Ceramic-Bremsbeläge
Moin,
eventuell brauche ich vorne neue Scheiben und Bremsbeläge. Bei letzteren hat mir meine Werkstatt empfohlen Keramikbeläge zu nehmen. Die Werbeversprechen habe ich alle gelesen. Mich würde interessieren, ob die Keramikbeläge wirklich zu empfehlen sind und was die Nachteile sind, außer Mehrkosten.
Vielen Dank und VG
ML
Beste Antwort im Thema
Ich gebe euch mal eine Anlage, welche Scheiben zu welchen Belegen passen würden.
Ich bin damit immer gut gefahren, egal welches Auto ich hatte.
67 Antworten
Zitat:
@Harley-Flitzer schrieb am 30. Juli 2016 um 18:24:06 Uhr:
Glaubt Ihr denn die KBA würde die freigeben wenn sie bei kalten Bremsen nicht korrekt bremsen?
Nur so viel zum KBA. Dort glaubt man alles was der jeweilige Hersteller sagt. Siehe Diesel Skandal.
wenn hier jemand schreibt ... mit orig belägen hätte man ein stauende noch anstehend überlebt!?
aber mit zubehör bzw der orig ate hersteller, nur eben mit der ceramic belag ausführung ... hätte man im stau ende einen einschlag verursacht !??
ja wo bleibt dazu die wichtige einschlagsberechnung?
wenn man vorher zufällig gerade für 8km um die 28kmh langsamer gefahren wär?
der stau sich 0,7km weniger weiter nach hinten aufgestaut hätte?
der hirsch nicht 12m vor einen selbst über die fahrbahn rennt?
oder man 2min später losgefahren wär? bzw drei von acht ampelkreuzungen vorher, auch mal grün statt rot geschaltet gewesen wären !?? usw usw ...
wer hatte in den letzten 5jahren durch ate ceramic bremsbeläge ein bremsversagen bzw seinen wagen dadurch wo drauf gekracht oder ähnliches?
ps. mit einer mittelschweren e klasse limo sowie den ca 200kg schwereren kombis! bekommt man über 200kmh beim runterhacken über die bremsanlage, jede bremsscheibe heiss bzw bis zum vibrieren krumm brummen verzogen, wenn man es eben verschleissfreudig falsch anstellt ! / man muss nur genug gewicht/last/kraft und hitze über die bremszange über die bremsscheiben pressen! ;-)
Solche Beispiele sind doch immer abstrakt. Sie sind extra so gewählt um zu verdeutlichen, was eigentlich die gesetzliche Toleranz bedeutet! Diese 8% (bei einigen Tests auch mehr!), die ein Zubehör-Bremsbelag ganz legal schlechter sein darf als die OEM-Mischung. Diese Art von Beispiel wird gerne auch von der Fachpresse genommen (wenn beim Brems-Vergleichstest Kegel umgeworfen werden).
Und natürlich hast Du mit all Deinen Einwendungen rechts. Trotzdem würde es MIR persönlich nie einfallen, bewusst auf Sicherheitsreserven bei Reifen und Bremsen zu verzichten bzw. da wo ich es notwendigerweise tue stecke ich dann zurück. Viele Eigenschaften von Reifen und Bremsen schließen sich nämlich aus. Habe ich z.B. einen Belag, der heiß unglaublich zubeißt, so wird der oft im Kalten....sagen wir mal suboptimal sein. Da muss ich bei kalten Belägen halt extrem defensiv fahren. Bei Reifen das Gleiche. Mein Michelin ist warm kurzzeitig auf CUP2 Niveau, aber bei Nässe nur Mittelmaß. Regnet es also, findet Ihr mich auf der rechten Spur.
Nur muss man um diese Schwachstellen wissen. Wenn ich hier lese: Bremst wie OEM, hält 1/3 länger und staubt (praktisch) nicht, dann frage ich mich schon, ob hier nicht die Realität verklärt wird. Ob man damit nicht die Augen vor Schwachstellen verschließt und sich so eben diesen nicht anpassen kann!
Diese "staubarme" Beläge haben generell einen leicht abgesenkten Reibungskoeffizient. Dadurch wird etwas mehr Bremsdruck benötigt um die gleiche Verzögerung zu erreichen. Es wird also etwas mehr Pedalkraft und Pedalweg als mit den "normalen" Beläge benötigt.
Diese Eigenschaft ist für eine "ambitionierte" Bremsanlage - wie in den sportlichen Fahrzeuge verbaut - kontraproduktiv: dort will keiner mehr Pedalweg und Pedalkraft haben. Somit entsprechen diese Beläge nicht den Kundenerwartungen und werden in Europa/DE nicht angeboten.
