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318d N47D20 - Ladedruck zu niedrig - Frage zu Unterdruckschläuchen
Hallo zusammen,
schon seit ich das Auto habe (2017) erhalte ich sporadisch den Fehler "Antrieb. Gemäßigt weiterfahren. Volle Antriebsleistung nicht verfügbar." im Display bzw. 244C00 "Ladedruck zu niedrig" im Fehlerspeicher.
In letzter Zeit wird es gefühlt wieder häufiger. Tritt v.a. auf wenn es draußen kalt ist bzw. beim bergauf fahren. AGR hatte ich damals schon gewechselt, hat nichts gebracht. Leistungseinbußen kann ich nicht feststellen. Es handelt sich um einen F31 318d N47D20.
Ich habe deshalb nochmal ein wenig recherchiert und nun die Unterdruckschläuche im Verdacht. Eine Frage dazu:
11657796857 Unterdruckschlauch Rot 3,5X2,0
11747797129 Unterdruckschlauch Schwarz 3,5X2,0
Diese beiden Schläuche haben denselben Querschnitt und sind als Meterware erhältlich. Weiß jemand, ob der Unterschied nur in der Farbe liegt oder braucht man beide Typen?
Vielen Dank.
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8 Antworten
...schwarze Schläuche verlaufen - allgemein - von der Unterdruckverteilung zum Schalt- oder Steuerelement - also z.B. zum elektro-pneumatischen Ventil der AGR-Kühler-Bypassklappe. In den schwarzen Schläuchen steht also im Betrieb immer der Versorgungsunterdruck an.
Farbige dann vom Ventil oder Druckregler zur anzusteuernden Druckdose.
Die farbliche Kennzeichnung dient der Unterscheidung.
Dein Motor hat keine unterdruckgesteuerten Komponenten, die ladedruckreduzierend wirken könnten (z.B. Wastegate).
Die im ET-Katalog einzig auffindbare Druckdose ist jene der AGR-Kühler-Bypassklappe.
Der Turbo hat eine elektrische Leitschaufelverstellung (VNT) - da würde ich zuerst schauen.
Eventuell ist die Verstellwelle schwergängig, weil sich Ruß in den Ringspalt der Wellenführung gesetzt hat (Bild).
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Wieder was gelernt. Am TL kann es eigentlich nicht liegen, den habe ich erst vor 4 Wochen getauscht, weil er angefangen hat zu lecken. Bringt auch seine Leistung, wie er soll.
Was ich festgestellt habe: Das Auto will seit ca. 2 Jahren regelmäßig seinen extra Liter Öl. Ca. 1l auf gut 5.000 km. Letzte Woche war es wieder soweit. Habe am WE 1,5 Liter nachgefüllt und siehe da, seit dem ist der Fehler noch nicht wieder aufgetaucht. Bin bisher 3x gefahren. Kann auch Zufall sein, muss ich noch beobachten. Habe hier noch nicht auf einen Zusammenhang gearbeitet.
Kann dieser Fehler theoretisch in irgendeinem Zusammenhang mit einem (zu) niedrigen Ölstand hängen?
Wenn der Turbo defekt ist ein Ölverlust normal. Dann passt der LD auch nicht mehr. Deine Unterdruckschläuche sind nicht zielführend, da der Turbo elektrisch angesteuert wird. Früher hat man das noch über eine Unterdruckdose mit Unterdruchschlauch realisiert. Schicke den Turbo zur Reparatur ein falls möglich. Z.b. www.turbozentrum.de/ . Für 69 Euro gibt's eine Diagnose. Spätestens dann weisst Du ob es daran lag. Ein defekter Turboschlauch führt nämlich nicht zu erhöhtem Ölverbrauch.
Vor Einbau würde ich die Metalldichtung und Schelle vom DPF tauschen und noch die Dichtung vom Reinluftrohr das sich am anderen Ende vom Turbo befindet.
Ich muss nochmal auf das Thema zurückkommen, weil sich der Fehler in letzter Zeit wieder gehäuft bemerkbar macht. In der Regel immer nach dem Losfahren. Gestern war es allerdings extrem, auf einer Strecke von ca. 350 km BAB kam er gefühlt 20x während der ersten 150 km, danach nicht mehr. Wie beschrieben bevorzugt, wenn es bergauf geht. Keine Leistungseinschränkungen, aber sehr nervig. Heute wieder 20 km gefahren ohne Fehler...
Bzgl. Turbolader: Der wurde wie gesagt bereits getauscht, Fehler bestand bereits vorher und nach dem Tausch noch immer. Tausch des TL war v.a. wegen Ölleckage, aber aufgrund des Tauschs würde ich den ausschließen. Der läuft gut. Hat allesamt neue Dichtungen erhalten. VNT funktioniert normal. Drosselklappe habe ich ebenfalls gerenigt und neue Dichtungen verbaut.
Hier ein paar Punkte, die mir bei meiner Recherche noch so untergekommen sind:
(1) Was ich recht einfach und mit überschaubaren Kosten tauschen könnte, sind der Ladedrucksensor in der Ansaugbrücke und ggf. der Druckwandler bei den Unterdruckschläuchen.
(2) Wenn beim N47 über die Druckdose und die Unterdruckdose nur die AGR-Kühler-Bypassklappe gesteuert wird, könnte das trotzdem mit diesem Fehler zusammenhängen oder ist das komplett abwegig?
