißbrett auf mindestens ca. 200.000 Km +- 50.000 (z.B. Bremsscheiben) ausgelegt und ich hab keine Lust doppelt zu arbeiten. Ich hab noch die originalen Bremsscheiben von TRW von vor 180.000Km drinnen und denke nicht, daß sie noch einmal 180.000Km halten und wenn ich die sowieso schon das Lager mache, dann bau ich halt gleich ne neue Scheibe rein. Die bewegten Teile der Vorderachse sind in der Oberklasse in der Regel auf mindestens 250.000Km ausgelegt. Das scheint auch so der Erfahrungswert beim Audi zu sein, was ich bisher gehört habe. Beim alten 5er meines Papa waren es 350.000Km als sie zu klappern anfingen. Mit meinen 180.000Km ist das für einen A8 schon heftig früh, daß die Probleme machen. Ich schätze mal, daß der zweite Besitzer in Berlin viel über Kopfsteinpflaster oder Schlaglöcher fuhr.

Natürlich stellt sich dann die Frage: Welche Marken baue ich ein? Das soll natürlich jeder für sich entscheiden. Meine Gedanken hierzu sind ganz einfach folgende:

Audi beschäftigt ganze Abteilungen, die nichts anderes tun, als die Qualität der Zulieferfirmen zu testen und vor allem, ob deren Produkte den Anforderungen der Lastenhefte entsprechen, die Audi für seine Wagen aufstellt. Jeder Hersteller stellt im Lastenheft klar, welche Anforderungen ein Bauteil bestehen muß. Da ich meinen Wagen behalten will, kommt bei mir nur das rein, was diesen Anforderungen entspricht, also auch die längste Lebensdauer haben dürfte. Das ist bei der Vorderachse etc. Lemförder, Sachs, FAG und TRW (bei mir sind werkmäßig vorne als Bremsen TRW und hinten ATE drin).

Klar spare ich, wenn ich das nicht so mache ein paar Kröten. Aber lohnt sich das? Hier ein Beispiel aus meiner Praxis:

Bei meinem wurden der problematische Querlenker oben Fahrerseite von Lemförder, einer ZF-Marke, mit der Nummer Nr. 21029 01 hergestellt. Das kann man herausfinden, indem man recherchiert, wer der OEM für sein Fahrzeug war und dann auf dessen Homepage geht.

 

https://webcat.zf.com/index.asp?...

Gibt man diese Nummer in z.B. www.daparto.de ein, erhält man die Info, daß der von Lemförder ab 62,90€ kostet und der von Meyle, was auch gerne genommen wird, ab 53,90€, das sind genau 14,3% Ersparnis. Bei unterstellten 200.000Km dürfte der Meyle 28.600Km früher ausschlagen, also bei 171400Km, um mit dem Lemförder gleich zu ziehen. Geht der Meyle bei 171400Km kaputt, ist er gleich gut wie der Lemförder, wenn letzterer auf im Schnitt 200.000Km ausgelegt ist.

 

Das gilt aber nur wenn man die selbst einbaut! Das wird oft vergessen.

 

Wenn man sie fremd einbauen läßt, kommen durch den um 14,3% früheren Austausch noch die deswegen 14,3% höheren Werkstattkosten dazu.

Man nehme also dann die Kosten des Fremdeinbaus und rechne 14,3% aus, die man ja früher wieder in die Werkstatt muß. Oder anders herum, die 14,3% Preisunterschied Meyle <=> Lemförder sind genau 9€.

Umgerechnet bedeutet das, daß der Fremdeinbau nicht teurer als 62,94€ kosten darf, denn sonst überkompensieren die wegen des früheren Anfallens der Werkstattkosten die Materialersparnis.

Wenn jemand jemanden kennt, der den oberen Querlenker für 62,94€ brutto (denn alles sind Bruttopreise) tauscht, bitte ich um einen Hinweis??? Ich kenne keinen!

Oder eine vergleichbare Rechnung zum Selbsteinbau, nur auf die Arbeitszeit bezogen. Man nehme die Arbeitszeit, die man braucht um den Querlenker auszutauschen, multipliziere das mit 14,3%, also mit 0,143 und hat damit genau die Zeit errechnet, in der man öfter in der Werkstatt ist, statt sich mit den Kleinen zu beschäftigen.

