Auto oder Bude, beides geht nicht.....

BMW

Hi, ich hab ein kleines Problem, welches eigentlich nichts mit Autos oder BMW zu tun hat, trotzdem möchte ich gerne eure Meinung hören, da ihr ja mehr oder weniger auch einen gewissen Hang zum Auto bzw. zu BMW habt.
Zur Zeit habe ich unten einsehbares Auto, bereits stolze 11 Jahre alt und mit einigen größeren Schäden/Problemen behaftet, welche Gott sei Dank noch nicht die Fahrtüchtigkeit einschränken. Ich habe nun den Plan gefasst, im frühjahr 04 diesen zu verkaufen und mir einen E46 zuzulegen. WENN es soweit ist, möchte ich auf jeden Fall einen 323i ( Limo oder Coupe ) oder höher, also nichts kleineres. Eher noch einen 328i.
Jetzt beschäftigt mich aber seit einigen Monaten die Tatsache, daß ich mit meinen 24 Jahren auch mal zuhause ausziehen und mir ne Wohnung holen sollte....
Ich hab hier keinerlei Probleme, Platzmangel oder sonst irgendeinen Grund dies zu tun, nur die Tatsache das ich bereits 24 bin.........
Das Problem ist jetzt, beides kann ich mir nicht leisten, also entweder einen feinen BMW oder eine Wohnung mit altem Kleinwagen.........
Was meint ihr, soll ich die Gelegenheit nutzen, das ich diese Kosten noch nicht tragen muß, und mir nochmal ein geiles Auto kaufen wofür die Kohle später wahrscheinlich nicht mehr reicht, oder soll ichs lassen, meine jugendlichen Träume vergessen und ein Leben beginnen wo die Kohle dann grade mal so reicht....ohne Extrawürstchen wie dickes Auto oder sonstwas????
Diese Sache geht mir seit Monaten durch den Kopf, sagt doch mal bitte was dazu????

Gruß Daniel

105 Antworten

@nerdbitch

Mit heute 50 Jahren hast Du Zeiten erlebt, die viele von uns nur aus Geschichtsbüchern (oder vielleicht von den alten Bundestagsdebatten auf Phoenix) kennen. Ich denke, den meisten von uns ist klar, dass das Leben früher oft schwieriger war als heute. Die Welt hat sich seitdem aber weiterentwickelt und ist reicher geworden. Das ist aber nicht erst seit 50 Jahren so. In der Geschichte der Menschheit ist jede Generation reicher als ihre Vorfahren, und jede Generation sieht Dinge als selbstverständlich an, die ihre Vorfahrengeneration hart erkämpfen musste. Auch wir werden eines Tages mit unseren Kindern schimpfen, wenn sie kostenloses Mobiltelefonieren, Weltreisen und 300PS-Autos als Selbstverständlichkeit ansehen. Warum aber sollte man etwas dagegen tun? Es ist der Lauf der Dinge, und...

Zitat:

aber insgesamt kann ich glaub ich alles in allem recht glückliche 50 Jahre zurückblicken

...nur darauf kommt es an. Ein jeder lebt in seiner Relation der Werte.

Zitat:

Hier fordert jemand Lorbeeren als Lebensstandard ein, die er sich nicht verdient hat

Wo genau wird "gefordert"? Und wer von uns hat sich verdient, was er hat? Hast Du das Rad erfunden, das Flugzeug, den Computer? Alles ererbtes technisches Wissen.

Zitat:

... aber daß wir unsere Lebensabend nicht damit verbringen wollen, unseren Kindern das Leben zu versüßen, sondern uns selbst nach 30 Jahren harter Arbeit mal etwas zu gönnen.

Ist Dein gutes Recht. Und? Muss das deshalb für alle Eltern gelten?

Zitat:

Dann zu argumentieren, daß man auf das Leben, welches man zu führen imstande ist, "null Bock" hat und sich stattdessen lieber weiter auf die Eltern zu verlassen, ist armselig.

"Null Bock"-Mentalität finde ich auch abstoßend. Aber hier geht es nicht um "Null Bock", es geht um die Wahl zwischen den Möglichkeiten A und B. Und wenn A besser ist als B, wählt VauSex A. Man kann ihn nicht zu einer Armutserfahrung zwingen, wenn er nicht arm ist.

