Elektronische Handbremse löst sich von selbst
Hallo Volvo Fans,
uns ist beinahe was sehr schlimmes passiert, weil sich die Elektronische Handbremse unerwartet gelöst hat. Hier zum Hergang:
Unser neuer XC60 Summum, Geartronic, steht seit ca. 2 Monaten bei uns auf dem Hof.
Meine Frau wollte, bevor sie rückwärts in den Hof fuhr (steigt leicht an), ihre stark gehbehinderten Eltern aussteigen lassen und blieb deshalb ein Stück vorher stehen.
Da die älteren Leutchen natürlich gerne zeigen, dass sie auch nocht etwas alleine können, was ich gut verstehen kann, steht meine Frau hierbei etwas unter Strom, weil sie schnell zur Beifahrerseite eilen muss, um zu helfen.
Hierbei ließ sie den Motor laufen, wollte auf "P" schalten, erwischte in der Eile aber anscheinend "R".
Den Volvo kann man nicht ausschalten, solang eine Fahrstufe gewählt ist!
Die elektronische Handbremse war geschlossen. Das Auto stand.
Als die Eltern Gott sei Dank bereits ausgestiegen waren und den Gefahrenbereich verlassen hatten, wollte meine Frau (es waren ca. 5 Minuten vergangen) die Türen schliessen.
In dem Moment, als sie die hintere Beifahrertür gerade anfasste, knackte es, und der Wagen schoß ca. 1,2 Meter zurück, um von der Hauswand des Nachbarn und der Schulter meiner Frau, die dazwischen eingeklemmt wurde, abgebremst zu werden. Meine Frau konnte sich nicht alleine befreien. Ihre Eltern waren auch hilflos. Das Auto drückte weiterhin mit erhöhtem Gas gegen die Wand und die Schulter meiner Frau an. Der Wagen hat nach dem lösen der Handbremse sogar noch stark beschleunigt.
Nun meine Fragen:
Darf eine elektronische Handbremse jemals auslösen wenn gar kein Gas gegeben wird?
Noch dazu, wenn die Fahrzeugelektronik durch Sensoren im Fahrersitz und an den Türen wissen könnte, dass dies niemals richtig sein kann?
Haben da die Entwickler was Entscheidendes zum Thema Sicherheit vergessen?
Ist dies vielleicht eine Fehlfunktion?
Haftet hier vielleicht der Hersteller?
Ich habe das Fahrzeug später an sicherer Stelle nahezu eine viertel Stunde in den selben Zustand versetzt und es ist nie losgefahren.
Es kommt auch kein Warnton, wenn man den Sitz verlässt, sondern nur wenn man die Tür aufmacht.
Aber dieser Warton war ja bereits schon erfolgt und verklungen, als ihre Eltern die Türen geöffnet hatten.
Der Sachschaden beträgt ca. 3000 Euro. (Türsäule beschädigt, Kratzer an beiden Türen).
Der Volvo wird weltweit verkauft. Was würden amerikanische Gerichte dazu sagen?
Ich freue mich auf Eure Meinungen.
DIES IST KEIN ERFUNDENER FALL, DAS IST SO PASSIERT!
Dafür gibt es 6 Zeugen.
Beste Antwort im Thema
Ich möchte hier ja nicht persönlich werden. Aber ein Auto mit eingelegter Fahrstufe mit der Handbremse zu halten, ist wohl so grob fehlerhaft und fahrlässig, dass man dafür den Fahrzeughersteller wohl kaum in die Haftung nehmen kann. Es war wohl reiner Zufall, dass das Auto bei Leerlaufdrehzahl nicht schon früher losgefahren ist. Es ist allgemein bekannt, dass die Handbremse sich selbst löst, wenn genügend Kraft auf den Antrieb kommt. Vielleicht hat bei den 5 Minuten (!) Laufzeit im Stand sich irgendein Verbraucher (Lüfter, Klima etc) zugeschaltet, die Motorelektronik hat wegen der erhöhen Nachfrage nach Leistung die Drehzahl leicht erhöht, beim Türenschließen gab es noch eine weiteren, wenn auch geringen, Impuls - und ab ging die Post. Allerdings hätte dafür der Fahrergurt im Schloss stecken müssen. Wenn das nicht der Fall war (was anzunhemen ist), hätte die Bremse aktiviert bleiben müssen. Dennoch: für dieses Verhalten nun Volvo verantwortlich machen zu wollen, halte ich schon für etwas gewagt! Dass Jurys amerikanischer Gerichte manchmal Entscheidungen fällen, die mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar sind, ändert an der Bestandsaufnahme wenig.