Ob man das eine oder andere will, muß jeder selbst entscheiden.

 

Das genau und kein Markenfetischismus ist der Grund, warum ich bei meinem Wagen, den ich selbst behalten will, nur OEM-Teile nehme, denn die anderen Teile sind mir, wenn man Geld+Zeit+Nerven zusammenzählt einfach zu teuer. Und da ich keine Werkstatt betreibe, habe ich auch kein Interesse daran, die Teile öfter tauschen zu müssen. Und der dritte Grund: sowas will ich nicht erleben, komme http://www.motor-talk.de/.../...d-querlenker-passt-nicht-t5457932.html obwohl ichs dann doch erlebt habe, worauf ich am Ende des Artikels dann zurück .

Natürlich sieht die Rechnung bei einem, der eine Werkstatt betreibt anders aus, der hat das natürliche Interesse, daß zu ihm Kunden mit Problemen kommen und wenn ein Teil nach 100.000Km ausfällt, was sogar bei Extremfahrern jenseits der 2Jahresgarantie ist, freut sich die Werkstatt auf einen neuen Auftrag und neuen Umsatz.

So, jetzt zu den Teilen, die ich verbaut habe: Zuerst hab ich recherchiert, wer der OEM für jedes Teil ist, was nicht immer leicht ist.

Wenn das recherchiert ist, geh ich auf die Homepage des Produzenten dessen Produkt ich kaufen will (wie gesagt, bei mir ZF-Friedrichshafen (Lemförder; Sachs); Bilstein; TRW; FAG und such mir auf deren Seiten die für meinen Wagen passenden Teile heraus.

ZF hat diesen Onlinekatalog z.B,. hier:http://www.zf.com/brands/de_de/lemfoerder/homepage_lf/index.html

Dann such ich mir die Teilenummern heraus.

 

Dann geh auf eine Metasuchmaschine, wie z.B. www.daparto.de und gib die Teilenummer ein. Dort bekommt man dann die Preise der einzelnen Anbieter.

Beispiel von mir: Feder vorne Audi 171€; Bilstein 64€/Stück Ebay war bei mir immer teurer als z.B. daparto.de oder teilehaber.de Bei dieser Feder z.B. daparto: 64€ und Ebay 89€.

Wenns die nicht mehr gibt, dann nehme ich ein Konkurrenzprodukt von einer Firma, die auch Audi beliefert und von der ich weiß, daß sie eine eigene Entwicklungsabteilung betreiben, denn dann haben die einen Ruf zu verlieren.

 

Dann noch im www prüfen, welcher Anbieter welche Reputationen beim Versand hat und selbst überlegen, ob man nicht ein paar Eur drauflegt und da kein Risiko beim Versand eingeht.

 

So, das wärs "schon". Ja, das kostet Zeit, spart aber Geld und ne Menge Ärger.

Das hab ich dann für die folgenden Teile gemacht

Vorderachse

1 * STAUBSCHUTZSATZ, STOSSDÄMPFER VORDERACHSE SACHS 900075

3 * Federbeinstützlager, Domlager LEMFÖRDER 2997001

3* SACHS Federbeinstützlager Sachs 802342

2 * Lagerung, Lenker für AUDI , LEMFÖRDER - 1454001 / 4D0407181H

4* Federbeinstützlager SACHS

4* Querlenkerlager AUDI,VW LEMFÖRDER 1766101 / 4D040751

2* Querlenker Buchse Vorderachse Audi OE: 4D0407182E

2* Stoßdämpfer vorne SACHS 556 293

2* Fahrwerksfeder vorne Bilsitein 36-195763 für Automatikgetriebe

2* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, unten, beidseitig, vorne LEMFÖRDER 1367301

1* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, unten, links, hinten LEMFÖRDER 1367602

1* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, unten, rechts, hinten LEMFÖRDER 1367702

2* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, oben, beidseitig, vorne LEMFÖRDER 1661101

1* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, oben, rechts, hinten LEMFÖRDER 2102901

1* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Vorderachse, oben, links, hinten LEMFÖRDER 2103001

2* Stange/Strebe, Stabilisator, Vorderachse, Pendelstange, LEMFÖRDER 14542 03

2* Bremsscheibe vorne TRW DF 4125S

2* Bremsbeläge vorne TRW

2* Radlager vorne FAG 713 6100 70

 

