Ein Ex-Volvoianer im E350 CDI T

Volvo XC60 D

Prolog:
Der Beitrag hat auf den ersten Blick vielleicht nicht viel mit Volvo zu tun, aber es ist immer gut zu wissen, was der "Feind" so macht, besonders, wenn man meint, man sei genauso gut, wie dieser.

Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den A... 😉
Die örtliche Sixt-Station ist immer wieder für Überraschungen gut:
Passat Variant für ein überlanges WE gebucht & bezahlt – eine neue E-Klasse T-Modell bekommen.

Erster Gedanke: Oh Gott, wie peinlich!
Man kommt eben aus seiner Sozialisierung nicht so einfach raus (für die Ma meiner OHL ist ein Volvo halt immer noch eine unbezahlbare Staatskarosse)

Es war ein TE 350 CDI „BlueEfficency“ in Avantgarde-Ausstattung, außen schwarz, innen Durchfallrotbraun, EZ 11.12.2009, 27tkm auf der Uhr.

Beim Einsteigen fluchte ich gewaltig, denn entweder kann man den E-Sitz nach oben UND vorne fahren, oder nach hinten UND unten. WTF???

Dann die angenehme Entdeckung: Der hat ja gar keinen, von mir schon immer als obsolet befundenen, Automatikschaltknauf in der Mittelkonsole, sondern einen kleinen Schalthebel am Lenkrad.

Eingeschaltet: „Oh, sehr schön leise das Schlachtschiff. Oops, die Parkbremse löst nicht automatisch, wie beim Volvo, naja, los und ab geht´s.“

Auf dem Firmenparkplatz natürlich die ersten Sprüche – wie befürchtet. Bloß weg hier, Kind von der Kita geholt und ab auf die Bahn.

Was soll ich sagen, je länger ich dieses Auto fuhr, desto gemütlicher fand ich es.

Die Automatik (7-G)
ist die Beste Wandlerautomatik, die ich jemals fuhr. Ich hatte zu keinerlei Zeitpunkt das Bedürfnis, die Schaltpaddels zwecks manuellen Eingriffs zu verwenden, die Schaltpunkte (ich fuhr ausschließlich in „Comfort-Stellung“) konnte ich aufgrund des absolut ruckfreien Schaltens und des überaus leisen Motors nur mit äußerster Konzentration und noch am Bestens mittels des Drehzahlmessers zählen.
Die Bedienung am Lenkstock ist ebenfalls hervorragend gelöst: Nach unten = „D“ – nach oben = „R“, fertig. Was mit „P“ und „N“ und „der manuellen Gasse“ ist? Ganz simpel gelöst:
„P“ kommt bei Abstellen des Motors von ganz allein oder manuell per Druck auf den Schalthebel (wie bei den Franzosen die Hupe)
„N“ erreicht man mit Antippen des Hebels und
„Die manuelle Gasse“ wird schlicht durch die Benutzung der Paddels erreicht.
Wozu baut eigentlich noch jemand einen pseudo-mechanischen „Schalthebel“ in die Mittelkonsole? Hier hat man dann Platz für reichlich Ablagen und: Command, dazu gleich mehr, zunächst noch:

Motor
Der 3.0l V6 ist ein Diesel, welcher mit 170kw im Vergleich zu den 151kw des D5 nur 11% mehr Leistung aufweist und im TE350CDI noch über 300kg mehr schleppen muß, als der D5 im V70.
Vom Papier her würde man also ein Patt vermuten.
Weit gefehlt!
Dieses Auto spielt leistungsmäßig in einer höheren Liga, es ist über jeden Zweifel erhaben stark, auf Landstraßen Bummelanten zu überholen ist ein Kinderspiel und:
Der wird nicht mal laut dabei! Keine Spur des angestrengten Gebrülle des D5 – während selbiger nämlich noch lautstark die Drehzahl erhöht, die GT nach dem richtigen Gang sucht und der Fahrer genervt auf den entsprechenden Vortrieb an den Rädern wartet, ist der 350er schon ruhig, kraftvoll und souverän vorbei – „Zack die Bohne“ könnte man sagen.
Und wer jetzt denkt, die Quittung gibt es beim Tankwart, den muß ich bitterlich enttäuschen: 8,8l bei 60:35:5 AB:Land:Stadt – (AB auch gerne mal etwas mehr, als meine sonst übliche Richtgeschwindigkeit von 170km/h – weil es sich so sonderbar ruhig dahin glitt) das entspricht in etwa meinem V70 II D5 136kw OHNE GT (dafür zum Ausgleich mit AWD).
Motor und Getriebe harmonieren so perfekt, dass man beides schlicht beim Fahren nicht mehr bemerkt – wenn jemand meint, im V/XC70 könne man so bequem cruisen, so hat er sicherlich recht – aber im TE350CDI geht das zu meinem höchsten Erstaunen noch um eine Klasse besser.
Der 3.0 TDI scheint mir indes insbes. nach dem Kaltstart noch ein winziges Quentchen kultivierter, aber so richtig kann ich das erst in 2 Wochen beurteilen 😁

Fahrwerk
Wer es auf jeden Fall zackig und sportlich (welcher „Sport“ hier auch immer fixiert werden soll) bevorzugt, ist hier nicht ganz richtig. Es geht aber alles, was mit einem V70 auch geht, ein A6 zieht sicherlich um 0,01s schneller um die Kurve – aber so what?
Dafür wird man hier von der permanenten Kenntnisnahme des Straßenzustandes verschont, was mir in 99,9% aller Alltagssituationen viel wichtiger ist. Hier poltert und stuckert auch nix – für mich passt es bestens zu diesem Auto.

