Drehmoment Radwechsel
Hallo. Nur eine kurze Frage, entnehme ich der Anleitung richtig, dass das Drehmoment 150 NM lt Anleitung richtig ist?
"Die Radschrauben in der angegebenen Reihenfolge bis über Kreuz gleichmäßig festziehen. Das Anziehdrehmoment muss 150 Nm betragen."
Kenne immer nur 110 - 120NM von daher fand ich das etwas hoch 🙂 Aber gehe mal von aus dass das richtig ist (Auch bei Alufelgen?)
Gruß
Pascal
Beste Antwort im Thema
Es ist so,
laut neuestem Mercedes-Service Hinweis für alle Vertragswerkstätten gilt folgendes:
Bei Fahrzeugen mit Verbundbremsscheiben( gepresste/mehrteilige Bremsscheiben) muss das Festziehen des Rades in einer bestimmten Reihenfolge stattfinden!
Radschrauben immer über Kreuz anziehen, d.h. im Uhrzeigersinn 1,3,5,2,4,
1.Stufe bis c.a. 20Nm(Handfest)
2.Stufe 70-80Nm
3.Stufe 130 Nm
Anziehdrehmomente sind unbedingt einzuhalten, da es sonst zu erhöhtem Bremsscheibenschlag oder zu Pfeif/Quietschgeräuschen kommen kann!
Gruß Schubi
einer der täglich bei Mercedes damit zutun hat ;-)
123 Antworten
Zu jedem Radwechsel Winter/Sommer u. umgekehrt gehört bei mir das Wuchten. Oft, oder meist, hat sich auf den gefahrenen Km durch Abnutzung z.B. eine Unwucht ergeben die damit ausgeschlossen wird. Das unangenehmste beim Fahren ist ein vibrierendes Lenkrad. Da ich fast täglich mit 200 oder mehr unterwegs bin würde mich das sehr Stören und mir das Fahren regelrecht vermiesen. Habe in mehr als 50 Jahren nie erlebt dass die neuen Gewichte an die gl. Stelle kamen. Meiner Meinung nach spürt ein gefühlvoller Fahrer bereits ca. 15 Gramm ! Dies sind die Gründe fürs Wuchten vor jedem Wechsel!!! Gruß Bw
Zitat:
@MOMOMO12 schrieb am 7. April 2023 um 13:57:51 Uhr:
Zitat:
Ich habe den guten Gedore 🙂 und auch das Problem mit quietschenden Bremsen.
Was hat denn das damit zu tun?
Der Gedore ist gut, keine Frage. Du bist genug lange dabei und weisst, dass die Verbundscheiben empflindlich sind, wenn die Räder nicht "korrekt" montiert werden😉
Nicht korrekt montiert heißt, mit ungleichem Drehmoment angezogen. Sobald ich aber einen Drehmomentschlüssel verwende, ist das Drehmoment eigentlich immer gleich. Außer ich bin zu doof einen Drehmomentschlüssel zu bedienen. Weiterer Fehler kann sein, zu niedrig angezogen oder zu hoch. Beides führt aber nicht dazu, das sich Bremsscheiben oder Felgen verziehen. Eine Mercedes Niederlassung hatte mir mal meine Sommerräder montiert, alle 20 Radschrauben jenseits der 350Nm. Natürlich reklamiert und 20 neue Radschrauben bekommen und natürlich ordnungsgemäß angezogen. Verzogen hat sich dabei nichts, weder Felge noch Bremsscheibe und ein Vibrieren im Lenkrad ist für mich der Horror, hatte ich die letzten 40 Jahre aber auch nicht. Zumal sich solch eine Unwucht in der Regel bei 100 - 130 km/h bemerkbar macht und danach meist verschwindet.
Aber gut, 200 oder darüber bin ich selten unterwegs und wenn big wackel sich dabei gut fühlt, ist das in Ordnung. Ich teile nur meine Erfahrung und Meinung mit genau so wie er. Also nichts für ungut.
Ach ja, meine Niederlassung bietet auch Radwechsel mit Einlagerung an incl. Auswuchten. Schnell verdientes Geld!
Gruß Frank
In meinen Augen liegen die 30€ Teile voll im Tolleranzbereich der Fähigkeiten des normalen Autofahrers beim Radwechsel.
Und offengesagt, ich bezweifle dass alle Reifenbuden überhaupt die korrekten Vorgaben fürs Drehmoment kennen geschweige denn befolgen.
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Nicht nur die Reifenbuden, offensichtlich die Werkstätten und Niederlassungen auch nicht.
Erlebt bei Renault, Honda und Mercedes! Davor und danach mache ich meinen Radwechsel selbst.
Obwohl ich mit meinen 66 Lenzen eigentlich keine Lust mehr dazu habe.
