(Un)Fall endlich abgeschlossen!

Ford Mondeo Mk3 (B4Y, B5Y, BWY)

Moinsen!

Ich hatte den ursprünglichen Thread erstmal ruhen lassen, da es bis zuletzt eine Gratwanderung war, ob die Geschichte noch vor Gericht landet. Jetzt mache ich doch ein neues Thema auf, da es inhaltlich nicht unter die alte Überschrift paßt. Hier mein "Abschlußbericht":

Ich wollte möglichst wenig mit der Abwicklung des Unfalls zu tun haben. Einfach Auto bei Ford abgeben und die sollen sich kümmern. Verdienen ja gutes Geld, wenn sie mit einer Versicherung abrechnen können.

Über die Ford-HP suchte ich mir den nahegelegendsten "Karosserie Spezialbetrieb" in München Allach aus, machte einen Termin und ein Werkstattmeister sagte mir für die Reparaturzeit einen Ersatzwagen zu, den sie über Europcar "besorgen" würden. Ich wies ihn ausdrücklich darauf hin, dass die gegnerische Versicherung nur den Normaltarif zahlen würde, keinen - von den Autovermietern gern genommenen - Unfallersatztarif!! "Ja, des paßt dann scho'!"

Als ich den Wagen zur Reparatur abgab, wurde ich an einen Herrn von Europcar weitergereicht, der schon mit meinem Ersatzwagen (Ford C-Max) auf mich wartete. Dieser machte dann mit mir den Mietvertrag fertig und auch ihn wies ich nochmal auf den Normaltarif hin! Eine Stimme in meinem Kopf sagte, dass hier irgendwas nicht in meinem Sinne läuft, der Tagesmietpreis schien mir grenzwertig - aber ich verließ mich auf das Wort des Meisters und traute der Sache einfach mal blind. 🙄 Hier sollte später aber der größte Teil des Ärgers draus resultieren ...

Nach 11 Tagen die Abholung. Verzögerungen gab es, weil die Beifahrertür nicht sofort lieferbar war.
Also: Kotflügel und Beifahrertür, sowie Spiegel und Seitenblinker neu, hintere Tür wurde gerichtet und verzinnt und dann die gesamte rechte Seite und der Frontstossfänger neu lackiert. Die Lackarbeiten sind nach meiner (nicht-professionellen, aber pingeligen) Ansicht sehr gut geworden!

Vernachlässigt wurde die Einstellung des Beifahrer-Türschlosses: In meinem Beisein wurde zwar noch etwas daran herumgedoktort, aber sie schließt bis heute deutlich schwerer, als alle anderen Türen. Da muß ich wohl selbst noch mal feintunen.

Vor ein paar Tagen mußte ich mal den Seitenblinker ausclipsen. Dabei wurde ich von schimmerndem Kupfer aus zwei verletzten Isolierungen angegrinst - hier wurde also auch geschlampt. Toll. Da hätt man wenigstens etwas Isolierband drum machen können, wenn man schon grobmotorisch veranlagt ist ... 🙄

Ferner muß mein armes Auti tagelang ohne Tür in der staubigen Werkstatt gestanden haben - eine kurze Innenreinigung wär da ja wohl das mindeste gewesen!

Man bat mich nun noch, dafür zu unterschreiben, dass das Autohaus den Rechnungsbetrag über ihren Anwalt einziehen lassen kann. Das sei so Usus, dann würden sie ihr Geld von der Versicherung meines Unfallgegners schneller bekommen. "Na wenn das Usus ist, dann unterschreib ich mal ..." - und wieder war da diese Stimme ... 🙄

Ein paar Tage später erhielt ich ein Schreiben "meines neuen" Anwalts zur Kenntnisnahme, eine Kopie dessen, was nun an die Versicherung rausgegangen war mit 3 Punkten auf der Rechnung: Der Rep.-Betrag, 11 Tage Nutzungsausfall und ein paar Euro Gebühren für den Anwalt. Hey, wo war noch gleich der Mietwagen?? - Spitzen-Informationsfluß zwischen Autohaus und "unserem" Anwalt! Also ran ans Telefon und erstmal nen kleinen Plausch mit meinem neuen, ihr wißt schon ... Für mich überraschend machte er hier einen guten Eindruck, den er auch bis zum kürzlichen Ausgang der Geschichte wahren konnte.

