Bremsscheiben hinten wie neu - bei 194.000km!!!!
Hallo zusammen,
sagt mal, meine Bremsscheiben hinten sind inzwischen mind. 100000km alt, vermutlich aber sogar noch die, die ab Werk in den Wagen gebaut wurden.
Das bedeutet, sie sind inzwischen 194.000 km gelaufen, und das OHNE nennenswerten Verschleiß. Sie sind aber auch nicht gammelig, sondern schön blank. Die Beläge, auch mind, 100.000km drin, sehen auch noch bestens aus, nicht verglast, nicht gammelig, nix. Wenn man das Zeug so sieht, könnte man meinen, dass alles erst vor vielleicht 5000km reingekommen ist.
Wie geht das denn?!? Gut, ich fahre fast nur lange Strecken und bin eher ein ruhiger Zeitgenosse. Aber selbst die hinteren Scheiben in meinem 4B sehen mit 100.000km weniger Laufleisten VIEL schlimmer aus.
Ich würde ja fast mal einen Fehler im System vermuten - nur welchen? Will die Tage mal neue Sättel hinten reinmachen, wobei die eigentlcih noch einigermaßen freigängig sind (also auf den Führungsbolzen - Zylinder weiß ich nicht).
Was meint Ihr dazu? Bin natürlich stolz auf meine Bremsen, aber so war das sicher nicht gedacht 😉
Grüße
Matthias
17 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von S6Avant
Okay, danke für die Beiträge soweit. Hab nochmal nachgesehen, die werte hinten sind 250/220 (Betriebsbremse) und 260/210 (Handbremse). Vorne sind's um die 450. Also soweit doch gut.
Wie gesagt, ich behaupte dass das nur aussagt, das die Bremsen (hinten noch einigermassen) gleichmässig "ziehen". Und es kann ausgeschlossen werden, dass die Bremsen ausgebaut oder ganz kaputt sind.
Zitat:
Kann es sein, dass vielleicht einfach die Bremskraftverteilung nicht hinhaut, weil das ALB nicht nachgestellt wurde?!? Ich meine, am Ende geht der Kahn im Moment von einer Beladung aus, die ihn hinten um 30mm runterdrückt, und daher verteilt er die Bremskraft vermutlich entsprechend.
Wie bzw. wo stelle ich das ein und welche Werte müssen dazu her?
Also beim S6 C4 ist das recht kompliziert. Kommt auch drauf an wieviele Personen mitfahren, und welche Unterhosengrösse die Personen haben. Wenn man verschiedene Unterhosengrössen hat, so wie ich z. B. hinten 5 und vorne 7, dann wirds noch komplizierter. Zur Not kann man sich mit einer Leberkas-Semmel als Einstelllehre behelfen. Je Nach Personenzahl dann vierteln. Entsprechend dem Beladezustand und wenn der Leberkäs nicht besonders ist muss Senf drauf. Bei Prei.... also bei Norddeutschen darfs auch Ketchup sein. Aber ganz genau kann es Dir nur der sagen, der in Deinem S6 C4 den Bremskraftregler nachgerüstet hat. Hoffentlich hat er damals keinen Fehler gemacht und z. B. vergessen, die elektronische Bremskraftverteilung anzupassen...
Zitat:
Wegen der Räder: ich habe originale Boleros (immernoch die, mit denen dieser Wagen ausgeliefert wurde) mit 245er Bridgestone. Am Anfang dachte ich, es wären die Reifen, aber die habe ich dann neu gemacht und das Problem blieb. Radnaben und Innenseiten der Felgen sind glatt und pikobello sauber.
Das war m. E. noch wichtig. Auszuschliessen, dass nicht irgendwelche schlecht oder nicht zentrierende oder / und schlecht aufliegende Felgen die Bremsscheiben / Naben verziehen oder deren Verzug fördern. Sowas gibts wirklich, und nicht so selten.
Zitat:
Scheiß Bremsen, ko**en mich an!!!! Dabei behandle ich den S wie ein rohes Ei, an Überlastung wird der sicher nie sterben...
Ja das verstehe ich dass einem das anko... Im Zweifelsfalle hilft nur ausbauen und wegschmeissen, spart Gewicht und damit Sprit.
Aber ich glaube dass es sich bei dem Vorderachs-Bremsenproblem - wenn es denn ein Bremsenproblem ist - an Deinem S6 um ganz normalen Bremsscheiben-Scheiss handelt. Das glaube ich schon seit dem ersten Beitrag, als ich Zimmermann gelesen habe, nachdem nun einige andere Sachen ausgeschlossen werden konnten glaube ich es umso mehr.
D. h. die Bremsscheiben sind "verzogen" (davon ausgehend dass keine Roststellen auf der Reibfläche sind). Wenn man sichergehen will kann man das messen (lassen), wenn nicht baut man neue Bremsscheiben ein. Aber Qualtität bitte. Auch bei "original" Audi Bremsscheiben muss man auf Qualität schauen, z. B. wer sie für Audi hergestellt hat.
