Drehzahlmesser dreht durch

VW Golf 3 (1H)

Grüß euch zusammen,
mein Golf 3 1.6, 55 kW will nicht mehr anspringen. Wenn ich nur die Zündung anmache, kommt aus dem Motorraum ein summendes Geräusch, vermutlich von irgendeinem Elektrostellmotor, nach wenigen Sekunden kommt aus der Gegend des Sicherungskastens oder des "Lichtschalters", jedenfalls links vom Lenkrad, ein Klacken, das alle paar Sekunden auftritt. Nach mehreren Sekunden geht der Zeiger des Drehzalmessers auf Maximalstellung und danach wieder zurück auf 0.
Zuerst ist mir am Ende einer längeren Fahrt aufgefallen, dass der Motor unruhig läuft. Am nächsten Tag hab ich den Motor gestartet, was noch ging, aber er lief schon extrem unruhig und der Drebzahlmesser ging bei laufendem Motor auch ohne Gasgeben extrem hoch und tanzte wild rum.
Anschließend hab ich die Drosselklappe und die Kontakte am Zündverteiler gereinigt, wodurch es (vielleicht auch unabhängig davon?) kurzfristig besser wurde, um sich anschließend weiter zu verschlimmern, sodass der Motor nun nicht mehr anspringt.
Der Golf hat bereits 295 000 Km drauf und ich hab ihm versprochen, die 300 000 noch zu reißen. Ich wär euch sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könnt, das zu erfüllen.
Besten Dank schon mal!

110 Antworten

Wo ist denn dein Wohnort?

Derzeit sitz ich in der Zentralschweiz südlich von Luzern zusammen mit dem Golf auf nem Bauernhof fest. Besucher sind aber gerne willkommen :-)
Könnten irgendwelche anderen Kabel angebrochen sein? Oder andere "Kleinigkeiten" wie Luftschläuche? Welche wären denn wahrscheinlich?

Überprüf mal mittels Voltmeter ob die Lichtmaschine die korrekte Bordnetzspannung liefert (an der Batterie messen bei laufendem Motor), ob an den beiden äusseren Leitungen des Hallgebers stabil Spannung anliegt wenn der Motor läuft.

Besten Dank. Ich werd mich nach nem Voltmeter umsehen.
Ich hab mir inzwischen die drei Kabel zur Steckverbindung am Verteiler genau angeschaut und die könnten mMn gebrochen sein. Zumindest die Isolierung ist zum Teil sehr fragwürdig. Kann ich die Kabel einfach ersetzen? Wie bekomm ich sie denn aus den Klemmsteckern heraus? Den ganzen Kabelbaum bzw. "-ast", also die drei Kabel mit den Anschlusssteckern, kann ich ja nicht ohne weiteres tauschen, da an der gegenüberliegenden Steckverbindung am Motor vier Kabel rausgehen und eines davon in den großen Kabelbaum mündet.

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Du bekommst bei VW sogenannte "Reparaturleitungen" das sind so 20cm lange Leitungen mit Pins am Ende. Die Leitungen in deinem verbauten Stecker lassen sich auspinnen (Nadel), das Steckergehäuse kannst Du weiterverwenden, die beschädigten Kabel müsstest Du dann um den beschädigten Teil kürzen. Alternativ ein entsprechenden Stecker mit einwandfreien Kontakten bei einem Schrottfahrzeug mit ausreichend langem Kabel rauskneifen. Die Kabel kannst Du an die vorhandenen anlöten und dann einen Schrumpfschlauch darüberziehen.

Zitat:

@dideldum-dideldei schrieb am 23. Januar 2016 um 15:19:48 Uhr:



Zumindest die Isolierung ist zum Teil sehr fragwürdig.

Die Isolierung ist nicht Kriegsendscheidend und hat mit deinem Problem nix zu tun!

Bei dem Alter ist eine gerissene/angeknickte Kabelisolierung durchaus normal.

