A 45 AMG

Mercedes A-Klasse W176

Also laut diesem Artikel nimmt Mercedes den Mund ziemlich voll😛 Da bin ich mal gespannt ob sie halten was sie versprechen, denn die AMG A-Klasse mit den aktuellen Kompaktsportlern zu vergleichen bring wohl herzlich wenig, die Konkurrenz schläft nicht und 2013 wird nicht nur ein A45 erscheinen sondern auch ein S3, Golf-R und 1-M. Ein 5-Zylinder hätte dem A45 sicher auch gut gestanden und wäre nicht untypisch für Mercedes. aber zumindest wurde der Allrad bestätigt😉

Focus: Neue AMG-Modelle zum 45. Geburtstag - Mehr Potenz für den Baby-Benz

Beste Antwort im Thema

Da der Testbericht überwiegend emotional war, versuche ich, sachlich zu sein.
Den neuen Volkswagen Golf R habe ich nicht ausgiebig getestet, von daher kann ich zu diesem Fahrzeug nicht viel sagen. Dafür aber zu einigen anderen Testberichtfiguranten:
- Mercedes-Benz A45 AMG (bis jetzt bin ich ihn 1 Jahr und ca. 10000 km gefahren)
- Volkswagen Golf III GTI
- Peugeot 306 S16

Deshalb möchte ich einige im Testbericht zu findende Unstimmigkeiten erwähnen und subjektive Wahrheiten verbreiten:
- Das Heck des Volkswagen Golf III GTI war (mit dem Serienfahrwerk) berechenbar, aber relativ träge sowie idiotensicher und sein Verhalten war nicht sehr sportlich.
- Das Heck des Peugeot 306 S16 war (mit dem Serienfahrwerk) sehr berechenbar und mit ein wenig Erfahrung lies es sich sehr kontrolliert zum motivierten Einlenken animieren.
- Im C-Modus hat der Mercedes-Benz A45 AMG zwar eine ordentliche (höchstwahrscheinlich vom Hersteller gewollte) Gedenksekunde, die sich aber im S-Modus durch den sachkundigen Umgang mit dem Gaspedal fast komplett überspielen lässt. Der Volkswagen Golf 6 R (den bin ich 3 Jahre und 2 Monate, knapp über 40000 km gefahren, habe 2 Sätze Sommer- und 1 Satz Winterreifen verbraucht) war in diesem Sinne sowohl im C-, als auch im S-Modus lethargischer.
- Der mittlere Drehzahlbereich des Mercedes-Benz A45 AMG ist zwar ziemlich souverän, aber bei Weitem kein Nackentraining.
- Das Serienfahrwerk des Mercedes-Benz A45 AMG ist zwar straff, aber keinesfalls hart.
- Wenn man mit dem Mercedes-Benz A45 AMG zu schnell in die Kurve kommt, untersteuert das Fahrzeug, wie fast jedes Andere auf dem Markt, da diese Auslegung (Achtung: Binsenweisheit!) für weniger geübte Fahrer als sicherer gilt und aus dem Grund vom Hersteller gewollt ist. Es sollte auch erwähnt werden, dass der Grip auf der Vorderachse generell sehr ordentlich ist und man selbst bei Nässe selten kämpfen muss, um die Nase unter Kontrolle zu kriegen – zumindest mit dem Serienfahrwerk. Und vorausgesetzt, dass es um die Fahrzeug- und nicht die eigene Nase geht.
Wenn man sich nicht verbremst und ab dem Kurvenscheitelpunkt (oder sogar kurz davor) aufs Gaspedal latscht, verhält sich der Mercedes-Benz A45 AMG selbst im normalen Modus, also nicht im Handling oder ESP-Off neutral bis Hecktriebler-ähnlich und lässt sich hervorragend aus der Kurve herausbeschleunigen, wie nur sehr wenige Fahrzeuge auf dem Markt. Selbst bei maßlos übertriebener Beschleunigung entsteht nur leichtes und einfach zu kontrollierendes Übersteuern, bei dem nur wenig Leistung verpufft wird.
- Wie sich das Perfomance Fahrwerk auf schlechtem Untergrund verhält, kann ich nicht sagen, aber das Serienfahrwerk sorgt stets dafür, dass die Räder am Boden bleiben und das Auto auf Kurs bleibt – eine richtig gewählte Linie muss man nicht korrigieren.
- Das Serienlenkrad wird mit Glattleder, das Perfomance Lenkrad mit Kombination aus Glattleder und Alcantara bezogen. Wildleder wird beim Mercedes-Benz A45 AMG gar nicht verwendet. Der Unterschied zwischen Wildleder und Alcantara ist selbst für Laien sehr einfach zu ertasten.
- Das Heck des Mercedes-Benz A45 AMG kann man selbst im normalen Modus bei eingeschaltetem ESP sehr leicht zum Einlenken bringen. Dafür muss man das Fahrzeug nicht mal anstellen oder wilde Lenkmanöver ausüben. Es reicht, wenn man bei scharfem Einlenken einfach schlagartig vom Gas geht. Selbst die Vorderachse muss nicht anfangen, nach außen zu rutschen, um Lastwechsel zu erzielen. Das Verhalten auf der Bremse ist beim Mercedes-Benz A45 AMG also zwar agil, aber ganz typisch für die meisten Allradler/Fronttriebler.
- Achtung: noch eine Binsenweisheit!: Um einen einigermaßen nützlichen Vergleich zu machen, sollte man beide Fahrzeuge in vergleichbaren Ausstattungen (Serien- oder Perfomance/adaptives Fahrwerk etc.) nehmen und diese mit ähnlichen Einstellungen (Getriebe-/Handlingmodus etc.) fahren. Wenn dies nicht möglich war, hätte man zumindest erwähnen sollen, wie beide Fahrzeuge ausgestattet und eingestellt waren.

