Elektronische Handbremse löst sich von selbst
Hallo Volvo Fans,
uns ist beinahe was sehr schlimmes passiert, weil sich die Elektronische Handbremse unerwartet gelöst hat. Hier zum Hergang:
Unser neuer XC60 Summum, Geartronic, steht seit ca. 2 Monaten bei uns auf dem Hof.
Meine Frau wollte, bevor sie rückwärts in den Hof fuhr (steigt leicht an), ihre stark gehbehinderten Eltern aussteigen lassen und blieb deshalb ein Stück vorher stehen.
Da die älteren Leutchen natürlich gerne zeigen, dass sie auch nocht etwas alleine können, was ich gut verstehen kann, steht meine Frau hierbei etwas unter Strom, weil sie schnell zur Beifahrerseite eilen muss, um zu helfen.
Hierbei ließ sie den Motor laufen, wollte auf "P" schalten, erwischte in der Eile aber anscheinend "R".
Den Volvo kann man nicht ausschalten, solang eine Fahrstufe gewählt ist!
Die elektronische Handbremse war geschlossen. Das Auto stand.
Als die Eltern Gott sei Dank bereits ausgestiegen waren und den Gefahrenbereich verlassen hatten, wollte meine Frau (es waren ca. 5 Minuten vergangen) die Türen schliessen.
In dem Moment, als sie die hintere Beifahrertür gerade anfasste, knackte es, und der Wagen schoß ca. 1,2 Meter zurück, um von der Hauswand des Nachbarn und der Schulter meiner Frau, die dazwischen eingeklemmt wurde, abgebremst zu werden. Meine Frau konnte sich nicht alleine befreien. Ihre Eltern waren auch hilflos. Das Auto drückte weiterhin mit erhöhtem Gas gegen die Wand und die Schulter meiner Frau an. Der Wagen hat nach dem lösen der Handbremse sogar noch stark beschleunigt.
Nun meine Fragen:
Darf eine elektronische Handbremse jemals auslösen wenn gar kein Gas gegeben wird?
Noch dazu, wenn die Fahrzeugelektronik durch Sensoren im Fahrersitz und an den Türen wissen könnte, dass dies niemals richtig sein kann?
Haben da die Entwickler was Entscheidendes zum Thema Sicherheit vergessen?
Ist dies vielleicht eine Fehlfunktion?
Haftet hier vielleicht der Hersteller?
Ich habe das Fahrzeug später an sicherer Stelle nahezu eine viertel Stunde in den selben Zustand versetzt und es ist nie losgefahren.
Es kommt auch kein Warnton, wenn man den Sitz verlässt, sondern nur wenn man die Tür aufmacht.
Aber dieser Warton war ja bereits schon erfolgt und verklungen, als ihre Eltern die Türen geöffnet hatten.
Der Sachschaden beträgt ca. 3000 Euro. (Türsäule beschädigt, Kratzer an beiden Türen).
Der Volvo wird weltweit verkauft. Was würden amerikanische Gerichte dazu sagen?
Ich freue mich auf Eure Meinungen.
DIES IST KEIN ERFUNDENER FALL, DAS IST SO PASSIERT!
Dafür gibt es 6 Zeugen.
Beste Antwort im Thema
Ich möchte hier ja nicht persönlich werden. Aber ein Auto mit eingelegter Fahrstufe mit der Handbremse zu halten, ist wohl so grob fehlerhaft und fahrlässig, dass man dafür den Fahrzeughersteller wohl kaum in die Haftung nehmen kann. Es war wohl reiner Zufall, dass das Auto bei Leerlaufdrehzahl nicht schon früher losgefahren ist. Es ist allgemein bekannt, dass die Handbremse sich selbst löst, wenn genügend Kraft auf den Antrieb kommt. Vielleicht hat bei den 5 Minuten (!) Laufzeit im Stand sich irgendein Verbraucher (Lüfter, Klima etc) zugeschaltet, die Motorelektronik hat wegen der erhöhen Nachfrage nach Leistung die Drehzahl leicht erhöht, beim Türenschließen gab es noch eine weiteren, wenn auch geringen, Impuls - und ab ging die Post. Allerdings hätte dafür der Fahrergurt im Schloss stecken müssen. Wenn das nicht der Fall war (was anzunhemen ist), hätte die Bremse aktiviert bleiben müssen. Dennoch: für dieses Verhalten nun Volvo verantwortlich machen zu wollen, halte ich schon für etwas gewagt! Dass Jurys amerikanischer Gerichte manchmal Entscheidungen fällen, die mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar sind, ändert an der Bestandsaufnahme wenig.
