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1.4 TSI (CAXA) Steuerkette selber wechseln
Muss bei meinem Golf jetzt demnächst leider auch die Steuerkette wechseln.
Nun wollte ich mal Fragen ob da jemand eine Anleitung zu dem Motor hat oder es selber schon gemacht hat und vieleicht ein paar Tipps geben kann.
Bin für alles dankbar.
Gruß
Beste Antwort im Thema
So Steuerkette ist seit gestern früh getauscht.
Hab ca. 2 Tage gebraucht aber hatte auch eine Hebebühne zur Verfügung.
Ich schreib mal eine kurze Anleitung aus meiner Erinnerung.
Im Grunde ist es genau so wie MOEDA schon geschrieben hat. Es gibt dennoch ein paar Sachen die ziemlich blöd gemacht sind bzw an die man einfach nicht rankommt.
Hatte den original VW Reparaturleitfaden und hab mich auch größtenteils daran gehalten.
Was man neben Standardkram an Werkzeug AUFJEDENFALL haben sollte ist:
21er Vielzahnnuss (für die Schraube der KW Riemenscheibe)
Kurbelwellen / Nockenwellengegenhalter
Nockenwellenfixierung T10171A
Fixierschraube T10340
Messuhr VAS 6079 (von Vorteil)
Verlängerung für Messuhr T10170 (von Vorteil)
Absteckstift -T40011
Drehmomentschlüssel im Bereich 8nm - 150nm
Steckeinsatz T10058 Spezialwerkzeug Ölwanne (ganz Wichtig!!!!!)
Als erstes wird Öl und Wasser abgelassen. Auf der Fahrerseite befindet sich ein Kühlschlauch mit einer Schnellkupplung. Einfach die Klammer raushebeln und den Schlauch vom Radiator ziehen. Auf der Beifahrerseite ist ein Schlauch für das Ladeluftkühlsystem. Da die Schelle lösen und nach hinten schieben und das Kühlwasser auffangen.
Danach werden erstmal alle Nebenaggregate ausgebaut um Platz zu schaffen. Daür erstmal die Spannrolle mit einem 16er Schlüssel zur Seite drücken und mit einem inbus abstecken und Keilriemen nach unten abnehmen. Dann die 3 Schraubenden des Klimakompressor lösen und den Klimakompressor am Schlossträger aufhängen. Danach die 2 Schrauben der Lichtmaschine und die Kabel lösen und Lichtmaschine nach unten herausnehmen. Danach Die Schraube der Umlenkrolle abschrauben und abnehmen.
Dann die 3 Schrauben des Aggregatträgers an der Seite des Zylinderblocks lösen und abnehmen.
Danach die Riemenscheibe der Wasserpumpe lösen. Ich hatte keinen Gegenhalter für die Wasserpumpe und habe einfach einen Vielzahnbit mit Maulschlüssel zum blockieren und noch einem Vielzahnbit mit einem Maulschlüssel zum lösen genommen. Nun die 3 Schrauben der Wasserpumpe lösen und nach unten herausnehmen.
Danach den Gegenhalter an die Riemenscheibe der Kurbelwelle ansetzen und mit einem langen Gelenkhebel oder einem Schlagschrauber die Schraube lösen. Dann Die Riemenscheibe abnehmen und die Schraube wieder per Hand reindrehen.
Nun wird die Ölwanne entfernt. Um die Ölwanne zu entfernen wird der Steckeinsatz T10058 benötigt, da man sonst nicht an die 2 Innensechskantschrauben kommt die Schräg oben am Getriebe sitzen. Um die Ölwanne abnehmen zu können muss die Verbingung vom Katalysator zum Auspuff gelöst werden. Die 2 Muttern abnehmen. Jetzt das Flexrohr nach unten drücken und man kommt auch an die 2 großen seitlichen Schrauben mit der die Ölwanne am Getriebe befestigt ist. Jetzt noch alle Innensechskantschrauben rund um die Ölwanne lösen und die Ölwanne nach unten abnehmen.
