Batterie Defekt BJ04/17

VW Golf 7 (AU/5G)

Ich komme gerade an mein Auto (Golf GTI Facelift BJ04/17) und stelle nach 2 Tagen Standzeit fest, dass beim Starten der Motor lange orgelt und dann wieder aufhört mit der Meldung "12V Batterie schwach". Nochmaliger Versuch zu Starten war dann komplett erfolglos. Die letzte Inspektion ist erst 6 Monate her.

Ich bin entsetzt über die heutige Qualität der Batterien. Hatte das schon mal wer?

Beste Antwort im Thema

Da muss ich leider etwas ausholen....
Zum Video:

An der "Volt-Zahl" kann man die Spannung der Batterie erkennen und durch die Spannung kann man in Grenzen ca auf den Ladezustand schließen. mehr nicht.
Auf den allgemeinen Zustand der Batterie (wie leistungsfähig ist die noch) kann aufgrund der Spannung kaum schließen.
Selbst eine schon stark grobkristallin sulafierte Bleibatterie, kann noch eine Spannung in ausreichender Höhe haben und trotzdem nur noch halb leistungsfähig sein. (anstatt aufgedruckte 70Ah hat die dann real z.B. nur noch 40Ah)

Auf die Verhältnisse bei aktuelleren Autos (so auch beim Golf 7) wird im Video leider überhaupt nicht eingegangen. Das Stichwort "Rekuperation" fällt nicht.

Die Batterie wird auch bei Langstrecke nicht voll geladen. Bei rund 80% Ladezustand ist (gewollt) Schluss.
Das war bei älteren Autos anders und (leider) nur darauf wird im Video eingegangen.
Diese 80% Ladezustand werden auch bei deutlich kürzeren Strecken, als die im Video angegebenen mindestens 30km im Normalfall erreicht. Längere Strecken bringen also, bezüglich der Batterieladung so gut wie nichts.

Der Golf 7 hat quasi einen eigenen Batteriemonitor fest verbaut und der ermittelt alle relevanten Daten zur Batterie und das 24 Stunden am Tag....(die Spannung natürlich auch).
Wer z.B. den allgemeinen Zustand (nicht nur den Ladezustand) seiner Batterie erfahren möchte, kann dies quasi direkt über OBD auslesen.
Besser geht es auch mit externen (richtigen) Testern nicht.

Wenn die Batterie bereits stärker grob kristallin sulfatiert ist, wird man das direkt erkennen können und das erkennt man auch dann, wenn man mit einem Multimeter immer noch 12,7V o.ä. misst.

Batterien im Golf 7 sind normal immer teilentladen (Soll-Ladezustand 80%) und daher haben deren Platten auch permanent eine Sulfatschicht. Wenn so eine Batterie mit einem Netzladegerät (über Stunden) geladen wird, bildet sich die Sulfatschicht zurück und alles ist in Ordnung.
Leider bilden sich, wenn die Batterie länger im teilentladenen Zustand verbleibt, auch größere Sulfatkristalle (grob kristalline Sulfatierung) und diese lassen sich auch mit längerer Ladung nicht mehr vollständig zurück bilden.
Folge: die Leistungsfähigkeit der Batterie lässt nach (und das merkt man an der Ruhespannung i.d.R. überhaupt nicht).

wenn man beim Golf 7 die Batterie mit einem Netzladegerät auflädt, versucht das Batteriemanagement des Autos, die Batterie während der nächsten Fahrt wieder auf den Sollladezustand von 80% zu bringen, also von fast 100 auf 80%.
Dazu verhindert es, dass die Batterie geladen wird und meist ist es in solchen Fällen sogar so, dass die Lichtmaschine kurzzeitig ganz abgeschaltet wird, der Wagen während der Fahrt für kurze Zeit nur durch die Batterie mit Spannung versorgt wird.
bei meinem Yeti geht die Spannung in solchen Fällen während der Fahrt auf minimal ca 12,2V zurück.
Dadurch wird die Batterie entladen und nach kurzer zeit steht dann wieder der Ladezustand von ca 80% an.