Es kam natürlich, wie es kommen mußte, die gegnerische Versicherung stellte sich quer. Würd ich als Versicherung wahrscheinlich auch tun, wenn ich für 11 Tage Unfallersatzwagen über 1500€ berappen soll. Okay, der C-Max ist nicht schlecht, aber für das Geld kann man als Privatmann ohne Sonderkonditionen locker einen Monat ne Oberklasse-Limo nen ganzen Monat lang fahren!!!

Es folgten diverse Schreiben zwischen Anwalt und Versicherung. Zunächst versuchten die, alles mies zu machen: Rep.-Zeit zu lang, da hätten unnötigerweise ein (bayrischer kirchlicher) Feiertag und ein Wochenende dazwischen gelegen, das hätte ich anders planen müssen, das verbeulte Auto sei ja schließlich noch fahrbereit gewesen. Ich habe gegen meine "Geringhaltungspflicht", oder so ähnlich, verstoßen. Und der Mietwagen sei zu teuer gewesen, klar. Und nur dieser Punkt hielt sich dann auch wacker bis zum Schluß, nachdem mein Anwalt denen Nachhilfe in Sachen Rechtslage gegeben hat. Immerhin ging es hier um knapp 1000€, die an mir kleben bleiben sollten!! Nur zur Erinnerung: Als Privatmann miete ich einen C-Max, 11 Tage ohne Km-Begrenzung, für rd. 400€ ...

Ende gut, alles gut: Mein Anwalt konnte einen Kompromiß aushandeln! 500€ der Versicherung noch aus dem Kreuz leiern und die anderen knapp 500€ hat Europcar - nach zäher Verhandlung im zweiten Anlauf - nachgelassen.

Mein Fazit:

1.) Künftig nehme ich mir, auch wenn die Sache noch so klar erscheinen sollte, als erstes (m)einen Anwalt! War bisher nicht meine Art - in diesem Fall hätte es mich teuer zu stehen kommen können! Am Ende zählt bei allem nur das geschriebene Wort - und mit dem kennt sich ein Anwalt einfach besser aus ...
2.) Künftig höre ich besser auf meine innere Stimme!
3.) Ich überlasse die Abwicklung meines Schadens nie wieder einem Autohaus!! Das in sie gelegte Vertrauen wurde herb enttäuscht!
4.) Ich verlasse mich nie wieder auf warme Worte einer Versicherung - die sind nämlich Schall und Rauch, wenn's am Ende um die Kohle geht!
5.) Ein Ersatzfahrzeug besorge ich mir künftig selbst!

Und jetzt los! Manöverkritik, eigene Erfahrungen, Tipps - immer raus damit!

LG
ja_fix!

17 Antworten

Zitat:

1.) Künftig nehme ich mir, auch wenn die Sache noch so klar erscheinen sollte, als erstes (m)einen Anwalt! War bisher nicht meine Art - in diesem Fall hätte es mich teuer zu stehen kommen können! Am Ende zählt bei allem nur das geschriebene Wort - und mit dem kennt sich ein Anwalt einfach besser aus ...
2.) Künftig höre ich besser auf meine innere Stimme!
3.) Ich überlasse die Abwicklung meines Schadens nie wieder einem Autohaus!! Das in sie gelegte Vertrauen wurde herb enttäuscht!
4.) Ich verlasse mich nie wieder auf warme Worte einer Versicherung - die sind nämlich Schall und Rauch, wenn's am Ende um die Kohle geht!
5.) Ein Ersatzfahrzeug besorge ich mir künftig selbst!

Und jetzt los! Manöverkritik, eigene Erfahrungen, Tipps - immer raus damit!

LG
ja_fix!

Was hat der Papa damals gesagt???

Na...?

Is schon gut... nenn mich Oberschlaumi! 😉

Zitat:

Original geschrieben von ja_fix


Moinsen!

hatte den ursprünglichen Thread erstmal

wie macht man das, eine "verlinkung" mit einem anderen text versehen?

@mondeotaxi: Ja, Du hast recht. Mein "Stammanwalt" hat mich auch schon tüchtig geschimpft, ich hätte doch bitte gleich zu ihm kommen sollen. Nach der für ihn doch anstrengenden Angelegenheit mit meinem Turbodefekt/Motorschaden/Fahrzeugrückkauf vorletztes Jahr, hätte er sich von mir mal einen "einfachen" Fall, sprich leichter verdientes Geld gewünscht! 😁

@wavemastersechz: Ganz einfach beim Beitragschreiben oben auf "Link" klicken, im dann aufpoppenden Fenster den Text eingeben, wie Dein Link heißen soll, einmal OK klicken und dann den Link reinkopieren. Nochmal OK, fertig! 🙂

Cool, funzt.