„Command“
Ich kenne bis dato nur das „kleine“ und das „große“ MMI von Audi, iDrive benutzte ich noch nicht. Das Command-System ist ab dem Moment absolut intuitiv, in welchem man kapiert hat, dass man den gesamten Knopf „schieben“ kann. Dadurch, dass auch der Navi-Bildschirm an höchstmöglicher Festeinbauposition liegt, kann man wirklich alles entspannt und mit minimalem Aufwand bedienen. Auch die beim Q5 vorhandene Doppelung der Anzeigen im Fahrer- und im Navidisplay bleibt weitestgehend unterbunden. Das integrierte

Soundsystem
Hat einen guten Klang, kommt aber nicht an das HPA im Volvo heran, bedient sich aber aus zweierlei Gründen sehr gut:
Zum einen gibt es eine Skala, welche gestalterisch an die Glasskalen alter Röhrenradios („Radio Beromünster“) angelehnt und sofort verständlich ist – zum anderen kann man dank des numerischen Tastenfeldes auch eine Frequenz direkt eingeben – perfekt, insbes. wenn man einen FM-Transmitter mit dem iPhone dabei hat.
Die Steuerung von Balance & Fader ist ebenfalls schön per Fadenkreuz gelöst.
Übrigens gibt es, wenn man das Multimediainterface mitbestellt, die nötigen Adapterkabel gratis (bei Sixt natürlich nicht mehr vorhanden) – bei Audi kostet jedes einzelne Käbelchen knapp 40,-€ - bei Volvo braucht man sie dafür erst gar nicht, weil eine richtige USB-Buchse bereits beim HPA sowieso schon dabei ist.

Telefonie
Das iPhone 3GS wurde sofort erkannt. Bedienung völlig o. B.
Gut: Der numerische Ziffernblock (wie im Volvo) und nicht nur die selten umständliche Eingabe via Drehrad wie bei Audi.
Schlecht oder zumindest gewöhnungsbedürftig: BT ist nur an, wenn auch das Radio eingeschaltet ist.

Raum
Hat es in diesem Schiff en masse – nicht nur das Gepäckabteil ist gigantisch, auch die Beinfreiheit im Fond. Der V70 ist mit seinen 4,82 gerade einmal 7 cm kürzer als der Benz mit 4,89, letzterer hat optisch auch die längere „Schnauze“ – innen fragt man sich dennoch, wie es zu solchen Unterschieden kommen kann, der Unterschied von V70 zu E-Klasse ist wie V50 zu V70. (Einen A6 will ich hier gar nicht erst anführen – peinlich, wie Ingolstadt hier mit Raum umgeht)

Verarbeitung
Auf den ersten Blick, nehmen sich Volvo, Audi und Mercedes hier nicht viel, auf den zweiten fällt jedoch auf, dass (zumindest im Gegendsatz zu Volvo) erstens beim Benz auch hinter den Kulissen sauber gearbeitet, ordentlich verlegt und zugeschnitten wird und zweitens alles irgendwie „schwerer“, massiver wirkt, alleine die Sitzlehnen sind viel dicker, die Kofferraumabdeckung ist hervorragend automatisiert, erwartungsgemäß kam das einzige Knarzen vom mitgebrachten Kindersitz.
Die Sitze waren trotz der anfänglichen Positionierungsschwierigkeiten äußerst langstreckentauglich und auf jeden Fall besser, als jene im XC60 - kurz: ein Auto, wie eine Burg.

Fazit
Nie bin ich in ein Auto mit größeren Vorurteilen eingestiegen:
Mercedes E-Klasse – protzig, behäbig, trinkfest, altbacken - bäh!

Ausgestiegen bin ich etwas anders:
Ein tolles Auto, mit dem man unglaublich entspannt mit sehr viel Gepäck nonstop sehr weit reisen kann, zu dem eigentlich ein Tütchen zu LeeScratchPerry´s „Free up the prisoner“ viel besser passen würde, als der Nadelstreif mit Hosenträgern nebst Wampe darunter, welche ich als Sternfahrer bis dato zu kennen glaubte.

Es entzieht sich meiner Kenntnis, wer bei Volvo entschieden hat, den D6 nicht auf den Markt zu bringen – es ist und bleibt ein schwerer Fehler.
Will man sich einen V70 mit dieser Laufruhe und diesen Fahrleistungen zulegen, muß man nämlich zu einem T6 greifen – und der ist preislich auf Augenhöhe mit dem TE350, da fehlen je nach Ausstattung nur 1-2k€ - bei fast doppelt so hohen Spritkosten im Volvo.
Wer im Übrigen jetzt sagt, der D5 im V70 sei doch leise, dem fehlt nur mal der richtige Vergleich - ich kann jedem glücklichen D5-Fahrer aber nur dringend davon abraten 😉

Auch in Hinsicht auf meinen bestellten Audi Q5 muß ich sagen: Das Preisniveau der E-Klasse ist besser, als ich es glaubte, vor allem, weil bei Audi für jeden Furz extra bezahlt werden muß, z.B. sind Bluetooth, Niveaumat, Tempomat etc. schlicht Serie.

Meinen Respekt nach Sindelfingen!

Lg – der manatee, der am WE mal wieder etwas gelernt hat - und sich sehr auf sein Quälbchen freut

PS:
Wie es der Zufall wollte, kam der befreundete Arzt aus dem Nachbardorf vorbei, mit seinem (fast) neuen V70III D5 205 PS GT , Summum, electric-Silber, mit 17k km – war natürlich etwas entsetzt, keinen Volvo mehr bei mir vor der Tür vorzufinden und fand den Benz nur protzig – nach einer Landpartie betonte er immer wieder, dass er als Arzt das Klischee des mercedesfahrenden Landarztes ja einfach nicht bedienen wolle.
😎

Beste Antwort im Thema

Prolog:
Der Beitrag hat auf den ersten Blick vielleicht nicht viel mit Volvo zu tun, aber es ist immer gut zu wissen, was der "Feind" so macht, besonders, wenn man meint, man sei genauso gut, wie dieser.

Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den A... 😉
Die örtliche Sixt-Station ist immer wieder für Überraschungen gut:
Passat Variant für ein überlanges WE gebucht & bezahlt – eine neue E-Klasse T-Modell bekommen.

Erster Gedanke: Oh Gott, wie peinlich!
Man kommt eben aus seiner Sozialisierung nicht so einfach raus (für die Ma meiner OHL ist ein Volvo halt immer noch eine unbezahlbare Staatskarosse)

Es war ein TE 350 CDI „BlueEfficency“ in Avantgarde-Ausstattung, außen schwarz, innen Durchfallrotbraun, EZ 11.12.2009, 27tkm auf der Uhr.

Beim Einsteigen fluchte ich gewaltig, denn entweder kann man den E-Sitz nach oben UND vorne fahren, oder nach hinten UND unten. WTF???