In den USA dagegen fahren quasi alle Fahrzeuge mit "staubarme" Beläge - die Amis wollen einfach saubere Felgen! 😁
Bei einer Notbremsung hat eine Bemsanlage genügend Reserve, dass diese Beläge ihre Aufgaben problemlos erfüllen: wie schon erwähnt stellt die Reibpaarung Reifen/Fahrbahn die Grenze der maximalen Verzögerung eines Fahrzeugs dar. Die Bremsanlage ist dagegen für höheren Verzögerungen ausgelegt.
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Bei der Argumentation sollte allerdings auch auf zwei wichtige Punkte eingegangen werden:
I.
In den USA herrscht ein generelles Tempolimit von höchstens 85mph. Entsprechend ist das Geschwindigkeitsniveau ein ganz anderes als bei uns und damit verschieben sich auch die Anforderungen an Bremsanlagen. Hier ist es ausreichend, wenn eine Bremse 4s mit hohen Reibwerten verzögert, bevor sie einbricht. In Deutschland braucht man bei jeder E-Klasse über 6s, teils 7s.
II.
Die USA würde ich zudem nicht als Maßstab nehmen, da hier Bremswege allgemein ganz sekundär zu bewerten sind. Den Amerikanern kommt es bereits beim Reifenkauf ausschließlich auf Laufleistung an - da werden (teils unter gleichem Label wie hier) aberwitzige Reifenmischungen verkauft mit nur einem Ziel: Mileage! Insofern ist im Bremsweg bereits ein ganz schwacher Baustein verbaut - nämlich die Reifen! Wer kann also sicher sagen, welchen Einfluss irgendwelche Bremsbeläge haben?
Abschließend erneut ein ganz persönliches Argument: Wenn die Hersteller identische oder bessere Eigenschaften abseits des Bremsstaubs erreichen würden, so würden sie das doch demonstrieren (Vergleichstests; Produktpräsentationen). Sie würden es ferner auch den OEMs anbieten, die das natürlich als Neuentwicklung im Serienfahrzeug vermarkten würden? Warum geschieht das alles nicht? Warum sieht man keine seriösen Vergleiche? Scheuen solche Low-Dust-Produkte wohlmöglich den Vergleich?
Zitat:
@J.M.G. schrieb am 1. August 2016 um 11:48:07 Uhr:
...Abschließend erneut ein ganz persönliches Argument: Wenn die Hersteller identische oder bessere Eigenschaften abseits des Bremsstaubs erreichen würden, so würden sie das doch demonstrieren (Vergleichstests; Produktpräsentationen). Sie würden es ferner auch den OEMs anbieten, die das natürlich als Neuentwicklung im Serienfahrzeug vermarkten würden? Warum geschieht das alles nicht? Warum sieht man keine seriösen Vergleiche? Scheuen solche Low-Dust-Produkte wohlmöglich den Vergleich?
😁 vollkommen richtig!
Ein Low-Dust-Belag wird im direkten Vergleich keine Vorteile im Bremsverhalten hervorbringen können.
Zitat:
@Ma_Benz_Benz_Benz schrieb am 1. August 2016 um 11:20:16 Uhr:
Bei einer Notbremsung hat eine Bemsanlage genügend Reserve, dass diese Beläge ihre Aufgaben problemlos erfüllen: wie schon erwähnt stellt die Reibpaarung Reifen/Fahrbahn die Grenze der maximalen Verzögerung eines Fahrzeugs dar. Die Bremsanlage ist dagegen für höheren Verzögerungen ausgelegt.
danke, so was schrieb ich oben ja auch schon; hat bloß keinen interessiert...
Der E220 MopF hat jetzt ATE Ceramic drauf vorne und hinten,
Bremsscheiben noch original die ersten vorne und hinten.
Erste Bremsbeläge haben 132.000 km gehalten und noch 1 mm bis Indikator.
ATE Ceramic Erste meter gefahren, entruck sehr positiv.
Keinen quietschten, Bremsleistung sehr gut und besser dosierbar.
Zitat:
@plavko61 schrieb am 8. Juni 2018 um 09:38:38 Uhr:
Der E220 MopF hat jetzt ATE Ceramic drauf vorne und hinten,
Bremsscheiben noch original die ersten vorne und hinten.
Erste Bremsbeläge haben 132.000 km gehalten und noch 1 mm bis Indikator.
ATE Ceramic Erste meter gefahren, entruck sehr positiv.
Keinen quietschten, Bremsleistung sehr gut und besser dosierbar.
OK, ich fahre den 350BT, jedoch die vorderen Klötze waren ca. bei 80tkm am ende.
Die Scheiben waren dann bei ca. 110tkm an der Verschleißgrenze und wurden beim Service im Februar gleich erneut, natürlich samt Klötzen, auch hinten.
