EQS Verbrauch im Winter
Nun war es also soweit: Die erste Fahrt bei Minusgraden. Mein EQS 450+ stand 2 Tage in einer gut durchlüfteten, öffentlichen Garage in Hamburg. Der Akku war also gut durchgekühlt und damit bei ca. 1 Grad Celsius. Mit einem Akkustand von 52% ging es zurück nach Berlin und es war geplant, bei IONITY in Heiligengrabe (Abzweig A24/A19) aufzuladen. Auf dem Hinweg bei etwas höheren Temperaturen und warmen Akku war die Strecke mit 40% Ladung (immer um die 130 km/h) zu schaffen.
Die Verbrauchsanzeige startet ja immer mit 100 kWh / 100km und rechnet dann langsam runter auf den echten Verbrauch. Dieses Mal ging der Verbrauch aber seeehr langsam runter - ich vermute, die Akkuheizung lief da auf Hochtouren. Die Anzeige blieb lange hoch und der Akkustand sank entsprechend. Ich hätte es wahrscheinlich schon noch mit einstelligem Akkustand bis Heiligengrabe geschafft. Ich habe mich dann aber entschieden in Ludwigslust an den Schnelllader zu gehen, um etwas Puffer zu haben und durch das Schnellladen etwas Wärme in den Akku zu bekommen.
Ich habe mal nachgerechnet: Auf der oben beschriebenen Strecke HH-Heiligengrabe hat der EQS im Mittel 30 kWh / 100 km gezogen. Das ist ein erheblicher Unterschied zu Sommerzeiten. Damit wären statt der durchaus schaffbaren 550 - 600 km Reichweite nur noch rund 350 km möglich.
Ich bin neugierig, was bei richtigem Winter mit -10 oder -20 Grad passiert...
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Zitat:
@CLK-Driver schrieb am 21. November 2022 um 13:46:58 Uhr:
Ein Problem bei diesen Werten ist, glaube ich, das fehlende Verständnis wieso dieser Mehrverbrauch teilweise exorbitant hoch erscheint und daß bei kalten Temperaturen daher oft reflexartig nach einer Wärmepumpe gerufen wird. Nach meiner Erfahrung mit dem EQC, der ja angeblich eine Wärmepumpe hat, bringt diese leider nicht allzu viel. Auch die immer wieder geäußerte Vermutung, der EQS würde den kalten Akku mit einer Zusatzheizung aufheizen, ist m.M.n. falsch. Der Akku wird nur temperiert, wenn in der Navigation eine Ladesäule als Ziel einprogrammiert ist. Macht doch mal einen einfachen Test: Setzt euch in den kalten EQS, schaltet die Zündung ein und die Heizung auf 22°C. Solange ihr nicht fahrt sollte die Verbrauchsanzeige irgendwas um 6-7 kWh/h anzeigen. Wichtig ist hier die Einheit kWh/h! Wenn ihr jetzt eine Ladesäule in der Nähe ins Navi eingebt, steigt der Verbrauch auf geschätzt 10-12 kWh/h. Daran seht ihr, das jetzt der Akku geheizt wird.
Dieser "Test" ist kein Indikator dafür, dass der Akku im kalten EQS ohne Navi nicht geheizt wird.
Es kann durchaus sein, dass von den 6-7kW 3,5 für die Innenraumheizung, 1 für sonstige Verbraucher und 2,5 für die Akkuheizung benutzt werden.
Leider schlüsselt das Mercedes im Bordcomputer nicht weiter auf.
Zitat:
@CLK-Driver schrieb am 22. November 2022 um 07:07:50 Uhr:
Na ja, der Mehrverbrauch entspricht ziemlich genau dem verbauten Heizelement (wenn ich richtig liege sind das 5,4kw). Wenn die Wärmepumpe einen nennenswerten Effekt hätte, sollte der Mehrverbrauch geringer sein. Bei der Vorstellung des EQS hat Mercedes gesagt, daß sie keine Wärmepumpe verbaut haben, da der Effekt in keinem Verhältnis zum Aufwand/zu den Kosten steht. Wenn sie das jetzt anders sehen, liegt die Vermutung nahe, daß das dem Markt geschuldet ist.
Mal etwas off Topic: eine Wärmepumpe im schlecht isolierten Altbau funktioniert im Winter bei kalten Temperaturen nicht. Warum sollte sie in einem noch schlechter isolierten Kfz funktionieren?