Dann die angenehme Entdeckung: Der hat ja gar keinen, von mir schon immer als obsolet befundenen, Automatikschaltknauf in der Mittelkonsole, sondern einen kleinen Schalthebel am Lenkrad.

Eingeschaltet: „Oh, sehr schön leise das Schlachtschiff. Oops, die Parkbremse löst nicht automatisch, wie beim Volvo, naja, los und ab geht´s.“

Auf dem Firmenparkplatz natürlich die ersten Sprüche – wie befürchtet. Bloß weg hier, Kind von der Kita geholt und ab auf die Bahn.

Was soll ich sagen, je länger ich dieses Auto fuhr, desto gemütlicher fand ich es.

Die Automatik (7-G)
ist die Beste Wandlerautomatik, die ich jemals fuhr. Ich hatte zu keinerlei Zeitpunkt das Bedürfnis, die Schaltpaddels zwecks manuellen Eingriffs zu verwenden, die Schaltpunkte (ich fuhr ausschließlich in „Comfort-Stellung“) konnte ich aufgrund des absolut ruckfreien Schaltens und des überaus leisen Motors nur mit äußerster Konzentration und noch am Bestens mittels des Drehzahlmessers zählen.
Die Bedienung am Lenkstock ist ebenfalls hervorragend gelöst: Nach unten = „D“ – nach oben = „R“, fertig. Was mit „P“ und „N“ und „der manuellen Gasse“ ist? Ganz simpel gelöst:
„P“ kommt bei Abstellen des Motors von ganz allein oder manuell per Druck auf den Schalthebel (wie bei den Franzosen die Hupe)
„N“ erreicht man mit Antippen des Hebels und
„Die manuelle Gasse“ wird schlicht durch die Benutzung der Paddels erreicht.
Wozu baut eigentlich noch jemand einen pseudo-mechanischen „Schalthebel“ in die Mittelkonsole? Hier hat man dann Platz für reichlich Ablagen und: Command, dazu gleich mehr, zunächst noch:

Motor
Der 3.0l V6 ist ein Diesel, welcher mit 170kw im Vergleich zu den 151kw des D5 nur 11% mehr Leistung aufweist und im TE350CDI noch über 300kg mehr schleppen muß, als der D5 im V70.
Vom Papier her würde man also ein Patt vermuten.
Weit gefehlt!
Dieses Auto spielt leistungsmäßig in einer höheren Liga, es ist über jeden Zweifel erhaben stark, auf Landstraßen Bummelanten zu überholen ist ein Kinderspiel und:
Der wird nicht mal laut dabei! Keine Spur des angestrengten Gebrülle des D5 – während selbiger nämlich noch lautstark die Drehzahl erhöht, die GT nach dem richtigen Gang sucht und der Fahrer genervt auf den entsprechenden Vortrieb an den Rädern wartet, ist der 350er schon ruhig, kraftvoll und souverän vorbei – „Zack die Bohne“ könnte man sagen.
Und wer jetzt denkt, die Quittung gibt es beim Tankwart, den muß ich bitterlich enttäuschen: 8,8l bei 60:35:5 AB:Land:Stadt – (AB auch gerne mal etwas mehr, als meine sonst übliche Richtgeschwindigkeit von 170km/h – weil es sich so sonderbar ruhig dahin glitt) das entspricht in etwa meinem V70 II D5 136kw OHNE GT (dafür zum Ausgleich mit AWD).
Motor und Getriebe harmonieren so perfekt, dass man beides schlicht beim Fahren nicht mehr bemerkt – wenn jemand meint, im V/XC70 könne man so bequem cruisen, so hat er sicherlich recht – aber im TE350CDI geht das zu meinem höchsten Erstaunen noch um eine Klasse besser.
Der 3.0 TDI scheint mir indes insbes. nach dem Kaltstart noch ein winziges Quentchen kultivierter, aber so richtig kann ich das erst in 2 Wochen beurteilen 😁

Fahrwerk
Wer es auf jeden Fall zackig und sportlich (welcher „Sport“ hier auch immer fixiert werden soll) bevorzugt, ist hier nicht ganz richtig. Es geht aber alles, was mit einem V70 auch geht, ein A6 zieht sicherlich um 0,01s schneller um die Kurve – aber so what?
Dafür wird man hier von der permanenten Kenntnisnahme des Straßenzustandes verschont, was mir in 99,9% aller Alltagssituationen viel wichtiger ist. Hier poltert und stuckert auch nix – für mich passt es bestens zu diesem Auto.

„Command“
Ich kenne bis dato nur das „kleine“ und das „große“ MMI von Audi, iDrive benutzte ich noch nicht. Das Command-System ist ab dem Moment absolut intuitiv, in welchem man kapiert hat, dass man den gesamten Knopf „schieben“ kann. Dadurch, dass auch der Navi-Bildschirm an höchstmöglicher Festeinbauposition liegt, kann man wirklich alles entspannt und mit minimalem Aufwand bedienen. Auch die beim Q5 vorhandene Doppelung der Anzeigen im Fahrer- und im Navidisplay bleibt weitestgehend unterbunden. Das integrierte

Soundsystem
Hat einen guten Klang, kommt aber nicht an das HPA im Volvo heran, bedient sich aber aus zweierlei Gründen sehr gut:
Zum einen gibt es eine Skala, welche gestalterisch an die Glasskalen alter Röhrenradios („Radio Beromünster“) angelehnt und sofort verständlich ist – zum anderen kann man dank des numerischen Tastenfeldes auch eine Frequenz direkt eingeben – perfekt, insbes. wenn man einen FM-Transmitter mit dem iPhone dabei hat.
Die Steuerung von Balance & Fader ist ebenfalls schön per Fadenkreuz gelöst.
Übrigens gibt es, wenn man das Multimediainterface mitbestellt, die nötigen Adapterkabel gratis (bei Sixt natürlich nicht mehr vorhanden) – bei Audi kostet jedes einzelne Käbelchen knapp 40,-€ - bei Volvo braucht man sie dafür erst gar nicht, weil eine richtige USB-Buchse bereits beim HPA sowieso schon dabei ist.

