DSG-Varianten - Stärken und Schwächen
Im Octavia 3 kommt beim 1.8 TSI sowie dem 1.6 TDI das 7-Gang-DSG zum Einsatz. Der 2.0 TDI wird mit einem 6-Gang-DSG ausgerüstet. Wo liegen die grundlegenden Unterschiede der beiden DSG-Varianten? Gibt es spezifische Stärken und Schwächen?
Darüber hinaus stellt sich mir die Frage nach der Dauerhaltung. Mein Octavia I (1.9 TDI, 110 PS, Schaltgetriebe) hat 270.000 km auf der Uhr und ist noch mit der ersten Kupplung und dem ersten Getriebe unterwegs. Ist eine solche Laufleistung beim DSG zu erwarten?
Beste Antwort im Thema
Ich gebe mal wieder, was ich aus einigen hundert DSG-Beiträgen in MT im Lauf der Jahre glaube herausgelesen zu haben:
-allgemein ist die Überzeugung, daß das DSG7 nicht vorrangig entwickelt wurde, um die Kosten für das Ölbad zu sparen, sondern um die Produktion zu verbilligen (-wovon der Kunde aber nichts hat).
-der Wegfall des Ölbades geht im 7G-DSG zunächst mal theoretisch -wie zu erwarten- zu Lasten der Kupplungsbeläge. Daher wurden die um 2,5 mm verstärkt und der 1. Gang extrem kurz als reiner Anfahrgang ausgelegt (d.h. er ist als Fahrgang nicht brauchbar).
-die thermische Belastung des Getriebes nach Wegfall des Ölbades mit seinem Kühleffekt ist natürlich höher. Daher u.a. auch die Drehmoment-Beschränkung beim 7G-DSG (ohne Ölbad).
-ein Vergleich der Störberichte DSG6/DSG7 zeigt auf: Die Störrate erscheint beim 7G-DSG deutlich höher, gemessen an der Anzahl der Berichte und der Vielfalt der Störarten. (-nicht notgedrungen an der Zahl der jeweiligen Getriebe. Diese Zahlen sind nicht bekannt).
Mein Fazit: Wenn ich die Wahl zwischen beiden hätte, würde ich eindeutig das DSG6 nehmen und die Kosten für den Wechsel des Getriebeöls sowie den geringfügig schlechteren Wirkungsgrad in Kauf nehmen.
MfG Walter
18 Antworten
Zitat:
@AcJoker schrieb am 28. Mai 2020 um 11:57:11 Uhr:
Hallo,wie sind denn die Erfahrungen mit dem Octavia Kombi mit 1.8 TSI und 7-Gang DSG?
Bei Zugwageb.info sieht die Getriebeabstufung nicht so ideal aus.
Täuscht das?
Gezogen werden soll ein 1300kg Wohnwagen.Wäre der RS hier deutlich besser mit dem 6-Gang DSG?
Die Abstufung sieht besser aus für mich.
Der RS wäre vom Antrieb her deutlich besser, weil er schlichtweg mehr Zugkraft in jedem Gang generieren kann.
Insgesamt sind zumindest die O3 mit Frontantrieb eher nicht so gut als Zugwagen geeignet, denn die sind gerade im Heckbereich relativ leicht und haben zusätzlich den größeren hinteren Überhang.
Ich ziehe einen reisefertig "nur" ca 800kg wiegenden Miniwohnwagen. Mit dem jetzigen Yeti geht das, auch bezüglich des Störeinflusses des Wohnwagens bei schlechteren Strecken usw., deutlich besser, als mit dem vorherigen O3-1,4TSI.
Die Getriebeabstufung ist auch beim 1,8TSI-O3 für einen normalen Pkw für das Ziehen eines Anhängers gut. Ist natürlich kein Geländewagen.
Durch den größeren Drehzahlbereich mit maximalem Drehmoment, ist die gesamte Auslegung beim1,8TSI etwas besser zum Ziehen geeignet, als beim 1,4TSI.
Das Problem ist schon eher mal, dass die Vorderräder die potentielle Kraft beim Anfahren gar nicht auf den Boden bekommen....je schwerer der Anhänger, je größer die Zuladung im Kofferraumbereich, je größer die Stützlast, um so eher......