Weil man eine Wärmepumpe im Auto nicht "für den Winter" baut, sondern für den Herbst und das Frühjahr (Deutsches Klima).
Wenn man die Klima komplett abschaltet hat man aber den üblichen Verbrauch von ein paar hundert Watt. Warum sollten die Fzg die Akkuheizung abschalten wenn man die Innenraumheizung ausschaltet?
Mir ging es darum, dass die Argumentation von CLK-Driver kein Argument für seine Aussage ist, da sie andere Einflussfaktoren nicht berücksichtigt hat.
Zu deinem Beispiel: Das würde bedeuten, dass er 6-7 kW nur für die Innenraumheizung benötigt? Das ist enorm viel.
Viel zu viel meiner Meinung nach. Schaut mal bei anderen Fahrzeugen. Da sind es vielleicht 3-4kW im Peak zu Beginn.
Wenn das wirklich so ist, dann ist klar wieso man dringend eine Wärmepumpe braucht. Das wäre echt ineffizient.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 22. November 2022 um 08:58:45 Uhr:
Mir ging es darum, dass die Argumentation von CLK-Driver kein Argument für seine Aussage ist, da sie andere Einflussfaktoren nicht berücksichtigt hat.Zu deinem Beispiel: Das würde bedeuten, dass er 6-7 kW nur für die Innenraumheizung benötigt? Das ist enorm viel.
Viel zu viel meiner Meinung nach. Schaut mal bei anderen Fahrzeugen. Da sind es vielleicht 3-4kW im Peak zu Beginn.
Wenn das wirklich so ist, dann ist klar wieso man dringend eine Wärmepumpe braucht. Das wäre echt ineffizient.
Wie alingn schon geschrieben hat ist der Verbrauch ohne Heizung bei ca. 0,8kW für sonstige Verbraucher. Der PTC-Zuheizer hat eine Leistung von 5,4kW. Insofern passt das schon, da am Anfang sicher die volle Leistung zum Heizen genutzt wird. Der PTC-Heizer für den Akku hat ebenfalls 5,4kW. Man kann also schon sagen, daß der Akku nicht geheizt wird. Umgekehrt kann man ja auch mal versuchen, die Heizung aus zu lassen und eine Ladesäule einprogrammieren und beobachten was passiert. Auch dann steigt nämlich der Verbrauch um ca. 5,4kW an. Man kann also schon sehen, was die Akkuheizung verbraucht und was die Innenraumheizung.
Ob andere Fahrzeuge für die Innenraumheizung weniger brauchen, kann ich nicht beurteilen. Der Innenraum beim EQS oder EQC ist halt auch nicht klein. Am Ende braucht es eine gewisse Energie, um einen kalten Innenraum auf 22°C aufzuheizen. Das wird bei allen Fahrzeugen mehr oder weniger gleich sein. Natürlich wird es auch da kleine Unterschiede geben, sei es durch die Effizienz der Heizung oder durch die Isolierung der Karosserie.
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Zitat:
@umbertones schrieb am 21. November 2022 um 18:43:25 Uhr:
Guter Beitrag, nur eine Anmerkung. kWh/h sind einfach kW, also die momentan aus dem Akku entnommene Leistung.Da bei kurzen Strecken die Reichweite eher keine Rolle spielt, ist das also eher ein monetäres Thema
Aber auch Verbrenner brauchen im Winter bei kurzen Strecken deutlich mehr Kraftstoff, weil die Kaltlaufphase einen höheren Anteil hat. Auf längeren Strecken ist die Steigerung dann nicht mehr so hoch. Alles Physik.
Du hast natürlich Recht. Allerdings zeigt es der EQC im KI in kWh/h an und mir ging es darum, daß der Verbrauch im Stand nicht pro 100km sondern pro Stunde angegeben wird. Und das man den Verbrauch immer in Relation zur gefahrenen Geschwindigkeit sehen muß.
Zitat:
Weil man eine Wärmepumpe im Auto nicht "für den Winter" baut, sondern für den Herbst und das Frühjahr (Deutsches Klima).
Das kann natürlich gut sein, aber auch bei Temperaturen um die 10°C zieht zumindest der EQC auch schon die vollen 5,4kW Leistung für den Zuheizer. Wenn die Wärmepumpe bei den Temperaturen einen nennenswerten Vorteil bringen würde, sollte das doch weniger sein, oder?