Termin ausmachen, hin fahren, 1 - 2 Stunden warten, nach hause fahren, überprüfen um dann festzustellen das Druck und / oder Drehmoment nicht stimmen. Dazu noch 30€ plus X zu zahlen. Nein danke.
Da lasse ich mir lieber Zeit in der Garage und kann auch noch Bremsen und Fahrwerk kontrollieren. Wenn mir auch danach der Rücken schmerzt.
Zitat:
@BlackDream01 schrieb am 7. April 2023 um 17:50:05 Uhr:
Nicht nur die Reifenbuden, offensichtlich die Werkstätten und Niederlassungen auch nicht.
Erlebt bei Renault, Honda und Mercedes!
Habe ich auch erlebt, erst mit dem Druckluftschrauber im Kreis (nicht über Kreuz) angeknallt und dann mit dem Drehmomentschlüssel (120 Nm) einmal im Kreis und jedes Mal 30° über Klick :kotz:
Drauf angesprochen, das wär scheiß egal ob 100 Nm oder 150 Nm. Auf die Frage warum der Hersteller dann Vorgaben macht gab‘s keine Antwort.
Die 2,5 Bar auf allen 4 Rädern waren dann auch noch als Bonusgabe dabei.
PS: Ob die Typen Dehnschrauben oder Zündkerzen mit der gleichen Einstellung anziehen ?
@HOTFIRE - DANKE
Ich will niemandem seine Qualifikation absprechen, aber was in manchen Werkstätten abgeht, passt auf keine Kuhhaut. Spricht nicht gerade für die Ausbildung und da spreche ich nicht nur die Kfz Mechaniker an. Sondern alle im Bereich Mechanik. Ich habe schon Fahrzeuge vom Service abgeholt mit 1 Liter Motoröl zu viel, mit Radschrauben die nur mit 70 Nm angezogen waren oder mit Drehmomenten über 350 Nm. Mein Gedore geht bis 250 Nm. Damit habe ich die Schrauben nicht aufbekommen. Danach mit körperlicher Kraft versucht. Auch nix, dann halt mit Verlängerung. Erst mit Radkreuz und knapp einem Meter Verlängerung gingen die Radschrauben auf. Ich an den Rechner und den Fall geschildert. Reaktion: "Kommen sie sofort vorbei." Ich: "Mit dem Drehmoment fahre ich keinen Meter und wenn ich jetzt die Schrauben löse, kommen sie für alle Schäden auf." Das wurde mir bestätigt. Ich habe dann mit Gewalt alle Schrauben gelöst und mit 130 Nm angezogen. Dann ab zur Werkstatt. Dort wurden 20 neue Radschrauben montiert und ordnungsgemäß angezogen. Zum Glück, keine Schäden an Bremsscheiben und Felgen.
Wer überprüft das Drehmoment der Werkstätten? Jede Wette, keine 2% der Kunden. Ich möchte nicht wissen was auf unseren Straßen so rum fährt. Da sich ja wenige Unfälle ereignen die auf solche Probleme zurück zu führen sind, scheint es mit den Drehmomenten auch nicht so problematisch zu sein. Irgendwo zwischen 80 Nm und 180 Nm wird wohl ausreichend sein. Ansonsten hätten wir ein riesen Problem!
Gruß Frank
Zitat:
@hotfire schrieb am 7. April 2023 um 18:26:11 Uhr:
Zitat:
@BlackDream01 schrieb am 7. April 2023 um 17:50:05 Uhr:
Nicht nur die Reifenbuden, offensichtlich die Werkstätten und Niederlassungen auch nicht.
Erlebt bei Renault, Honda und Mercedes!
Drauf angesprochen, das wär scheiß egal ob 100 Nm oder 150 Nm. Auf die Frage warum der Hersteller dann Vorgaben macht gab‘s keine Antwort.
Die 2,5 Bar auf allen 4 Rädern waren dann auch noch als Bonusgabe dabei.
PS: Ob die Typen Dehnschrauben oder Zündkerzen mit der gleichen Einstellung anziehen ?
Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass Du Dich mit solch einer "Werkstatt" einlässt.
Das ist nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Wenn du eine Werkstatt hast die besser ist, dann sei froh darüber.
Wen meinst du mit Du? Hotfire oder BlackDream01? Haben wohl mehrere so erlebt!
Zitat:
@Belehm schrieb am 7. April 2023 um 19:41:53 Uhr:
Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass Du Dich mit solch einer "Werkstatt" einlässt.
Genau 1x
Zitat:
@BlackDream01 schrieb am 7. April 2023 um 18:51:21 Uhr:
. . . Fahrzeuge vom Service abgeholt mit 1 Liter Motoröl zu viel, mit Radschrauben die nur mit 70 Nm angezogen waren . . .