Grüße vom Ostelch
60 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von f355
Eine Handbremse - egal ob elektronisch oder manuell - hat sich in der geschilderten Situation nicht von selbst zu lösen und dabei muss es absolut egal sein, ob der Wählheben auf D, N, R oder Sport steht. Die Feststellbremse dient zur Sicherung des Fahrzeugs und der Nutzer entscheidet, wann die aktivierte Feststellbremse wieder gelöst wird.Da gibt es keine zwei Meinungen!
Tja. Leider liegst Du da falsch. Denn es ist eine im Handbuch beschriebene Funktion, dass sich die Feststellbremse AUTOMATISCH löst, wenn Du Gas gibst. (mit angelegtem Gurt versteht sich).
Wenn die Bremse wirklich aktiviert war, dann darf sich diese in der Situation eigentlich nicht lösen. (wie du ja geschrieben hast)
Die alles entscheidende Frage ist: war die Bremse überhautp aktiviert. Da ich nur einen Handschalter habe, kann ich das nicht ausprobieren. Möge doch bitte ein GT fahrer folgendes probieren:
Auto steht am Hang. Rückwärtsgang rein und Fussbremse los (sollte durch Motor gehalten werden) Kann die Feststellbremse so angezogen werden? (mit und ohne Sicherheitsgurt)
Ich glaube immer noch dass sich die Handbremse nicht gelöst hat, sondern gar nie angezogen war. Dies nicht als Vorwurf an die Fahrerin, sondern als Erklährung zum Vorfall.
Gruss
Hobbes
Zitat:
Original geschrieben von Hobbes
....Auto steht am Hang. Rückwärtsgang rein und Fussbremse los (sollte durch Motor gehalten werden) Kann die Feststellbremse so angezogen werden? (mit und ohne Sicherheitsgurt)
....
Das
mussfunktionieren.
Die FBA ist eine Notbremse!
Zitat:
Original geschrieben von -Matze-
Das muss funktionieren.
Die FBA ist eine Notbremse!
Das ist ein anderes Szenario! Nutze ich die "Handbremse" als
Feststellbremse im Standwirkt sie nur auf die Hinterräder unter den bereits genannten Voraussetzungen. Nehme ich sie als
Notbremse während der Fahrt, dann werden alle vier Räder gebremst.
Das Ding ist eben mehr als eine elektrisch betriebene Handbremse.
Grüße vom Ostelch
Ohne dabei gewesen zu sein, oder etwas unterstellen zu wollen, vermute ich schwer das der Knopf gezogen wurde, wie bei einer mechanischen Handbremse....nur muss bei der elektrischen Feststellbremse dieser Knopf GEDRÜCKT werden, um diese zu arretieren.
In der Folge dürfte das Auto einfach am Motor/Getriebe gehangen haben, bis durch die ausgestiegen Personen das Gewicht reduziert wurde und damit die Kraft im Leerlauf ausgereicht hat, um anzufahren.
Bevor es soweit kommen konnte, hat der Gurtwarner, und offene Türe einen Warnton und eine Meldung angezeigt.
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Ich verstehe halt nicht warum man den Wagen laufen lässt. Wagen in ins P und Motor aus, wäre bei 5 Min sicherlich der richtige Lösungsansatz. Start/Stop gewinnt einige Sekunden pro Halt und hier tuckert der Motor 5 Min weiter....