Telefonie
Das iPhone 3GS wurde sofort erkannt. Bedienung völlig o. B.
Gut: Der numerische Ziffernblock (wie im Volvo) und nicht nur die selten umständliche Eingabe via Drehrad wie bei Audi.
Schlecht oder zumindest gewöhnungsbedürftig: BT ist nur an, wenn auch das Radio eingeschaltet ist.

Raum
Hat es in diesem Schiff en masse – nicht nur das Gepäckabteil ist gigantisch, auch die Beinfreiheit im Fond. Der V70 ist mit seinen 4,82 gerade einmal 7 cm kürzer als der Benz mit 4,89, letzterer hat optisch auch die längere „Schnauze“ – innen fragt man sich dennoch, wie es zu solchen Unterschieden kommen kann, der Unterschied von V70 zu E-Klasse ist wie V50 zu V70. (Einen A6 will ich hier gar nicht erst anführen – peinlich, wie Ingolstadt hier mit Raum umgeht)

Verarbeitung
Auf den ersten Blick, nehmen sich Volvo, Audi und Mercedes hier nicht viel, auf den zweiten fällt jedoch auf, dass (zumindest im Gegendsatz zu Volvo) erstens beim Benz auch hinter den Kulissen sauber gearbeitet, ordentlich verlegt und zugeschnitten wird und zweitens alles irgendwie „schwerer“, massiver wirkt, alleine die Sitzlehnen sind viel dicker, die Kofferraumabdeckung ist hervorragend automatisiert, erwartungsgemäß kam das einzige Knarzen vom mitgebrachten Kindersitz.
Die Sitze waren trotz der anfänglichen Positionierungsschwierigkeiten äußerst langstreckentauglich und auf jeden Fall besser, als jene im XC60 - kurz: ein Auto, wie eine Burg.

Fazit
Nie bin ich in ein Auto mit größeren Vorurteilen eingestiegen:
Mercedes E-Klasse – protzig, behäbig, trinkfest, altbacken - bäh!

Ausgestiegen bin ich etwas anders:
Ein tolles Auto, mit dem man unglaublich entspannt mit sehr viel Gepäck nonstop sehr weit reisen kann, zu dem eigentlich ein Tütchen zu LeeScratchPerry´s „Free up the prisoner“ viel besser passen würde, als der Nadelstreif mit Hosenträgern nebst Wampe darunter, welche ich als Sternfahrer bis dato zu kennen glaubte.

Es entzieht sich meiner Kenntnis, wer bei Volvo entschieden hat, den D6 nicht auf den Markt zu bringen – es ist und bleibt ein schwerer Fehler.
Will man sich einen V70 mit dieser Laufruhe und diesen Fahrleistungen zulegen, muß man nämlich zu einem T6 greifen – und der ist preislich auf Augenhöhe mit dem TE350, da fehlen je nach Ausstattung nur 1-2k€ - bei fast doppelt so hohen Spritkosten im Volvo.
Wer im Übrigen jetzt sagt, der D5 im V70 sei doch leise, dem fehlt nur mal der richtige Vergleich - ich kann jedem glücklichen D5-Fahrer aber nur dringend davon abraten 😉

Auch in Hinsicht auf meinen bestellten Audi Q5 muß ich sagen: Das Preisniveau der E-Klasse ist besser, als ich es glaubte, vor allem, weil bei Audi für jeden Furz extra bezahlt werden muß, z.B. sind Bluetooth, Niveaumat, Tempomat etc. schlicht Serie.

Meinen Respekt nach Sindelfingen!

Lg – der manatee, der am WE mal wieder etwas gelernt hat - und sich sehr auf sein Quälbchen freut

PS:
Wie es der Zufall wollte, kam der befreundete Arzt aus dem Nachbardorf vorbei, mit seinem (fast) neuen V70III D5 205 PS GT , Summum, electric-Silber, mit 17k km – war natürlich etwas entsetzt, keinen Volvo mehr bei mir vor der Tür vorzufinden und fand den Benz nur protzig – nach einer Landpartie betonte er immer wieder, dass er als Arzt das Klischee des mercedesfahrenden Landarztes ja einfach nicht bedienen wolle.
😎

77 weitere Antworten
77 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von V70_D5


Audi A4 ist doch auch eine Vertreterkiste. Das sind halt dann die Vertreter die glauben sie sind was Besseres und so präpotent fahren sie auch. Der A6 ist halt das Auto der mittleren Managementebene. Ich kenne bis auf einen Hotelier mit einem Q7 keinen einzigen Menschen der einen Audi privat fahrt. Die Diskrepanz zwischen den Leasingraten für Private und Firmen ist bei keiner anderen Marke so hoch.

Besser und richtiger kann man es nicht sagen. Und auch der Hotelier wird den Q7 geleast haben...

Der Audi ist ein Auto für Emporkömmlinge und wird dies auch noch lange, lange bleiben. Jedenfalls solange die Grünschnäbel von den Wirtschaftsunis
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,695640,00.html
darauf reinfallen.

Zitat:

Original geschrieben von 120y



Zitat:

Original geschrieben von V70_D5


Audi A4 ist doch auch eine Vertreterkiste. Das sind halt dann die Vertreter die glauben sie sind was Besseres und so präpotent fahren sie auch. Der A6 ist halt das Auto der mittleren Managementebene. Ich kenne bis auf einen Hotelier mit einem Q7 keinen einzigen Menschen der einen Audi privat fahrt. Die Diskrepanz zwischen den Leasingraten für Private und Firmen ist bei keiner anderen Marke so hoch.
Besser und richtiger kann man es nicht sagen. Und auch der Hotelier wird den Q7 geleast haben...

Der Audi ist ein Auto für Emporkömmlinge und wird dies auch noch lange, lange bleiben. Jedenfalls solange die Grünschnäbel von den Wirtschaftsunis
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,695640,00.html
darauf reinfallen.

Ich kann und will euren Meinungen nicht folgen.

Es ist nicht das Fahrzeug welches rast und drängelt, sondern der Fahrer.

Eher liegt es an der Aussenwirkung auf die anderen Verkehrsteilnehmer, durch das helle TFL verbunden mit dem Augenschlag sieht man den Audi als agressiver an und fühlt sich eher genötigt.
Ein ähnliches Empfinden hatte ich anfänglich nach den ersten Sichtungen der neuen E-Klasse in meinem Rückspiegel.