Hinterachse

2* Stoßdämpfer hinten SACHS 556 295

2* Fahrwerksfeder hinten SACHS 996 959

2* Querlenker, Radaufhängung Einbauseite: Hinten, beidseitig, LEMFÖRDER 16652 01

2* Stange/Strebe, Stabilisator, Hinterachse, Pendelstange, LEMFÖRDER 16653 02

2* Bremsscheibe hinten TRW DF 2666

2* Bremsbeläge hinten TRW GDB1183

2* Radlager hinten FAG 713 6103 50

Natürlich habe ich mich zuerst informiert, ob FAG Lager, oder SKF und ob ich TRW oder ATE für die Bremsen nehme. Mischen kam auf keinen Fall in Frage. Warum? Der Grund ist simpel. Wenn ich mal neue Beläge brauche, müßte ich TRW und ATE kaufen und ggf. 2mal Porto zahlen und das muß nicht sein, den viele Lieferanten führen nicht beide.

Ich mische auch keine Beläge und Scheiben! Warum? Die Scheiben haben Resonanzfrequenzen auf die die Beläge dann angeglichen werden. Jedoch gleicht nicht jeder Belaghersteller seine Beläge auf jede Scheibe an, kann er auch gar nicht. Auf dem Papier passen also die Beläge immer zu den Scheiben, in der Praxis quietschen manche aber dann wie Hölle. Deswegen gibt es Kompatibilitätslisten und eine solche kann man z.B. hier einsehen:

http://www.at-rs.de/.../...nd_bremsbeläge_kombinieren_sie_richtig.html

Da ich vorne eine Girling eingebaut habe und Girling von Lucas gekauft wurde und Lucas von TRW, und hinten eine ATE, und da ATE bei mir für vorne nix liefert, hab ich 4 mal TRW genommen. Ein weiterer Grund war, weil TRW bei meinem auch die Bremssättel noch liefert.

Zu den TRW hab ich dann noch den Hinweis bekommen daß diese schneller verglasen. Da ich aber nur den 6Zylinder hab und in erster Linie Landstraße fahre braucht meine Bremse keine Extrembelastungen aushalten, weswegen eine Verhärtung der Beläge bei mir und meinem Fahrstil wohl eher unwarscheinlich ist. Das Risiko gehe ich als ein und hab die TRW genommen.

Insgesamt hab ich bei 4 unterschiedlichen Quellen einkaufen müssen, da natürlich nicht jeder alles hat. Auch bei extrem bulligen Anbietern, wie Fürst oder Mr. Auto. Ja, hab ich gemacht. Die haben dort etwas länger gebraucht, aber ich habe keine negativen Erfahrungen gemacht. Wenn ich die Teile am nächsten Tag gebraucht hätte, hätt ich andere Quellen genommen gehabt.

Das hat natürlich einige Zeit gekostet, aber: Gezahlt hab ich nur ca. 1300€ für die Teile. Bei Audi hätten sie mich ca. 3000 gekostet. Hätte ich billigere Teile genommen, z.B. die von MEyle, wenn diese wie die obigen 14,3% billiger sind, hätte ich nochmal 185€ sparen können.

Ich mußte dann noch die Domlager und einige Manschetten nachbestellen, aber das war kein Drama. Gemacht hab ich erstmal vorne, weils mir für beides jetzt zu kalt wird.

Einbauanleitungen gibt’s genügende im www, z.B.:

http://www.motor-talk.de/.../...eigene-anleitung-verfasst-t238049.html

https://www.youtube.com/watch?v=3MbanmtwJOw

Ich hatte Glück, die ganzen Bolzen gingen leicht raus. Da hört man manches leidvolle Wehklagen, wenn sogar der Bunsenbrenner nicht weiterhilft. Der Rest ist plug and play, bis auf die Spurvermessung, die ich extern hab machen lassen.

Schon froh über das Ergebnis gab es dann doch ein Problem:

Als ich den Wagen herunterließ federte der Wagen nicht so weit ein, wie zuvor und nicht so weit, wie hinten. Sprich: der Wagen ist jetzt nicht mehr bodenparallel, sondern schräg mit der Schnauze nach oben. Vorne sieht er aus wie ein Golf-Country und hinten wie eine Limousine. Der Unterschied ist, wie man auf den Bildern sieht, heftig.