Muss ja jeder selber wissen...wenn der Anhalteort leicht geneigt war, dann hält der Wagen sich auch im D und wohl auch im R. Bei einem Lastwechsel, wodurch auch immer hervorgerufen, könnte es dann geschehen....
Nun ja die Handbremse muss das Fahrzeug am Wegrollen hindern, aber eben nicht wenn er auf R steht und aktiv gegen die Handbremse arbeitet. Das wird meistens funktionieren geht aber für mein Verständnis über die Definition Feststellbremse hinaus.
Zitat:
Original geschrieben von Hobbes
Möge doch bitte ein GT fahrer folgendes probieren:Auto steht am Hang. Rückwärtsgang rein und Fussbremse los (sollte durch Motor gehalten werden) Kann die Feststellbremse so angezogen werden? (mit und ohne Sicherheitsgurt)
Man kann ohne Gurt jederzeit die "Handbremse anziehen" - und sie bleibt drinnen, wenn das Fahrzeug beim ziehen der Handbremse steht. Auch lösen geht - jedoch muss man dann das Bremspedal betätigen und die Taste ziehen.
LG
Zitat:
Original geschrieben von C70treiber
Nun ja die Handbremse muss das Fahrzeug am Wegrollen hindern, aber eben nicht wenn er auf R steht und aktiv gegen die Handbremse arbeitet. Das wird meistens funktionieren geht aber für mein Verständnis über die Definition Feststellbremse hinaus.
Du kannst mit der Geartronic sehr viel Gas geben, ohne das die Bremse sich löst - da macht das Auto schon ganz schön Bäumchen. Ich werde es aber mit Vollgas nicht versuchen obs auch geht.
Aber die Bremse hält, sofern kein Defekt (oder Bedienfehler) vorliegt
LG
Hallo Alle zusammen,
meine Frau ist inzwischen von der Arbeit gekommen. Ich konnte alles ausprobieren.
Also:
1. Bei eingelegtem "R", geschlossener Handbremse und nicht gestecktem Gurt auf der Fahrerseite kann selbst bei viel Gas nicht losgefahren werden!
2. Bei der geringen Steigung in unserem Hof fährt der Wagen bei offener Handbremse und bei eingelegtem "R" ganz langsam und sofort los. Er schafft dabei auch die wirklich niedrig abgesenkte Bordsteinkannte.
3. Aber: Der Wagen schafft diese niedrige Bordsteinkannte nur, wenn er schon Schwung hat. Wenn man schon mit einem Rad dransteht, dann wird der Wagen zwar etwas unruhig, schafft diese Hürde aber nicht. Außer, man "hosselt" auf dem Sitz herum, das reicht dann um loszufahren
Ich spreche deshalb den Hersteller von jedem Verdacht frei und bin froh dass ich jetzt dank Eurer Hilfe Gewissheit habe.
Im Display erscheint übrigens ein rotes Symbol, wenn man nicht angeschnallt ist. Dieses Symbol erlischt aber auch dann nicht, wenn man den Popo hebt. Also anscheinend ist wirklich kein Sensor im Sitz.
Meine Frau werde ich jetzt trotzdem drücken und Ihr "Generös" verzeihen. Shit happens :-)
Danke für Eure nette Hilfe, ich wäre nicht alleine draufgekommen, zweil meine Frau dieses schöne Auto nicht so gern aus der Hand gibt.
Schöne Grüße
P.S.
Achso, Ostelch, Du wolltest noch wissen wie meine Frau da eingeklemmt werden konnte?
Sie hatte die hintere Tür gerade außen angefasst und wollte sie schließen. Da ist es passiert. Sie wurde mit dem rechten Arm an die Wand gedrückt. Ein an der Stelle befestigtes Fallrohr von der Dachrinne hat schlimmeres verhindert. Da blieb dann noch etwas Platz für den Arm.
