E82 123d Heck bricht leicht aus

BMW 1er E87 (Fünftürer)

Hallo,

das Heck meines Wagens neigt dazu in Kurven, bei feuchter Fahrbahn auszubrechen. Wobei ich jetzt weder übermäßig schnell in die Kurve fahre, noch besonders viel Gas in der Kurve gebe. Es ist gestern auch meinem Beifahrer aufgefallen, er meinte das das DSC seines E46 325ers zwar auch hier und da mal regeln würde, aber so giftig käme sein Heck nicht.

Es ist so, das ich natürlich nicht durch die Kurve schleiche, aber eben auch nicht übermäßig schnell bin. Ich merke (auch für den Beifahrer wie obern beschrieben bemerkbar) das das Heck ausbricht und sehe dann auch die DSC-Lampe blinken, stehe dann aber auch schon auf der Bremse und fange den Wagen wieder ab (eventuel fängt auch das DSC den Wagen und ich glaube nur das ich es war).

Jedenfalls kommt mir das Verhalten komisch vor. Oder ist das Coupe mit absicht so ausgelegt?

Gruß

Adrian

Beste Antwort im Thema

Hallo,

zum Thema Unter/Übersteuern muss man auch berücksichtigen, dass bei aktuellen Fahrzeugen ESP in die Entwicklung einbezogen wird. Das führt zu einer neutraleren Auslegung des Fahrwerks. Zwar untersteuert der 1er nach wie vor, aber das Heck lässt sich eben schon bewegen. dank ESP/DSC absolut unproblematisch.

Zur richtigen Reaktion - idealerweise drückt man die Kupplung bzw. hält leichtes Schleppgas um einen Lastwechsel samt erhöhter Übersteuerneigung zu vermeiden und lenkt schnell und dosiert gegen. Das geht natürlich nur mit Übung gut. Der größte Fehler bei ungeübten Fahrern (das sind wohl die meisten, die nicht viele Trainings/Rennstreckeneinsätz etc. machen) kommt es meist zum fatalen Aufschaukeln. Wichtig ist, dass Gegenlenken aus zwei Teilen besteht.

1. Unmittelbar in Richtung des ausbrechenden Hecks lenken.
2. Sobald der Vorderwagen den Seitwärtsimpuls des Hecks erreicht in gleicher Geschwindigkeit schnell!!! in die Ausgangslage zurück lenken

Den ersten Schritt macht fast jeder instinktiv richtig - wenn der zweite aber fehlt, zeigen die Räder direkt in den Graben und die Stoßdämpfer sind durch den ersten Schwung des Hecks nicht in der Lage die gesamte Energie zu absorbieren, sodass beim Gegenschwung die Übersteuerneigung nochmals durch Entlastung des Hecks zunimmt. Daumenregel - ist das Auto beim Gegenschwung nicht stabil - spätestens beim dritten Schwung kann man nichts mehr machen. In der Praxis hat man also zwei Versuche es richtig zu machen.

Als Alternative dazu lehrt zumindest BMW bei den M Rennstreckentrainings, dass man genausogut bei Übersteueren eine Vollbremsung machen kann - muss allerdings auch eine Vollbremsung sein. Dann gleichzeitig gegenlenken und gut. Die ABS Sensorik ist für solche Manöver programmiert und unterstützt den Fahrer auch bei ausgeschaltetem DSC stabilisierend.

Das funktioniert in der Praxis erstaunlich gut und hat zwei Vorteile:

1. Leicht zu erlernen
2. Fahrzeug baut maximal Geschwindigkeit ab - Vorteil falls es nicht mehr zum abfangen reicht

die erste Methode ist natürlich die Ideale - sofern richtig angewandt - Otto normalo ist wohl mit letzterem besser bedient

Gruß

pcw

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Dann ist dieser Thread doch mal eine gute Möglichkeit die Theorie für diejenigen zu beschreiben, die nicht wissen was sie in einer solchen Situation machen sollen.
Ich habe leider vom Technischen keine Ahnung, aber vielleicht kann ja einer schildern was passiert wenn das Heck ausbricht und warum man wie reagieren muss?