Und da ich alles besser kann und weiß, zeige ich im unten zu lesenden Beispielvergleichfahrtestbericht, wie man Sachlichkeit und Emotionen mit geballter technischer sowie literarischer Kompetenz richtig kombiniert. Das ausgeklügelte Punktesystem verleiht diesem höchsten wissenschaftlichen Wert.

Beispielvergleichfahrtestbericht Volkswagen Golf R vs. Mercedes-Benz A45 AMG

„Der Klimawandel ist unaufhaltsam. Es sind neue, verrückte und sehr warme Zeiten. Als ich meinen Führerschein erhielt (das ist jetzt knapp 20 Jahre her), musste man in Kiew schon im September Winterreifen aufziehen lassen und sie blieben bis Mai drauf. Jetzt in Düsseldorf kann man bis Anfang Dezember auf Sommerreifen fahren und das Fahrzeug sieht dadurch sportlicher aus, da die meisten Sommerreifen breiter als Winterreifen sind. Und dann noch die ganzen piepsenden und blinkenden Assistenzsysteme, deren Herstellung äußerst umweltfeindlich ist. Außerdem muss man immer die Musik lauter aufdrehen, damit sie beim Fahren weniger stören...“
Beschäftigt mit diesen Gedanken fahre ich auf die A57 auf, eine absolut typische deutsche Autobahn. Denn wo sonst kann man die stärksten Kompaktsportler aus Deutschland, also den Volkswagen Golf R und den Mercedes-Benz A45 AMG besser vergleichen, als an einem 3 Kilometer langen Autobahnabschnitt ohne Geschwindigkeitsbegrenzung?
Es ist eine atemberaubende Strecke, mit wenig Kurven, damit man sich besser auf die malerische Industrielandschaft konzentrieren kann. Weniger Meter vor einer Rastplatz-Ausfahrt hat jemand „Abi 2002“ auf der Fahrbahn geschrieben, was beim Einlenken von der Suche nach dem Scheitelpunkt ablenkt. Aber ca. 200 Meter weiter stehen seit ca. 6 Monaten ca. 4 Straßenbaufahrzeuge, was darauf hindeutet, dass sie in ca. 2 Jahren mit erheblichen technischen Problemen zu kämpfen haben und für viel Steuerzahlergeld überholt werden müssen. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Fahrbahnliteratur durch Regen, oder ein anderes Gerät entfernt wird und ich den Scheitelpunkt später mit einem anderen Fahrzeug vielleicht treffe.
Die tief stehende, fast orangenfarbene Sonne erinnert mich an ein Papaya-Eis, was ich habe fallen lassen, als ich mit 13 Jahren ein Mal mit meiner Mutter im Kino war. An den Film kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber das Mädel in der Reihe vor mir war echt süß!
Die Fahrt geht weiter über eine kurvenreiche Autobahnausfahrt, die in eine Landstrasse mündet. Wenn man mit dem Mercedes-Benz A45 AMG über eine Regenwasserlache fährt, während am Straßenrand Fußgänger laufen, werden sie bis zum Hals mit dem ein paar Wochen alten Regenwasser bespritzt. Da der Volkswagen Golf R hinter dem Mercedes-Benz A45 AMG ist, fährt er über die Lache als Zweiter, weswegen in dieser weniger Wasser bleibt, wodurch die Fußgänger nur kniehoch bespritzt werden. Hätte der Volkswagen Golf R mehr Leistung oder einen fähigeren Fahrer am Steuer, wäre der Volkswagen Golf R als Erster über die Lache gefahren und hätte die Fußgänger höher bespritz. Ein klarer Punkt für den Mercedes-Benz A45 AMG.
An der Tankstelle bemerken wir, dass der Außentürgriff der Fahrertür des Volkswagen Golf R aus Plastik ist und sich bei 3°C Außentemperatur sehr kalt anfühlt. Im Gegensatz ist das Perfomance Lenkrad des Mercedes-Benz A45 AMG mit feinem Leder und sehr kuscheligem Alcantara bezogen, was sich bei der bei 22°C eingestellten Klimaanlage viel angenehmer anfühlt. Dieser Punkt geht auch an den Mercedes-Benz A45 AMG.