Grüße vom Ostelch
60 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Riwwelkuche
(...)Ich finde halt nirgends jemanden, der mir belastbar sagen kann: "Ein Auto, das steht, mit einer elektronischen Handbremse, die sachgerecht geschlossen ist, darf "nur" unter den Umständen "X" losfahren. An Sonsten auf keinen Fall.
Außerdem würde ich die Hersteller gerne wachrütteln, ihre Sensoren abzufragen, was anscheinend sträflich vernachlässigt wurde, um andere Autofahrer vor dieser nicht unwahrscheinlichen Situation zu schützen.
Der Freund meiner Tochter, der noch jung und kein Kfz. Elektroniker ist, hat als allererstes gesagt: "Da nerven die mich minutenlang mit lautem Warnton wenn ich mal nicht angeschnallt bin, aber für diese wichtige Situation fragen sie die Sitzsensoren ausgerechnet nicht ab!"
(...)Viele Grüße
1. Das Auto war nicht "sachgerecht" abgestellt, wenn die Fahrstufe R eingelegt war.
2. Es gibt schon einen "zuständigen" Sensor, nämlich den im Gurtschloss. Eigentlich löst sich die Handbremse nur dann automatisch, wenn man den Gurt angelegt hat und bei eingelegtem Gang bzw. Fahrstufe Gas gibt. Das ergibt sich aus der Betriebsanleitung.
Einen Sitzsensor gibt es m.W. nur für den Beifahrersitz. Hinten wir das Anschnallzeichen allein von den kurz vor Fahrtbeginn geöffneten Türen gesteuert und beim Fahrersitz geht das Fahrzeug wohl davon aus, dass bei fahrendem Auto, ohne dass der Fahrersitzgurt eingeklinkt ist, ein Fahrer unangeschnallt auf dem Fahrersitz sitzt.
Die einzige Frage an die Technik eines Autos bleibt also, ob sich die Handbremse gelöst hat, obwohl das Gurtschloss des Fahrersitzes nicht eingeklinkt war. Das hätte nicht passieren dürfen. Wenn du diese Konstellation nicht reproduzieren konntest, dürfte es wohl äußerst schwierig sein, zu beweisen, dass hier zumindest die Absicherung durch den Fahrergurtsensor nicht funktioniert hat.
Grüße vom Ostelch
Lösen sollte sich die Feststellbremse nur, wenn der Fahrer angeschnallt ist. Piipst der Wagen, wenn Du dich abschnallst? Sonst könnte der Konntakt im Schloss evtl. defekt sein.
ABER:
in der Betriebsanleitung zum XC60 steht bez. Feststellbremse u.A. dies:
--------------------
Beim Parken des Fahrzeugs muss sich der
Schalt-/Wählhebel im 1. Gang (Handschaltgetriebe)
oder in Stellung P (Automatikgetriebe)
befinden
---------------------
ist es möglich, dass sich die Feststellbremse gar nie aktiviert hatte und der Wagen durch die GT und Motor gehalten wurde? Dann durch Klima/Alternator erhöhte Drehzahl und er fährt.
Ich tippe eigentlich da drauf, dass die Handbremse gar nie aktiviert war.
Zumindest beim V60 läßt sich die Parkbremse auch auf N und laufendem Motor aktivieren
Hallo Ostelch,
ich habe Deinen Kommentar nochmal gelsen:
"Es ist allgemein bekannt, dass die Handbremse sich selbst löst, wenn genügend Kraft auf den Antrieb kommt. Vielleicht hat bei den 5 Minuten (!) Laufzeit im Stand sich irgendein Verbraucher (Lüfter, Klima etc) zugeschaltet, die Motorelektronik hat wegen der erhöhen Nachfrage nach Leistung die Drehzahl leicht erhöht, beim Türenschließen gab es noch eine weiteren, wenn auch geringen, Impuls - und ab ging die Post"
Ich bin selbst Elektroniker, aber aus einer anderen Branche.