Wir sollten immer daran denken, es sind nicht die Autos die am Straßenverkehr teilnehmen sondern die Fahrer.

Zitat:

Original geschrieben von 120y



Zitat:

Original geschrieben von V70_D5


Audi A4 ist doch auch eine Vertreterkiste. Das sind halt dann die Vertreter die glauben sie sind was Besseres und so präpotent fahren sie auch. Der A6 ist halt das Auto der mittleren Managementebene. Ich kenne bis auf einen Hotelier mit einem Q7 keinen einzigen Menschen der einen Audi privat fahrt. Die Diskrepanz zwischen den Leasingraten für Private und Firmen ist bei keiner anderen Marke so hoch.
Besser und richtiger kann man es nicht sagen. Und auch der Hotelier wird den Q7 geleast haben...

Der Audi ist ein Auto für Emporkömmlinge und wird dies auch noch lange, lange bleiben. Jedenfalls solange die Grünschnäbel von den Wirtschaftsunis
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,695640,00.html
darauf reinfallen.

Ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen!

Es ist nicht das Fahrzeug welches rast und drängelt, sondern der Fahrer.

Eher liegt es an der Aussenwirkung auf die anderen Verkehrsteilnehmer, durch das helle TFL verbunden mit dem Augenschlag sieht man den Audi als agressiver an und fühlt sich eher genötigt.

Ein ähnliches Empfinden hatte ich anfänglich auch nach den ersten Sichtungen der neuen E-Klasse in meinem Rückspiegel, daran habe ich mich aber schnell gewöhnt.

Aus meinen reichlichen Erfahrungen mit vermutlich ca. 750.000 km im PKW auf Deutschlands Straßen, könnte ich alle Auto - Marken als Drängler bezeichnen. Die einen auf der Mittel und Linken Spur und andere (mit weniger PS) in der Baustelle oder Landstraße.

Richtig jedoch sollte sein, dass es immer der gestresste-, der unter Zeitdruck stehende- oder einfach der nur - Idiot hinter dem Lenkrad ist...der rast.

Zitat:

Original geschrieben von Tommybb


Es ist nicht das Fahrzeug welches rast und drängelt, sondern der Fahrer.

... vollkommen richtig. Aber bestimmte Fahrer kaufen sich auch bestimmte Fahrzeuge/Marken. Und das wiederum liegt am (Marken)-Immitsch. 😉

Schönen Gruß
Jürgen

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Zitat:

Original geschrieben von gseum



Zitat:

Original geschrieben von Tommybb


Es ist nicht das Fahrzeug welches rast und drängelt, sondern der Fahrer.
... vollkommen richtig. Aber bestimmte Fahrer kaufen sich auch bestimmte Fahrzeuge/Marken. Und das wiederum liegt am (Marken)-Immitsch. 😉

Schönen Gruß
Jürgen

So isses!

Wenn wir schon beim Marken-image sind, ist mein Eindruck folgender:
Es gibt sie, diese agressiven, Lichterketten - Audi (fahrer), die von hinten drängeln obgleich der Verkehr stockt. Ich denke dann immer: OK schon wieder so ein kleiner Gnom, der mal zeigen will, dass er seine 1% Regelung als Mitarbeiter ausnutzen darf. Den Sprit zahlt schließlich seine Firma. Ab A6 ist es dann ein Prokurist on tour.

Dann gibt es auch noch diese aufgemotzten, älteren BMWs - gern auch mit potentem zweiten Chrom-Auspuff - die als Leasing Rückläufer speziell für die Fahrt zur Disco hergerichtet wurden. Die machen mir Angst! Erstens weil die Köpfe der meist männlichen Fahrer selten die Höhe der Kopfstützen erreichen - da ist alles tiefer gelegt - und ich nicht weis, ob die Typen den Überblick haben. Zweitens bin ich - in meiner spiessigen Welt - absolut der Überzeugung, dass diese Jungs sich intensiv mit Chip tuning befassen, aber Bremsbeläge nur unter Androhung von Strafe warten.

Ok, alles nicht so ernst gemeint. Der Audi Pilot musste vielleicht nur im Mietwagen von Sixt unterwegs sein und will dringend zu seiner hochschwangeren Frau. Und der Bengel mit dem BMW ist ein Zivi im Altenheim, der wochenlang an seiner Kiste mit Papi rumgeschraubt, weil er einfach wissen wollte wie der Kabelbaum verlegt ist. Ab Herbst beginnt er sein Ing.studium (äh bachelor) und hat heute schon fundierte techn. Kenntnisse.

Tja und dann der Volvo Fahrer: Nie, absolut nie hing mir ein Volvo drängelnd a.d. Stoßstange. Vielleicht werden künftig alle Volvo Fahrer von irgendwelchen nervig piependen Sicherheitsystemen automatisch auf Distanz gehalten. Trotzdem denke ich: Wenn der mir auf mein Auto (Volvo) drauffährt, steigen wir beide gesund aus und von seiner Versicherung wird alles zügig geregelt. Der Type hat seinen Volvo entweder selbst bezahlt, oder arbeitet in einem inhabergeführten Unternehmen. Alles von Grund auf solide!
Bei Mercedes muß man in meine Augen differenzieren. Ich kann die alten 180d nicht leiden, weil sie für mich immer ein Hindernis im Verkehr darstellen. Dito die alten Bauernschleudern. Dann baut Mercedes heute aber auch Autos, die technisch ganz weit vorne und schlichtweg wertig sind. z.b. der beschriebene E350 CGI T

CDI 😁

Schönen Gruß
Jürgen

Also langsam wird es schlapp hier! Zuerst leitet uns der verirrte TE mit falscher Headline in die Irre , dann entpuppen sich die Vovisti zur skrupelos vorurteils behafteten Radikaleinheit.

Jetzt behalte ich die Ergebnisse der heutigen BMW Tour für mich und reklamiere mit dem geleasten Firmen V70 auch gedrängelt zu haben wie mit dem A6, allerdings ohne TFL (beide).

Bin im Moment enttäuscht, rutschen doch die intellektuellen und liberalen Volvisti in die gleiche moralische Rolle der selbst Beschimpften.