Ich hatte das Abonnement dieses Threads zwar schon vor zwei Seiten gelöscht, schreib aber trotzdem noch mal was dazu weil ja einige hier die tollsten Vorurteile in mich rein interpretieren.....
War einiges dabei was stimmte ( Meinungen,nicht Vorurteile ), vieles sogar, wo ich selbst erst nach dem lesen erkannt habe das es auf mich zutrifft.
Ich würde mich z.b. nicht als Schmarotzer bezeichnen, nur weil ich zu Hause wohne. Ich gebe freiwillig Geld ab für die Unkosten die durch mich entstehen und sorge weitestgehend selbst für Notwendigkeiten wie Kleidung o.ä.
Ich muß halt nicht selbst bügeln,waschen oder kochen, das wars aber auch....
Das schönste ist aber dieser Satz mit den "nicht verdienten Loorbeeren" die ich als Lebensstandard einfordere.......
Ein 11 Jahre altes Auto, was ich mir vom ersparten geleistet habe und ein 2x3m Zimmer sind also Luxus???? Gut, dafür ist mein Lebensunterhalt etwas billiger...und weiter????
Was meine Eltern betrifft, die haben immer gesagt " Wenn du unbedingt was besonderes haben/fahren willst, bezahl es selbst" und das hab ich auch gemacht. Von wegen "verhätscheltes Jungchen"....ich darf hier preiswert wohnen, sonst nichts......
Die verdammte Karre ist der einzige "Luxus" den ich habe, ansonsten ist bei uns das Geld genauso knapp wie bei vielen anderen auch..........
Ich hab langsam den Eindruck, das dieses ganze angreifende Gezeter hier nur Neid ist........
Manche sind daheim rausgeflogen oder aus anderen Gründen ausgezogen und konnten sich bis heute keinen ( alten ) BMW leisten......... tut mir schrecklich Leid das ich mir einen oder zwei Träume erfüllt habe in meiner Jugend, ABER NUR WEIL IHR DAS NICHT GEMACHT HABT BRAUCHT IHR MIR KEINE VORWÜRFE ZU MACHEN.
Zum Thema Arbeitsfaule und Sozialhilfeempfänger, damit meine ich nicht die, für die die Sozialhilfe gedacht ist, also Bedürftige, sondern die ganzen Schmarotzer die das ausnutzen und sich auf Staatskosten ( unsere Kosten ) ein schönes Leben machen während andere jeden Cent rumdrehen müssen.
Aber das spielt alles keine Rolle, ich werde mich im kommenden Jahr der Sache annehmen und mich nach was wohnbarem umsehen .....UND WERDE KEINEN E46 KAUFEN........
Ich brauch zwar weder eine Bude, noch zwingt mich was dazu, aber dann bin ich ja so glüüücklich.........

@ Nerdbitch:

Ich will auf keinen Fall anzweifeln, daß du in deinem Alter mehr übers Leben weisst als ich, ganz zu schweigen von Erfahrungswerten. Ich finde es allerdings ziemlich unpassend das du über Leute, die nicht in DEIN Weltbild passen, dermaßen herziehst........
Nach dem lesen war der erste Gedanke der sich mir aufdrängte direkt "Neid"..........
Mag sein daß ich damit falsch liege, aber ich möchte gerne klare Verhältnisse schaffen und ehrlich sein.

So, hoffentlich konnte ich alles verständlich rüberbringen, freue mich schon auf die Unverschämtheiten die ich jetzt an den Kopf geschmissen bekomme......

Gruß Daniel

@VauSex:

Cooles Schlusswort des Thread-Initiators, denke, es ist fast alles zu diesem Thema gesagt.

Wäre einer der Mods so frei...😉

wnd

Zitat:

Original geschrieben von VauSex


Ich hab langsam den Eindruck, das dieses ganze angreifende Gezeter hier nur Neid ist........

So ist es. Ich kenne viele, die mit rund 20 oder noch früher von zu Hause weg mussten, weil sie nicht mit den Eltern klar kamen oder sonstige Probleme hatten. Wenn man sie persönlich und unter 4 Augen fragt, sagen sie alle, dass sie es besser fänden, noch paar Jahre zu Hause wohnen zu bleiben. Wer früh von zu Hause weg geht, ist in einigen Dingen für den Moment vielleicht selbstständiger, aber ist wirtschaftlich gesehen wesentlich schlechter dran.