Mir ging es in meinem Beitrag aber im wesentlichen darum, eine Erklärung für die teilweise absurd hohen Verbräuche bei Kälte im Kurzstreckenbetrieb, vor allem in Innerstädtischen Bereich zu finden. Und mein Eindruck (der rein subjektiv ist) ist, daß die Wärmepumpe da nur wenig hilft.
Zitat:
@CLK-Driver schrieb am 22. November 2022 um 09:28:37 Uhr:
... Umgekehrt kann man ja auch mal versuchen, die Heizung aus zu lassen und eine Ladesäule einprogrammieren und beobachten was passiert. Auch dann steigt nämlich der Verbrauch um ca. 5,4kW an. Man kann also schon sehen, was die Akkuheizung verbraucht und was die Innenraumheizung...
Ich verstehe was du sagst, allerdings hat eine Heizung nicht nur die Stellungen an und aus. Es kann auch Zwischenstufen geben.
Zitat:
@CLK-Driver schrieb am 22. November 2022 um 09:40:29 Uhr:
Das kann natürlich gut sein, aber auch bei Temperaturen um die 10°C zieht zumindest der EQC auch schon die vollen 5,4kW Leistung für den Zuheizer. Wenn die Wärmepumpe bei den Temperaturen einen nennenswerten Vorteil bringen würde, sollte das doch weniger sein, oder?
Nicht unbedingt. Wenn die Effizienz steigt, wird der Innenraum schneller warm und/oder muss kürzer aufgeheizt werden.
Nur rein auf die Peakleistung zu schauen ist kein Indikator für Effizienz.
Zitat:
@CLK-Driver schrieb am 22. November 2022 um 09:40:29 Uhr:
Mir ging es in meinem Beitrag aber im wesentlichen darum, eine Erklärung für die teilweise absurd hohen Verbräuche bei Kälte im Kurzstreckenbetrieb, vor allem in Innerstädtischen Bereich zu finden. Und mein Eindruck (der rein subjektiv ist) ist, daß die Wärmepumpe da nur wenig hilft.
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe hat allerdings nichts mit der Länge der Fahrtstrecke zu tun.
Ich halte den teilweise absurd hohen Verbrauch bei Kälte im Kurzstreckenbetrieb eher für einen Logikfehler. Wieso sollte man das Auto stark aufheizen, wenn man eh bald wieder aussteigt? Andere Hersteller haben für diesen Anwendungsfall einen Klimamodus eingebaut, der die Heizleistung sinnvoll reduziert. Bspw. so, dass die Scheiben frei gehalten werden und nicht beschlagen, die Sitzheizung angenehme Wärme schafft, aber der Rest des Innenraums reduziert geheizt wird.
Zitat:
@leftlaner schrieb am 22. November 2022 um 10:33:24 Uhr:
Heute im Berufsverkehr in Berlin… heftig!
Was hast du denn von Minute 18 bis 26 gemacht? Solch einen Verbrauch in der Stadt zu erzeugen ist schon 😰
Das ist ja genau das, was ich versucht habe zu erklären. Wenn er da im Stau steht, und die durchschnittliche Geschwindigkeit bei, sagen wir mal, 10km/h liegt werden aus 4kWh/h Verbrauch zum heizen eben 40kWh/100km.
4kWh/h sind eben nur dann 4kWh/100km wenn ich in der Stunde auch 100km fahre.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 22. November 2022 um 10:05:32 Uhr:
Ich verstehe was du sagst, allerdings hat eine Heizung nicht nur die Stellungen an und aus. Es kann auch Zwischenstufen geben.
Das stimmt natürlich. Ich bin der Einfachheit halber davon ausgegangen, das die Heizungen bei ca. 0°C Aussentemperatur direkt nach dem Start erstmal die max. Leistung ziehen. Mit der Zeit sinkt der Verbrauch der Heizung natürlich.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 22. November 2022 um 10:05:32 Uhr:
Nicht unbedingt. Wenn die Effizienz steigt, wird der Innenraum schneller warm und/oder muss kürzer aufgeheizt werden.
Nur rein auf die Peakleistung zu schauen ist kein Indikator für Effizienz.
Stimmt!
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 22. November 2022 um 10:05:32 Uhr:
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe hat allerdings nichts mit der Länge der Fahrtstrecke zu tun.