Zitat:

@PKGeorge schrieb am 23. Januar 2016 um 18:20:14 Uhr:



Zitat:

@dideldum-dideldei schrieb am 23. Januar 2016 um 15:19:48 Uhr:



Zumindest die Isolierung ist zum Teil sehr fragwürdig.
Die Isolierung ist nicht Kriegsendscheidend und hat mit deinem Problem nix zu tun!
Bei dem Alter ist eine gerissene/angeknickte Kabelisolierung durchaus normal.

Wenn ein Kabelbruch vorliegt oder ein Schluss wegen eines Isolationsfehlers können durchaus die beschriebenen Effekte auftreten.

Ok, danke! Tut mit leid, dass es bei mir nun noch verwirrender wird und ich nur stückchenweise mit meinen Beschreibungen rausrücke, ich krieg die nur selbst nach und nach mit. Also: Ist die Zündung an, ertönt im Motorraum ein Summgeräusch, das aus Richtung der Drosselklappe kommt, evtl. vom Drosselklappensteller. Zum Teil kommt ein recht unangenehmes Geräusch dazu, das sich nach "feuchtem Strom" anhört. Also so, als wäre irgendwas nicht ganz isoliert und ein Kabel nass. Ab und zu kommen aus Richtung des Zündverteilers oder des Motors "schmierige Schmatzgeräusche", die relativ leise sind. Obwohl nur die Zündung an war und keiner hinterm Lenkrad saß, hat der Motor dreimal bei einzelnen Zündanschaltungen je einmal gestottert. Ich hab auch den siebenpoligen Stecker an der Drosselklappe, der vermutlich zum Steller gehört, abgenommen. Das feuchte Geräusch war anschließend weg und auch das permanente Summen. Wahrscheinlich war das ziemlich dumm, weil er jetzt wieder in Grundeinstellung ist? Ich werd schauen, dass ich mir am Montag nen Multimeter besorg und dann alle möglichen Sachen durchmesse. Das sollte alles auch messbar sein, wenn der Motor aus und nur die Zündung an ist, oder? Würde der Motor auch ohne angelernten Drosselklappensteller anspringen?

Das was da summt ist der Stellmotor der Drosselklappe. Wenn Du einen Zündfunken gehört hast bei eingeschalteter Zündung dann hat das Motorsteuergerät ein Signal vom Hallgeber gesehen und einen Funken ausgelöst. Das kann z.B. passieren wenn die Signalleitung des Hallgebers irgendwo Massekontakt bekommt (die mittlere).
Ich würde dir empfehlen den Zentralstecker nicht zu trennen oder zu stecken wenn die Zündung an ist.

Anspringen sollte er - evtl. mit minimalem Gasgeben - auch mit nicht angelernter Drosselklappe, Leerlauf könnte aber dann etwas unsauber sein, oder er geht wieder aus.

http://www.volkspage.net/technik/ssp/ssp/SSP_168.PDF

Mit Hilfe des Links von @alex1234567890 (danke dafür!) hab ich den Drosselklappensteller gefunden und das sieht da eigentlich alles schön und gut aus und funktioniert zumindest mechanisch auch. Die Zahnräder greifen ineinander, der Hebel lässt sich gut bewegen usw.
Wenn das feuchte Stromgeräusch kommt, stellt sich die Drosselklappe neu und bewegt sich hin und her. Dann spinnt auch der Drehzahlmesser.
Ich bilde mir ein, dass das feuchte Geräusch aus Richtung des Trafos kommt. Den hab ich nun auch auseinander genommen, also die Endstufe vom Zündspulenteil, und die Kontakte zu den Spannungsanschlüssen gereinigt. An der Endstufe ist so n schwarzes Plastikteil dran. Das ist auf einer Seite am Rand etwas aufgebrochen. Könnte da der Fehler liegen?
Das schmatzende Ölgeräusch tritt auch noch ab und zu auf, kommt aber entweder aus dem Zündverteiler oder irgendwo unter der Drosselklappe.
Hat noch wer nen Tipp?