Ursache:

Möglichkeit 1: Falsche Feder? Nein, ich habe beide, also die alte ausgebaute und die neue Feder genau miteinander verglichen. Sie sind absolut identisch.

Möglichkeit 2: Falscher Hersteller? Ja, aber Sachs liefert keine Federn für vorne mehr für meinen. Und ich habe die Teilenummer von der Homepage des alternativen Produzenten Bilstein mit copy paste in www.daparto.de eingegeben gehabt.

Möglichkeit 3: Falsches Produkt in richtiger Schachtel? Nö, kann auch nicht sein, denn äußerlich waren alte und neue Feder in den Maßen absolut identisch.

Möglichkeit 4: Muß sich erstmal setzen? Kann doch nicht sein. Dazu sind Fahrwerksfedern nicht ausgelegt, sich setzen zu müssen.

Möglichkeit 5: Die Bilstein hat eine andere Federkennlinie http://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php/Federkennlinie , als die Sachs. Das wird’s wohl sein, aber an eine Sachs komme

ich nicht mehr ran, die gibt es nicht mehr

Wenn jemand noch weitere Möglichkeiten sieht, bitte ich um Hinweis.

Also bin ich genau auf das hereingefallen, was ich oben großspurig verkündet habe: „Nur OEM“. Ich habe kein OEM genommen (weil es das nicht gab) und hab jetzt mit dem einzigen Teil, das kein OEM ist, was ich vermeiden wollte, nämlich Zusatzaufwand. Vermeidbar war das nicht, denn die Federkennlinie ist öffentlich nicht zugänglich.

Also werde ich an Sachs schreiben und an Bilstein, mit der Bitte mir die Federkennlinien und ggf. ein Kraft/Wege/Diagramm zukommen zu lassen.

Und wer zahlt das? Gute Frage. Der Europäische Gerichtshof hat jedenfalls entschieden, daß wenn ein fehlerhaftes Produkt eingebaut wird, z.B eine Fliese, der Produkthersteller sowohl die Ausbaukosten des fehlerhaften Teils, als auch die Einbaukosten eines nicht fehlerhaften Teils zu zahlen hat. Wers nicht glaubt: hier eine Urteilsbesprechung: http://www.juraexamen.info/.../

Die Hauptfrage ist aber eher, ob eine Feder, die paßt, aber nur eine andere Kennlinie hat, ein „Mangel“ im Sinne des Gesetzes ist???!!!

Tja, ich glaube ich hab alles richtig gemacht, aber nun dennoch ein Problem, denn während andere ihren Wagen tiefer legen, habe ich ihn höher gelegt, vorne zumindest...

Ach, bevor ich es vergesse, das Fahrgefühl ist natürlich herrlich. Die leichteste Berührung und schon lenkt er dorthin, wo man will. Nur das Rollgeräusch ist stärker, aber das wird wohl an den neuen Lagern liegen...

PS: ja ich weiß, ich habe vorne und hinten andere Felgen und sogar andere Reifen, vorne Winter, hinten Sommer, aber nur weil mir der hinten vor einer Woche auf der Autobahn geplatzt ist...

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Also erstmal großen Respekt vor dem Text, will nicht wissen wielange du für den gebraucht hast. Du bist der Einzige auf MT den ich kenne, der solche Textwände in seine Beiträge packt, Grünen Daumen hast du sicher. ;)

Zum Thema:

Ich hab mir zugegebenermaßen nichtmal die Hälfte durchgelesen, sondern den Text nur überflogen (muss gleich zur Nachtschicht, keine Zeit :D) aber zumindest auf den Bildern macht das auf mich den Eindruck, dass die vorderen Querlenker falsch eingebaut wurden.

Ob nun die unteren Querlenker im unbelasteten Zustand angezogen wurden (was völlig falsch wäre) oder ob die oberen Querlenker, beim Anzug nen zu steilen Winkel hatten (lt. dem was ich weiß, Neuteil in dem Winkel einbauen, bei dem das Alteil ausgebaut wurde), da kann man jetzt natürlich nur Mutmaßungen anstellen.