Das graue Metalliclack des Mercedes-Benz A45 AMG (Mountaingrau Metallic für teuflische 666,40 Euro) sieht zwar bei schlechtem Wetter länger sauber aus, lässt sich aber mit meinem schwarzen Pulli schlechter kombinieren, als die Deep Black Perleffekt-Lackierung des Volkswagen Golf R für fairer kalkulierte 535,00 Euro. Das würde Nachteile für meinen Geldbeutel bringen, da ich deshalb entweder einen grauen Pulli kaufen, oder den Mercedes-Benz A45 AMG in Deep Black Perleffekt umlackieren lassen müsste, damit alles zueinander passt. Diesen Punkt hat der Volkswagen Golf R fair verdient.
Der Innenspiegel des Golf R ist deutlich kleiner als der Bildschirm des Comand Online Multimediasystems des Mercedes-Benz A45 AMG. Wenn man also den Comand Online-Bildschirm im Volkswagen Golf R an der Stelle des Innenspiegels montieren würde, wäre die Sicht nach vorne leicht eingeschränkt. Das ist ein Riesenvorteil, wenn die Sonne tief steht, aber ein kleiner Nachteil, wenn man auf die Fahrbahn schaut. Da die Punktevergabe in diesem Kapitel äußerst kompliziert ist, bekommen beide Kontrahenten einen Punkt. Oder Beide bekommen gar keinen. Oder jeder bekommt zwei Punkte.
Das Mercedes-Logo hat in Osteuropa einen höheren Prestige- und in den asiatischen Ländern einen besseren Wiedererkennungswert. Aus der Sicht der Diebstahlsicherheit ein klarer Nachteil für den Mercedes-Benz A45 AMG, wodurch der Punkt an den Volkswagen Golf R geht.
Das Harman Kardon Logig7 Surround Soundsystem des Mercedes-Benz A45 AMG ist lauter, als der Auspuff des Volkswagen Golf R, was beim Einparken glücklicherweise nicht stört. In diesem Kapitel herrscht ein Unentschieden.
Und damit sind wir beim Thema „Wirtschaftlichkeit“ angelangt. Da wir den Volkswagen Golf R für 1,34 € pro Liter und den Mercedes-Benz A 45 AMG für 1,37 € pro Liter betankt haben, geht der Punkt für Wirtschaftlichkeit an den Jaguar XKR, den wir letzte Woche für 1,30€ pro Liter betankt haben.
Weiter zum Thema „Geld“: Ausstattungsbereinigt kostet der Mercedes-Benz A45 AMG soviel, wie ein älterer gebrauchter Porsche 997 plus 17 Wochen Urlaub in Hongkong, womit er den Vergleich sowohl gegen den Volkswagen Golf R, als auch gegen einen älteren gebrauchten Porsche 997 verliert. Aber die Farbe seiner Bremssättel bleibt für immer in meinem Herzen!
Somit sind wir bei der finalen Punktestand-Kalkulation.
Da ich schon mal einen Mercedes-Benz A45 AMG gesehen habe und da so ein arroganter Typ am Steuer war, bekommt er einen Punkt abgezogen. Dem Volkswagen Golf R wird 1 Punkt beim Endergebnis als Kalkulationstoleranzabzug abgeschrieben. Mit 2:3 gewinnt also ganz klar der Volkswagen Golf R.
Und jetzt zur der Hauptfrage – „Welchen würde ich nehmen?“ Ganz klar den, für den mir das Geld reicht.

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Hat dein BC das gesagt oder hast du einfach mal ne Inspektion machen lassen? Oder lag es vllt. an der EZ?

BC hat gesagt Assyst A in 30 Tagen fällig und dann hab ich den Termin ausgemacht. EZ ist 04/14 😉

Hhmm komisch, dann müsste bei mir es ja auch bald "klingeln". Nur kann ich es mir nicht vorstellen. (Wobei ich hab noch 1000 km vor mir :>)

Interessant: ich habe fast 8000 km auf der Uhr (EZ 01.2014) und musste bis jetzt keine Inspektion machen. Obwohl die Bremse gefühlt etwas weicher wird.