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Hallo ja_fix,
 
Dein Beitrag hat mir mal wieder die Augen geöffnet. DANKE!
 
 

War bei mir mal komplett anders, allerdings bei BMW.
Mir ist einer rechhts an meinem ollen 316i vorbeigeschrammt, von vorne bis hinten musste lackiert werden. Die haben mir nen voll ausgestatteten nagelneuen 320d vor die Nase gestellt und ich war richtig traurig als ich den abgeben musste.

War das vielleicht so ne absolute Billigversicherung? 1500€ klingt natürlich auch wieder nach Abzocke, 500 für den Wagen und 1000 Teilen sich Autohaus und Werkstatt 😉

@DiLoPo: Und ich hatte schon Angst, bei der Länge würde mein Beitrag eher Augen schließen! 😁 - Oder hast Du das etwa ironisch gemeint?? 😕 Na, ich glaub mal nicht und sage "Danke!" Schön, wenn ein Forum funktioniert und man anderen Usern schlechte Erfahrungen ersparen kann.

@Langsamfahrer: Bei BMW mag das anders sein. Die sind "konzernpolitisch" kundenfreundlicher orientiert. Ich hatte ja vorher nen alten BMW. Bin bei BMW-Niederlassungen oder Werkstätten aber immer zuvorkommend behandelt worden. Das ist wohl Teil des gewissen Mehrwertes, den man bei den Autos ja mitkauft. Ein Arbeitskollege hatte mal nen alten Porsche. Noch dazu einen mit wassergekühltem Motor vorn! Er sagte: "Die Ersatzteile kosten zwar ein kleines Vermögen, aber bei Porsche werde ich behandelt, als hätte ich nen nagelneuen 911er!" Die machen da keinen Unterschied. Ein sehr guter Weg der Stammkundenbindung!

Du hast da übrigens was durcheinander gekriegt: Das Autohaus (Autohaus und Werkstatt sind ja ein Betrieb) hat den Wagen über Europcar bestellt. Ob die dafür Provision kassieren ... liegt nahe, aber will ich mal nicht behaupten. Vielleicht indirekt, über Goodies und sehr gute Konditionen, wenn die mal "für sich" was brauchen. Die gegnerische Versicherung war eine Omnibus- und LKW-Versicherung - den Namen hatt' ich bis dato noch nie gehört. Laut meines Anwaltes versuchen mittlerweile aber viele Versicherungen, nicht nur die Billiganbieter, bei der Regulierung irgendwo noch ein paar Euro für sich zu verbuchen. Wiederum viele Betroffene scheuen dann einen Rechtstreit, weil sie entweder keine Rechtschutzversicherung haben, oder eine mit Selbstbehalt. Wenn eine Versicherung auf diese Weise bei jeder Regulierung auch nur ein paar Euro rausholt, kann sich das in der Jahresbilanz schon sehen lassen! Wenn ich das richtig aufgeschnappt habe, geht die Summe der regulierten Fahrzeugschäden in Deutschland pro Jahr auf mehrere Billionen Euro!!

Den "Unfallersatztarif" begründen die Autovermieter übrigens mit höheren Versicherungsleistungen! Die Versicherungen argumentieren dann später, sie zahlen nur für Versicherungsleistungen, die auch das zu ersetzende Fahrzeug besitzt!!!

Nun hab ich den wichtigsten Satz am Ende meines schon wieder so langen Beitrages ... naja, jetzt sind wenigstens alle wieder wach! 😁😁😁

LG
ja_fix!

Hallo Fans,

Recht haben und Recht bekommen !

Ich hatte 2 mal Ärger nach unverschuldeten Unfällen. Bei beiden musste ich im Verlauf, quasi als Notbremse, einen Rechtsanwalt einschalten.
Man hat ja normal Hemmung, gleich mit Kanonen zu schiessen.

Aber was sich Versicherungen trotz eindeutigem Sachverhalt rausnehmen, gehört eigentlich bestraft. Erst ein Rechtsanwalt ( zum Glück meiner ) hat mit ca. 1,5 Briefen kurzen Prozess gemacht. Man wird von den Versicherungen wahrscheinlich als Laie gar nicht ernst genommen, und als Strafe ungestraft verarscht und beschissen.