Wie man auf Bild 1 und 2 erkennen kann war mein Motor von innen wie geleckt, was ich wohl u.a. kaum vorhandener Kurzstrecke und dem Addinol Öl verdanken kann. Absolut keine Ablagerungen, verkokungen oder Ölschlamm an der Kurbelwelle oder der Ölwanne. Die Lager der Kurbelwelle auch alle top I.O. Kein Axiales oder Radiales spiel and er Kurbelwelle.
Nun muss das Motorlager auf der Beifahrerseite entfernt werden, um den Steuerdeckel nach oben abnehmen zu können. Um das Motorlager freizulegen muss der Wischwasserbehälter und der Schwarze Behälter davor abgeschraubt werden (keine Ahnung wofür der genau ist). Jetzt muss der Motor am abgestützt oder gehalten werden. Ich habe mir dafür eine Motorbrücke aus der Bucht gekauft (40€) mit der das ganze super funktioniert hat. (Bild 3)
Jetzt können die 4 Schrauben (2 am Block, 2 an der Karosserie) des Motorlagers entfernt werden und nach oben abgenommen werden. Die 4 Schrauaben sind Dehnschrauben. Müssen also ersetzt werden.
Jetzt noch die Hohlschraube des Ölvorlaufrohrs am Steuerdeckel abschrauben. Nun können alle Schrauben und der Steuerdeckel abgenommen werden. Wenn er sich nicht lösen lässt, einen großen Schraubendreher an der Deckelkante ansetzten und mit einem hammer leichte Schläge auf den Deckel ausüben. Nun sollte der Kettentrieb offen liegen (Bild 4).
Jetzt müssen auf der anderen Seite am Nockenwellengehäuse alle Kabel Schläuche und Rohre entfernt werden um die beiden Nockenwellenkappen abzumachen damit man die Nockenwellen gegeneinander fixieren kann. Im Reperaturleitfaden steht, dass ein Kühlmittelrohr, was genau vor den Deckeln entlang läuft am Nockenwellengehäuse und am Zylinderblock entfernt werden muss. Da die Schraube am Zylindernlock aber genau oberhalb hinter dem Motor ist, wo man fast unmöglich drankommt ohne den gesamten Achsträger abzubauen habe ich mich dazu überweunden die Kühlrohre mit aller Kraft zur Seite zu drücken (keine Sorge, die halten das aus und verbiegen auch nicht) und dann die Deckel abzuschrauben und einem Schraubendreher rauzuhebeln.
Nun wird Zylinder 1 auf den (ersten!!) oberen Totpunkt gebracht. Dafür wird die Zündspule aus dem ersten Zylinder gehebelt (wenn man vorsichtig ist funktioniert das auch ganz gut ohne Spezialwerkzeug) und die Kerze rausgeschraubt. Nun die Verlängerung T10170 bis Anschlag in den Zylinder schrauben und die Messuhr aufsetzen. Jetzt die Kurbelwelle drehen und auf die Uhr schauben. Wenn man sich die Uhr genau zum Kotflügel auf der Bf-Seite dreht kann man sie beim drehen genau beobachten (Bild 5). Jetzt genau den Punkt suchen an dem der Zeiger wieder in die Gegenrichtung dreht und merken. Bei der nächsten umdrehung genau an diesem Punkt stehen bleiben und schauen ob die Nockenwellen so stehen, dass die Nockenwellenfixierung T10171A mit ihren Stiften in die Einsparungen passt. Falls nicht, habt ihr den zweiten OT erwischt und müsst noch eine Runde drehen. Nachdem die NW fixiert sind, schraubt ihr die Fixierschraube T10340 in den Zylinderblock. Diese Blockiert die Kurbelwelle in Motordrehrichtung (Bild 6).
Jetzt weden die Kettenräder abgeschraubt (NW Versteller hat Linksgewinde!!!).
Jetzt die linke Gleitschiene soweit per Hand zurückdrücken, dass der Kettenspanner mit Absteckstift T40011 blockiert werden kann.
Jetzt kann der Kettenspanner und die linke Gleitschiene abgenommen werden.
Jetzt die Steuerkette mit Nockenwellenversteller abnehmen. Nockenwellenrad der Auslassseite auch abnehmen.