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Ich finde es auch interessant, der BC rechnet den Zeitpunkt doch variabel je nach dem wie man fährt.
Bist du mehrmals auf Strecke gefahren, so dass er jetzt schon zum Ölwechsel wollte?

Ich hab jetzt 9300Km runter, er rechnet auf volle 20000Km im Moment.

Eben deswegen wundert das mich so bei 5000 km

... nochmal zur Abgasanlage:

Wäre dieser Sound nicht für den einen oder anderen hier was? 😁

iPE Valvetronic für A45 AMG

Zitat:

Original geschrieben von Sternfahrer87


Ich finde es auch interessant, der BC rechnet den Zeitpunkt doch variabel je nach dem wie man fährt.
Bist du mehrmals auf Strecke gefahren, so dass er jetzt schon zum Ölwechsel wollte?

Ich hab jetzt 9300Km runter, er rechnet auf volle 20000Km im Moment.

Nö, war ich nicht.

Keine Ahnung der Computer hat gesagt, ich habe gemacht. Der 🙂 war auch 😕

Was wenn er nach 6000 km wieder schreit? Dann hast du aber viele inspektionen in nem jahr haha

Hatte vorhin im BC geguckt. Assyst B1 in 20000km oder 364 Tagen.

Zitat:

Original geschrieben von bluemi90


... nochmal zur Abgasanlage:

Wäre dieser Sound nicht für den einen oder anderen hier was? 😁

iPE Valvetronic für A45 AMG

Gefällt mir richtig gut, kostet jedoch 5000 Euro was ich persönlich als heftig empfinde.....

Eben einkaufen gewesen ploppt plötzlich folgende Meldung auf, hatte das schon jemand?

Die Betriebsanleitung meint:

Der adaptive Bremsassistent ist defekt. Auch die Abstandswarnung kann ausgefallen sein

-> Eine qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Img-4709

Hallo zusammen,

nachdem ich seit ungefähr einem Jahr im W176-Forum und speziell im A45-Thread passiv mitgelesen habe, möchte ich nun mal zu Wort melden und meine ersten Eindrücke und Erfahrungen mit meinem A45 AMG schildern, den ich Mitte Juni nach 8 Monaten des Wartens abgeholt habe. Mittlerweile hat der kleine Renner circa 1300km auf dem Zähler und wird langsam an die sportliche Gangart herangeführt. 🙂

Vorgeschichte:
Schon zur Markteinführung des A45 hat mich dieses Auto sehr fasziniert. Um es genauer zu formulieren: Ich musste das Teil haben. Im Oktober 2013 ging es an die Konfiguration. Juni 2014 wurde mir als unverbindlicher Liefertermin genannt. Ich entschied mich nach längerer Überlegung für kosmosschwarz metallic, während der Wartezeit habe ich mehrmals mit dem Gedanken gespielt, zu mountaingrau zu wechseln, aber bin glücklicherweise bei kosmosschwarz geblieben und habe es im Nachhinein nicht bereut. Man muss halt oft putzen 😁
Da ich kein Freund von übertriebenen Exterieur-Ausstattungen wie Spoiler, Aerodynamikpaket oder Rennstreifen bin, habe ich auf diese kurzerhand verzichtet. Stattdessen setzte ich die Kreuzchen auf der Aufpreisliste bei den schwarzen 19-Zöllern, dem Nightpaket, den roten Bremssätteln und der Performance-AGA. Er sollte nicht zu übertrieben aussehen, aber man sollte dem Kleinen trotzdem anmerken können, dass er zur AMG-Familie gehört. Der Gedanke an einen „Wolf im Schafspelz“ (also an einen A45 in Mountaingrau mit grauen Bremssätteln, der normalen Auspuffanlage, den 18-Zöllern und dem Entfernen des AMG-Logos am Heckdeckel) hat mich zwar gereizt, aber letztendlich fand ich diese Konfiguration dann doch zu unspektakulär, sodass ich die Idee schnell wieder verworfen habe.
Bei der Innenausstattung entschied ich mich für die AMG Performance-Sitze mit Ledernachbildung (beheizbar, elektrisch verstellbar) und das Performancelenkrad.