Das ist mir zu einfach, wenn ich alleine betrachte wie viele potenzielle Drängel V70 in Deuttschland zugelassen sind ist mir klar, das einfache Gemüter eine Hatz bei weissen A6 eröffnen, gibt es davon doch mehr und alle potenter. Nein, das ist zu einfach, die Elche sind auch meist zu lahm als dass sie einem halbwegs eingefahrenen Seat Ibiza die Stirn zeigen könnten. Oder sind die Fahrer aus Einsicht so vernünftig zuu erkennen, dass sie es nicht mehr können ;-)?

gruß

Stefan
(bei Bedarf sind noch Schubladen frei)

Zitat:

Original geschrieben von sanktpauli


Tja und dann der Volvo Fahrer: Nie, absolut nie hing mir ein Volvo drängelnd a.d. Stoßstange. Vielleicht werden künftig alle Volvo Fahrer von irgendwelchen nervig piependen Sicherheitsystemen automatisch auf Distanz gehalten. Trotzdem denke ich: Wenn der mir auf mein Auto (Volvo) drauffährt, steigen wir beide gesund aus und von seiner Versicherung wird alles zügig geregelt. Der Type hat seinen Volvo entweder selbst bezahlt, oder arbeitet in einem inhabergeführten Unternehmen. Alles von Grund auf solide!
Bei Mercedes muß man in meine Augen differenzieren. Ich kann die alten 180d nicht leiden, weil sie für mich immer ein Hindernis im Verkehr darstellen. Dito die alten Bauernschleudern. Dann baut Mercedes heute aber auch Autos, die technisch ganz weit vorne und schlichtweg wertig sind. z.b. der beschriebene E350 CGI T

Das klingt aber schon ein bischen stereotypisiert.

a) Ist das Fahrzeugvolumen bei Mercedes wesentlich höher, als vergleichsweise bei Volvo hier in Deutschland.

b) Es gibt auch genug Volvos die nicht selbst finanziert sind.

c) Vielleicht drängeln Volvos seltener, weil sie meißtens etwas "schwächer" motorisiert sind. Gehen wir mal von einem Fahrzeug im Serienzustand aus und nicht von irgendwelchen Exoten á la V70R BJ 1992 mit wahnwitzigen 500PS+. Im Regelfall sind Volvo im C30,S40,V50 der 1.6D oder der 2.0D. Im S60,V70,XC70,XC60,XC90 und im S60 sind es der "alte" D5 mit 163PS, der "neuere" D5 mit 185PS , oder der aktuelle D5 mit 205PS.

Dies ist natürlich nicht untermotorisiert, im Gegenteil. Dafür liegt selbt der Top Diesel von den Fahrleistungen her auf dem Niveau eines 2L Diesels mit 140-177PS der Konkurrenz. Klar ist der D5 im V70 schneller, als im XC60. Trotzdem gibt es nur 3 Motorisierungen bei Volvo die überhaupt mit den 3L Dieseln der Konkurrenz mithalten können. Das sind der T5 im C30,S40,V50,der T6 im V70,neuer S60,XC60 und der V8 im S80. Diese Motorisierungen findet man so gut wie nie. Und wenn ich mal einen sehe (schöne Güße an den neuen,weißen V50 T5 Fahrer aus Bergisch Gladbach) , dann hängen die sehr wohl ganz gut am Gas.

Ich denke einfach, dass ein Volvofahrer vielleicht weiss, das er ein eher gediegeneres Fahrzeug mit ordentlichen Fahrleistungen besitzt und es nicht nötig hat zu drängeln. Der kleine, tiefergelegte Corsa denkt vielleicht dass er schneller ist, als es der Realität entspricht.

Die Mercedes,Audi und BMW Fahrer mit ihren "fetten" 3L Dieseln wissen einfach, dass die Kisten wie eine Kugel abgehen und nur seltenst die Spur räumen müssen. Die für mich angenehmsten Fahrer sind Porschefahrer im Alter von 50+. Selbst mit 500PS fahren die mit 140Km/h rechts, machen platz nach dem Überholvorgang, toll.

Nur zur Information, ich war auch einmal in einen Unfall mit einem Volvofahrer verwickelt. Dieser war an die 70 Jahre alt, hat mir die Vorfahrt genommen und hinterher geschimpft wie ein Rohrspatz. Das alles, weil ich noch relativ jung bin. Zu diesem Zeitpunkt war ich selber im Volvo unterwegs und da konnte ich keinen Unterschied zu einem anderen Verkehrsteilnehmer feststellen.

Sind wir doch mal ehrlich. Wir suchen doch alle einen Grund um uns aufregen zu können. Irgenwas ist immer. Das liegt in der Natur des Menschen, zumindest von uns Deutschen. Hätten wir keine "Feindbilder", so würde uns sehr schnell langweilig werden =). Letztendlich hat ein Volvo doch auch die Außenwirkung "Ätsch, ich bin anders!".

Wir sind durchzogen von haltlosen Vorurteilen. Wirklich, selbst ich, obwohl ich noch nichtmals 30 Jahre alt bin. Wir verurteilen die tiefergelegten Kisten vom Nachbarsjungen. Besteht keine emotionale Bindung zur Person, ist das Vorurteil noch größer. Auch für mich sitzt in nahezu JEDER tiefergelegten Kiste(3er BMW,Golf2/3/4,mittlerweile auch 5,Audi 80 etc.) ein (sorry) "Asi".
Dies empfinden wir halt durch unsere Wahrnehmung. Die Fahrzeuge wollen auffallen um jeden Preis. Sie verhalten sich oftmals total schlimm im Straßenverkehr und die Fahrer sind meißtens keine Einsteins.

Doch auch hier gibt es wieder die Ausnahmen. Es gibt Personen, für die ist ihr Auto einfach alles. Sie haben nicht das nötige Geld um sich ein neues Fahrzeug zu kaufen. Dafür fahren sich eine ehrliche "Scheixxkarre". Damit das Fahrzeug nicht ganz so schlimm aussieht , wird der Wagen halt versucht den Wagen aufzuwerten. Viel Schweiß und Geld fließen in solche Fahrzeuge. Geschmacklich sicherlich grenzwertig. Vom Arbeitsaufwand sicherlich erheblich größer, als den den Wagen beim Händler zu bestellen, abzuholen,reinsetzen und gut ist.