Ich glaub man hat ein wesentlich erfüllteres Leben, wenn man nicht jeden Cent umdrehen muss (weil man ja so cool ist und ne eigene Wohnung finanzieren "darf"😉 und sich was leisten kann. Seis ein schönes Auto, Urlaub, oder eine nicht billige Freizeitgestalltung.

Und dieses Argument, dass man mit 30 Jahren nicht mehr so flexibel sei, wie mit 20, ist ja wohl völliger Schwachsinn. Ein finanziell sicherer 30 Jähriger ist wesentlich "flexibler", als ein armer 20 Jähriger!

Ich persönlich wohne auch noch zu Hause (bin 21). Habe es zwar vergleichsweise sehr bequem, da ich im Haus meiner Eltern ne eigene Studio-Wohnung habe und meine Eltern eh nie da sind (wodurch ich mich ziemlich breit machen kann), aber für's finanzielle spielt das ja keine Rolle. Ich könnte mir auch eine eigene, selbst finanzierte, Wohnung leisten. Aber da ich gerne eine schönes Leben führe und nicht in jeder Situation aufs Geld achten müssen will, tue ich dies bewusst nicht. Mein Ziel ist es, mit spätestens 30 ein schönes Haus zu bauen. Und es stört mich kein bisschen, im Zweifelsfall bis dahin hier wohnen zu bleiben.

Bevor ich hier was von wegen Schmarotzer zu hören bekomme: Ich bin Maschinenbau Student (und habe keine Chance auf Bafög) und nebenbei selbstständig. Arbeite sehr hart für mein Geld! Meine beiden Autos, meine Urlaube und die meisten anderen "Sonderausstattungen" in meinem Leben finanziere ich selbst. Meine Eltern haben zwar einiges an finanziellen Mittel für mich angelegt, an die ich auch in einigen Jahren rankommen werde. Und wenn ich mal erbe, dann sicherlich nicht schlecht. Aber im Moment und den letzten Jahren werde/wurde ich von ihnen nicht sonderlich mit Geld überhäuft.

Aber naja.. in Deutschland gibt es so viele Neider, dass man sowas eh nie jedem recht machen wird.

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Beethoven :

Zitat:

In der Geschichte der Menschheit ist jede Generation reicher als ihre Vorfahren, und jede Generation sieht Dinge als selbstverständlich an, die ihre Vorfahrengeneration hart erkämpfen musste.

Nur sieht die derzeitige Entwicklung etwas anders aus und geht gerade in die Richtung, daß wir Sicherheiten, die wir uns aufgrund wirtschaftlicher und demographischer Stärken vor 15 bis 20 Jahren noch ohne Probleme leisten konnten, heute nicht mehr haben. Das bedeutet im Klartext, daß eine Generation die im relativen Wohlstand und Sicherheit aufgewachsen ist, sich von den Errungenschaften der Vergangenheit trennen muß und verstehen, daß Zeiten sich ändern können. Daß das nicht ganz einfach ist verstehe ich nur zu gut, aber ich denke daß einige der größten Probleme der heutigen Zeit daher rühren, daß Menschen nicht bereit sind sich den Umständen anzupassen. Und natürlich ist der materielle Rückschritt nicht unbedingt leicht, keine Frage, aber notwendig.

VauSex :

Meine Beiträge lesen sich im nachhinein etwas härter als gedacht war, aber meine Meinung spiegeln sie dennoch ganz gut wieder. Habe jetzt keine Zeit mehr, werde aber nachher noch etwas dazu schreiben.

moin!

kann mich nicht erinnern, jemanden mit "schmarotzer" o.ä. direkt beleidigt zu haben. aber wenn sich jemand beleidigt fühlen oder aber den schuh anziehen will, bitte sehr. *schuhanzieher-reich*

aber dann macht auch nicht die leute an, die in einer 1-zimmer-wohnung mit kleinem bad+küche leben und tut so, als wenn das die größte strafe überhaupt ist, so zu leben.

ich bin raus.

Zitat:

Original geschrieben von nerdbitch


Nur sieht die derzeitige Entwicklung etwas anders aus und geht gerade in die Richtung, daß wir Sicherheiten, die wir uns aufgrund wirtschaftlicher und demographischer Stärken vor 15 bis 20 Jahren noch ohne Probleme leisten konnten, heute nicht mehr haben. Das bedeutet im Klartext, daß eine Generation die im relativen Wohlstand und Sicherheit aufgewachsen ist, sich von den Errungenschaften der Vergangenheit trennen muß und verstehen, daß Zeiten sich ändern können. Daß das nicht ganz einfach ist verstehe ich nur zu gut, aber ich denke daß einige der größten Probleme der heutigen Zeit daher rühren, daß Menschen nicht bereit sind sich den Umständen anzupassen. Und natürlich ist der materielle Rückschritt nicht unbedingt leicht, keine Frage, aber notwendig.