Falls die Teile falsch eingebaut wurden (und davon ist allein beim Anblick des Bildes auszugehen) solltest du dies möglichst bald beheben lassen denn die neuen Lager der Querlenker, halten das meist nicht lange durch und sind wieder Schrott.

Viel Erfolg!

Gruß Magnus

Themenstarteram 23. Oktober 2015 um 19:08

Für den Beitrag hab ich ca. 1 Std gebraucht aber nur weil ich 2/3tel aus anderen Beiträgen, die ich die letzten Wochen anderswo im Forum geschrieben habe, kopiert habe und zu diesem großen dann zusammengefügt habe. Das war also kein Drama.

Ich dachte einfach, daß es sinnvoll ist mal alles in einem Artikel zu haben, wenn jemand sowas mal machen will.

Danke für den Tipp. Also doch nicht die Federkennlinien??? Ich hatte eigentlich den Eindruck beim Zusammenbau nix anders gemacht zu haben, als ich es vorfand. Auch hab eich die unteren Schrauben unbelastet erstal nicht festgezogen, sondern in belastetem Zustand festgezogen. Sagt ja sogar MApco in seinem Video hier https://www.youtube.com/watch?v=3MbanmtwJOw

Aber ich hab natürlich auch nicht durchgearbeitet, sondern Pausen gemacht. So Pausen sind immer gefährlich, weil man da leicht was übersieht....

Hmmm, aber danke, ich hab mal im großen Werkstatthandbuch von Audi Kapitel "E Fahrwerk" wegen der Einbauwinkel nachgesehen, einen wir das selbe von Seite E-37 oben rechts (vgl. Bild unten) mit 97 +- 2mm?

Ich denke nicht, daß ich da was übersehen habe, denn dann hätt ich ja beide seiten übersehen, dnen ebei einer Seite würde er ja noch schräg drinhängen auch noch. Wen ich nen Fehler gemacht haben sollte, dann den selben auf beiden Seiten. ansonsten ist es wohl die Federkenninie von der Bilsteinfeder, schätze ich mal ...

Ich habe mir mal die Zeit genommen deinen ausführlichen Beitrag zulesen.

Habe zum TÜV im Juni bei meinem S8 die vorderen Querlenker oben und unten gewechselt + kompletter Bremse.

An Lemförder kommt meiner Ansicht nach kein Hersteller ran wenn es um das Thema Querlenker geht,und ist für mich erste Wahl

mit interesse habe ich diesen bericht gelesen und sehe hier schon mal im programmheft eines eventuelles forumstreffen unter der rubrik "Vorträge - Kosten- und Qualitätsmanagement" Herrn Khair als Professional Speaker

Daumen hoch

Themenstarteram 23. Oktober 2015 um 22:11

@ JensLemm und wie lange gebraucht? Ich hab recht lange gebraucht. Der D2 ist für mich neu, da dauert leider jeder Handgriff mindestens doppelt so lange...

@ranta... hmmm, die Türpappen umzubauen hat mir ehrlich gesagt mehr Spaß gemacht. Hab sie nur noch nicht eingebaut, weil ich den Einbau mit der Gesamtanlage verbinden wollte... uns so vergehen Tage.... Wochen... Monate....

Den Beitrag hab ich eigentlich nur verfaßt gehabt, weil die Teileauswahl immer wieder ein Thema ist, das so mitschwingt, aber noch nie ein eigenes Thema war. Da fallen dann so Aussagen, wie Firma A ist super, Firma B ist Müll, oder "Ist doch eh alles Marketingmist" etc. Vor allem hatte ich beim Lesen anderer Artikel den Eindruck, daß manche gar keine Ahnung haben wie man systematisch nach dem für seine eigenen Interessen geeignetsten Teil sucht, das man verbauen möchte.

Natürlich hat der Werkstattbesitzer gegenteilige Interessen, als ich bei der Teileauswahl, oder einer, der die Kiste schnell aufpäppelt, um sie dann "mit neuem TÜV, Privat und ohne Gewährleistung" zu verkaufen um überhaupt vom Profit leben zu können.

Ich verurteile keine von denen, aber diese drei Interessen können nicht und werden nie zusammenpassen.

Ein weiterer Grund ist ganz einfach: ich schraub zwar gerne, aber nicht so gerne, daß ich was zweimal machen will.