Zitat:

Original geschrieben von Da..Ko


Dann ist dieser Thread doch mal eine gute Möglichkeit die Theorie für diejenigen zu beschreiben, die nicht wissen was sie in einer solchen Situation machen sollen.
Ich habe leider vom Technischen keine Ahnung, aber vielleicht kann ja einer schildern was passiert wenn das Heck ausbricht und warum man wie reagieren muss?

Hoffen dass genug Platz ist, gegenlenken aber nicht zuviel sonst kommt der Gegenschwenk und Du landest auf der anderen Strassenseite im Graben. Wenn möglich nicht bremsen. Wenn alles zu spät ist voll auf die Bremse.

Das DSC wird viel helfen wenn die Strasse noch einigermaßen etwas Haftung bietet muss man nur leicht gegenlenken.

Übung macht den Meister aber dazu ist im Strassenverkehr eigentlich kein Platz.

Normalerweise untersteuert der 1er (wie fast alle Autos) wenn man zu schnell in eine Kurve fährt. Das Übersteuern kommt nur dann wenn man zu viel Gas gibt oder einen Lastwechsel (man geht schlagartig vom Gas) provoziert.

Ich kann jedem nur empfehlen ein Sicherheitstraining zu machen. Kostet nicht viel, bringt viel und macht eine menge Spass. Für Interessiertere ist auch ein Fahrertraining empfehlenswert.

Zitat:

Original geschrieben von Adrian


Hallo,

das Heck meines Wagens neigt dazu in Kurven, bei feuchter Fahrbahn auszubrechen. Wobei ich jetzt weder übermäßig schnell in die Kurve fahre, noch besonders viel Gas in der Kurve gebe. Es ist gestern auch meinem Beifahrer aufgefallen, er meinte das das DSC seines E46 325ers zwar auch hier und da mal regeln würde, aber so giftig käme sein Heck nicht.

Es ist so, das ich natürlich nicht durch die Kurve schleiche, aber eben auch nicht übermäßig schnell bin. Ich merke (auch für den Beifahrer wie obern beschrieben bemerkbar) das das Heck ausbricht und sehe dann auch die DSC-Lampe blinken, stehe dann aber auch schon auf der Bremse und fange den Wagen wieder ab (eventuel fängt auch das DSC den Wagen und ich glaube nur das ich es war).

Jedenfalls kommt mir das Verhalten komisch vor. Oder ist das Coupe mit absicht so ausgelegt?

Gruß

Adrian

welche reifen kombi faehrst du?

mit dem 215/245 sollte das uebersteuern verhalten deutlich geringer sein.

Manche beschwaeren sich (allerdings am sport hatch) dass es teilweise schon zum untersteuern kommt.

Hallo,

fahre die 205/225 Kombi. Grundsätzlich untersteuert der Wagen ja auch. Ich hatte halt nur erwartet das der Wagen früher gefangen wird.

Gruß

Adrian

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Hallo,

zum Thema Unter/Übersteuern muss man auch berücksichtigen, dass bei aktuellen Fahrzeugen ESP in die Entwicklung einbezogen wird. Das führt zu einer neutraleren Auslegung des Fahrwerks. Zwar untersteuert der 1er nach wie vor, aber das Heck lässt sich eben schon bewegen. dank ESP/DSC absolut unproblematisch.

Zur richtigen Reaktion - idealerweise drückt man die Kupplung bzw. hält leichtes Schleppgas um einen Lastwechsel samt erhöhter Übersteuerneigung zu vermeiden und lenkt schnell und dosiert gegen. Das geht natürlich nur mit Übung gut. Der größte Fehler bei ungeübten Fahrern (das sind wohl die meisten, die nicht viele Trainings/Rennstreckeneinsätz etc. machen) kommt es meist zum fatalen Aufschaukeln. Wichtig ist, dass Gegenlenken aus zwei Teilen besteht.

1. Unmittelbar in Richtung des ausbrechenden Hecks lenken.
2. Sobald der Vorderwagen den Seitwärtsimpuls des Hecks erreicht in gleicher Geschwindigkeit schnell!!! in die Ausgangslage zurück lenken

Den ersten Schritt macht fast jeder instinktiv richtig - wenn der zweite aber fehlt, zeigen die Räder direkt in den Graben und die Stoßdämpfer sind durch den ersten Schwung des Hecks nicht in der Lage die gesamte Energie zu absorbieren, sodass beim Gegenschwung die Übersteuerneigung nochmals durch Entlastung des Hecks zunimmt. Daumenregel - ist das Auto beim Gegenschwung nicht stabil - spätestens beim dritten Schwung kann man nichts mehr machen. In der Praxis hat man also zwei Versuche es richtig zu machen.