Da bei dem neuen Kettensatz auch zwingend alle Zahnräder ersetzt werden müssen, da die neue Kette kleine Zähne an den Kettengliedern hat muss auch das KW Zahnrad runter. Dafür muss die Steuerkette der Ölpumpe entspannt werden, indem man die Spannfeder und Spannschiene abnimmt.
Jetzt die Ölpumpenkette herunterfriemeln (Laufrichtung der Ölpumpenkette markieren!!! Bild 7)
Auf Bild 8 sieht man meine alte Kette links und meine neue rechts.
Da im Grunde jetzt wieder alles "nurnoch" zusammengebaut wird erläutere ich nurnoch die wichtigen Punkte. Die neuen Zahnräder werden mit Steuerkette, Gleitschienen und Kettenspanner wieder aufgesetzt und angeschraubt. Der Kettenspanner bekommt 8nm. Die Kettenräder mit folgenden Drehmomenten festziehen: NW Versteller (50nm, ihr braucht also für die Einlasseite einen Drehmomentschlüssel der nach links auslöst! ) , NW Rad Auslassseite 40nm, neue KW Schraube nur per Hand festziehen (Später mit 150nm+180°). Jetzt die NW-Fixierung abnehmen und die Fixierschraube der KW herausnehmen. Jetzt die KW einmal drehen. Wenn alles passt, beide NW mit 90° festziehen. Jetzt den Steuerdeckell, Zylinderblock und die Metalldichtung komplett reinigen und von Dichtungsresten befreien. Da ich mir keine neue Steuerdeckeldichtung gekauft habe habe ich auf beiden Seiten zusätzlich rundum mit einer Temperaturbeständigen Silikondichtmasse abgedichtet. Sollte mindestens genauso dicht halten. Bei neuer Metalldichtung an den Übergängen Ventildeckel-Zylinderkopf und Zylinderkopf-Zylinderblock etwas Temperaturbeständiges Silikondichtmittel anbringen.
Jetzt den Steuerdeckel wieder drauf. Die M6 Schrauben kriegen 10nm. Die 3 M10 Schrauben 50nm.
Jetzt alle Dichtmittelreste an Ölwanne und Zylinderblock entfernen. Die Dichtmitelraupe an der Ölwanne sollte nur ca 2-3mm dick sein, da sonst Dichtreste in den Motor kommen können. Die m6 Innensechskantschrauben sind übrigens die selben wie am Steuergehäuse. Diese kriegen aber 13nm. Um die 2 Seitlichen M6 Schrauben in die oberen Seitlichen Löcher zu kriegen braucht man aufjedenfall den Steckeinsatz T10058 und eine ruhige Hand. Mir sind trotz diesem Werkzeug 2!! mal die Schrauben hinter die Ölwanne gefallen und ich musste die Ölwanne 2!! mal wieder abbauen und die Dichtung neu machen da man so nicht mehr an die Schrauben drann kommt und dort direkt das Zweimassenschwungrad dreht. Es müssen die Schrauben in jedem Fall wieder raus wenn sie euch dahinter fallen. Leider nicht anders möglich als Ölwanne wieder runter.
Der Rest ergibt sich dann eigentlich wieder von selbst. Alles wieder so rein wie man es ausgebaut hat und alle Kabel und Schläuche wieder an ihren Platz bringen und anschließen und Flüssigkeiten auffüllen.
Hoffe die Anleitung ermutigt den ein oder anderen es selber zu machen. Im Grunde ist es wirklich nicht schwer wenn man keine 2 linken Hände hat und sich vorher informiert. Mein Motor läuft wieder wie neu und hat beim Kaltstart nichtmehr dieses Kettenklackern. Ich werde die Tage nochmal ein Video posten vom Kaltstart wenn ich eine zweite Hand zum filmen da habe.
2000€ für eine Reparatur asuzugeben für eine Sache die VW offensichtlich schon bei der Entwicklung verbockt hat ist mmn einfach ein Grund es selber zu machen.
Und vorallem hat man die Gewissheit, dass es Vernünftig gemacht worden ist
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203 Antworten
Und Kette gewechselt?
Zitat:
@vwjettax schrieb am 30. Januar 2017 um 17:57:13 Uhr:
Und Kette gewechselt?