Außerdem ist ein Fahrzeug für mich ein Gegenstand, der mir dabei hilft mein Leben so zu leben, wie ich es will, denn er bringt mich zu dem Zeitpunkt an den Ort an dem ich sein möchte und in dieser Zeit ist er eine Hülle, die mich ebenso umgibt, wie meine Klamotten.

Ok, ist vielleicht ein wenig philosophisch, aber so seh ichs halt und ich hab deswegen auch noch (fast) jedes Fahrzeug, das ich je besessen habe.

Nur mein 1303er Cabrio mußte ich verkaufen, weil die Garage frei gemacht werden musste; das hab ich heut noch nicht überwunden ;-)

Zitat:

@Khair schrieb am 24. Oktober 2015 um 00:11:59 Uhr:

@ JensLemm und wie lange gebraucht? Ich hab recht lange gebraucht. Der D2 ist für mich neu, da dauert leider jeder Handgriff mindestens doppelt so lange...

 

ich habe mit Unterbrechung fast einen ganzen Tag gebraucht um die Querlenker zu wechseln.

Muss aber dazu sagen das mein Schrauber-Bekannter/Freund und seit über 20 Jahre Kfz-Mechaniker bei Mercedes mir dabei geholfen hat,und es ohne Bühne sehr mühsam ist die Querlenker zu wechseln.

Aber wir uns speziell an den oberen Querlenkern beim lösen der Schraube (M10x100) die Zähne ausgebissen haben.

Das sie nur" bomben fest" war ist noch untertrieben gesagt.

So musste ich die Schrauben ausbohren was viel Zeit in Anspruch nahm und einige Bohrer verschliss.

Gruß

 

Themenstarteram 24. Oktober 2015 um 13:21

Vor der oberen Qurlenkerschraube hatte ich gehörigen Respekt. Da fluchen viele. Deswegen hab ich die so früh wie möglich gemacht, hatte aber Glück. Ging mit erweiterten Bordmitteln bei mir, warum auch immer. Ansonsten hätte ich den Wagen dem Freundlichen bei mir im nächsten kleinen Ort auf den Hof gestellt. Für alles vorne hätte der 800 gewollt (ohne Material, das ja schon da war); ein eigentlich faires Angebot wie ich meine...

Da gibts aber deses Spezialwerkzeug hier bei Minute 4:20 http://www.motor-talk.de/.../...-59818-1hps-vw-audi-achse-v136225.html Ich habs zwar nicht, wär aber froh um den Hinweis, ob dieses Spezialwerkzeug zum Lösen der oberen Querlenkerschraube was taugt

1 Tag ist dann heftig, aber bei sonem Problem realistisch...

Zitat:

@Khair schrieb am 24. Oktober 2015 um 15:21:27 Uhr:

Vor der oberen Qurlenkerschraube hatte ich gehörigen Respekt. Da fluchen viele. Deswegen hab ich die so früh wie möglich gemacht, hatte aber Glück. Ging mit erweiterten Bordmitteln bei mir, warum auch immer. Ansonsten hätte ich den Wagen dem Freundlichen bei mir im nächsten kleinen Ort auf den Hof gestellt. Für alles vorne hätte der 800 gewollt (ohne Material, das ja schon da war); ein eigentlich faires Angebot wie ich meine...

Da gibts aber deses Spezialwerkzeug hier bei Minute 4:20 http://www.motor-talk.de/.../...-59818-1hps-vw-audi-achse-v136225.html Ich habs zwar nicht, wär aber froh um den Hinweis, ob dieses Spezialwerkzeug zum Lösen der oberen Querlenkerschraube was taugt

1 Tag ist dann heftig, aber bei sonem Problem realistisch...

Das aufbohren hat wie gesagt viel Zeit gekostet weil die Schraube extrem fest drin sitzte.

Sowie im Video das sie sich einfach leicht rausnehmen lässt habe ich noch nicht erlebt.

800 € nur Arbeitslohn beim Freundlichen finde ich allerdings heftig

Themenstarteram 24. Oktober 2015 um 18:39

Vorsicht, nicht nur Querlenker, 800 für alle Teile, die ich oben unter "Vorderachse" gelistet habe, also Lager, Dämpfer, Federn, alle Lenker. Beideseitig. Schätze mal, daß das so 10 Stunden sein dürften, wenn man das in Arbeitswerte umrechnet.