Das sehe ich aber ganz und garnicht so. Unsere Generation hat vielleicht keine sichere Rente mehr.. das wars aber schon. Ich persönlich hab mich damit abgefunden und kann gut damit leben 😉 Trotzdem wird es keinen materiellen Rückschritt geben. Allein schon der technoligische Fortschritt verhindert dies. Die heutigen 20 jährigen haben im Schnitt wesentlich mehr, als die gleichaltrigen vor 10, 20 und vor 30 Jahren. Es gibt genug Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaftler, die das belegen. Jetzt mal von Ökos, Idealisten, extrem Konservativen und Kommunisten abgesehen *gg* Wer der angeblich so guten alten Zeit nachtrauert, hat den Zug eindeutig verpasst. Globalisierung und "Turbo Kapitalismus" sind sicherlich eine Umstellung. Aber nüchtern betrachtet eine Umstellung zum Besseren.

@ Kochar

Da hast du Recht, in dem Punkt war ich dann keinen Schlag besser als die, die über mein Leben abgezogen haben ( allgemein, niemand bestimmtes )
Wenn man damit zufrieden ist, dann passts doch, ich merk nur grad das es gar nicht so einfach ist sich in ein Leben reinzudenken, dafür Verständnis aufzubringen,das dem eigenen in keinster Weise oder nur in wenigen Punkten gleicht.
Also nix für ungut, so hat eben jeder seinen Spleen.......😉
Vieleicht werd ich ja irgendwann doch noch erwachsen.....oder ich geh übergangslos von der Pupertät in die Rente.....😁

Gruß Daniel

Zitat:

Unsere Generation hat vielleicht keine sichere Rente mehr.. das wars aber schon. Ich persönlich hab mich damit abgefunden und kann gut damit leben Trotzdem wird es keinen materiellen Rückschritt geben.

Sicher? Es gibt genügend Beispiele in der Geschichte von volkswirtschaftlichen Zusammenbrüchen und massenhafter Verarmung. Aktuellstes Beispiel ist wohl Argentinien.

Wir sollten uns nicht einbilden, daß uns das nicht passieren kann. Es braucht nur so weiter zu laufen wie es läuft. Drum fahre ein fettes Auto, wer es sich noch leisten kann.

Gruß

@VauSex

Finde Deine Haltung völlig in Ordnung. Ich denke, Du wirst einen Weg finden, mit dem Du glücklich bist.

@IQ-Man

Zitat:

Unsere Generation hat vielleicht keine sichere Rente mehr.. das wars aber schon. Ich persönlich hab mich damit abgefunden und kann gut damit leben Trotzdem wird es keinen materiellen Rückschritt geben. Allein schon der technologische Fortschritt verhindert dies.

Sehe ich im Grunde auch so. Wir opfern ein Stückchen Sicherheit für eine deutliche Steigerung des Reichtums. Habe ich persönlich kein Problem mit, denn ich bin qualifiziert und reisewillig (wie Du scheinbar auch). Da Du schon die Wirtschaftswissenschaften ansprichst: Es gibt Modelle, die zeigen, dass Globalisierung für

alle

Beteiligten ein höheres Volkseinkommen bringt, jedoch mit einer Umverteilung verbunden ist.

@Bleifußindianer

Zitat:

Wir sollten uns nicht einbilden, daß uns das nicht passieren kann. Es braucht nur so weiter zu laufen wie es läuft.

Wie läuft "es" denn? Ich denke nicht, dass Deutschland in so kurzer Zeit derart instabil werden wird. Eine kleine Rezession, die durch ein paar Deregulierungsmaßnahmen abgeschwächt werden könnte. Mal sehen, wann die Leute das einsehen.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Wie läuft "es" denn? Ich denke nicht, dass Deutschland in so kurzer Zeit derart instabil werden wird. Eine kleine Rezession, die durch ein paar Deregulierungsmaßnahmen abgeschwächt werden könnte.

Dein Wort in Gottes Gehörgang...