Technik:
Klimakomfort-Paket
Spiegelpaket
Licht- und Sichtpaket
COMAND Online
Harman Kardon Logic7
Parkassistent
Intelligent Light System
Fernlichtassistent
Rückfahrkamera

Letztendlich kam ein Listenpreis von knapp über 65.000 Euro zusammen.
Meiner Meinung nach eine ganze Stange Geld für eine A-Klasse, aber der Sinn und Preis eines AMG sollte prinzipiell nicht hinterfragt werden, da er die pure Unvernunft verkörpert.
Unvernunft? Gefällt mir! Deshalb wurde er im Oktober 2013 kurzerhand bestellt 😁
Die langen Monate des Wartens habe ich wie vermutlich die meisten von Euch genutzt: Motorpresse lesen, Youtube-Videos schauen und bei MOTORTALK im A45-Thread über die Beiträge von Trollen lachen, die vermutlich irgendetwas kompensieren müssen ;-)

Was mich während der ganzen Wartezeit verwundert hat: Ich habe sehr selten einen A45 in freier Wildbahn gesichtet, vor allem während der ersten Monate. Bis zur Abholung meines eigenen Flitzers waren es gerade mal 5 oder 6 Autos.
Meine erste Begegnung mit einem A45 im öffentlichen Straßenverkehr (davor habe ich nur einmal einen auf einem Parkplatz gesehen) hat sich an einem späten Abend zugetragen. Ich war mit dem Motorrad unterwegs und eigentlich auf dem Nachhauseweg, als ich an einer Ampel anhalten musste. Drei oder vier Fahrzeuge vor mir habe ich eine A-Klasse gesichtet. Schon von weitem war ich mir ziemlich sicher, dass es sich nicht um ein AMG-Paket, sondern um einen echten A45 handelt. Also habe ich kurzerhand die „Verfolgung“ aufgenommen und den Fahrer an der nächsten Ampel angesprochen. Er ist dann rechts rangefahren und es entwickelte sich ein spontanes nächtliches „Fachgespräch“ und ich durfte eine Runde mitfahren. Es stellte sich dann sogar noch heraus, dass er als Mitglied hier im A45-Thread aktiv ist.
Soviel zu den Zufällen des Alltags 😛

Abholung in Rastatt:
Im Juni war es endlich soweit und ich durfte meinen AMG abholen. Ich habe natürlich an der Werksführung (Endmontage) teilgenommen, welche sehr interessant war. In der Produktion konnte ich insgesamt einen A45 sowie mehrere A250 auf dem Band erkennen. Dann ging es in die Halle zur Abholung und ich wartete wie ein kleines Kind an der Glasscheibe, bis sich das Tor öffnete.
Als es soweit war und das Auto hereingefahren wurde, hörte man den Klang der Performance-AGA deutlich durch die Scheibe und mehrere Abholer in der Halle drehten die Köpfe, um zu beobachten was da gerade hereingefahren wurde.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon ein dickes Grinsen im Gesicht und freute mich noch mehr auf mein Auto. Parallel zu meiner Abholung und Einweisung, welche sehr kompetent und freundlich abgewickelt wurde, wurden noch zwei weitere A45 in die Halle gefahren, davon einer in Jupiterrot mit 19-Zöllern und ein schwarzer mit 18-Zöllern und Standard-Abgasanlage. Mehr konnte ich leider nicht erkennen, aber um ehrlich zu sein war mir das in diesem Moment, in dem ich mein Auto vor mir hatte, auch relativ egal.
Das Dauergrinsen wurde noch stärker als ich den Motor startete und aus der Halle fuhr. Die Geräuschkulisse des Autos ist sogar im Standgas der Wahnsinn, wenn er mit offener Auspuffklappe startet und beim Starten ein leises Knallen von sich gibt. Nach der Abholung wurde der Tank des A45 erstmalig (und garantiert nicht letztmalig) mit SuperPlus befüllt. Auf dem Heimweg fuhr ich gemütlich auf der Land- und Bundesstraße und hielt mich sehr strikt an die Einfahrvorschriften.

26.07.2014:
Nun habe ich den A45 seit etwa eineinhalb Monaten bzw. 1300km und ich fahre schon deutlicher sportlicher. Zwar eher selten an den roten Bereich, aber kurzzeitig auch mal oberhalb von 4.500u/min. Ich sehe das Einfahren nicht ganz so eng, ich habe den Motor die ersten 1000km sehr geschont, danach habe ich den Gasfuß langsam gesteigert und denke, dass man ab 1500km die Leistung voll abrufen kann. Viel Wichtiger als das exakte Einfahren der heutigen Motoren ist aus meiner Sicht das Warmfahren bei jedem Kaltstart. Dabei unterstützt mich das AMG-Menü mit der exakten Temperaturanzeige. Sehr schön gemacht, so etwas sollten alle Autos haben! Jeder sollte es mit dem Einfahren so machen wie er meint, ich bin der Meinung, dass heutige Motoren schon vor Erreichen der 1000km-Marke eingefahren sind, aber zur Sicherheit habe ich dem A45 die 1000km gegönnt, es wird ihm auf jeden Fall nicht schaden.
Im Folgenden möchte ich noch kurz auf ein paar Erfahrungen mit dem Auto eingehen, welche ich bisher gesammelt habe.