Du willst also damit sagen:
Es ist nicht nötig, dass ein Fuss auf das Pedal drückt, da gibt es keine Lichtschranke oder keinen Microschalter der das überprüft, nein, die Motorelektronik entscheidet dass ganz alleine auf Grund einer mehr geforderten Leistung, egal welches elektrische Gerät da die Lichmaschine belastet?
Und sowas kriegt ein Hersteller in Deutschland durch die Typenprüfung als Ersatz für eine mechanische Handbremse, die wohl niemals aufgegangen wäre.
Wir sind Menschen, wir machen Fehler. Es gibt Fehler, die kann man mit Technik nicht erkennen, und da ist dann Technik auch nicht allmächtig, das sehe ich absolut ein.
Das trifft aber nicht meine Frage zu. Ich habe mit anderen Worten gesagt:
Es gibt mindestens 3 Sensoren im Fahrzeug, die ein "Und-Gate" im Fahrzeug heranziehen könnte um hier ein menschliches Versagen auszubügeln.
Wenn der Tür-Sensor offen meldet "UND" der Gurt nicht geschossen ist, "UND" der Sitz-Sensor keine Last erkennt "UND" Das Gurtschloss keinen Gurtriegel erkennt, dann darf ich nicht losfahren.
Ich bin überzeugt, es gibt in Deutschland Millionen von Menschen, die darauf vertrauen, dass sich eine geschlossene elektronische Handbremse genau so verhält wie früher eine mechanische, mehr noch, dass sie sogar sicherer ist. Und jeder Verkäufer und Technikfanatiker (ich bin auch einer) sagt es diesen Menschen dass alles besser ist.
Da sind die Vorteile der Anfahrhilfe am Berg und so weiter.
Aber dass eine Fahrzeug nach fünf, zehn oder mehr Minuten dann doch noch losfährt und dabei auch noch beschleunigt, darüber streiten sich nur wir Techniker.
Nein, es gibt unter uns Technikern sogar noch Menschen, die sagen, dies sei unvermeidbar, oder ein Tribut an den Fortschritt.
Bitte sei mir nicht böse, ich meine es sachlich und möchte meine Gedanken vortragen um Gegenargumente zu hören, die mich vielleicht sigar überzeugen.
Schöne Grüße und danke dass Du Dir die Zeit für Deine ausführlichen Erlärungen nimmst :-)
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Zitat:
Original geschrieben von Hobbes
(...)
ist es möglich, dass sich die Feststellbremse gar nie aktiviert hatte und der Wagen durch die GT und Motor gehalten wurde? Dann durch Klima/Alternator erhöhte Drehzahl und er fährt.
Ich tippe eigentlich da drauf, dass die Handbremse gar nie aktiviert war.
Das ist ein wichtiger Gedanke! Das war dann die berühmte "Verkettung unglücklicher Umstände".
Allerdings geht die Betriebsanleitung wohl davon aus, dass der Motor nicht läuft, wenn ich zum
Parkendie Feststellbremse aktivieren will. "Parken" mit laufendem Motor und eingelegter Fahrstufe ist ja zunächst widersinnig und hat hier vielleicht nur "funktioniert", weil die Steigung in der Einfahrt ausreichte, dass das Fahrzeug trotz eingelegter Fahrstufe mit eingelegtem Rückwärtsgang stand.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
Original geschrieben von Riwwelkuche
Außerdem würde ich die Hersteller gerne wachrütteln, ihre Sensoren abzufragen, was anscheinend sträflich vernachlässigt wurde, um andere Autofahrer vor dieser nicht unwahrscheinlichen Situation zu schützen.
Von Volvo ist vorgesehen, dass die Feststellbremse sich nur dann automatisch löst, wenn der Fahrer bei eingelegter Fahrstufe das Gaspedal betätigt und dabei angeschnallt ist. Manuell lässt sich die Feststellbremse nur lösen, wenn das Bremspedal betätigt / gehalten wird.
Dass der Fahrzeugführer das Fahrzeug mit eingelegter Fahrstufe und betätigter Feststellbremse bei laufendem Motor hingegen verlässt ist für mich nicht eine "nicht unwahrscheinliche Situation" auf die der Hersteller vorbereitet sein muss. Das ist grob fahrlässig m.E.
Btw., Deine Frau stand an der hinteren Beifahrertür, also seitlich vom Fahrzeug. Plötzlich "schoss" das Fahrzeug rückwärts. Wie muss ich mir den Ablauf vorstellen, dass Deine Frau dann mit der Schulter an der Wand eingeklemmt wird?