Nur setzt die zunehmende Produktivität für Vollbeschäftigung immer Wachstum voraus. Und wo das dauerhaft herkommen soll, ist mir nicht klar. Dass Technologie allein nicht reicht, hat die platzende High-Tech-Blase bewiesen.

Ich glaube, dass wir mit einem stabilen Lebensstandard noch gut bedient sind, befürchte aber einen sinkenden.

Von Staatsrente und Vollbeschäftigung können wir uns genauso verabschieden wie von Sozialleistungen, die mit Schulden unserer Kinder finanziert wurden.

Was wir im Moment sehen, ist für mich keine kleine Rezession, sondern eine "Rückkehr auf den Boden der Tatsachen".

Und die hohe Zahl "insolventer" Privathaushalte kommt von zu optimistischen Ausgaben und fehlenden Reserven. Dann kanns unglaublich schnell gehen, wenn die Bank den Finger drauf hat...

Womit wir wieder beimThema wären - der teure BMW ohne Sicherheiten war früher Fun, ist heute riskant und kann morgen bereits absolut fahrlässig sein...

Aber ich bete, dass ich nur ein doofer, uncooler Pessimist bin und Du Recht hast. Würde mich sehr gerne irren... 🙄

IQ-Man :

Zitat:

Das sehe ich aber ganz und garnicht so. Unsere Generation hat vielleicht keine sichere Rente mehr.. das wars aber schon. Ich persönlich hab mich damit abgefunden und kann gut damit leben

Nein, da spielt viel mehr mit rein. Es gibt kaum mehr auf Jahre sichere Arbeitsplätze, bei einer Ehe ist es heutzutage schon verwunderlich bis es ans Lebensende hält (und jetzt behauptet nicht, daß ich die damaligen Einschränkungen der Frauenwelt befürworte), etc. Da spielen noch wesentlich mehr Faktoren mit rein als nur die abgesicherte Rente.

Zitat:

Trotzdem wird es keinen materiellen Rückschritt geben. Allein schon der technoligische Fortschritt verhindert dies. Die heutigen 20 jährigen haben im Schnitt wesentlich mehr, als die gleichaltrigen vor 10, 20 und vor 30 Jahren.

Ja, da gebe ich dir vollkommen recht, wenn man die Errungenschaften absolut sieht. Du solltest aber stattdessen die relativen Maßstäbe zu den entsprechenden Zeiten betrachten. Es wird verhältnismäßig weniger Leute geben, die einen Mercedes/BMW fahren können (und ihn sich auch leisten können). Nichtsdestrotz ist ein heutiger Ford Mondeo ein besseres Auto als irgendein Nobelauto vor etlichen Jahren, aber in der Relation stellt er doch einen Abstieg dar.

Zitat:

Wer der angeblich so guten alten Zeit nachtrauert, hat den Zug eindeutig verpasst. Globalisierung und "Turbo Kapitalismus" sind sicherlich eine Umstellung. Aber nüchtern betrachtet eine Umstellung zum Besseren.

Dnd daß wir über kurz oder lang kürzer treten müssen, solange wir uns gesellschaftlich und politisch nicht entschieden weiterentwickeln, sollte jedem bewußt sein. Die Umstellung, die du ansprichst, hat leider weder die Gesellschaft noch die Politik erfaßt, andernfalls hätten wir heutzutage keine solchen Probleme mit der veränderten weltwirtschaftlichen Lage. Die eigentliche Wandlung geht an uns total vorbei, wir halten uns nur an die Errungenschaften der Vergangenheit und werfen die Pflichten im Zuge der Modernität über Bord. Und das ist für mich kein Fortschritt.

Beethoven :

Zitat:

Wie läuft "es" denn? Ich denke nicht, dass Deutschland in so kurzer Zeit derart instabil werden wird. Eine kleine Rezession, die durch ein paar Deregulierungsmaßnahmen abgeschwächt werden könnte. Mal sehen, wann die Leute das einsehen.

Es läuft an den Erfordernissen vorbei. Wir haben immer noch Strukturen, die vor 20 Jahren perfekt funktioniert haben, nur mit den heutigen Anforderungen leider nichts mehr zu tun haben. Wir leben seit etlichen Jahren auf großem Fuß und beharren auf unseren althergebrachten Rechten, leider nur völlig an der Realität vorbei.