Motor und Leistung:
Da ich bisher selten Fahrzeuge mit über 200PS, geschweige denn einen AMG bewegt habe, freute ich mich natürlich besonders auf den Motor und die Leistungsentfaltung. Das Auto schiebt wirklich zu jeder Zeit nach vorne, dass es eine wahre Freude ist. Selbstverständlich benötigt man für dieses Erlebnis auch entsprechende Drehzahlen, aber so fahren sich Downsizing-Motoren nun mal. Mich stört es nicht und ich finde dass der A45 unterhalb der 2500 Umdrehungen immer noch mehr als genügend Leistung für das normale Beschleunigen und Mitschwimmen im Verkehr hat. Sowohl im Thread als auch in der Fachpresse wurde bemerkt, dass der A45 eine sehr lineare Leistungsenfaltung hat und man dadurch die Leistung etwas unterschätzt. Ich kann das durchaus bestätigen, aber finde es nicht so schlimm. Vom reinen Fahrgefühl her würde man den Kleinen eher auf 300PS schätzen, aber ein Blick auf den Tacho holt einen gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn man merkt, dass man nach einem kurzen Zwischensprint deutlich im kritischen Geschwindigkeits- und Punktebereich unterwegs ist. Das gleiche Gefühl bekommt man auf der Autobahn, wenn man bei 200kmh das Gaspedal durchtritt. Man wird nicht direkt in den Sitz gedrückt, aber ein Blick auf den Tacho zeigt wenige Augenblicke später 230km/h oder mehr an. Die Höchstgeschwindigkeit des A45 liegt laut Tacho bei ca. 262 km/h, dann greift der Begrenzer deutlich spürbar ein. Ich vermute, dass komplett entdrosselt, mit Anlauf und sonst optimalen Bedingungen über 280km/h möglich wären. Auf der Abdeckung meines Motors hat sich übrigens Heiko Barthel mit seiner Unterschrift verewigt. Bisher bin ich mit seiner Arbeit hochzufrieden. Danke Heiko! 😎

Verbrauch:
Soll man über den Verbrauch eines A45 schreiben? Eigentlich nicht. Die seitenlangen Verbrauchsdiskussionen finde ich bei einem solchen Auto ehrlich gesagt nicht angebracht, aber ein Auto muss in der heutigen Zeit auch nicht mehr verbrauchen als nötig, das ist klar.
Kurz gesagt, der Verbrauch des AMG kann sehr gut über das Gaspedal geregelt werden und liegt, zumindest bei mir, bisher zwischen 7 und 18 Litern. Bei sehr sportlicher Fahrweise sind bestimmt auch über 20 Liter möglich. In der Einfahrphase habe ich bei einer Langstreckenfahrt über die Autobahn und mit laufender Klimaanlage auf rund 600km einen Schnitt von 7.4 Litern erreicht. Aber wie gesagt, Einfahrphase bedeutete für mich nie über 140-150 km/h. Durch die Übersetzung liegt die Drehzahl bei 100 im siebten Gang knapp unter 1800.
Bei zügiger Autobahnfahrt stehen gleich mal 12 Liter und mehr auf der Anzeige, im normalen Stadtverkehr 10-12 Liter, bei sportlichem Stadtverkehr auch gerne 14-18 Liter und vielleicht sogar noch mehr?

Getriebe:
Das Getriebe schaltet meist weich und auch sehr schnell. Die Reaktion auf Schaltbefehle per Schaltpaddle erfolgt zügig und genau. Ich kann leider keinen Vergleich mit einem anderen Doppelkupplungsgetriebe wie DSG herstellen, da ich bisher nur mit klassischer Wandlerautomatik oder automatisierten Schaltgetrieben unterwegs war. Beim Anfahren ist mir aufgefallen dass das Getriebe manchmal etwas „ruppig“ reagiert, vor allem beim Kaltstart oder wenn man aus „N“ wieder in den Fahrmodus „D“ wechselt. Dieses Phänomen tritt auch im C-Modus auf. Man kann dieses Verhalten aber in der Regel durch einen sanften Gasfuß beeinflussen, mich stört es nicht wirklich.