Ich hab länger gebraucht ;-)

viiiiiel länger

..dann kommen wohl 800€ so ungefähr bin!

Und ein Grinsen beim bezahlen beim Freundlichen gibt's extra dazu

Ich habe die selbe Reparatur Wartung bei meinem 4.2 auch neulich gemacht. Du hast einen tollen Bericht geschrieben, aber eines muss ich, wie einige meiner Vorredner nochmals betonen:

Diese 10er Dehnschraube für die oberen Querlenker ist nicht zu unterschätzen!!!!!! Besorgt euch das verdammte Spezialwerkzeug. Sobald man "Wasser" hat, ist es zu spät.

Durch wortwörtlich stundenlanges rumprobieren kann ich euch jedoch sagen, das es eine Alternative zum ausbohren gibt:

Man kann auf der Gewindeseite zig Unterlegscheiben auf die Schraube schieben und die Mutter wieder anziehen. Man bastelt sich so einen Selfmade-Abzieher. Bloß nicht mit dem Kriechöl sparen, die Achse per Wagenheber auf Fahrhöhe anzuheben hilft auch (nimmt etwas Verspannung raus), ein Schonhammer ist gut und ansonsten immer schön mit nem kleinen Meißel (ich hab jetzt glatt vergessen, wie der Fachbegriff dafür ist, aber ihr wisst schon, was ich meine) von der anderen Seite die Schraube herausschlagen (wird erst nicht gehen, aber die Vibration hilft.

An nem gewissen Punkt müsst ihr dann ein Teil der Schraube absägen (bloß nicht das ganze Gewinde auf einmal) weil die Schraube mit dem Achsschenkel kollidiert. Das wiederholt ihr, bis ihr die Schraube ganz ausschlagen könnt. (Sie sich durch Schläge bewegt.)

Die Vorteile dieser Methode sind, das ihr

-nicht 5 Millionen Bohrer zerstört

-nicht mit entweder einer zu kleinen Bohrmaschine arbeitet oder mit der großen Bohrmaschine gegen den Kotflügel schlagt (Den aber trotzdem abkleben!!!)

-nur 2 Stunden qual habt, anstatt wie lange auch immer ihr bohrt und zum Baumarkt fahrt um mehr Bohrer zu kaufen (aber trotzdem mit bedacht ans Werk, wenn das Gewinde kaputt geht, habt ihr verloren.)

-nicht riskiert, in den Achsschenkel zu Bohren (Supergau hoch 10) bedenke, das Alu weicher ist, als Stahl und ihr als Leser des Forums wahrscheinlich nicht viel Übung im ausbohren habt)

Ich füg noch ein paar Bilder zur Erklärung hinzu.

 

Ach ja, und achtet auf die scheiss Konuse der vorderen unteren Querlenker.

Ach ja und zum Schluss:

Sollte man das ganze Gewinde absägen müssen, damit es weiter geht, aber man kann die Schraube noch nicht ausschlagen, kann man mithilfe einer Kontermutter die Schraube im Loch drehen um sie so los zu bekommen.

Ich hoffe, irgendeinem armen Schwein ist hiermit geholfen,

viele Grüße,

Janis

Themenstarteram 25. Oktober 2015 um 18:41

Genau davor hatte ich Horror und hätte ihn ehrlich gesagt dann auch zum Freundlichen gebracht.

Danke für die hilfreiche Ergänzung!

Nur eine Korrektur würd ich ggf. anbringen wollen: "Bohrer vom BAumarkt"??? Ne, da kommts aufs Material des Bohrers und die Härtung an und da bekommt man im Baumarkt nichts brauchbares.

Hammer kauf ich auch im BAumarkt, aber keine Werkzeuge, die weich sein könnten, wie Bohrer, Schraubendreher, Ringgabelschlüssel, Nüsse etc. damit mach ich mir nur die Köpfe rund und das erfahrungsgemäß am Samstag Abend....

Bohrer die ich einsetzte waren natürlich HSS Bohrer und Hartmetallbohrer die ich vorher aus der Firma holte (Metallfachbetrieb)

Gute Kühlung mit Bohroel ist natürlich auch wichtig.

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