Der e-up! und seine geheimen Ladequalitäten
Immer wieder hört man vom Stammtisch, dass Elektroautos doch stundenlang laden. Dass das bei Nutzung einer Schnellladesäule nicht der Fall ist, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. 80% in 30 Minuten versprechen sie alle. Aber ein Fahrzeug lässt es richtig krachen: der unscheinbare e-up!
Er ist eines der am meisten unterschätzten Elektrofahrzeuge am Markt. Nicht nur, dass er in der Praxis bei milden Temperaturen sehr sparsam mit 9-12 kWh / 100 km bewegt werden kann und eine halbwegs realistische NEFZ Angabe besitzt, nein er lädt auch noch deutlich schneller, als vom Hersteller vorgegeben.
Praxiswerte
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Laden an Typ2 0-100%: 5 Stunden
Laden an CCS (20 kW) 0-80%: 35 Minuten
Laden an CCS (40 kW) 0-80%: 20 Minuten
Dabei ist zu beachten, dass VW keine Kühlungsmaßnahmen in das Fahrzeug integriert hat! Scheinbar haben die Zellen von Panasonic einen so niedrigen Innenwiderstand, dass Erwärmung kein Problem darstellt. Schließlich gibt VW eine Funktionsgarantie von 8 Jahren auf den Akku.
Der große Vorteil des e-up! ist seine hohe Batterienennspannung von 373 V, die sich aus 102 Zellpaaren ergibt. Die Mitbewerber am Markt haben nur zwischen 80 und 96 Zellen und laden somit vor Allem an einer 20 kW Ladestation, die auf 50 A begrenzt ist, langsamer als der kleine Wolfsburger. Zusammen mit dem niedrigen Verbrauch sind mittellange Strecken bis etwa 300 km somit sehr entspannt zu bewältigen, WENN - und das ist die große Herausforderung - die Ladeinfrastruktur gut ausgebaut ist und zuverlässig funktioniert. Dieser Punkt ist anno 2016 definitiv noch verbesserungsfähig. Das Problem sind nicht die Autos!
Als jungen Gebrauchten erhält man für etwa 18.000 Euro ein wirklich tolles Elektrofahrzeug mit guten Eigenschaften. Wir haben ihn jetzt seit einen Monat und sind in der Zeit 3.000 km mit ihm gefahren und genießen jede Fahrt aufs Neue.
Video von der Schnellladung
https://www.youtube.com/watch?v=FGhHpxPRbXQ
Datentabelle:
1% entspricht ~0,16 kWh (~16 kWh Nettokapazität). Restladezeit lt. Ladesäule.
c6b176e9-f6a7-4c13-af13-74ed8e77df6d
Zeit (min:sek)
SOC (%)
Ab Start (kWh)
Relativ (kWh)
Power (kW)
Restladezeit (min)
00:00
40
0,00
16
02:28
50
1,58
1,58
38,4
14
04:54
60
3,05
1,47
36,2
12
07:37
70
4,92
1,87
41,3
10
09:55
80
6,32
1,40
36,5
8
13:09
90
8,15
1,83
33,9
6
16:18
95
8,91
0,76
14,4
5
15 Antworten
Hallo.
Ich kann dem nur zustimmen. An den schnellen
CCS Säulen ist die Kaffeepause schon knapp.
Da ich meinen e-UP! nur ungern auf Reserve fahre
kann ich immer sagen: "Ich lade immer nur 15min" .
Dann habe ich ihn von 38% auf 95%, das reicht.
Die letzten 5% schenke ich mir. Die dauern länger.
Und die nächste CCS Säule kommt bestimmt.
Schadet dieses nicht der Batterie?
Man sollte nicht jeden Tag das 5mal machen, wenn man das im Schnitt einmal am Tag macht, dann ist das ok. Die Elektronik drossel bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen eh den Ladedstorm, auch beim Anfangen oder ab 80% der Ladekapazität wird der Ladestrom begrenzt.
Mit Sicherheit ist dies kein sonderlich schonender Vorgang, schließlich wird dabei mit ~2C geladen. Problem bei Schnellladung ist vor Allem die Temperatur der Zellen. Diese ist aber abhängig von der Einwirkdauer des hohen Ladestroms und vom Innenwiderstand. VW gibt 8 Jahre / 160.000 km Garantie auf den Akku und da müssen natürlich auch Fahrprofile berücksichtigt werden, die regelmäßiges Schnellladen voraussetzen.
Ich würde Schnellladung vermeiden, wenn es möglich ist. Aber wenn ich Strecke machen will oder nachts um 3 Uhr ein paar km brauche um nach Hause zu kommen (so wie am vergangenen Wochenende), dann muss der Akku das eben über sich ergehen lassen. Ab Oktober 2022 ist er mein Problem und dann wird man sehen in welchem Zustand er sich noch befindet und was ein möglicher Austauschakku dann kostet (evtl. dann verbesserte Version mit mehr Kapazität, so VW denn will).