Nehmen wir mal ein Beispiel : Weiter oben habe ich irgendwas vom technologischen Fortschritt gelesen, der unser aller Leben verbessert, aber von wenigen Branchen abgesehen gehören wir weltweit leider längst nicht mehr zur Spitze, und daß im gleichen Atemzug die Bildungsetats an deutschen Universitäten gekürzt werden und Professuren gestrichen werden, unterstreicht diese Tendenz doch nur weiterhin. Stattdessen investiert man kurzfristig in die Löcher der vergangenen Fehlpolitik ohne die Anstrengung diese Löcher in der Zukunft auszumerzen.

In all den Jahren der ganzen Veränderungen, die um uns herum stattgefunden haben, sind wir die letzten die sich auch nur irgendwie weiterentwickelt hätten. Da sehe ich die Probleme, z.B. in der wachsenden Staatsverschuldung, in den inflexiblen Strukturen und in der mangelnden Bereitschaft, in die Ausbildung einer nachfolgenden Generation zu investieren. Und ich glaube, daß uns diese Fehler in Zukunft noch teuer zu stehen kommen werden.

Obwohl ich zur jungen generation gehöre und des was ihr sagt mir zu mehr abreite helfen würde, finde ich doch das ihr vollkommen recht habt,... aber wie es schon viele wiisen man muss erst auf die schnauze fallen beovr man es merkt, und manche müssen ahlt richtig derb auf die schnauze fallen bevor es klappt, ich will jetzt unsere Politiker nicht als dumm verkaufen, da ich keinen plan hab was da sonst noch abgeht, doch die sache wo die bevölkerung sieht werden irgendwie nicht wahrgenommen, stattdessen wird nach irgendwelchen anderen lösunngen geguckt, was vielleicht auch seinen gut grund hat, da ich ja nicht weiß was für faktoren da wichtig sind, anstatt mal irgendwas zu machen was jeder nachvollziehen kann,...!!!

Zitat:

Original geschrieben von nerdbitch


IQ-Man :Dnd daß wir über kurz oder lang kürzer treten müssen, solange wir uns gesellschaftlich und politisch nicht entschieden weiterentwickeln, sollte jedem bewußt sein. Die Umstellung, die du ansprichst, hat leider weder die Gesellschaft noch die Politik erfaßt, andernfalls hätten wir heutzutage keine solchen Probleme mit der veränderten weltwirtschaftlichen Lage. Die eigentliche Wandlung geht an uns total vorbei, wir halten uns nur an die Errungenschaften der Vergangenheit und werfen die Pflichten im Zuge der Modernität über Bord. Und das ist für mich kein Fortschritt.

Da muss ich dir teilweise Recht geben. Das ist eines der größten Probleme unserer Gesellschaft. Die Leute haben einfach zu viel Angst vor Veränderungen und beharren stattdessen lieber bei ihren alten, sicheren Werten. Viele möchten ein Maximum an Sicherheit und scheuen somit jegliches Risiko. Aber ohne Risiko gibt es keinen richtigen Fortschritt. Andauernd hört man in den Medien etwas von "nachhaltigen Veränderungen". Bloß nichts überstürzen. Alles nur nachhaltig, nachhaltig und nochmals nachhaltig. Wenn ich dieses Wort schon höre, könnte ich k*tzen 😉 Diese ganzen Zukunftspessimisten lähmen unseren Fortschritt sozusagen.

Zum Glück ist es nicht überall so. Wer Fortschritt zulässt, hat eine glänzende Zukunft. Das sehe ich ja selbst an unserer Uni (da du ja die verarmten Unis angesprochen hast). Der Maschinenbau Fakultät in Dortmund geht es finanziell ausgesprochen gut. Wieso? Vieeel Fortschritt. Vieeel Industrie, die von unserem Fortschritt profitiert (und diesen auch einfordert). Wovon wiederum wir profitieren. Ein Kreislauf, der in diesem Rahmen wunderbar funktioniert. Es sind wirklich abgefahrene Sachen, um die es geht. Aber wenn man die mal gesehen hat, kann man sich eigentlich nur auf die Zukunft freuen.