Als Alternative dazu lehrt zumindest BMW bei den M Rennstreckentrainings, dass man genausogut bei Übersteueren eine Vollbremsung machen kann - muss allerdings auch eine Vollbremsung sein. Dann gleichzeitig gegenlenken und gut. Die ABS Sensorik ist für solche Manöver programmiert und unterstützt den Fahrer auch bei ausgeschaltetem DSC stabilisierend.

Das funktioniert in der Praxis erstaunlich gut und hat zwei Vorteile:

1. Leicht zu erlernen
2. Fahrzeug baut maximal Geschwindigkeit ab - Vorteil falls es nicht mehr zum abfangen reicht

die erste Methode ist natürlich die Ideale - sofern richtig angewandt - Otto normalo ist wohl mit letzterem besser bedient

Gruß

pcw

Beim Bremsen regelt doch nur noch das ABS und kein DSC?!

Grundlage beider Regelsysteme sind ja die ABS Sensoren (beim DSC kommt das Gyrometer hinzu), sowie der Lenkeinschlag. Wie die Regelsysteme Sfotwaretechnisch getrennt sind weiß ich nicht. Ich weiß nur aus persönlicher Erfahrung, dass eine Vollbremsung ebenfalls zu einer Stabilisierung des Fahrzeugs auch bei deaktiviertem DSC führt (ich habe 5 M Trainings mit dem M3 E 46 gemacht, der dieses Verhalten zeigte).

Es könnte allerdings sein, dass das ein M3 spezifisches Phänomen ist. Dort ist ein System namens CBC (cornering brake control) integriert, welches beim Bremsen in Kurven dem Drehimpuls entgegen wirkt. Daher kann es seindas die Aussage nicht verallgemeinerungsfähig ist.

gruß

pcw

Zitat:

Original geschrieben von Markus482


Also das Heck des 123d geht bei Nässe und etwas Gas sehr schnell quer, wenn man das DSC ausschaltet kann man nach kürzester zeit "quer" durch die Kurven fahren, liegt wohl am hohen Drehmoment. Ist am Anfang etwas ungewohnt, einfach mal am Parkplatz probieren, sobald man das mal raus hat fährt auch keine voll besetzte limousine locker mehr hinterher und Spaß machts auch.

Es sieht spektakulär aus und macht Spaß, soweit richtig, aber schnell ist man so nicht.

Zitat:

Es könnte allerdings sein, dass das ein M3 spezifisches Phänomen ist. Dort ist ein System namens CBC (cornering brake control) integriert, welches beim Bremsen in Kurven dem Drehimpuls entgegen wirkt.

CBC hat der 1er serienmäßig (ob die vFL auch alle CBC haben weiß ich aber nicht).

Moin,

die wichtigste Regel: dahin sehen, wo man hinfahren möchte, denn dann lenkt man auch dorthin.

Wer starr wie ein Kaninchen auf den Baum schaut, wird auch genau diesen Baum treffen - also Blick immer in Fahrtrichtung oder in die sich bietende Lücke, dann wird man in 99,9% aller Fälle auch dort landen 😉

Beste Grüße

es wurde ja schon viel gesagt.
Hier noch zwei Tipps:
Erstens, entweder nicht mehr Autofahren.
Oder zweitens Runflat runter, dann bricht nichts mehr aus.
Ich hab die Erfahrung beim 1er und 3er gemacht. Der Unterschied ist eklatant!
Wer das Gegenteil behauptet hat es nicht getestet, hat keine Ahnung oder ist von BMW!

