Bremsbelag-Verschleißanzeige
Im Juli muß mein F 31 zum ersten Mal zum TÜV. Aktueller Kilometerstand 37.200 km. Laut Bordcomputer muß die Bremsflüssigkeit gewechselt werden. Desweiteren zeigt die Bremsbelagverschleißanzeige noch 2.200km an. Hochgerechnet wäre das bei mir im Oktober fällig.
Nun meinte der Serviceberater, daß man die Bremsbeläge gleich mitwechseln sollte, denn nach der Anzeige könnte man nicht immer gehen und der TÜV könnte diese auch bemängeln und mir keinen "Stempel" geben. Was meint ihr? Wenn der Händler eine "Sichtprüfung" macht und sagt die sind runter, werde ich es wohl gleich mitmachen lassen ...
Desweiteren verlangt der Händler für TÜV und AU 120 Euro, der TÜV selber 91 Euro, wenn ich selber vorfahre.
Was würdet ihr tun?
1. Alles in einem machen lassen?
2. In Etappen bzw. selber zum TÜV fahren?
Gruß Uwe
Beste Antwort im Thema
Solange der Sensor nicht an dem Bremsklötz auslöst, so lange bekommst du auch TÜV. Alle anderen Aussagen dienen nur der Abzocke.
208 Antworten
Es gibt einen Trick der kostenlos ist. Er wird schon seit über 100 Jahren angewendet. Statt auf Motor Talk zu diskutieren, kann man die Beläge einfach schnell kontrollieren. Geht von Auge und ist wie gesagt kostenlos.
Bei offenen Felgen geht es mit einem kleinen Spiegel und einer Taschenlampe. Bei kleinen Felgen muss halt das Rad ab (schon eine mörder Aufgabe, wie konnten unsere Vorfahren nur schon einen platten Reifen wechseln?).
Zitat:
@Tl-01a schrieb am 3. August 2017 um 19:03:14 Uhr:
Es gibt einen Trick der kostenlos ist. Er wird schon seit über 100 Jahren angewendet. Statt auf Motor Talk zu diskutieren, kann man die Beläge einfach schnell kontrollieren. Geht von Auge und ist wie gesagt kostenlos.Bei offenen Felgen geht es mit einem kleinen Spiegel und einer Taschenlampe. Bei kleinen Felgen muss halt das Rad ab (schon eine mörder Aufgabe, wie konnten unsere Vorfahren nur schon einen platten Reifen wechseln?).
😁 ja mein Junge. In 20 Jahren brauchen die Brüder hier einen Kurs wie das mit den Kinderlein machen geht. *lol*
Zitat:
@miknopf75 schrieb am 3. August 2017 um 18:20:18 Uhr:
Vertragswerkstatt, mit Steuern 825. Komplettpreis.
Besten Dank für die prompte Antwort. Ist als Anhaltspunkt sicher nicht nur für mich recht interessant🙂
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Bei den ganzen Posts, die grundsätzlich ja nicht falsch und auch hinsichtlich der Verschleissanzeige interessant sind, empfiehlt es sich doch immer wieder selbst einfach die Belagdicke anzusehen, wie auch das ein oder andere mal erwidert wurde, und diese dann mit dem Istzustand zu vergleichen. Dann kann man nämlich auch schön abschätzen, wie lange man damit bei gleichbleibender Fahrweise noch kommt.
Ich habe Dein Fahrzeug angesehen und kann keine M- bzw. M-Performance-Bremse erkennen (=> Festsattel), daher gehe ich auch hier vom Standard-ATE-System aus.
Im Neuzustand haben Deine Beläge, wie auch schon erwähnt wurde, ca. 15-19 mm.