Bitte sei mir nicht böse, ich meine es auch sachlich, aber ich verstehe den Ablauf nicht wirklich...
Werde nachher aber mal das Verhalten der Festellbremse bei eingelegter Fahrstufe testen.
Gruß
Hagelschaden
Zitat:
Original geschrieben von fluchti24
Gib mir 5min.Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Allerdings nur, wenn der Fahrergurt geschlossen ist!
Er hat Recht! Die E-Bremse löst nur dann bei Wegfahrt, wenn der Gurt geschlossen ist. Wenn du nicht angegurtet bist, musst du die Bremse händisch lösen.
Sorry, da waren schon welche schneller.
Alles Hypothese, aber ich denke, man soll zumindest in Erwägung ziehen, dass die E-Bremse nicht aktiviert war, das kann durch einfaches Vergessen passieren, oder durch zu wenig antippen des Schalters. Wenn man es, wie geschrieben wurde, auch noch eilig hat auszusteigen, um auf die Beifahrerseite zu kommen, scheint mir das nicht abwegig. Hypothese wie gesagt....
Ich hoffe, deiner Frau geht es gut, und es ist glimpflich ausgegangen?- ich las nur vom materiellen Schaden, oder habe ich was überlesen?
MfG charles164
Eine Handbremse - egal ob elektronisch oder manuell - hat sich in der geschilderten Situation nicht von selbst zu lösen und dabei muss es absolut egal sein, ob der Wählheben auf D, N, R oder Sport steht. Die Feststellbremse dient zur Sicherung des Fahrzeugs und der Nutzer entscheidet, wann die aktivierte Feststellbremse wieder gelöst wird.
Da gibt es keine zwei Meinungen!
Zitat:
Original geschrieben von f355
Eine Handbremse - egal ob elektronisch oder manuell - hat sich in der geschilderten Situation nicht von selbst zu lösen und dabei muss es absolut egal sein, ob der Wählheben auf D, N, R oder Sport steht. Die Feststellbremse dient zur Sicherung des Fahrzeugs und der Nutzer entscheidet, wann die aktivierte Feststellbremse wieder gelöst wird.Da gibt es keine zwei Meinungen!
Genau! Das dürfte wohl klar sein. Jetzt hast du eine Frage beantwortet, die niemand gestellt hat. 😉
Grüße vom Ostelch
Servus,
1) Handbremse löst bei nicht angelegten Gurt nicht, egal wann und wie sie aktiviert wurde. Ich aktivere Sie auch bei roten Ampeln (in der Stellung D) manchmal - braucht man zum Wegfahren nur mehr das Gaspedal und kann die Hand entspannt liegen lassen.
2) Man kann das Fahrzeug auch in der Stellung R abstellen - dazu einfach (wie im Handbuch beschrieben) die Start Taste länger drücken
3) Sollte sich die Handbremse in diesem Fall gelöst haben unbedingt als erstes das Gurtschloss überprüfen - evt. hängt der Kontakt.
4) Wenn das Auto von alleine die Drehzahl erhöht (also Gas gibt) dann passt was nicht - sogar wenn sich Klima etc. zuschalten fällt kurz die Drehzahl ab und wird dann wieder auf "normal" angehoben
==> also ab in die Werkstätte, und deiner Frau gute Besserung
LG
Teilweise seltsame Antworten hier. Der TE hat doch nicht seine Frau von Schuld freisprechen wollen, sondern will nur wissen, wie und warum es zur nachfolgenden Aktion des Fahrzeuges gekommen sein kann. Ich glaube, die hier geäußerten Belehrungen sind eher überflüssig. Meine persönliche Meinung ist, dass es gut ist, dass die Technik ja versucht, solche Situationen abzufangen, wenn es aber mal unerwartet abläuft, sollte gefragt werden, warum hat die Absicherung nicht funktioniert.
Wenn es so ist, dass die Handbremse aktiviert war, bevor "R" eingelegt wurde, dann darf das Auto nicht losfahren, wenn kein Defekt vorliegt. Dieser Defket könnte dann eigentlich nur ein Fehler des Sensors im Gurtschloss sein.
Aber: Ist wirklich sichergestellt, dass die Handbremse wirklich aktiviert war? Soll jetzt keine Unterstellung sein, sondern ein Hinweis. Sollte es am Gurtschloss gelegen haben, wurde die Handbremse ja auch automatisch deaktiviert werden. Und nachträglich lässt sich der Zustand beim Aussteigen nicht feststellen.