Muss mich momentan wegen Studium auf Prüfungen vorbereiten.
Ab nächster Woche habe ich Zeit und werde es in Angriff nehmen. Teile liegen schon sogut wie alle bei mir, da ich auch direkt einen ganzen Service mit Öl, Filtern, Kerzen usw machen werde.
Mein Plan ist es auch direkt meinen Turbo auszubauen und vom Krümmer zu trennen und den Krümmer wegen klemmendem Wastegate sandstrahlen zu lassen. Also alles in einem Abwasch sozusagen.
Versuche es sogut wie möglich auf Bildern zu dokumentieren.
Weiss jemand ob ich die Krümmerdichtung und die Stehbolzen und Muttern nochmal verwenden kann oder besser tauschen sollte?
Hier der Kettensatz für meinen Caxa.
Alles neue original VW Teile und in der Bucht für 200 bekommen.
Je nach Baujahr muss man noch die Ölpumpe inkl Kette mit machen.
Zitat:
@spinners schrieb am 30. Januar 2017 um 18:35:11 Uhr:
Weiss jemand ob ich die Krümmerdichtung und die Stehbolzen und Muttern nochmal verwenden kann oder besser tauschen sollte?
Dichtungen und selbstsichernde Muttern immer erneuern!
Stehbolzen je nach Zustand.
Musste mir jetzt noch diesen speziellen Steckeinsatz T10058 zum ausbauen der Ölwanne bestellen daher verzögert sich das ganze wohl noch bis Dienstag...
Weiss zufällig jemand mit welchem Drehmoment die Schrauben der Lichtmaschine, des Klimakompressor und des Halters der Nebenaggregate angezogen werden?
Achja das Drehmoment der Schrauben für das Motorlager wär auch super.
Stehen nämlich alle nicht in der Anleitung die ich habe...
So da hätte ich für dich:
Motorlager:
2xM12 60Nm+90° <-Nach Demontage ers.
2xM10 40Nm+90° <-Nach Demontage ers.
Steuergehäuse:
M6 10Nm
M8 20Nm
M10 50Nm
Lima 23Nm
Klima 25Nm
Halter für Nebenaggregate 25Nm.
Hoffe damit kommst du weiter.
Gruß MOEDDA
Zitat:
@MOEDDA schrieb am 13. Februar 2017 um 22:30:37 Uhr:
So da hätte ich für dich:
Motorlager:
2xM12 60Nm+90° <-Nach Demontage ers.
2xM10 40Nm+90° <-Nach Demontage ers.
Steuergehäuse:
M6 10Nm
M8 20Nm
M10 50Nm
Lima 23Nm
Klima 25Nm
Halter für Nebenaggregate 25Nm.
Hoffe damit kommst du weiter.
Gruß MOEDDA
Genau das brauchte ich. Vielen dank
Morgen Leute,
brauch dringend eure Hilfe.
Habe den Steuerdeckel und die Ölwanne ab.
Leider kann ich diese Verschlusskappen zum aretieren der Nockenwellen nicht abmachen weil ein Kühlmittelrohr noch im Weg ist. Im Reperaturleitfaden steht, dass es einmal am oben (habe ich gefunden) und einmal unten am Zylinderblock befestigt ist. Aber ich hab keine AHnung wo. Wenn man von der Seite reinguckt verläuft es hinter dem Motor lang aber da kommt man ja unmöglich dran ohne den Motor auzubauen.
Kann mir jemand helfen???
Wie weit bist du gekommen
So Steuerkette ist seit gestern früh getauscht.
Hab ca. 2 Tage gebraucht aber hatte auch eine Hebebühne zur Verfügung.
Ich schreib mal eine kurze Anleitung aus meiner Erinnerung.
Im Grunde ist es genau so wie MOEDA schon geschrieben hat. Es gibt dennoch ein paar Sachen die ziemlich blöd gemacht sind bzw an die man einfach nicht rankommt.
Hatte den original VW Reparaturleitfaden und hab mich auch größtenteils daran gehalten.