Auto von meiner Frau abgeholt nach Auslieferinspektion für Neuwagen:
Nummernschild vorne behindert Einparksensoren/Radar
Auslieferinspektion kein Eintrag im
Digitalen Servicebuch
7 mm Öl über Maximum
12 von 16 Radbolzen brauchten mehr als eine ½ Umdrehung bis zum Erreichen des vorgeschriebenen Drehmoments
Auch hier das letzte Mal gewesen
PS: Mein alter Herr bekommt den Wagen aus der Vertragswerkstatt ohne Deckel auf dem Öleinfüllstutzen - Motorschaden aber Werkstatt hat immerhin bezahlt.
Zitat:
@BlackDream01 schrieb am 7. April 2023 um 18:51:21 Uhr:
@HOTFIRE - DANKEIch will niemandem seine Qualifikation absprechen, aber was in manchen Werkstätten abgeht, passt auf keine Kuhhaut. Spricht nicht gerade für die Ausbildung und da spreche ich nicht nur die Kfz Mechaniker an. Sondern alle im Bereich Mechanik. Ich habe schon Fahrzeuge vom Service abgeholt mit 1 Liter Motoröl zu viel, mit Radschrauben die nur mit 70 Nm angezogen waren oder mit Drehmomenten über 350 Nm. Mein Gedore geht bis 250 Nm. Damit habe ich die Schrauben nicht aufbekommen. Danach mit körperlicher Kraft versucht. Auch nix, dann halt mit Verlängerung. Erst mit Radkreuz und knapp einem Meter Verlängerung gingen die Radschrauben auf. Ich an den Rechner und den Fall geschildert. Reaktion: "Kommen sie sofort vorbei." Ich: "Mit dem Drehmoment fahre ich keinen Meter und wenn ich jetzt die Schrauben löse, kommen sie für alle Schäden auf." Das wurde mir bestätigt. Ich habe dann mit Gewalt alle Schrauben gelöst und mit 130 Nm angezogen. Dann ab zur Werkstatt. Dort wurden 20 neue Radschrauben montiert und ordnungsgemäß angezogen. Zum Glück, keine Schäden an Bremsscheiben und Felgen.
Wer überprüft das Drehmoment der Werkstätten? Jede Wette, keine 2% der Kunden. Ich möchte nicht wissen was auf unseren Straßen so rum fährt. Da sich ja wenige Unfälle ereignen die auf solche Probleme zurück zu führen sind, scheint es mit den Drehmomenten auch nicht so problematisch zu sein. Irgendwo zwischen 80 Nm und 180 Nm wird wohl ausreichend sein. Ansonsten hätten wir ein riesen Problem!
Gruß Frank
Zur Info, erstmal ist ein Drehmomentschlüssel ist nicht zum lösen geeignet. Wenn du mit 250 die Schrauben nicht aufbekommst, könnte das auch mit einem 500NM mit dem gleichen Hebelweg genauso sein. Das Loslösmoment ist immer höher als das Ursprüngliche Drehmoment. Ich denke trotzdem waren die angeballert, das merkt man aus Erfahrung, aber nur als Info das ein Dremo nicht zum Lösen geeignet ist (ausser explizit beschrieben) und diesen beschädigen kann.
Zitat:
@BlackDream01 schrieb am 7. April 2023 um 20:12:47 Uhr:
Das ist nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Wenn du eine Werkstatt hast die besser ist, dann sei froh darüber.Wen meinst du mit Du? Hotfire oder BlackDream01? Haben wohl mehrere so erlebt!
War an
@hotfiregerichtet. Sry.
Das spiegelt exakt wieder was ich die letzten Jahre als Meister in einem sehr großen (ca. 1100 Ma) mittelständischen Betrieb bei unseren Azubis beobachten konnte. Von 20 neuen Azubis waren 2 sehr gut, 3 - 5 waren gut und den Rest hätte ich am liebsten wegen null Bock auf der Stelle entlassen. Wenn das in unseren Kfz Betrieben genau so ist, wundert mich nichts mehr.
Deshalb: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!"
Als bei meinen beiden W205 (beide als Neuwagen bekommen) das erste mal die Radschrauben gelöst habe, waren die gefühlt fast lose. 100Nm waren das aber bestimmt noch. Wenn 130Nm vorgeschrieben sind, passiert auch bei 90Nm nix. Da ist immer noch Sicherheit drin eingerechnet. Was wahrscheinlich viel öfter vorkommt, sind falsche Radschrauben. Das halte ich für noch gefährlicher. Wird auch von den meisten Werkstätten nicht entdeckt.
Ich bin übrigens extrem empfindlich gegenüber Unwuchten. Dennoch habe ich in den letzten 5 Jahren nicht einmal ein einziges Rad nachwuchten müssen beim Radwechsel. Sind allerdings auch alles Originalräder.