Mir ist es auch einmal passiert, dass mein v60 beim Aussteigen rückwärts fahren wollte. Da hatte ich OHNE die Handbremse zu betätigen, "R" eingelegt, glücklicherweise konnte ich noch die Bremse treten und "P" einlegen ...
Und mein Navi muss bei jeder Fahrt bestätigen ... (MY 2012)
Gruß
Renesomi
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Genau! Das dürfte wohl klar sein. Jetzt hast du eine Frage beantwortet, die niemand gestellt hat. 😉Zitat:
Original geschrieben von f355
Eine Handbremse - egal ob elektronisch oder manuell - hat sich in der geschilderten Situation nicht von selbst zu lösen und dabei muss es absolut egal sein, ob der Wählheben auf D, N, R oder Sport steht. Die Feststellbremse dient zur Sicherung des Fahrzeugs und der Nutzer entscheidet, wann die aktivierte Feststellbremse wieder gelöst wird.Da gibt es keine zwei Meinungen!
Grüße vom Ostelch
Da hast Du recht. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man nicht - wie Du - beinahe verzweifelt nach Fehlern bei der Bedienung suchen muss, weil sich eine Feststellbremse in der geschilderten Situation einfach nicht zu lösen hat.
Zitat:
Original geschrieben von Riwwelkuche
Hallo Ostelch,ich habe Deinen Kommentar nochmal gelsen:
"Es ist allgemein bekannt, dass die Handbremse sich selbst löst, wenn genügend Kraft auf den Antrieb kommt. Vielleicht hat bei den 5 Minuten (!) Laufzeit im Stand sich irgendein Verbraucher (Lüfter, Klima etc) zugeschaltet, die Motorelektronik hat wegen der erhöhen Nachfrage nach Leistung die Drehzahl leicht erhöht, beim Türenschließen gab es noch eine weiteren, wenn auch geringen, Impuls - und ab ging die Post"
Ich bin selbst Elektroniker, aber aus einer anderen Branche.
Du willst also damit sagen:
Es ist nicht nötig, dass ein Fuss auf das Pedal drückt, da gibt es keine Lichtschranke oder keinen Microschalter der das überprüft, nein, die Motorelektronik entscheidet dass ganz alleine auf Grund einer mehr geforderten Leistung, egal welches elektrische Gerät da die Lichmaschine belastet?
Und sowas kriegt ein Hersteller in Deutschland durch die Typenprüfung als Ersatz für eine mechanische Handbremse, die wohl niemals aufgegangen wäre.
Wir sind Menschen, wir machen Fehler. Es gibt Fehler, die kann man mit Technik nicht erkennen, und da ist dann Technik auch nicht allmächtig, das sehe ich absolut ein.
Das trifft aber nicht meine Frage zu. Ich habe mit anderen Worten gesagt:
Es gibt mindestens 3 Sensoren im Fahrzeug, die ein "Und-Gate" im Fahrzeug heranziehen könnte um hier ein menschliches Versagen auszubügeln.Wenn der Tür-Sensor offen meldet "UND" der Gurt nicht geschossen ist, "UND" der Sitz-Sensor keine Last erkennt "UND" Das Gurtschloss keinen Gurtriegel erkennt, dann darf ich nicht losfahren.
Ich bin überzeugt, es gibt in Deutschland Millionen von Menschen, die darauf vertrauen, dass sich eine geschlossene elektronische Handbremse genau so verhält wie früher eine mechanische, mehr noch, dass sie sogar sicherer ist. Und jeder Verkäufer und Technikfanatiker (ich bin auch einer) sagt es diesen Menschen dass alles besser ist.
Da sind die Vorteile der Anfahrhilfe am Berg und so weiter.
Aber dass eine Fahrzeug nach fünf, zehn oder mehr Minuten dann doch noch losfährt und dabei auch noch beschleunigt, darüber streiten sich nur wir Techniker.Nein, es gibt unter uns Technikern sogar noch Menschen, die sagen, dies sei unvermeidbar, oder ein Tribut an den Fortschritt.
Bitte sei mir nicht böse, ich meine es sachlich und möchte meine Gedanken vortragen um Gegenargumente zu hören, die mich vielleicht sigar überzeugen.