Wenn also nur noch 4 mm Belag vorhanden sind, dann kannst Du natürlich noch ein paar Kilometer fahren, aber nachdem die Beläge wirklich kein Geld kosten, aber extrem wichtig für Deine Sicherheit sind, würde ich diese lieber ein klein wenig zu früh, als erst zu dem Zeitpunkt wechseln, wenn der Fühlersensor wirklich abgewetzt ist oder gar die verbleibenden Beläge aufgrund der Schichtdicke so dünn sind, dass diese bei der nächsten Vollbremsung verglasen oder gar brechen.
Mit Letzteren kannst Du auch sogar Deine u.U. noch brauchbare Scheibe mit zerstören und letzten Endes noch wesentlich höhere Kosten verursachen.
Vorne/Hinten: Ich wechsle immer komplett rundherum, egal ob hinten noch etwas mehr drauf ist. Wichtiger ist vielmehr sich die Beläge dahingehend anzusehen, ob auf einer Achse die Beläge unterschiedlich abgefahren sind - dann läuft nämlich das System nicht ganz "rund".
Insgesamt also meine Empfehlung: Ansehen und wenn bloß ein Belag nur noch 4 mm hat alle wechseln lassen - sind hingegen noch ca. 10 mm darauf, würde ich noch ein wenig fahren, aber ab und an die Beläge auf Sicht kontrollieren.
Zitat:
@Tl-01a schrieb am 3. August 2017 um 19:03:14 Uhr:
Es gibt einen Trick der kostenlos ist. Er wird schon seit über 100 Jahren angewendet. Statt auf Motor Talk zu diskutieren, kann man die Beläge einfach schnell kontrollieren. Geht von Auge und ist wie gesagt kostenlos.Bei offenen Felgen geht es mit einem kleinen Spiegel und einer Taschenlampe. Bei kleinen Felgen muss halt das Rad ab (schon eine mörder Aufgabe, wie konnten unsere Vorfahren nur schon einen platten Reifen wechseln?).
Bin ich ganz dabei.
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 4. August 2017 um 10:21:44 Uhr:
Wenn also nur noch 4 mm Belag vorhanden sind, dann kannst Du natürlich noch ein paar Kilometer fahren, aber nachdem die Beläge wirklich kein Geld kosten, aber extrem wichtig für Deine Sicherheit sind, würde ich diese lieber ein klein wenig zu früh, als erst zu dem Zeitpunkt wechseln, wenn der Fühlersensor wirklich abgewetzt ist oder gar die verbleibenden Beläge aufgrund der Schichtdicke so dünn sind, dass diese bei der nächsten Vollbremsung verglasen oder gar brechen.Vorne/Hinten: Ich wechsle immer komplett rundherum, egal ob hinten noch etwas mehr drauf ist. Wichtiger ist vielmehr sich die Beläge dahingehend anzusehen, ob auf einer Achse die Beläge unterschiedlich abgefahren sind - dann läuft nämlich das System nicht ganz "rund".
Beläge immer im Auge behalten, wenn der Sensor meckert.
Aber 4mm sind noch voll ok. Ebenso würde ich nicht ohne Ansehen der Beläge die andere Achse mitmachen.
Es freut halt die Wirtschaft.
So wie einem Bekannten, dem beim Reifenwechsel die noch 50% igen Beläge mitgewechselt wurden, weil die neuen Beläge besser auf die Reifen abgestimmt seien. LOL!
Was nötig ist, wird gemacht, mit 4mm kannst noch ein halbes Jahr fahren.
Und sooo schnell geht die Scheibe nicht kaputt :-)
Edit: musst ja nicht so lange warten, dass es Dir wie in mir in meinen automobilen Anfangstagen ging und die abgefahrenen Belagträger zwischen Bremsscheibe und Bremssattel rausrutschen.
3mm sind die Grenze, darunter kann sich der Belag von der Trägerplatte lösen. Und Stahl auf Stahl bremst so gut wie gar nicht. Das macht nur laute Geräusche und zerstört die Scheibe.
@heb66:
Zitat:
Ebenso würde ich nicht ohne Ansehen der Beläge die andere Achse mitmachen.
Es freut halt die Wirtschaft.