Neben Verzug kann auch eine stellenweise Reibwertveränderung die Ursache für Rubbeln und gefühltes "Schlagen" sein. Z. B. durch Rostnarben, punktuelle mikro-korrosion, Hot-Spots u. a.
Gerne schaue ich mir die schlagenden Scheiben mal genau an, vielleicht kannst ein paar gute Fotos machen. Möglichst viel von den Reibflächen sollte zu sehen sein. Siehe Beispielbilder.
Ein Versuch vor dem Scheibentausch wäre noch eine Grenzerfahrungstherapie für die Bremsen: Optimal gehts am Stilfser Joch, aber auch andere Pässe eignen sich dazu. Zur Not auch der Kesselberg, dann vielleicht mehrmals. Bergab, ohne "Motorbremse", zwischen den Kurven beschleunigen so weit es risikoarm geht und davor richtig runterbremsen.
Keine Sorge, diese HP2 im S6 hält richtig was aus. Habe u. a. mal so einen S4 Avant 4.2 (C4) nachts am Stilfser Joch therapiert, wobei ich rauf schon ordentlich Bremseinsatz hatte. Runter bin ich dann so deftig wie ich wirklich selten unterwegs war. Unten habe ich - obwohl man das eigentlich wirklich nicht macht - kurz angehalten und einen Blick auf die Scheiben geworfen. Die haben gerade so dunkel geglüht.
Tja und danach hat dieser S4 so gut und so ruhig gebremst wie noch nie in der Zeit als er bei mir war....
Gruss
FP
Zitat:
Original geschrieben von Fuhr-Parker
Das glaube ich schon seit dem ersten Beitrag, als ich Zimmermann gelesen habe, nachdem nun einige andere Sachen ausgeschlossen werden konnten glaube ich es umso mehr.
Ich sag mal "Jain!". Klar, Zimmerman ist ganz sicher nicht DIE Marke, wenn man erstklassige Bremsen braucht.
Andererseits hat das Problem bereits mit originalen Audi-Scheiben begonnen, die vorher mehrere zehntausend km perfekt gelaufen sind und weit weg von der Verschleißgrenze waren. Daher schließe ich die Scheiben als GRUND mal aus. Die tatsächlich Ursache liegt woanders...
Gut, ich kann mir natürlich mal ein paar ATE SCheiben kaufen (bei Audi kann ich ja auch nicht wählen sondern muss nehmen, was kommt...) und testen. Aber ich bin einigermaßen sicher, dass das Problem wiederkommt und die ATEs dann auch hinüber sind.
Das Laufbild der Scheiben ist übrigens mit einem Satz zu beschreiben: blitzblank rundum, keine dunkeln Stelle, Ränder, Riefen oder sonstwas.
Interessant ist hier aber vielleicht, dass ein Freund von mir, der die Scheiben abgedreht hat, meinte dass die relativ wenig seitenschlag hatten, so dass sie eigentlich noch garnicht hätten schlagen (also um's mal zu präzisieren: mit reißts beim Bremsen fast das Lenkrad aus der Hand) sollen. Dennoch war nach dem Abdrehen erstmal Ruhe.
Vielleicht liegts doch daran, dass die vorderen Sätten zu viel Spiel in den Führungen haben und damit bei den kleinsten Seitenschlägen verkanten? Kann ich mir zwar kaum vorstellen, aber das wäre eine Erklärung...
Das mit der Bremskraftverteilund hab ich nicht ganz gerafft... Muss süßer oder scharfer Senf auf den Lebrekäs?!?!?!
Mal im Ernts - hat der C4 sowas nicht?!?!
Irgendwie muss er die Bremskraft doch verteilen, wenn sich die Beladung ändert...
Vielleicht sollte ich einfach dazu übergehen, jedes Jahr neue Bremsscheiben zu montieren. Das kostet bei Zimmermann ca. 120,- und halt dann bei meiner Fahrleistung etwa ein Jahr, bevor sie wieder schlagen 😉
Zitat:
Original geschrieben von S6Avant
.....Klar, Zimmerman ist ganz sicher nicht DIE Marke, wenn man erstklassige Bremsen braucht.
Genau, es ist DIE Marke, wenn man ganz billige Bremsscheiben braucht. Und keine aus China will, bzw. keine die direkt aus China kommen. Und wenn man selber keine Löcher in die Scheiben bohren will sondern gleich Scheiben mit Löchern kaufen will, damit es so cool auschaut wie am Porsche....
Zitat:
Andererseits hat das Problem bereits mit originalen Audi-Scheiben begonnen, die vorher mehrere zehntausend km perfekt gelaufen sind und weit weg von der Verschleißgrenze waren.
Ja leider wie Du schon sagst ist "Audi Bremsscheibe" auch nicht DIE Marke. Es kann eine SHW sein, Sebro oder andere.
Zitat:
Daher schließe ich die Scheiben als GRUND mal aus. Die tatsächlich Ursache liegt woanders...