Hier noch ein Bild von der Endstufe

Tausch die Zündspule mal komplett aus.

Zitat:

@dideldum-dideldei schrieb am 23. Januar 2016 um 10:28:00 Uhr:


Derzeit sitz ich in der Zentralschweiz südlich von Luzern zusammen mit dem Golf auf nem Bauernhof fest. Besucher sind aber gerne willkommen :-)
Könnten irgendwelche anderen Kabel angebrochen sein? Oder andere "Kleinigkeiten" wie Luftschläuche? Welche wären denn wahrscheinlich?

Wie lange sitzt du denn da noch fest? Evtl. koennte es sinnvoll sein, dass du dir mal ein Auslesekabel schicken laesst und dann mit der kostenlosen Demoversion von VCDS (oder auch Carport oder was es sonst noch so gibt) den Fehlerspeicher ausliest.

Vielleicht findet sich da ja was Aufschlussreiches.

In der ersten, allerspätestens der zweiten Februarwoche muss ich meine Zelte hier abbrechen. Eigentlich ne sehr gute Idee mit dem schicken lassen. Ich hab hier nur leider keinen Rechner, sondern lediglich ein Samsung Galaxy S2.
Zündtrafo hab ich gestern bestellt. Ich befürchte nur, dass der mein Problem auch nicht lösen wird. Auch jetzt, wo der Trafo ausgebaut ist, fängt der Drehzahlmesser (bei Zündung an) nach einigen Sekunden an zu spinnen. Der Drehzahlmesser bekommt seine Infos ja vom Steuergerät, oder? Meint ihr nicht, dass deswegen im Steuergerät die Ursache liegen könnte? Oder irgendein Kabel zum Steuergerät, das durch nen Wackler oder so falsche Signale schickt, sodass durch falsche Infos über die Drehzahl eine falsche Einspritzmenge berechnet wird? Und dadurch evtl. auch die Drosselklappe falsch gesteuert wird? Oder gehört das komplett in die Kategorie der Verschwörungstheorien? Falls nein, wo könnte ich denn dann ggf. was und welche Kabel mit nem Multimeter, den ich mir noch immer besorgen müsste, messen?

Zitat:

@dideldum-dideldei schrieb am 25. Januar 2016 um 19:09:21 Uhr:


Der Drehzahlmesser bekommt seine Infos ja vom Steuergerät, oder? Meint ihr nicht, dass deswegen im Steuergerät die Ursache liegen könnte? Oder irgendein Kabel zum Steuergerät, das durch nen Wackler oder so falsche Signale schickt, sodass durch falsche Infos über die Drehzahl eine falsche Einspritzmenge berechnet wird? Und dadurch evtl. auch die Drosselklappe falsch gesteuert wird? Oder gehört das komplett in die Kategorie der Verschwörungstheorien? Falls nein, wo könnte ich denn dann ggf. was und welche Kabel mit nem Multimeter, den ich mir noch immer besorgen müsste, messen?

Ja der Drehzahlmesser bekommt seine Signale vom Steuergerät, wobei natürlich die Leitung zwischen Drehzahlmesser und Motorsteuergerät auch beschädigt sein kann oder gestört werden kann. (Da fällt mir grade ein: Hast Du das GALA Signal am Radiostecker beschaltet ?)

Wie gesagt ich würde mal am Hallgeberstecker nachmessen was da für Signale rauskommen und wie die Betriebsspannung aussieht (Voltmeter/Multimeter) . Wenn z.B. die Betriebsspannung "wackelt" wenn die Zündung einfach nur an ist ohne angestöpselte Zündspule dann weisst Du das entweder die Kabel beschädigt sind oder das vielleicht das Motorsteuergerät selber keine stabile Spannungsversorgung bekommt (Hallgeber wird von dort versorgt). Der nächste Schritt wäre es am Steuergerät selber die Signale und die Spannungsversorgungspins nachzumessen und zu kontrollieren (mit Schaltplan).

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