Das sehe ich anders. Beim 320d sind das keine 60 Euro Materialwert. Die 1-2 mm, die es i.d.R. ausmachen, fallen bei der maximalen Laufleistung nicht ins Gewicht. Das ist bei den Belägen am falschen Ende gespart, weil man mit dem Auge gar nicht abschätzen kann, ob nun 3 oder 4 mm erreicht sind. Und wie Ti-01a schon schreibt, ist bei 2-3 mm tatsächlich die Gefahr groß, dass Teile des Belags von der Trägerplatte absplittern und Du unter Umständen durch vermeintliches Sparen größeren Schaden anrichtest. Einerseits ein paar Euro vermeintlich gespart und Wochen später dann die Scheibe verkratzt, die Dir u.U. noch 2 Jahre gehalten hätte...
Durch einen etwas früheren Wechsel verlierst Du ja nicht den gesamten Materialwert, sondern vielmehr nur anteilig die Restlaufstrecke. Exemplarisches Beispiel: die Beläge würden 50.000 km halten, Du wechselst aber schon bei 40.000 km (das könnte in etwa Dein halbes Jahr sein). In diesem Beispiel verzichtest Du auf 20 % bis zum völligen Verschleiss - und in Materialkosten 0,20 * ca. 60 Euro (Achse) = 12 Euro.
Ich brauch´s nicht ausführen - wer auf 12 Euro achten muss, der sollte zum einfachen Drahtesel greifen.
Und selbst im ETK sind die hinteren Beläge aktuell mit 69 Euro gelistet - also kommt mein Beispiel ganz schon Nahe ran an die Realität, wa!?
Bei Sicherheitsteilen diskutiere ich definitiv nicht herum, ob ich es bis zum Exodus fahren kann. Wir fahren ja auch unsere Winterreifen nicht auf 1,6 mm herunter, oder?
Zitat:
@heb66 schrieb am 4. August 2017 um 14:32:04 Uhr:
...
So wie einem Bekannten, dem beim Reifenwechsel die noch 50% igen Beläge mitgewechselt wurden, weil die neuen Beläge besser auf die Reifen abgestimmt seien. LOL!
Heija, manch Azubi lässt sich auch ins Lager schicken, um den Siemens-Lufhaken zu holen...
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 4. August 2017 um 15:06:54 Uhr:
@heb66:
Das sehe ich anders. Beim 320d sind das keine 60 Euro Materialwert. Die 1-2 mm, die es i.d.R. ausmachen, fallen bei der maximalen Laufleistung nicht ins Gewicht
Woran liegt das denn?
Bei meinen bisherigen Autos (Handschalter) haben die hinteren Beläge stets länger gehalten als die vorderen.
- Wenn man zuviel Gas gibt, regelt hinten ASR, das kostet ggf. Beläge...
- Aktiver Tempomat (der auch bremsen kann, hatte ich noch nicht) bremst evtl. mehr hinten...
... was noch?
@moonwalk: Der Verschleiß ist eine Kombination aus allen angreifenden Kräften. Ohne ein entsprechendes Kräfteparallelogramm zu kennen, aus denen die resultierenden (und demnach relevanten) Kräfte ersichtlich sind, ist zu vermuten, dass aufgrund des Beharrungsvermögens des Fahrzeuges (will in Bewegung in derselben Richtung bleiben) an der vorderen Bremse die größten Kräfte im System in Reibung umgewandelt werden müssen.
Es wurde auch schon in diesem oder einem Parallelthread beschrieben, dass die vordere Bremse auch deshalb wesentlich größer dimensioniert sein muss.
Letztlich kann Dir aber jeder von uns nur Vermutungen präsentieren, soweit er nicht selbst bei einem Bremsenhersteller in der Entwicklung arbeitet und Einblick auf die Eingriffskräfte hat.