(3) AGR-Ventil: Das kann ich auch nochmal prüfen, allerdings hatte ich das damals erneuert, als der Fehler 2018 das erste Mal (sporadisch) auftauchte. Hat nichts gebracht, war also nicht defekt.
(4) Kann es am AGR-Kühler liegen? Das Teil ist ja sehr teuer, würde ich ungern tauschen wollen. Nehme an, mit gebrauchten braucht man da nicht groß anfangen.
(5) Falschluft: Hier würde ich mal mit einem Leck-Suchspray rangehen. Habt ihr damit Erfahrungen?
Vielen Dank fürs Lesen bis ans Ende :)
...1.: Der Ladedrucksensor könnte defekt sein - rein elektrische Fehler (Unterbrechung/Masseschluss/Schluss nach PLUS) erkennt das System ziemlich zuverlässig und benennt sie. Dessen ungeachtet sollten - da der Fehler sporadisch auftriitt - auch Kabel- und Steckverbindungen überprüft werden. Grundsätzlich kommt auch ein Problem bei der Signalverarbeitung im Motorsteuergerät (DDE) infrage.
Einen Druckwandler hat der Motor nicht - der wäre nur bei kontinuierlich gesteuerten Unterdruckdosen (Wastegate/Turbinen-Regelklappe) nötig. Dein Motor hat nur einen Turbo, der zudem elektrische VNT hat.
2.: Die Bypassklappe verschließt - federbelastet - im Normalbetrieb den Bypass und öffnet den AGR-Kühlereinlass.
Nach Kaltstart öffnet sie unterdruckgesteuert den Bypass und verschließt den Kühlereinlass.
Da der Bypass einen geringeren Querschnitt hat, ist dessen Strömungswiderstand größer. Ein momentanes Öffnen des Bypass könnte zu einem kurzen Abfall des Ladedrucks führen, den die Ladedruckregelung danach per zusätzlichem Frischgas ausgleicht.
Durch simples Abstöpseln des elektro-pneumatischen Ventils wird die Bypassklappe deaktiviert, um diese Fehlerquelle auszuschließen.
3.: Ein erratisch operiendes AGR-Ventil hätte den gleichen Effekt fluktuierenden Abgasvolumens wie die Bypassklappe. Wenn es an dessen fehlerhafter Ansteuerung liegt, kann man auch das durch Abstöpseln des Stellmotorsteckers testen.
4.: nein
5.: ein Falschlufteintritt zwischen LMM und Verdichter, der zu einer Reduktion der Einspritzmasse führt, bzw. eine Leckage im Ladelufttrakt nach Verdichter bestünde ja dauerhaft und würde nicht sporadisch eintreten.
Eine Fehlansteuerung der Drosselklappe käme noch infrage. Die ist im Normalbetrieb dauerhaft federbelastet geöffnet und schließt nur spannungsbeaufschlagt - die könnte man ebenfalls durch Abstöpseln deaktivieren.
Ich würde sogar darauf tippen dass es mit der Lage des Fahrzeugs zu tun hat. Die Motorlager sind jedenfalls unterdruckgesteuert beim LCI. Wenn Du bergauf fährst hebt sich natürlich der Motor ein wenig an wenn was mit Lager nicht stimmt und somit hättest Du genau das Problem mit dem Turbo und dem Reinluftrohr dass dann im falschen Winkel steht und dort es Luft rausdrückt. Der Turbo ist ja am Motor direkt befestigt und der Motor sollte sich normal nicht groß bewegen aber wie oben geschrieben die Motorlager könnten Probleme machen. Ob Unterdruck oder defekt kann man nicht sagen. Schau mal direkt am Turbo den Schlauch an ob da ein wenig Öl rausdrückt trotz einwandfreiem Dichtring.
...der F31 318d N47 2017 hat laut BMW-ET-Katalog genau 3 Unterdruckleitungen
- zum Bremskraftverstärker (2-teilig)
- zum elektro-pneumatischen Ventil (EPV) der Bypassklappenansteuerung (schwarz)
- vom EPV zur Unterdruckdose der Bypassklappe (rot)
Die Motorlager sind bei diesem Modell nicht schaltbar (unterdruckgesteuert)...und es wäre auch wurscht, da sie drehzahlabhängig - nicht lageabhängig - geschaltet werden:
"weich" (unterdruckbeaufschlagt) < ca. 1.000U.p.M. < "hart" (drucklos)
Zitat:
@maxmosley schrieb am 4. November 2023 um 16:56:33 Uhr:
...der F31 318d N47 2017 hat laut BMW-ET-Katalog genau 3 Unterdruckleitungen
- zum Bremskraftverstärker (2-teilig)
- zum elektro-pneumatischen Ventil (EPV) der Bypassklappenansteuerung (schwarz)
- vom EPV zur Unterdruckdose der Bypassklappe (rot)
Die Motorlager sind bei diesem Modell nicht schaltbar (unterdruckgesteuert)...und es wäre auch wurscht, da sie drehzahlabhängig - nicht lageabhängig - geschaltet werden:
"weich" (unterdruckbeaufschlagt) < ca. 1.000U.p.M. < "hart" (drucklos)
Gibt ja die zweite Option wenn sie defekt sein sollten. Kann es nicht sein, dass der Motor einen anderen Winkel dadurch einnimmt ?