Alles sehr wirklich interessante Beiträge.
Nur Frage ich mich, warum dieser Thread nahezu in jedem Forum, dass es für den 1er gibt, gepostet wurde - irgendwie sinnfrei

Zitat:

Original geschrieben von Rapido1


Alles sehr wirklich interessante Beiträge.
Nur Frage ich mich, warum dieser Thread nahezu in jedem Forum, dass es für den 1er gibt, gepostet wurde - irgendwie sinnfrei

Vielleicht, weil es aus diesem Grund mehere Foren für den 1er gibt? Weil vielleicht nicht jeder auch in allen Foren angemeldet ist und mitliest? Weil vielleicht doch einer in einem Forum dabei ist der den richtigen Hinweis liefert?

Welches wäre denn, deiner Meinung nach, das richtige Forum gewesen?

Fragen über Fragen.

Gruß

Adrian

Ich denke der Einser (Heck`ler) schiebt genauso nach außen, wie ein Golf (Front´ler).

Nur empfindet man es, als angenehmer, wenn ein Auto über die Vorderachse schiebt, sprich, wenn so etwas vor einem passiert. Man schaut ja in der Regel nach vorne.
Beim BMW passiert das hinten. D.h. es zuckt kurz u. ruckt somit im Becken (Schrecksec.) u. es passiert quasi hinter mir. Somit für viele beängstigender, sprich spektakulärer, als das typ. vordere Rutschen des Front`lers. Vor allem wenn jemand direkt v. jahrelang gef. Frontantrieb auf Heckantrieb umsteigt.

Zitat:

Original geschrieben von pcw


Hallo,

zum Thema Unter/Übersteuern muss man auch berücksichtigen, dass bei aktuellen Fahrzeugen ESP in die Entwicklung einbezogen wird. Das führt zu einer neutraleren Auslegung des Fahrwerks. Zwar untersteuert der 1er nach wie vor, aber das Heck lässt sich eben schon bewegen. dank ESP/DSC absolut unproblematisch.

Zur richtigen Reaktion - idealerweise drückt man die Kupplung bzw. hält leichtes Schleppgas um einen Lastwechsel samt erhöhter Übersteuerneigung zu vermeiden und lenkt schnell und dosiert gegen. Das geht natürlich nur mit Übung gut. Der größte Fehler bei ungeübten Fahrern (das sind wohl die meisten, die nicht viele Trainings/Rennstreckeneinsätz etc. machen) kommt es meist zum fatalen Aufschaukeln. Wichtig ist, dass Gegenlenken aus zwei Teilen besteht.

1. Unmittelbar in Richtung des ausbrechenden Hecks lenken.
2. Sobald der Vorderwagen den Seitwärtsimpuls des Hecks erreicht in gleicher Geschwindigkeit schnell!!! in die Ausgangslage zurück lenken

Den ersten Schritt macht fast jeder instinktiv richtig - wenn der zweite aber fehlt, zeigen die Räder direkt in den Graben und die Stoßdämpfer sind durch den ersten Schwung des Hecks nicht in der Lage die gesamte Energie zu absorbieren, sodass beim Gegenschwung die Übersteuerneigung nochmals durch Entlastung des Hecks zunimmt. Daumenregel - ist das Auto beim Gegenschwung nicht stabil - spätestens beim dritten Schwung kann man nichts mehr machen. In der Praxis hat man also zwei Versuche es richtig zu machen.

Als Alternative dazu lehrt zumindest BMW bei den M Rennstreckentrainings, dass man genausogut bei Übersteueren eine Vollbremsung machen kann - muss allerdings auch eine Vollbremsung sein. Dann gleichzeitig gegenlenken und gut. Die ABS Sensorik ist für solche Manöver programmiert und unterstützt den Fahrer auch bei ausgeschaltetem DSC stabilisierend.

Das funktioniert in der Praxis erstaunlich gut und hat zwei Vorteile:

1. Leicht zu erlernen
2. Fahrzeug baut maximal Geschwindigkeit ab - Vorteil falls es nicht mehr zum abfangen reicht

die erste Methode ist natürlich die Ideale - sofern richtig angewandt - Otto normalo ist wohl mit letzterem besser bedient

Gruß

pcw


Kommentar: Das ist exact erklärtes ANTIDRIFTING, was Du da erklärst -🙂 -🙂 -🙂

Die Jungs von FAST to F...... gestern im Fernsehen, mussten die ganze Zeit genau das Gegenteil v. dem was Du schreibst machen um in der einen berühmten Szene im Parkhaus die 360° Auffahrten kpl. quer zu nehmen.

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