Wenn man mit diesen Personen mal wirklich vernünftig redet und interesse zeigt (was heute total vernachlässigt wird), dann stellt man schnell fest:"Hmm, der ist ja ein wirklich netter Kerl und auch noch intelligent.".

Ich habe das Theme schon öfters in anderen Foren thematisiert, da es mir wirklich ein Anliegen ist. Ich selbst kann aus eigener Erfahrung schreiben, dass man absolut nach seinem Fahrzeug bewertet wird. Es spielt keine Rolle ob Akademiker im Anzug, vom Sport im Jogginganzug kommend, oder im legieren Jeans look. Ich selbst bin Ende 20 , mir stehen folgende Fahrzeuge regelmäßig zur Verfügung: Golf 6 GTI, Audi A6 Avant 3.0TDI FL, Volvo S40 2.0D, Phaeton V10 TDI,Mini Cooper S, Mercedes C63 AMG T-Modell.

Prima, gell? "Boah, warum schreibt dieser Angeber das Extra?! Unverschämtheit, so jung und solche Fahrzeuge?! Lottogewinn, oder Mama und Papa zahlen!". Leider nein! Ich fahre jeden Tag knapp 200 Km Autobahn und kann daher meine persönlichen Eindrücke mit jedem Fahrzeug schildern.

Zunächst sei gesagt, dass ich noch relativ jung aussehe. Man würde mich rasiert😉 auf ~23J schätzen. Meine Kleidung besteht aus (Anzug(Sitze gerade an meiner Diplomarbeit(studiere Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt M&A,arbeite auch in diesem Bereich)), Jeans und Polohemd/Pullover, oder wirklich im Jogginganzug).

Jetzt fahre ich einfach mal im "Normalo" Look mit jeweils einem Fahrzeug auf die Autobahn. Was passiert wohl?

Golf6 GTI: Eigentlich will sicher jeder mit dir anlegen. Du bist keine 10 Minuten auf der Autobahn und schon drängelt irgendwer von hinten. Egal ob auf der Rechten Spur, oder links. Die Leute quetschen sich einfach hinter dich und fahren dicht auf. Alle wollen austesten was der "tolle" und "ach so schnelle" GTI drauf hat. Feindgruppe: Männer im Alter von 18-40J. Corsa-Mercedes, alles dabei!
Überholpretige ist durchwachsen. Er hat zwar Xenonscheinwerfer,einen roten Grill, aber das wars auch schon. 90% der Leute denken:"Was will denn der 80 PS Golf?!".
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Audi A6: Lichterkette baumelt vorne, es könnte auch der Schriftzug "PLATZ DA!" illuminiert dort stehen. Eigentlich wird man immer sofort durchgelassen, es sei denn man trifft auf BMW/Mercedes Fahrer die austesten wollen, wer jetzt wirklich Platzhirsch in der 3L Klasse ist. Ich sags direkt, der 3L Diesel von BMW ist schneller und laufruhiger, als der 3.0TDI von Audi. Überholprestige ist wirklich toll! Audi wird in der Bevölkerung durchaus positiv wahrgenommen(außer bei BMW/Mercedes-Fahrern).
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Volvo S40: Die Leute mögen Volvo. Sie kennen Volvo aus ihrer Jugendzeit, sind dann etwas verwundert, dass der Wagen nicht mehr wie ein fahrender Sarg in Panzermanier aussieht. Volvo ist sicher und robust. "Schatz, wir wollten doch auch schon immer mal einen Volvo haben!". Man wird ordentlich vorbeigelassen, Neid und Missgunst gibt es kaum. Die Sache ändert sich schnell, wenn die Leute sehen wer am Steuer sitzt. Man mag es kaum glauben, aber der S40 erzeugt mehr intolleranz in Verbindung mit meinem Alter, als der Audi. Man spürt das irgendwie sofort. Ein Kind im Volvo? Wo ist der Individualist?! Kann ich mich jetzt noch selbstverwirklichen, wenn schon Kinder einen Volvo fahren?! Das hier oftmals Zitierte :"Mich lässt im Volvo eigentlich jeder vor und alle sind höflich und nett zu mir." kann ich so gar nicht bestätigen. Auf der Autobahn mag das noch sein. In der Stadt ist es eine Katastrophe!
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Phaeton V10 TDI: Überholprestige wie beim Audi. Der Wagen hat eine mächtige Front und sieht schnell aus. 90% der Bevölkerung gucken nur und fragen sich, was denn das für ein Fahrzeug von VW ist. Die anderen 10% sind Audi A8,S-Klasse,7er Fahrer die noch nie im Leben im Phaeton gesessen haben und sich daher nicht vorstellen können, das VW ein unglaubliches Fahrzeug gebaut hat. Sie lächeln meißtens aus purem Mitleid, das man für einen Passat-XL so viel Geld ausgegeben hat. Die Frage nach meinem Alter interessiert nicht, man fährt einen VW , das ist schlimm genug!
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Mini Cooper S: Hier sind wirklich alle nett zu einem =). Der Wagen genießt einfach ein tolles Image. Er ist klein,fein, belastet die Umwelt kaum und sieht süß aus. Wenn man einem 330d bei Tacho 230Km/h noch immer am Heck klebt, dann ensteht daraus kein Krieg, nein, der BMW macht platz und lächelt auch noch , während er von einem Kind in einer Knutschkugel überholt wird.
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C63: Eigentlich fährt alles sofort rüber, solbald der Stern auf der Haube antanzt. Viele denken, das in JEDEM Mercendes MINDESTENS 60000PS schlummern und fahren deshalb schon von alleine auf Seite. Mit Mercedesfahrern will man sich nicht anlegen, sind meißtens eh nur Charakterschweine mit denen man nichts zu tun haben will. Mit der Potenz klappt es nicht mehr so, dafür ist jetzt ein Stern auf der Haube. Audis und BMW bremsen einen desöfteren aus, man sieht das lächeln im Rückspiegel des Vordermannes. Schnell wird dann wieder gasgegeben um den 3L Diesel Test zu starten. Spätestens ab Tacho 240 wird das Grinsen dann weniger. Wenn man dann noch eine Vmax aufhebung hat und bei Tempo 240Km/h noch nichtmals der 6. Gang "eingelegt" ist, dann sind 480PS im Gesicht des "überholten" Gold wert. Vom Höhenflug kommt man allerdings spätestens dann runter, wenn man mit einem neuen Porsche Cayman S bereits kämpfen muss. Das größte Hasspotential bietet auf jeden Fall der Mercedes. Wahrgenommen wird man eigentlich nur als Prollo,Faker,Wannabe, oder als sozialschwacher Banker, der mit dubiosen Hedgefonds auf Kosten anderer lebt.