Dass andere, alt eingesessene Branchen mit der Zeit zu Grunde gehen, ist doch eigentlich ganz klar. Viele handwerkliche Berufe werden mittlerweile einfach nicht mehr so stark benötigt, wie früher einmal. Die Gesellschaft und die Politik versuchen zwanghaft, diesen Tatsachen aus dem Weg zu gehen (man will ja keiner Lobby auf die Füße treten). Aber eins ist doch ganz klar: Die Arbeitslosigkeit unter Akademikern liegt deutlich unter der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit. Nur irgendwie traut sich niemand, dieses "Problem" stärker in der Öffentlichkeit zu debattieren. Es wird zwar von mehr nötiger Bildung gesprochen, aber niemand fordert die Jugend von heute auf, Abi zu machen und etwas vernünftiges zu studieren! Technologischer Fortschritt erfordert auch Fortschritt in der Bildung! Und dieser wird am ehesten mit einem Studium erreicht. Kleines Beispiel für dieses Problem in unserer Gesellschaft: Dieses Jahr fangen bei uns knapp 130 Abiturienten an, Maschinenbau zu studieren. Ähnlich viele, wie in den vergangenen Jahren. Wieso werden es denn nicht mehr?? Plätze gibt es genug. Die Vermittlungsquoten der letzten Diplomjahrgänge lagen bei nahezu 100%. Also beste Berufsaussichten. An anderen Unis ist die Situation ähnlich.

Und dabei haben es Studenten in Deutschland wesentlich besser, als in vielen anderen Ländern. Hier kann praktisch jeder studieren... egal wie arm oder reich die Eltern sind. An fehlenden Möglichkeiten sollte es also nicht scheitern.

IQ-Man :

Zitat:

Dass andere, alt eingesessene Branchen mit der Zeit zu Grunde gehen, ist doch eigentlich ganz klar. Viele handwerkliche Berufe werden mittlerweile einfach nicht mehr so stark benötigt, wie früher einmal. Die Gesellschaft und die Politik versuchen zwanghaft, diesen Tatsachen aus dem Weg zu gehen (man will ja keiner Lobby auf die Füße treten).

Ich komme selbst aus dem Handwerk und muß dir leider in diesem Punkt deutlich widersprechen. Ich bin selbsständig und auch in unserer Branche mußten viele Betriebe schließen, aber es war keinerlei Unterstützung der Politik zu spüren, sondern vielmehr eine immer wiederkehrende Bürokratie-Welle, die nur Geld kostet und nichts bringt.

Mein Bruder hat eine Schlachterei. Zunächst gibt es dort einmal Hygiene-Kontrollen vom Kreisveterinäramt. Da sitzen relativ kompetente Leute, die es auf den ersten Blick erkennen, ob da jemand bei der Sauberkeit pfuscht. Die Politik hat sich dann irgendwann überlegt, daß eine neue Kontrollinstanz benötigt werde. Seitdem gibt es HACCP-Normen, wo einer seiner Angestellten immer wenn er etwas putzt die Sache niederschreiben muß, sich dann jemanden sucht der das ganze kontrolliert, dieser auch nochmal unterschreibt. Dieser ganze Wisch wird dann nach München geschickt zur Verwaltung. Dann gibt es neuerdings noch eine neue Verordnung, nach der man ein privates Institut zwei mal jährlich mit der Evaluierung des Hygienestandards beauftragen soll. Dieses Unternehmen entscheidet damit selbst, wie oft du dich prüfen lassen mußt, denn das ist abhängig von der Benotung. Klasse. Wer hat sich diesen Müll ausgedacht ?

Stattdessen könnten viele handwerkliche Berufe ohne Probleme weiterexistieren, wenn diese kontinuierliche Demoralisierung nicht stattfände.

Zitat:

Die Arbeitslosigkeit unter Akademikern liegt deutlich unter der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit. Nur irgendwie traut sich niemand, dieses "Problem" stärker in der Öffentlichkeit zu debattieren.

Da gibt es ein weiteres Problem : Nicht jeder ist zum Akademiker gemacht, viele haben nicht die geistige Fähigkeit, andere besitzen nicht die Ausdauer. In Schleswig-Holstein wird genau diese Tatsache momentan zur Argumentation benutzt, um Kosten einzusparen. Da wird aufgrund der Tatsache, daß in der Informatik relativ viele Leute ihr Studium abbrechen (aufgrund der Desinformatik, wer weiß schon, was einem während eines Studiums wirklich erwartet ?), argumentiert, daß dieser Studiengang nicht kosteneffizient sei und anwendungsorientiert neu auszurichten sei, wenn die Abbrecherquote nicht gesenkt werde.

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