Also wenn man 132tkm mit einem Set Klötzen auskommt, dann hat es da sowieso nicht viel "gestaubt".
Für mich kommt das Zeugs, was offenbar weniger Staub macht, nicht in Frage.
Mir ist es viel wichtiger, dass die Kiste ordentlich Bremst, und das auch wenn ich immer wieder bei 200kmh voll reintrete. Es rubbelt, quietscht oder brummt da auch nichts, ausgenommen wenn das ABS eingreift, dann brummt es etwas.
Da die originalen Felgen ohnehin lackiert sind, werden die bei der Autowäsche mit etwas Zusatzbehandlung auch immer schön sauber.
Sorry, was die Amis für Kutschen fahren, da kann ich gerne darauf verzichten.
Ich muss Digitalfahrer zustimmen. Bei mir rubbelt und brummt es mittlerweile, wenn ich von 200 und von 260 kmh sowieso runter bremsen muss. Und das selbst wenn ich nicht stark bremse. War schon nach 30tkm so.
Aber ich widerspreche, Felgen sind sauberer wie vorher und leichter gereinigt.
Auf unseren beiden S211ern sind seit vielen Jahren ATE Ceramic-Beläge verbaut (die "alten" wie auch die "neuen"😉, immer an original MB-Scheiben. Als "Normalfahrer" in außerhalb-Deutschlands-Europa (also Autobahntempo bis ... na ja, sagen wir mal knapp 150 km/h) kann ich von keinen Auffälligkeiten berichten.
Persönlich bin ich ein Wenigbremser, der hin und wieder mal auch "Schumacher-Anfälle" hat. Der andere Wagen wird "normal" bewegt, also öfter gebremst, dafür eher nie so richtig heftig.
Vielleicht muss man ein bisserl stärker ins Pedal treten, aber der Unterschied ist sicher viel geringer als von einem Fahrzeug zu einem anderen.
Meine vorderen Scheiben müssen bald gewechselt werden, ich wollte dann komplett auf ATE Ceramicbremsen umsteigen.
hab seit ca. 6000Km vorne die ATE-Keramiks mit den ungelochten Scheiben drauf. Der gewünschte Efekt (saubere Felgen) ist da, einen Unterschied beim Bremsverhalten (kalt-warm, Fading Nässe etc.) konnte ich nicht ausmachen. Auch einen höheren benötigten Bremsdruck konnte ich nicht erkennen, und ich bremse mit der Hand, würde soetwas also eher merken als die "Normalos" mit dem Fuß. Auffällig aber die Geräuschbildung beim starken Abbremsen aus hohen Tempi ( > 180kmh), da bin ich zuerst schon erschrocken 😉 Auch das Bremsbild selber auf der Scheibe ist gewöhnungsbedürftig, sieht aus wie "ausgeglüht", läßt sich aber mit einem feuchten Finger wegwischen.
Demnächst werden die hinteren Bremsen fällig und ich werde dort auch auf die Keramiks umrüsten (inklu. Scheiben), die hinteren sind mittlerweile dreckiger als die vorderen Felgen 😁
Ja, das Bremsbild ist anfangs ein klein wenig blau-lila-verfärbt, das verschwand bei uns aber mit der Zeit. Und die Oberfläche ist rauer -- für Leute mit stark durchbrochenen glanzpolierten Felgen evtl. ein Kriterium.
Servus zusammen.
Habe beim zweiten 211er beim ersten Wechsel auf ceramic von Bosch umgestellt, und meine Hitzeschilde (Bremmsankerplatten) gelocht.
Bild hängt an.
Beim Umstieg auf den 212er wieder das gleiche Spiel.
Die Standardbeläge waren zum ersten Service nach 25.000 km fällig. Beim zweiten Service mit 50.000km das selbe Spiel. Jedoch waren jetzt auch die gelochten AMG Paket Scheiben fällig.
Übrigens hatte ich mit den Originalteilen auch die Probleme mit starkem rubbeln von z.b. 250 auf 80 km/h.
Also wieder die Bleche gelocht und ceramic drauf.
Beläge halten jetzt doppelt so lange.
Geräusche aus hohen Geschwindigkeiten sind zwar vorhanden, aber die Beläge stoppen bis unten runter gleichmäßig gut. Ich habe ja noch das Cabrio mit AMG Paket und den ersten Originalscheiben und Belägen. Das fährt hauptsächlich meine Frau.
Wenn ich den dann mal auslaufen lasse, verhält sich die Bremse ähnlich. Allerdings merke ich ein starkes Fading weil die Bleche noch keine Bohrungen habe.
Über 100.000 km mit einem Satz Beläge?
Schaffe ich eben nicht;-)