Fazit:
eine längere Wirkung hat das Nachladen mit dem Ladegerät bei aktuelleren Autos, wie dem G7 im normalen täglichen Betrieb nicht.
Trotzdem schadet es nie, die Batterie, wenn auch nur für kurze Zeit, in einen Vollladezustand zu bringen, so dass zumindest manchmal eine weitergehende Umwandlung des Sulfats erfolgt.
Sehr zu empfehlen ist das Laden der Batterie, wenn das Fz danach längere Zeit nicht bewegt wird.

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Es kann auch sein, dass es sich auscodieren lässt. Im STG 09 gibt es den APK "Energiemanagement" - "recuperation", bei man zwischen active und inactive wählen kann. Ich habe aber nie ausprobiert, ob "inactive" auch wirklich übernommen wird, weil mir die Sache mit der Sitzheizung einfacher erschien und vor allem jederzeit rückgängig gemacht werden kann.

Wenn die Batterie ständig nachgeladen werden muss oder Krücken, wie die Geschichte mit Rekuperationsdeaktivierung per Sitzheizung sein müssen, damit die Batterie noch durchhält, ist sie in 90% der Fälle, für den Gebrauch in einem aktuellen Auto nicht mehr geeignet.

Sofern die LiMa korrekt lädt und die Batterie korrekt codiert ist, muss man diese Maßnahmen bei einer noch voll funktionstüchtigen Batterie nicht durchführen.

Um ihre 80%-Sollladezustand zu erreichen, sind bei intakter Batterie zudem keine großen Fahrstrecken notwendig (eine Ausnahme ist z.B. längerer Standheizungsbetrieb) und mehr als 80% Ladezustand werden es (außer z.B. im Winter oder eben mit dem Sitzheizungstrick zu jeder Jahreszeit) auch nach längerer Fahrt nicht.

Einfach mal die entsprechenden Messwerte im StG-19 (Diagnoseinterface) auslesen.
Dort steht quasi im Klartext drin (z.B. leistungsbezogene Alterung), wie es um die Alterung der Batterie steht und nach den Werten, die das Steuergerät für Batterieerkennung J367 (ist am Minuspol der Batterie montiert) ermittelt, welches per Bus an das StG 19 angehängt ist, handelt das Batteriemanagement des Autos.

Zitat:

@navec schrieb am 11. Dezember 2019 um 09:32:07 Uhr:


Wenn die Batterie ständig nachgeladen werden muss oder Krücken, wie die Geschichte mit Rekuperationsdeaktivierung per Sitzheizung sein müssen, damit die Batterie noch durchhält, ist sie in 90% der Fälle, für den Gebrauch in einem aktuellen Auto nicht mehr geeignet.

Den Sitzheizungstrick habe ich ja nicht empfohlen, um mit einer defekten Batterie noch über die Runden zu kommen. Ich wende das aber regelmäßig an und erhoffe mir eine geringere Sulfatierung davon. Bei längeren Strecken kann man das auch lassen und dann nur die letzten 15 Minuten mit Sitzheizung fahren. Dann steht das Auto nicht immer mit teilentladener Batterie herum.

Mein Auto steht nun bei VW bis morgen. Es müssen Tests durchgeführt werden, aber anhand der Schilderung ist eigentlich klar dass eine neue Batterie rein kommt. Man versucht mir eine Varta zu verbauen.

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Zitat:

@Deti4000 schrieb am 11. Dezember 2019 um 09:49:02 Uhr:



Zitat:

@navec schrieb am 11. Dezember 2019 um 09:32:07 Uhr:


Wenn die Batterie ständig nachgeladen werden muss oder Krücken, wie die Geschichte mit Rekuperationsdeaktivierung per Sitzheizung sein müssen, damit die Batterie noch durchhält, ist sie in 90% der Fälle, für den Gebrauch in einem aktuellen Auto nicht mehr geeignet.

Den Sitzheizungstrick habe ich ja nicht empfohlen, um mit einer defekten Batterie noch über die Runden zu kommen. Ich wende das aber regelmäßig an und erhoffe mir eine geringere Sulfatierung davon. Bei längeren Strecken kann man das auch lassen und dann nur die letzten 15 Minuten mit Sitzheizung fahren. Dann steht das Auto nicht immer mit teilentladener Batterie herum.

Mache ich manchmal auch so.

Die Sulfatierung ist dann etwas geringer, weil der durchschnittliche Ladezustand beim Abstellen des Motors etwas höher ist.