Vom Trockenkupplungs-7-Gang-DSG, welches beim 1,8er-O3 mit Frontantrieb verbaut wurde, würde ich generell abraten. Nicht weil es prinzipiell Schwierigkeiten beim Anhängerziehen hat (laut meiner Erfahrung mit einem früheren Auto mit diesem Getriebe, eher das Gegenteil), sondern weil die Gefahr besteht, dass man eine der etwas häufiger vorkommenden Montagsproduktionen dieses Getriebes bekommen könnte.
Dieses Getriebe macht eventuell, völlig unabhängig vom Einsatzzweck, fahrprofil usw., Schwierigkeiten.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Octavia Kombi 1.8 TSI DSG als Zugfahrzeug' überführt.]
DSG ist für den Anhängerbetrieb generell keine gute Lösung.
Du hast beim Anfahren am Berg oder im Stau das gleiche Problem wie beim Handschalter.
Verschleiß der Kupplungsscheibe, Überhitzung der Kupplung, das dürfte beim nassen DSG etwas besser sein.
Ideal für den Anhängerbetrieb ist eine Wandlerautomatik. Die hat den Vorteil des riesigen
Anfahrdrehmoments und ist verschleißfrei.
Um Protesten vorzubeugen, ja ich weiß das es die bei Skoda nicht gibt.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Octavia Kombi 1.8 TSI DSG als Zugfahrzeug' überführt.]
Zitat:
@Gerry0309 schrieb am 28. Mai 2020 um 13:34:47 Uhr:
DSG ist für den Anhängerbetrieb generell keine gute Lösung.
Du hast beim Anfahren am Berg oder im Stau das gleiche Problem wie beim Handschalter.
Verschleiß der Kupplungsscheibe, Überhitzung der Kupplung, das dürfte beim nassen DSG etwas besser sein.
Ideal für den Anhängerbetrieb ist eine Wandlerautomatik. Die hat den Vorteil des riesigen
Anfahrdrehmoments und ist verschleißfrei.
Um Protesten vorzubeugen, ja ich weiß das es die bei Skoda nicht gibt.
Ein DSG ist in jedem Fall für "normale" Fahrer m.E. besser zum Anhängerziehen geeignet, da Steuergeräte verhindern, dass die Motordrehzahl beim Anfahren unsinnig nach oben schnellt und somit eine Überhitzung durch manuelle Fehlbedienung weniger wahrscheinlich ist.
Das gilt grundsätzlich auch für das DQ200. Da es maximal knapp 30% weniger Wärme aushalten muss, als z.B. das DQ250, ist eine Extra-Ölkühlung nicht notwendig.
Damit es thermisch keine größeren Probleme beim Anfahren mit dem DQ200 gibt und man daher mit dem DQ200 die gleiche zulässige Anhängelast hat, wie bei Handschaltung, ist der 1. Gang häufig etwas stärker untersetzt (=Anfahrgang), als der 1. Gang der Handschaltung.
Das größte Problem für das DQ200 ist das Rückwärts-Anfahren mit gebremsten Anhänger (z.B. beim Rangieren auf unebenem Untergrund):
Da gibt es keinen stärker untersetzten Gang, die Kupplung 2 ist zudem kleiner und daher thermisch weniger belastbar und es ist zusätzlich ein deutlich erhöhter Rollwiderstand des Anhängers wegen der üblichen Rückfahrautomatik zu überwinden.
Auf das Rückwärtsfahren sollte man bei ungünstigen Bedingungen daher (bei fast jedem Pkw-Getriebe) möglichst verzichten.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Octavia Kombi 1.8 TSI DSG als Zugfahrzeug' überführt.]
"Auf das Rückwärtsfahren sollte man bei ungünstigen Bedingungen daher (bei fast jedem Pkw-Getriebe) möglichst verzichten."
Außer bei der Wandlerautomatik, da ist auch das Rangieren kein Problem.
Sorgen wegen nicht passenden Übersetzungen und zu schwachen Kupplungen entfallen ebenso.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Octavia Kombi 1.8 TSI DSG als Zugfahrzeug' überführt.]