Zitat:
Original geschrieben von Riwwelkuche
P.S.
Achso, Ostelch, Du wolltest noch wissen wie meine Frau da eingeklemmt werden konnte?
Sie hatte die hintere Tür gerade außen angefasst und wollte sie schließen. Da ist es passiert. Sie wurde mit dem rechten Arm an die Wand gedrückt. Ein an der Stelle befestigtes Fallrohr von der Dachrinne hat schlimmeres verhindert. Da blieb dann noch etwas Platz für den Arm.
Nein, das wollte
Hagelschadenwissen. Aber egal. Hauptsache deiner Frau ist nichts gravierendes passiert. Wir machen ja alle fast jeden Tag aus Unkonzentriertheit, Hast oder weil wir abgelenkt sind, Sachen, von denen wir hinter her nur sagen können, reine Glückssache, dass nichts passiert ist. Ich habe da einiges in dieser Kategorie verzapft. Und dann gibt es auch noch diese verflixten Tage, an denen der Schutzengel im Freizeitausgleich ist! Die hatte ich auch schon. 😉
Schön, dass ihr die Sache so locker nehmt und nicht noch eine Ehekrise daraus wird.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
Original geschrieben von CH-Richi
Ich verstehe halt nicht warum man den Wagen laufen lässt.
Das wird sich die Frau von Riwwelkuche jetzt auch fragen! Man ist eben immer schlauer, wenn man aus dem Rathaus wieder herauskommt. 😉
Grüße vom Ostelch
Na super! So weit seid Ihr schon!? Und wofür habe ich eben alles ausprobiert?
Aus Erfahrung kann ich sagen, weil mir das öfter passiert wenn ich unser Tor zur Einfahrt abschließe, dass der Wagen mit eingelegtem Rückwärtsgang und Parkbremse überhaupt nicht gegen diese arbeitet. Er steht einfach da und es passiert nichts, als wäre N oder P eingelegt.
Wenn man nicht angeschnallt ist und die Parkbremse aktiv, muss man schon sehr viel Gas geben, damit der Wagen losfährt. Und selbst wenn man weiterfährt, löst sich die Parkbremse nicht. In beide Richtungen übrigens.
Alles andere wurde hier schon geschrieben.
Da soll noch mal einer sagen in Foren lernt man nix Neues. Gerade beim PiH probiert, ist wie beschrieben, ohne Gurt geht gar nix, mit löst er die Bremse sobald man Strom gibt.
Posting geändert, weil ich wirklich nicht alles gelesen habe (Danke stelen). Konnte mir aber wirklich nicht vorstellen, dass sich die Geschichte so zugetragen haben soll.
Nichts für ungut. Aber ich lag wohl nicht gerade falsch:
Zitat:
In Zeiten wo es (zumindest in USA) für alles eine Warnvorschrift oder Klage gib, kann und will ich nicht glauben, dass sich so ein Unfall ereignet haben kann. Denn so "speziell" ist die Konstellation nun auch wider nicht. Fahrstufe einlegen und Feststellbremse betätigen kann schon mal vorkommen. Das ein VOLVO dann aber ohne fremden Einfluss und ohne eingerastetes Gurtschloss einfach losfährt und die Gattin einquetscht, halte ich für ausgeschlossen. Wenn dies möglich wäre, würden morgen hunderte Amerikaner vor ihren Garagen stehen, um sich von ihrem VOLVO überrollen zu lassen - nur um auf Schadenersatz zu klagen.
Genau so wird sich die Geschichte nicht zugetragen haben. Das ist technisch nicht möglich und wohl keiner kann das reproduzieren. Mein VOLVO löst zudem in einer Fahrstufe (D oder R) nur die Bremse wenn ich zusätzlich auf das Gaspedal drücke.
Vielleicht sollte der TS mal überlegen, welche alternative Situation die Gattin vom VOLVO an die Wand gedrückt haben könnte (Was für ein Satz 😁).
Aber das ist nur meine Meinung. 😉