Also, meine Vermutung: die größten Regelkräfte entstehen durch das tatsächliche Abbremsen aufgrund der Massenträgheit. Diese führt zu einer höheren Belastung, weshalb i.d.R. die vorderen Bremsbeläge einem höheren Verschleiss unterliegen.
Nur vorsichtshalber: Aufgrund der größeren Dimension können die vorderen Bremsen auch eine höhere Arbeit verrichten, inwiefern sich das auf den jeweiligen Bremsdruck (Bremskraft pro Flächeneinheit des Belages) und somit auf den Verschleiss auswirkt, weiß ich nicht.
Es sei noch angemerkt, dass die F3x auch einen Trockenbremsassistenten haben - es kommt also nunmehr nicht nur ausschließlich auf die Fahrweise an, sondern teilweise auch auf das (Un-)Wetter ;-)
Zitat:
@moonwalk schrieb am 4. August 2017 um 15:18:49 Uhr:
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 4. August 2017 um 15:06:54 Uhr:
@heb66:
Das sehe ich anders. Beim 320d sind das keine 60 Euro Materialwert. Die 1-2 mm, die es i.d.R. ausmachen, fallen bei der maximalen Laufleistung nicht ins Gewicht
Woran liegt das denn?Bei meinen bisherigen Autos (Handschalter) haben die hinteren Beläge stets länger gehalten als die vorderen.
- Wenn man zuviel Gas gibt, regelt hinten ASR, das kostet ggf. Beläge...
- Aktiver Tempomat (der auch bremsen kann, hatte ich noch nicht) bremst evtl. mehr hinten...
... was noch?
Autos bremsen 60-80% an der VA, hinten wird nur bei sehr hohen Geschwindigkeiten mehr gebremst. Bei meinem 330xd halten die Beläge hinten gegen 100Tkm, bei unserem X5 auch.
Beläge kosten 20-40€ bei Daparto. Also fast nichts.
Reifen fahre ich auch nur bis 3mm (Winter 5mm). Ein Aquaplaning Unfall ist teuerer als 10 Sätze Reifen.
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 4. August 2017 um 15:06:54 Uhr:
Exemplarisches Beispiel: die Beläge würden 50.000 km halten, Du wechselst aber schon bei 40.000 km (das könnte in etwa Dein halbes Jahr sein). In diesem Beispiel verzichtest Du auf 20 % bis zum völligen Verschleiss - und in Materialkosten 0,20 * ca. 60 Euro (Achse) = 12 Euro.
Diese Rechnung mag für dich stimmen, für mich betreffend ist das aber eine Milchmädchenrechnung, denn ich wechsle die Beläge nicht selber und somit ist der Materialpreis noch der geringste Posten. Ich denke bei anderen Autofahrern ist es ähnlich.
Zitat:
@Tl-01a schrieb am 4. August 2017 um 14:42:15 Uhr:
3mm sind die Grenze, darunter kann sich der Belag von der Trägerplatte lösen.
Gibt es dafür eine Erklärung, weshalb sich die Beläge erst bei geringer Restdicke von der Trägerplatte lösen können?
Jedenfalls ist es mir vor ein paar Wochen passiert, dass der Verschleißsensor der hinteren Bremse angesprochen hat. Ich musste dann noch 700 km fahren. Ich habe nach der Dicke der äußeren Beläge geschaut (ca. 1 bis 2 mm) und bin dann die 700 km nach Hause gefahren. Zukünftig werde ich öfters die Beläge mal optisch kontrollieren.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Tl-01a schrieb am 4. August 2017 um 15:54:12 Uhr:
Autos bremsen 60-80% an der VA, hinten wird nur bei sehr hohen Geschwindigkeiten mehr gebremst. Bei meinem 330xd halten die Beläge hinten gegen 100Tkm, bei unserem X5 auch.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das bei BMW beim schwachen Bremsen anders ist und die Bremsbalance nach hinten verschoben ist. Der Grund soll sein, dass dadurch die Spurstabilität während des Bremsens besser sein soll.
Gruß
Uwe