Ich nicht. Ich wette eine Leberkässemmel dass es die Bremsscheiben sind.Bei ATE ist jetzt auch mit viel höherer Qualität zu rechnen, gegenüber Zimmermann vielleicht schon, gegenüber Audi weiss man nicht. Ein Bekannter von mir hat jahrelang auf ATE geschworen und ist bei den letzten Scheibensätzen von ATE immer enttäuscht gewesen. Möglicherweise eine Kosten- > Qualitätsreduzierung im Hause bzw. im Konzern Continental....Das Problem kann immer wiederkommen, aber die Ursache liegt bestimmt nicht in den Bremssätteln, sondern in den Bremsscheiben und den Einsatzbedingungen. Wenig bremsen, zart bremsen, vorsichtig und langsam fahren bedeutet nicht, dass die Bremsen keinen schädlichen Belastungen ausgesetzt sind.Zitat:
Gut, ich kann mir natürlich mal ein paar ATE SCheiben kaufen (bei Audi kann ich ja auch nicht wählen sondern muss nehmen, was kommt...) und testen. Aber ich bin einigermaßen sicher, dass das Problem wiederkommt und die ATEs dann auch hinüber sind.
Also mal davon ausgehend dass augenscheinlich wirklich keine "Probleme" zu sehen sind und Messungen keinen Seitenschlag ergeben muss man wissenschaftlicher weitermachen - wenn man die Ursache ergründen will. Dass heisst, Messen bei montiertem Rad, jeweils bei kaltem, warmen und heissen Zustand. Prüfung auf nicht sichtbare, kleinste Risse, durch Ultraflux oder Röntgen, weitergehende Untersuchung der Materialstruktur im Labor für Metallurgie.Zitat:
Das Laufbild der Scheiben ist übrigens mit einem Satz zu beschreiben: blitzblank rundum, keine dunkeln Stelle, Ränder, Riefen oder sonstwas.
Eben. Das ist ja ein wichtiges Faktum. Und es heisst dass der Kerl Bremsscheiben hervorragend abdrehen kann, aber weniger gut deren Zustand einschätzen kann. Würde der für mich auch mal ein paar Scheiben abdrehen ? Kann der sandstrahlen auch ?Zitat:
Interessant ist hier aber vielleicht, dass ein Freund von mir, der die Scheiben abgedreht hat, meinte dass die relativ wenig seitenschlag hatten, so dass sie eigentlich noch garnicht hätten schlagen (also um's mal zu präzisieren: mit reißts beim Bremsen fast das Lenkrad aus der Hand) sollen. Dennoch war nach dem Abdrehen erstmal Ruhe.
Verkanten würde heissen (kurz) festhängen > Bremse ist offen oder zu. Aber der Hängesattel würde dabei nicht am Lenkrad wackeln... Und wenn die Sättel durch ein aussergewöhnliches Spiel ins Vibrieren kommen würden dann pfeift es bis hin zum Rattern, aber wieder nicht am Lenkrad.Manchmal bringt man auch mit Absicht viel "Spiel" in die Bremse, z. B. mit schwimmend gelagerten Bremsscheiben. Da wackeln die Reibringe wie ein Kuhschwanz auf dem Topf, aber bremsen tun die Dinger i. d. R. ruhiger als feste Scheiben. Gibts auch von Zimmermann, aber nicht in 314x30x59,5mm.Zitat:
Vielleicht liegts doch daran, dass die vorderen Sätten zu viel Spiel in den Führungen haben und damit bei den kleinsten Seitenschlägen verkanten? Kann ich mir zwar kaum vorstellen, aber das wäre eine Erklärung...
War ein Wítz...bzw. als ein solcher gedacht.Zitat:
Das mit der Bremskraftverteilund hab ich nicht ganz gerafft... Muss süßer oder scharfer Senf auf den Lebrekäs?!?!?!
Ein klares Jein, viele 100er C4 hatten so einen lastabhängigen Bremskraftregler, einige A6 C4 auch, aber der S6 C4 nicht.Zitat:
Mal im Ernts - hat der C4 sowas nicht?!?!
Jein. Regelung ja, mit Elektronik. Nennt sich "Elektronische Bremskraftverteilung". Beladungsabhängig nein. Sondern Schlupfabhängig. Die Chips im Bremssystem messen die Raddrehzahlen, vergleichen z. B. VA und HA, rechnen ein bissel rum und teilen dann jeweils den Bremsdruck zu.Zitat:
Irgendwie muss er die Bremskraft doch verteilen, wenn sich die Beladung ändert...
So, noch billiger (z. B. von Estrol, Chinaware etc.) oder den gegensätzlichen Weg: Mal richtig gute Scheiben einbauen. Wärmebehandelte. Nicht gelocht, wenn nötig dann genutete. Oder richtig in den Geldbeutel langen (muss ja nicht immer der eigene sein...) und in die Bremsscheiben Oberklasse einsteigen. Z. B. mit mehrteiligen Scheiben mit elastisch oder frei schwimmend befestigten Reibringen.Zitat:
Vielleicht sollte ich einfach dazu übergehen, jedes Jahr neue Bremsscheiben zu montieren. Das kostet bei Zimmermann ca. 120,- und halt dann bei meiner Fahrleistung etwa ein Jahr, bevor sie wieder schlagen 😉
Gruss
Brems-Parker