Was man neben Standardkram an Werkzeug AUFJEDENFALL haben sollte ist:
21er Vielzahnnuss (für die Schraube der KW Riemenscheibe)
Kurbelwellen / Nockenwellengegenhalter
Nockenwellenfixierung T10171A
Fixierschraube T10340
Messuhr VAS 6079 (von Vorteil)
Verlängerung für Messuhr T10170 (von Vorteil)
Absteckstift -T40011
Drehmomentschlüssel im Bereich 8nm - 150nm
Steckeinsatz T10058 Spezialwerkzeug Ölwanne (ganz Wichtig!!!!!)
Als erstes wird Öl und Wasser abgelassen. Auf der Fahrerseite befindet sich ein Kühlschlauch mit einer Schnellkupplung. Einfach die Klammer raushebeln und den Schlauch vom Radiator ziehen. Auf der Beifahrerseite ist ein Schlauch für das Ladeluftkühlsystem. Da die Schelle lösen und nach hinten schieben und das Kühlwasser auffangen.
Danach werden erstmal alle Nebenaggregate ausgebaut um Platz zu schaffen. Daür erstmal die Spannrolle mit einem 16er Schlüssel zur Seite drücken und mit einem inbus abstecken und Keilriemen nach unten abnehmen. Dann die 3 Schraubenden des Klimakompressor lösen und den Klimakompressor am Schlossträger aufhängen. Danach die 2 Schrauben der Lichtmaschine und die Kabel lösen und Lichtmaschine nach unten herausnehmen. Danach Die Schraube der Umlenkrolle abschrauben und abnehmen.
Dann die 3 Schrauben des Aggregatträgers an der Seite des Zylinderblocks lösen und abnehmen.
Danach die Riemenscheibe der Wasserpumpe lösen. Ich hatte keinen Gegenhalter für die Wasserpumpe und habe einfach einen Vielzahnbit mit Maulschlüssel zum blockieren und noch einem Vielzahnbit mit einem Maulschlüssel zum lösen genommen. Nun die 3 Schrauben der Wasserpumpe lösen und nach unten herausnehmen.
Danach den Gegenhalter an die Riemenscheibe der Kurbelwelle ansetzen und mit einem langen Gelenkhebel oder einem Schlagschrauber die Schraube lösen. Dann Die Riemenscheibe abnehmen und die Schraube wieder per Hand reindrehen.
Nun wird die Ölwanne entfernt. Um die Ölwanne zu entfernen wird der Steckeinsatz T10058 benötigt, da man sonst nicht an die 2 Innensechskantschrauben kommt die Schräg oben am Getriebe sitzen. Um die Ölwanne abnehmen zu können muss die Verbingung vom Katalysator zum Auspuff gelöst werden. Die 2 Muttern abnehmen. Jetzt das Flexrohr nach unten drücken und man kommt auch an die 2 großen seitlichen Schrauben mit der die Ölwanne am Getriebe befestigt ist. Jetzt noch alle Innensechskantschrauben rund um die Ölwanne lösen und die Ölwanne nach unten abnehmen.
Wie man auf Bild 1 und 2 erkennen kann war mein Motor von innen wie geleckt, was ich wohl u.a. kaum vorhandener Kurzstrecke und dem Addinol Öl verdanken kann. Absolut keine Ablagerungen, verkokungen oder Ölschlamm an der Kurbelwelle oder der Ölwanne. Die Lager der Kurbelwelle auch alle top I.O. Kein Axiales oder Radiales spiel and er Kurbelwelle.
Nun muss das Motorlager auf der Beifahrerseite entfernt werden, um den Steuerdeckel nach oben abnehmen zu können. Um das Motorlager freizulegen muss der Wischwasserbehälter und der Schwarze Behälter davor abgeschraubt werden (keine Ahnung wofür der genau ist). Jetzt muss der Motor am abgestützt oder gehalten werden. Ich habe mir dafür eine Motorbrücke aus der Bucht gekauft (40€) mit der das ganze super funktioniert hat. (Bild 3)
Jetzt können die 4 Schrauben (2 am Block, 2 an der Karosserie) des Motorlagers entfernt werden und nach oben abgenommen werden. Die 4 Schrauaben sind Dehnschrauben. Müssen also ersetzt werden.