Sound:
Der Klang des A45 ist in diesem Fahrzeugsegment ein echtes Benchmark. Natürlich hört man immer noch den Zweiliter-Turbomotor heraus und ein Vierzylinder kann nie wie ein C63 klingen.
Meiner Meinung nach haben die Mitarbeiter von AMG das Beste herausgeholt, was man soundtechnisch machen kann und die Konkurrenz um Längen übertroffen. Die heutigen Motoren der sportlichen Kompaktklasse haben alle eine deutlich leisere und schwächere Soundkulisse. Spontan fällt mir nur der alte Golf R32 ein, der ein lautes Soundfeuerwerk aus dem Auspuff abgefeuert hat. Ich kenne mich mit der Technik leider nicht so gut aus und weiß nicht, ob es durch gezielte Fehlzündungen oder nur über die Klappe geregelt wird, aber das Knallen beim Hochschalten unter Last sowie das „Blubbern“ beim Gaswegnehmen im „S“ oder „M“ Modus ist der Wahnsinn. Personen am Straßenrand bleiben stehen oder drehen sich um, sobald der A45 blubbernd und knallend vorbeirollt. In manchen Situationen ist es eigentlich fast schon etwas zu extrem, aber dafür gibt es ja dann zum Glück den C-Modus. Insgesamt ein wirklich geniales Sounddesign. 😁

Fahrwerk und Straßenlage:
Ich habe mich für das normale Fahrwerk entschieden. Bekanntlich gibt es noch das Performance-Fahrwerk zur Auswahl. Viele Stimmen meinen, das normale Fahrwerk des A45 wäre bereits sehr hart. Ich kann diese Meinung nicht teilen, finde aber, dass es definitiv hart genug ist. Wer den A45 im Alltag und auch auf Langstrecken nutzt, sollte beim normalen Fahrwerk bleiben, es bietet einen gewissen Restkomfort. Auf Rennstrecken wird man bestimmt einen gewissen Unterschied beim Fahrverhalten feststellen, aber im normalen Straßenverkehr ist das Fahrverhalten des Standardfahrwerks ausgezeichnet. Kleine Bodenwellen und Unebenheiten werden relativ gut weggebügelt, aber größere Schlaglöcher oder Querrillen gnadenlos weitergegeben. Mich stört das nicht wirklich, ältere Fahrer mit Rückenproblemen werden aber mit einem A45 nicht glücklich werden. Der kleine AMG durchfährt die Kurven wie auf Schienen und hat eine ausgezeichnete Straßenlage. Da ich bisher Front- und Hecktriebler gefahren bin, kann ich schlecht einschätzen, wieviel Kurvengeschwindigkeit er verträgt, bis er ausbricht und fahre daher momentan noch vorsichtiger. Ich vermute aber, dass ich sein Potential noch lange nicht ausgeschöpft habe. Der Allradantrieb greift sofort ein, sobald Schlupf droht und sorgt auch bei Regen für souveräne Beschleunigung und Straßenlage.

Performance-Sitze:
Die Performance-Sitze machen nicht nur optisch etwas her, sondern man sitzt auch sehr gut darin. Entgegen der weitläufigen Meinung sind sie auch für Männer oder Frauen mit Format geeignet. Ich selbst wiege 107kg bei knapp 1.80m und sitze sehr gut darin. Ich würde mal vermuten, dass ab 130kg die seitlichen Führungen der Sitze zu drücken beginnen dürften.

COMAND Online:
Das COMAND Online Navigations- und Multimediasystem ist sein Geld definitiv wert. Ich habe selbst noch nicht alle Funktionen genutzt oder getestet, aber ich würde es dennoch allein wegen dem Display und der Kartendarstellung empfehlen. Der Preis ist mit rund 3000 Euro verständlicherweise für viele ein Grund, eher zum Standard-System zu greifen.