Ich halte den teilweise absurd hohen Verbrauch bei Kälte im Kurzstreckenbetrieb eher für einen Logikfehler. Wieso sollte man das Auto stark aufheizen, wenn man eh bald wieder aussteigt? Andere Hersteller haben für diesen Anwendungsfall einen Klimamodus eingebaut, der die Heizleistung sinnvoll reduziert. Bspw. so, dass die Scheiben frei gehalten werden und nicht beschlagen, die Sitzheizung angenehme Wärme schafft, aber der Rest des Innenraums reduziert geheizt wird.
Auch da stimme ich dir zu. Damit das aber funktioniert müsste das Auto wissen, was ich vorhabe. Heißt also, ich müsste für jede Fahrt das Navi programmieren. Wenn ich weiß, daß ich nur fünf Minuten zum Bäcker fahre, mache ich die Heizung aus. Dann verbrauche ich auch bei Temperaturen um 0°C selbst mit dem EQC oft unter 20kWh/100km. Was wiederum zeigt, das der kalte Akku nicht aufgeheizt wird.
Ich zitiere mich aber trotzdem nochmal selbst: Der extreme Mehrverbrauch hängt direkt mit der gefahrenen Geschwindigkeit zusammen. 4kWh/h sind eben nur dann 4kWh/100km wenn ich in der Stunde auch 100km fahre.
An Alle: Bitte jetzt keine Diskussion ob es richtig ist so kurze Strecken zu fahren. Ich bin da halt etwas faul 🙂
Zitat:
@navyneidi schrieb am 21. November 2022 um 20:17:44 Uhr:
Zitat:
@Gerry71 schrieb am 21. November 2022 um 19:18:47 Uhr:
Erkläre mir doch mal, inwiefern meine Aussage nicht deckungsgleich mit der von A5-Fan ist.Ganz einfach, deine Aussage: „Was meinst du, weshalb MB nunmehr den EQE/EQS SUV und den EQE/EQS Mopf-Limos eine Wärmepumpe spendiert?“
Von EQE/EQS Moof Limo ist nicht die Rede. Und genau das hast du gesagt.
Dann solltest du vielleicht mal den geposteten Link anklicken oder hier nachlesen:
https://jesmb.de/13915/
Zitat: "Während der EQE SUV (X294) für alle Motorisierungen die Wärmepumpe serienmäßig verbaut hat, kann Mercedes derzeit noch keinen genauen Termin für die anderen EVA2 Modelle nennen. Sie wird aber kommen. Ob es bereits zum Änderungsjahr 2023-1 im Sommer 2023 der Fall sein wird, ist hingegen Spekulation."
Das scheint dir allerdings zu viel Arbeit zu sein. Lieber stattdessen unqualifiziert dagegen stänkern!
Zitat:
@Gerry71 schrieb am 22. November 2022 um 13:03:56 Uhr:
Zitat:
@navyneidi schrieb am 21. November 2022 um 20:17:44 Uhr:
Ganz einfach, deine Aussage: „Was meinst du, weshalb MB nunmehr den EQE/EQS SUV und den EQE/EQS Mopf-Limos eine Wärmepumpe spendiert?“
Von EQE/EQS Moof Limo ist nicht die Rede. Und genau das hast du gesagt.
Dann solltest du vielleicht mal den geposteten Link anklicken oder hier nachlesen:
https://jesmb.de/13915/
Zitat: "Während der EQE SUV (X294) für alle Motorisierungen die Wärmepumpe serienmäßig verbaut hat, kann Mercedes derzeit noch keinen genauen Termin für die anderen EVA2 Modelle nennen. Sie wird aber kommen. Ob es bereits zum Änderungsjahr 2023-1 im Sommer 2023 der Fall sein wird, ist hingegen Spekulation."Das scheint dir allerdings zu viel Arbeit zu sein. Lieber stattdessen unqualifiziert dagegen stänkern!
Mit stänkern hat das nichts zu tun. Da steht „es gibt keine Termin“ und ein „soll kommen“. Soweit hab ich das schon gelesen.
Daraus folgt auch: es gibt keine gesicherten Infos dazu.
Und die gibt es auch nicht. Den im MJ2023, was gerade aktuell ist, ist sie nicht drin.
Aktuell, erkennt man daran, dass man für den EQE300 auch den 22KW-Lader bestellen kann.
Soviel zum viel Arbeit sein und lieber unqualifiziert stänkern.
Sollen wir euch noch Kekse und heiße Schokoladen bringen oder habt ihr es gleich mit eurem Gezicke...kann man sich an Scheiß hochziehen...