Jetzt noch die Hohlschraube des Ölvorlaufrohrs am Steuerdeckel abschrauben. Nun können alle Schrauben und der Steuerdeckel abgenommen werden. Wenn er sich nicht lösen lässt, einen großen Schraubendreher an der Deckelkante ansetzten und mit einem hammer leichte Schläge auf den Deckel ausüben. Nun sollte der Kettentrieb offen liegen (Bild 4).
Jetzt müssen auf der anderen Seite am Nockenwellengehäuse alle Kabel Schläuche und Rohre entfernt werden um die beiden Nockenwellenkappen abzumachen damit man die Nockenwellen gegeneinander fixieren kann. Im Reperaturleitfaden steht, dass ein Kühlmittelrohr, was genau vor den Deckeln entlang läuft am Nockenwellengehäuse und am Zylinderblock entfernt werden muss. Da die Schraube am Zylindernlock aber genau oberhalb hinter dem Motor ist, wo man fast unmöglich drankommt ohne den gesamten Achsträger abzubauen habe ich mich dazu überweunden die Kühlrohre mit aller Kraft zur Seite zu drücken (keine Sorge, die halten das aus und verbiegen auch nicht) und dann die Deckel abzuschrauben und einem Schraubendreher rauzuhebeln.
Nun wird Zylinder 1 auf den (ersten!!) oberen Totpunkt gebracht. Dafür wird die Zündspule aus dem ersten Zylinder gehebelt (wenn man vorsichtig ist funktioniert das auch ganz gut ohne Spezialwerkzeug) und die Kerze rausgeschraubt. Nun die Verlängerung T10170 bis Anschlag in den Zylinder schrauben und die Messuhr aufsetzen. Jetzt die Kurbelwelle drehen und auf die Uhr schauben. Wenn man sich die Uhr genau zum Kotflügel auf der Bf-Seite dreht kann man sie beim drehen genau beobachten (Bild 5). Jetzt genau den Punkt suchen an dem der Zeiger wieder in die Gegenrichtung dreht und merken. Bei der nächsten umdrehung genau an diesem Punkt stehen bleiben und schauen ob die Nockenwellen so stehen, dass die Nockenwellenfixierung T10171A mit ihren Stiften in die Einsparungen passt. Falls nicht, habt ihr den zweiten OT erwischt und müsst noch eine Runde drehen. Nachdem die NW fixiert sind, schraubt ihr die Fixierschraube T10340 in den Zylinderblock. Diese Blockiert die Kurbelwelle in Motordrehrichtung (Bild 6).
Jetzt weden die Kettenräder abgeschraubt (NW Versteller hat Linksgewinde!!!).
Jetzt die linke Gleitschiene soweit per Hand zurückdrücken, dass der Kettenspanner mit Absteckstift T40011 blockiert werden kann.
Jetzt kann der Kettenspanner und die linke Gleitschiene abgenommen werden.
Jetzt die Steuerkette mit Nockenwellenversteller abnehmen. Nockenwellenrad der Auslassseite auch abnehmen.
Da bei dem neuen Kettensatz auch zwingend alle Zahnräder ersetzt werden müssen, da die neue Kette kleine Zähne an den Kettengliedern hat muss auch das KW Zahnrad runter. Dafür muss die Steuerkette der Ölpumpe entspannt werden, indem man die Spannfeder und Spannschiene abnimmt.
Jetzt die Ölpumpenkette herunterfriemeln (Laufrichtung der Ölpumpenkette markieren!!! Bild 7)
Auf Bild 8 sieht man meine alte Kette links und meine neue rechts.