Teilentladen bleibt die Batterie trotzdem.

Wirklich voll geladen bekommt man die Batterie in der Praxis letztendlich nur mit einem Ladegerät und längerer Ladezeit.

Daher lade ich zwischendurch, vor allem wenn es sich wirklich lohnt (z.B. am nächsten Morgen die SH aktiviert wird oder wenn das Auto längere zeit abgestellt wird) möglichst lange mit dem Netzladegerät.

Zitat:

@rv112xy schrieb am 11. Dezember 2019 um 09:50:35 Uhr:


Mein Auto steht nun bei VW bis morgen. Es müssen Tests durchgeführt werden, aber anhand der Schilderung ist eigentlich klar dass eine neue Batterie rein kommt. Man versucht mir eine Varta zu verbauen.

varta muss nicht schlecht sein....
Meine 3 letzten Autos mit werkseitiger Standheizung hatten jeweils eine Varta -AGM-Batterie verbaut und diese Batterien sind (bis jetzt auch beim Yeti) nur "ganz normal", so wie es die Bedingungen unter denen sie genutzt werden, hergeben, gealtert.
Mehr kann man nicht erwarten.
Auf eine Nutzungszeit bei vollem Funktionsumfang des (aktuellen) Autos von über 4-5 Jahren braucht man sich eher nicht ein zu stellen.
Das hat aber mit den Batterien selbst mesitens wenig zu tun.

In älteren Autos, wo die Batterien i.d.R. erst dann ausgetauscht werden, wenn Starten nicht mehr möglich ist (viel mehr als Starten haben die dort meist nicht zu leisten und sie werden, im gegensatz zu batterien bei aktuellen VWs, je nach Fahrtstrecke gut geladen), würden die gleichen Batterien deutlich länger "halten".

So, habe mein Auto wieder und es wurde wie gewünscht eine Varta verbaut 🙂 Hoffe dass die nun länger hält!

Garantie? Oder was hat der Spaß gekostet?

MfG

Anschlussgarantie, ja. Demnach 0 Euro.

Nach 2 1/2 Jahren hat VW die Kosten für die Batterie,schätze mal 250-300 Euro,ohne zu Murren übernommen?

Hm.

Meine Batterie ist jetzt 7,5 Jahre alt und arbeitet einwandfrei.

Ich mache allerdings bei jedem Start das StartStopp Gedönse aus.

Evtl. hilft das ja, den Lebenszyklus der Batterie zu verlängern.

Da ich auch 5 Jahre bis 100 tkm habe, ist das mal ne gute Nachricht!

Bj 05/2013, 153.000 km, noch immer die erste Batterie. Start-Stop ist aber seit 70.000 km auscodiert und Batterie wird monatlich voll geladen via Ladegerät. Noch nie eine Meldung oder so gehabt, wenn ich mal prüfe ist SOC immer bei 80%.

Zitat:

@OtmarNeu schrieb am 11. Dezember 2019 um 15:53:18 Uhr:


Nach 2 1/2 Jahren hat VW die Kosten für die Batterie,schätze mal 250-300 Euro,ohne zu Murren übernommen?

Selbstverständlich? Das ist ja nun wirklich kein Alter um von Verschleiß zu sprechen.

Zitat:

@king of tablewaters schrieb am 11. Dezember 2019 um 15:54:15 Uhr:


Hm.

Meine Batterie ist jetzt 7,5 Jahre alt und arbeitet einwandfrei.

Ich mache allerdings bei jedem Start das StartStopp Gedönse aus.

Evtl. hilft das ja, den Lebenszyklus der Batterie zu verlängern.

Exakt das mache ich auch. Ebenso habe ich kaum Verbraucher an. Daher muss man wohl von einem Produktionsfehler ausgehen.

Zitat:

@Daemon_Baird schrieb am 11. Dezember 2019 um 16:02:05 Uhr:


Bj 05/2013, 153.000 km, noch immer die erste Batterie. Start-Stop ist aber seit 70.000 km auscodiert und Batterie wird monatlich voll geladen via Ladegerät. Noch nie eine Meldung oder so gehabt, wenn ich mal prüfe ist SOC immer bei 80%.

Wieso lädst du die monatlich auf?

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