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Wir sind bei 22°C 470km von Wolfsburg nach Hause gefahren mit 80-100km/h bei 10-14kWh/100km Verbrauch.
5 Mal nachgeladen, zur Sicherheit. Es hätten auch 4 Mal gereicht mit größerem Abstand.
Nach dem 2. Laden ging die Ladeleistung schnell auf 25kW zurück, da die Akkus einfach zu warm wurden.
Wir haben für die Strecke gemütliche 10h gebraucht. Beim ersten Laden waren es noch 40kW Leistung.
Den e-Golf 300 hatten wir mal über 850km , eine Strecke, bei 1°C gefahren. Da gab es diese Beobachtung nicht.
Zitat:
@PT_rg80 schrieb am 14. September 2016 um 21:08:11 Uhr:
Mit Sicherheit ist dies kein sonderlich schonender Vorgang, schließlich wird dabei mit ~2C geladen. Problem bei Schnellladung ist vor Allem die Temperatur der Zellen. Diese ist aber abhängig von der Einwirkdauer des hohen Ladestroms und vom Innenwiderstand. VW gibt 8 Jahre / 160.000 km Garantie auf den Akku und da müssen natürlich auch Fahrprofile berücksichtigt werden, die regelmäßiges Schnellladen voraussetzen.Ich würde Schnellladung vermeiden, wenn es möglich ist. Aber wenn ich Strecke machen will oder nachts um 3 Uhr ein paar km brauche um nach Hause zu kommen (so wie am vergangenen Wochenende), dann muss der Akku das eben über sich ergehen lassen. Ab Oktober 2022 ist er mein Problem und dann wird man sehen in welchem Zustand er sich noch befindet und was ein möglicher Austauschakku dann kostet (evtl. dann verbesserte Version mit mehr Kapazität, so VW denn will).
Das wäre von VW so unmöglich, wie dass ein Veganer ein Rindersteak essen würde. Nach 8 Jahren ist VW sicherlich froh, dass dann wieder ein neuer Wagen fällig ist und ich könnte mir vorstellen, dass der Austauschakku so teuer wird, dass es eher einen Totalschaden gleich kommt.
Die neue Akkutechnik wird nur für die neue Plattform kommen, so denke ich. Da nach 8 Jahren auch andere Autoteile ihren Geist mehr und mehr aufgeben, sehe ich das auch eher von VW so gewollt.
Schön, wenn es doch so wäre, aber dann müsste VW sehr unwirtschaftlich denken.
Habt ihr den mal über 400V Kraftstromsteckdise bis 32 A geladen?
Das ist leider nicht möglich. Der E-Up lädt nicht mit AC 400V 32A.
Maximal 2-Phasig 230V mit je 16A = 7,5 kW. Grund: Der Gleichrichter (AC/DC Spannungswandler) im Auto kann nicht mehr. Alternativ geht natürlich DC/DC Ladung am CCS Schnelllader.
Welche Kabelsatz müsste man da kaufen?
Morgen...!
Entweder mit einer Wallbox oder mit so einem Teil. Das gibt es auch von anderen Herstellern.
Mal ne Frage am Rande. Wäre es nicht möglich einfach einen Adapter von CCE-16/32 (Drehstromanschluss Rot) auf Typ2 zu bauen? Sprich, auf der einen Seite CCE-Stecker vier bis fünf Meter 5-Adrige Leitung und dann auf den Typ2 Stecker gehen. Abgesichert ist eh alles über die Hausverteilung.
Die Belegung des Typs 2 findet man ja hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/IEC_62196_Typ_2
MfG André
Da der AC DC Wandler max 2 Phasen beim E Up packt, was eigentlich reichen sollte. Ist das 800 Euro Kabel ausreichend.
Ich weiß zwar nicht was daran so viel Geld kostet, aber so ist das nun mal bei Newcomern. Mal sehen was China noch so auf den Markt wirft.
Auf jeden Fall lässt sich der E Up so leicht bei mir zu Hause laden, den das Ladenetz ist eher mau.
Dann kann ich den Anruf vom Autohaus ruhig abwarten. Ein neuen E Up für 13.000 da kann ich mit leben.
Die sind ja auch witzig, schnellladedise kostet extra. Egal, geordert ist er jetzt.
Der Yeti wird dann Zweitfahrzeug, Lieferzeit 8 Monate. Also Tannenbaum.
Schnellladen ist ein "Pflichtextra"...
Ohne: Fahrzeug (kann!) sehr unpraktisch sein und ist später quasi unverkäuflich.
Das stimmt, deshalb hab ich es ja auch genommen, aber wirklich was gelernt hat VW nicht 😉