Schöne Grüße und danke dass Du Dir die Zeit für Deine ausführlichen Erlärungen nimmst :-)
Ja, man kann alles besser machen. Es gibt aber auch einen frechen Spruch unter Entwicklern, den ich jetzt bitte nicht persönlich meine, sondern er erfasst unser aller "dummes" weil unachtsames Handeln: "Kein System ist sicher. Dumme sind zu erfinderisch!"
Aber zurück zum Problem: Es gibt eigentlich mindestens zwei Sicherheitseinrichtungen:
1. Die Feststellbremse löst sich nur automatisch, wenn der Fahrergurt geschlossen ist.
2. Sie löst sich nur, wenn dann auch noch das Gaspedal betätigt wird und ein Gang bzw. eine Fahrstufe eingelegt ist.
Beides war bei einer mechanischen Handbremse nicht der Fall. Die elektronische Feststellbremse ist insoweit sicherer. Eigentlich hätte sich dieser Vorfall also nicht ereignen dürfen. Ich suche hier keine Entschuldigung für Volvo, sondern eine Erklärung für diesen Ausnahmefall. Der Geschehensablauf wird sich sicherlich schwer reproduzieren lassen, weil deine Frau ja in der Eile eben sehr unkonzentriert war und sicherlich nicht mehr genau weiß, was sie eigentlich gemacht bzw. nicht gemacht hat. Was passiert den jetzt, wenn du das Auto an gleicher Stelle mit eingelegter Fahrstufe R und aktivierter Feststellbremse stehen läßt, ohne Gas zu geben? Das mus doch eigentlich ein ziemliches Gewürge sein. Der Antrieb steht bei angezogener Handbremse ja unter Last. Falls die Bremse unter diesen Bedingungen überhaupt aktivierbar ist.
Grüße vom Ostelch
Hej,
aus meiner Erfahrung kann ich sagen dass ich häufiger mal den Handbremshebel irrtümlich in die falsch Richtung bewege (also zum Abstellen ziehe statt drücke). Das kommt wohl noch von früher, vom instinktiven "Handbremse ziehen".
Daher habe ich mir angewöhnt auf das Aufleuchten der roten Kontrolleuchte im Display zu warten um ganz sicher zu gehen dass ordentlich gebremst ist. Schließlich ist das ja auch nur ein Schalter, also ein Kontakt, und wir alle kennen ja wahrscheinlich dass man mal "nicht richtig fest genug gedrückt" hat. Bei einer Handbremse aber ein größeres Problem als bspw. die Taste auf einer PC Tastatur...
Das wäre für mich eine sehr menschliche Erklärung für einen Irrtum beim raschen Aussteigen aus dem Auto. Wenn dann durch die Steigung das Auto erst mal noch steht trotz eingelegtem "R" reicht, wie schon hier festgestellt, ein ev. Zuschalten eines Verbrauchers zum nachträglichen Losfahren.
LG
Forrestking
Moin moin,
die Sitzbelegungserkennung hat mE nur Relevanz für alle anderen Sitzplätze, außer dem Fahrersitz. Wenn eine Fahrstufe eingelegt ist, dann ist es egal ob der Gurt gesteckt ist oder nicht - das Auto geht davon aus, dass dort jemand sitzt. Ich denke dass auch bei einem unbesetzten Auto im Crashfall immer der Fahrerairbag angeblasen wird, egal ob der Gurt gesteckt ist, oder die Sitzbelegungsmatte etwas erkennt. Motor läuft, Gang eingelegt - Logik sagt, da muss mindestens eine Person im Auto sein.
Wenn man provozieren möchte, dass die Feststellbremse festhält während man losfährt, dann muss der Taster für die Feststellbremse gedrückt bleiben (nicht loslassen).
Ich denke auch, dass es ein wirklich ungünstigstes Zusammenspiel aus Hangabtriebskraft, eingelegter Fahrstufe und einigen kleineren Details war, sodass nur noch dar berühmte Tropfen gefehlt hat um das Faß zum überlaufen zu bringen, bzw das Fahrzeug in Bewegung zu setzen.
Vielleicht ein Fluch (oder eine äußerst unschöne Nebenwirkung) der Fahrzeugintelligenz, die verhindern soll, dass wir mit angezogener Handbremse umherfahren.
Viele Grüße
Matze
PS. Gute Besserung an die Gemahlin