Harman Kardon:
Im Voraus war ich sehr gespannt auf die Soundkulisse des Harman Kardon. Gleichzeitig stand ich dem System misstrauisch gegenüber, da das Logic7 der A-Klasse in etlichen Beiträgen schlecht bewertet wurde. Die Klangqualität sollte demzufolge sogar unter dem Sound des Audio 20 liegen. Ebenso gab es aber auch Fahrer, die das System für seinen ausgewogenen und guten Klang lobten. Letztendlich habe ich das Harman Kardon bestellt und habe mich auf den ersten Test gefreut. Der Sound ist in einem Wort gesagt, klasse. Ich verstehe nicht genau, warum so viele das Soundsystem schlecht bewertet haben, muss allerdings dazu sagen, dass es mehrere Faktoren gibt, die zu solch einer Meinung führen können:
1. Viele sagen, das System habe keinen starken Bass. Dies kann ich zunächst so bestätigen, im Vergleich zu anderen Hifi-Systemen fällt die Bassleistung durchschnittlich aus. Aber bei einem guten Soundsystem kommt es definitiv nicht nur auf den Bass an. Das Harman Kardon System punktet durch einen sehr klaren und kräftigen Klang, vor der Logic7-Raumklangeffekt und der Gesamteindruck bei Referenzliedern in hoher Tonqualität wie z.B. Pink Floyd, The Wall (Remastered) oder einer speziellen Harman Kardon Demo-CD waren überragend.
2. Das System kostet etwa 800 Euro und ist kein Highend Soundsystem, sondern ledliglich eine leistungsfähigeere Alternative zum Audio 20. Ambitionierte Hifi-Experten können diesem System selbstverständlich nichts abgewinnen, verglichen mit einer Highend-Anlage ist der Klang bestimmt nicht überragend. Diese Systeme kosten dann aber auch mehrere Tausend Euro. Das Harman Kardon ist sein Geld definitiv wert!
3. Pro angeschlossener Quelle muss die Klang-Einstellung getrennt geregelt werden, es gibt keine Bass/Höheneinstellung, welche für alle Quellen (Radio, CD, USB, Bluetooth Audio) gilt. Unter Umständen kommt es hier zu Fehlbedienungen, sodass die Klangeinstellungen auf 0/0 (Standard) bleiben und der Eindruck entsteht, das System würde nicht gut klingen.
4. Die Soundqualität hängt sehr stark vom Medium und der Qualität der Audiodatei ab. Manche Musikstücke, die an meiner Wohnzimmeranlage normal oder gut klingen, klingen im Harman Kardon eher durchschnittlich.

Intelligent Light System / Fernlichtassistent:
Das ILS funktioniert sehr gut, leuchtet Kurven sehr schön aus und der Fernlichtassistent tut seine Arbeit gut. Allerdings könnte er meiner Meinung nach bei entgegenkommenden Fahrzeugen etwas früher abblenden. Bei manueller Bedienung würde ich dies bereits tun, wenn ich den Lichtkegel der Scheinwerfer sehe, das ILS blendet meist erst ab, wenn das Fahrzeug direkt entgegenkommt, sodass der Fahrer des entgegenkommenden Autos für etwa eine Sekunde ins Fernlicht schaut.

Klimaautomatik:
Die Klimaautomatik funktioniert sehr gut und kühlt das Fahrzeug schnell herunter. Ich würde sie definitiv empfehlen, sie ist aber nicht unbedingt notwendig. Man spart sich nur das manuelle Nachregulieren der Kühl- und Heizleistung sowie der Gebläsestufe. Zusätzlich macht das Bedienfeld der Klimaautomatik optisch einen besseren Eindruck. Zur Heizung, Sitzheizung und Restwärmefunktion kann ich im Juni natürlich noch nichts sagen 🙂

Rückfahrkamera:
Ich würde wirklich jedem raten, dieses Extra zu bestellen. Die Rundumsicht beim A45 ist schon nicht das Non-Plus Ultra, die Sicht durch die Heckscheibe ist katastrophal. Zumindest ich kann nicht so gut abschätzen, wie weit ich noch von einem Hindernis entfernt bin. Zum normalen Parken reicht das natürlich gut aus, aber mit der Rückfahrkamera hat man einfach ein besseres Gefühl und kann bis auf wenige Zentimeter auf ein Hindernis heranfahren.

Negatives / Mängel:
Ich konnte bisher keine direkten Mängel feststellen. Die Knarzgeräusche, welche viele angesprochen haben, sind bei mir bisher ausgeblieben. Die Seitenverkleidungen vibrieren manchmal bei lauter Musik mit viel Bass, aber ich denke das ist normal. Mir fiel auf, dass der Kollisionsassistent (Collision Prevention Assist) manchmal anschlägt obwohl keine Gefahr droht oder ein Auto vor mir fährt. Dies ist aber bisher nur 2 oder 3 Mal vorgekommen, ich weiß nicht genau woran das liegen könnte. Mich stört es eigentlich nicht, da das System ja nicht selbständig in die Eisen steigt 😁

Ich habe noch ein paar Bilder hinzugefügt, die ihr euch mal anschauen könnt.

Sehr schickes Auto....allzeit gute Fahrt damit!

@ DrivingPerformance
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Auto und allzeit gute Fahrt! Schönes Teil!
Ich wollte nur eines anmerken, was aber meiner Meinung nach ziemlich wichtig ist: Collision Prevention Assist steigt selbständig in die Eisen, wenn es glaubt, dass es brenzlig wird - ich hatte beinah einen Unfall bei einem Spurwechsel im dichten Stadtverkehr, weil das System eine vollständige Notbremsung machte und ich mit dem halben Auto in der Spur stehen blieb, in welche ich wechseln wollte. Aus dem Grund ist das Erste, was ich nach dem Motorstart tue, nicht die Eco-Taste drücken, sondern Collision Prevention Assist ausschalten.

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