Unterm Strich kann man sagen, das wir mittlerweile den Menschen TOTAL ausblenden und uns nur noch auf materielle Dinge konzentrieren. Die Medien leben es uns doch vor. Größer,schneller,schöner und vor allem geiler! Alles andere ist nur noch Mist für Versager!

Das Volvo-Forum ist eigentlich der perfekte Kontrast dazu. Hier finden sich viele Personen zusammen, die einfach kommunizieren möchten. Hier wird meißtens akzeptiert, wenn jemand ein Fremdfabrikat fährt. Es werden tolle Treffen und Events organisiert und es sind sicherlich schon diverse Freundschaften durch das Forum hier entstanden.

Umso mehr verwundert es mich, wenn hier mit solch einer Anzahl von Vorurteilen gegenüber Mercedesfahrern an den Start gegangen wird. Wie schon bereits erwähnt wurde, es ist der Fahrer und nicht das Fahrzeug. Eine Mutti mit Tochter in der A-Klasse ist genauso Mercedesfahrer, wie der neureiche Russe im SLR, der am liebsten jeden von der Bahn schießen würde.

Um zu einem schönen Schluss zu kommen, für so viel "Bla Bla". Deutschland steht im Halbfinale der Eishockey WM und die Frauen von Turbine Potsdam haben die Champions League gewonnen . =)

t3chn0

Danke!

Ich möchte auch noch eine Schublade aufmachen (böse) .... Dank des XC 60 ist die "Schwarze Scheiben Fraktion" bei Volvo auch gewachsen, "Tagfahrlicht" gibts ja nicht. 😁

Mercedes baut tolle Autos, aber meine Kunden würden komisch schauen wenn ich mit nem dicken E-klasse T Modell vorfahren würde, außerdem ist der "Abfackelfaktor" im Osten Berlins zu hoch für Benz 😁

P.s. Mein zweites Auto war anno 1990 ein Golf GTI, der war auch nur auf der linken Spur unterwegs 😁

Hi,

hatte auch mal den E250 im Visier, der Händler war auch keinesfalls arrogant, aber der Preis eindeutig zu hoch.
Außerdem ist meiner Frau und mir der Wagen zu protzig. Wenn ich damit beim Kunden auftauche bekomme ich ein Problem. Mit dem V70 III D5 ist das o. k.
Ich finde den neuen Motor im D5 übrigens sehr kultiviert und leise. Sicherlich gegen einen 6 Zylinder kommt er nicht ganz an, aber bei diversen Autobahn Tests mit / gegen Stern und Ringe ist der Volvo ebenbürtig. In dieser Klasse schenken die sich alle nichts mehr.
Was die Qualität betrifft, so bin ich in der Vergangenheit deutlich besser mit dem Volvo gefahren, als meine Kollegen mit dem Stern. Bei denen waren nach 120.00k km neue Querlenker, Xenonlichter etc. fällig. Kostenmäßig hatte da mein alter V70 D5 Bj 2002 mit jetzt 360.000 km immer die Nase vorn. Da ist dann auch ein Sternfahrer auf Volvo umgestiegen und bisher sehr zufrieden.
Was den Lifestyle anbetrifft so find ich auch, dass der V70 ein Auto für Individualisten ist, in Deutschland zumindest. Probleme habe ich mit dem neuen V70 III nach jetzt 27.000 km in 8 Monaten überhaupt nicht. Die Autos in der Klasse sind allesamt gut, ist halt eine Geschmackssache und auch eine Geldfrage, für welche Marke man sich entscheidet. Vor Montagsautos ist man allerdings bei keiner Marke gefeit.

Grüße vom Michael

Hallo,
das die Diskussion hier so aus dem Ruder läuft, war ja fast zu erwarten, aber hier sind ja einige Leute richtig angefressen. Ist mir völlig unverständlich, das hier die Ironie und das Grinsen stellenweise so ausgeklinkt wird. Und so richtig ernst nehmen kann man das wohl nicht, oder?
Volvofahrer sind bestimmt nicht die besseren Menschen (bis auf Aussnahmen 😁) und eins ist ja klar, wenn ich allem technischen Schnickschnack hinterherlaufe, das letzte PS-chen rausquetschen will und die Fahrzeit nur auf der linken Spur verbringen muss, weil ich mich sonst nicht gut genug fühle....., dann kann ich mir keinen Volvo kaufen, dafür sind die wirklich zu lahm und zum Spielen mit Technik nicht wirklich geeignet. Der Fahrer sucht sich das Auto, was zu ihm passt (so isses Jürgen) und damit hat das Auto das Fahrerimmitsch und umgekehrt. Und mir ist das eigentlich auch wurscht...., ich muss ja nicht mit jedem können, aber die mit denen ich kann, sollten zumindest so eine Diskussion mit einem Grinsen im Gesicht führen können. 😉
Gruß
Kay- Uwe

Leute, ich finde die Diskussion hier höchst amüsant und weitgehend niveauvoll. In den meisten anderen Markenforen wäre das längst aus dem Ruder gelaufen.
Ihr habt allerdings dafür gesorgt, dass ich demnächst zum Seelenklempner muss, da wir hochgradig schizo sein müssen 😉
meine letzten Fahrzeuge waren: aktuell Mercedes, davor Chrysler, BMW, Skoda, Audi, VW, Opel und parallel dazu privat ein Suzuki und ein Volvo. Hilfe was sind wir für ein Mensch und gibt es dafür ein Immitsch?
Übrigens, meiner Frau bin ich treu nur bei Automarken krieg ich das wohl nicht hin... 😎

Zitat:

Original geschrieben von StefanLi


...Zuerst leitet uns der verirrte TE mit falscher Headline in die Irre...

Ich hab den Titel mal korrigiert...

Gruß Tom

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