Da im Grunde jetzt wieder alles "nurnoch" zusammengebaut wird erläutere ich nurnoch die wichtigen Punkte. Die neuen Zahnräder werden mit Steuerkette, Gleitschienen und Kettenspanner wieder aufgesetzt und angeschraubt. Der Kettenspanner bekommt 8nm. Die Kettenräder mit folgenden Drehmomenten festziehen: NW Versteller (50nm, ihr braucht also für die Einlasseite einen Drehmomentschlüssel der nach links auslöst! ) , NW Rad Auslassseite 40nm, neue KW Schraube nur per Hand festziehen (Später mit 150nm+180°). Jetzt die NW-Fixierung abnehmen und die Fixierschraube der KW herausnehmen. Jetzt die KW einmal drehen. Wenn alles passt, beide NW mit 90° festziehen. Jetzt den Steuerdeckell, Zylinderblock und die Metalldichtung komplett reinigen und von Dichtungsresten befreien. Da ich mir keine neue Steuerdeckeldichtung gekauft habe habe ich auf beiden Seiten zusätzlich rundum mit einer Temperaturbeständigen Silikondichtmasse abgedichtet. Sollte mindestens genauso dicht halten. Bei neuer Metalldichtung an den Übergängen Ventildeckel-Zylinderkopf und Zylinderkopf-Zylinderblock etwas Temperaturbeständiges Silikondichtmittel anbringen.
Jetzt den Steuerdeckel wieder drauf. Die M6 Schrauben kriegen 10nm. Die 3 M10 Schrauben 50nm.
Jetzt alle Dichtmittelreste an Ölwanne und Zylinderblock entfernen. Die Dichtmitelraupe an der Ölwanne sollte nur ca 2-3mm dick sein, da sonst Dichtreste in den Motor kommen können. Die m6 Innensechskantschrauben sind übrigens die selben wie am Steuergehäuse. Diese kriegen aber 13nm. Um die 2 Seitlichen M6 Schrauben in die oberen Seitlichen Löcher zu kriegen braucht man aufjedenfall den Steckeinsatz T10058 und eine ruhige Hand. Mir sind trotz diesem Werkzeug 2!! mal die Schrauben hinter die Ölwanne gefallen und ich musste die Ölwanne 2!! mal wieder abbauen und die Dichtung neu machen da man so nicht mehr an die Schrauben drann kommt und dort direkt das Zweimassenschwungrad dreht. Es müssen die Schrauben in jedem Fall wieder raus wenn sie euch dahinter fallen. Leider nicht anders möglich als Ölwanne wieder runter.
Der Rest ergibt sich dann eigentlich wieder von selbst. Alles wieder so rein wie man es ausgebaut hat und alle Kabel und Schläuche wieder an ihren Platz bringen und anschließen und Flüssigkeiten auffüllen.
Hoffe die Anleitung ermutigt den ein oder anderen es selber zu machen. Im Grunde ist es wirklich nicht schwer wenn man keine 2 linken Hände hat und sich vorher informiert. Mein Motor läuft wieder wie neu und hat beim Kaltstart nichtmehr dieses Kettenklackern. Ich werde die Tage nochmal ein Video posten vom Kaltstart wenn ich eine zweite Hand zum filmen da habe.
2000€ für eine Reparatur asuzugeben für eine Sache die VW offensichtlich schon bei der Entwicklung verbockt hat ist mmn einfach ein Grund es selber zu machen.
Und vorallem hat man die Gewissheit, dass es Vernünftig gemacht worden ist
Perfekt super Anleitung
Man kriegt es auch für 650€ in der freien, trotzdem Respekt, wieviele Stunden Aufwand inkl. Organisation und wieviel Materialkosten inkl. Spezialwerkzeug hattest du?
Zitat:
@Panoramadach-Hans schrieb am 17. Februar 2017 um 18:41:03 Uhr:
Man kriegt es auch für 650€ in der freien, trotzdem Respekt, wieviele Stunden Aufwand inkl. Organisation und wieviel Materialkosten inkl. Spezialwerkzeug hattest du?
Für 650 mit Material? Da will ich gar nicht wissen wie die das machen und was für Teile da verbaut werden

Habe auch in einer freien Nachgefragt. Die wollten 1000. Natürlich keine Originalteile. Habe 200 für den original Kettensatz und nochmal ca. 30€ für Schrauben gezahlt. An Spezialwerkzeug habe ich mir bei ebay für 60€ einen Set gekauft, welches sogut wie alles abdeckt. Ausserdem für 22€ noch den langen Inbus für die Ölwannenschrauben ausm AHW Shop.
Mir gings in erster Linie darum, dass es vernünftig gemacht ist. Bei dem, was ich teilweise schon in VW-Vertragswerkstätten gesehn hab wird mir echt schlecht. Ich geb mein Auto aus dem Grund auch nicht in den Service