Beim , leider , 3 Unfall ( auch unschuldig ) hab ich gleich nen Anwalt genommen und hab gar nix mitbekommen, ausser der Mitteilung " alles geklärt".

Kein Stress, keine Nerven verloren.

PS: Das Problem mit Leihwagen und Leihwagen / fFH hatte ich nach einer Garantiereparatur auch. Mein Mondi musste wegen defekter Airbagsteuerung stehen bleiben ( beim fFH ). Die haben einen Leihwagen kommen lassen. Aussage vom Meister: Keine Kosten, geht auf Garantie.
Beim Abgeben ( und danach selbst zum fFh laufen ) musste ich erst mal in Vorkassen gehen. Natürlich war mein Meister nicht mehr da, die Dame am Empfang kann natürlich nicht alles wissen und verwies mich auf den nächsten Tag, da wäre der Meister wieder da. Der sagte dann am Telefon er kläre dies, und er melde sich wieder. Ich hab dann noch ein paar mal versucht zu erfahren, wie es denn um mein Geld steht. Irgend wann hab ich dann sein lassen. Ich hab mich dann von meinem fFH getrennt ( mein alter Herr hatte damals mit mir dort meinen ersten Ford gekauft ) und habe mir einen, vom wohnort aus gesehen auch näheren fFh gesucht. Strafe muss sein, ging zwar bloss um 46 Euro. Aber verarchen is nich.

MFG

Ja Versicherungen ist so eine Sache....

Hatte auch einen unverschuldeter Unfall

Steh an der Ampel und von hinten kommt ein R 19 angefahren und irgendwie fing er sehr sehr spät an zu bremens...
Mein Fahrzeug Ford Escort Saphier 1/2 Jahr alt, schaden 16000 DM.
Hab versucht Zeugen zu sichern und diesen gebeten die Polizei zu holen (Linienbus) nur dem war das Egal... wir haben dann ca. 2 Std. an der Stelle gewartet weil wir dachten... die Polizei kommt..
Wir sind dann zu einer Autobahnpolizeistelle gelaufen und fragten dort nach.... kein Unfall gemeldet... ich beschloss dann, nah gut, er solle das seiner Versicherung melden.... (Fehler) heute würde ich auf die Polizei bestehen...

Bin dann zur Autowerkstatt gefahren, ca 1km..., Gutachter... und dann zum RA....

Die Versicherung, okay wir kümmern uns drum...

Nach 4 Wochen, wir erkennen das Gutachten nicht an... Wir schicken einen Gutachter...

RA: Fahrzeug stand 2 Wochen beim Händler, sie hatten genug Zeit anzuschauen...

Wir erkennen nicht die Stundensätze vom Gutachter an... viel zu hoch...

RA: Wieso nach 6 Wochen, Sie hatten genug Zeit zum Prüfen

Dann kamen die ersten Checks...
ein paar tausen Mark, dann mal 50 DM, dann mal ein paar Hundert DM.... immer so nach und nach...

Dann wollte die Versicherung den Unfall anzweifeln.... mein Unfallgegner hat wohl etwas anderes angegeben !!!

Dass wurde mit dem RA geklärt... aufgrund der Tatsache, dass er den Busfahrer ausfindig gemacht hatte... deshalb nie mehr ohne Polizei

Nach einem halben Jahr, hat die Versicherung alles bezahlt... bis auf ca. 1000 DM, da ja ein "falscher Stundensatz" angegeben wurde...

Bis dahin bezahlte die Versicherung ja auch meinen Anwalt !

Da ich im Rechtschutz war, beauftragte ich meinen Rechtsanwalt klage einzureichen... Nachdem die Klageschrift zugestellt wurde, kam 2 Tage später die 1000DM.

Was lerne ich aus der Geschichte... immer darauf achten eine Verkehrsrechtschutz zuhaben und bei einem Unfall immer die Polizei dabei zunehmen... egal wie lange es dauert...

Die Werkstatt hat sich damals Vorbildlich verhalten...
Im Übrigen, wenn diese im Jahr 100mal erfolgreich funktioniert a´1000DM einzubehalten.... kommt bares Geld zusammen... aber wehe man bezahlt seine Versicherungsbeträge nicht pünktlich...

gruß
Epex

@mischaD: Hey, bei uns war's ja fast gleich. Beim nächsten Mal, ganz gleich ob Schuld oder nicht, ab zum Anwalt und fertig. Ist in gewisser Hinsicht (Du sagst es ja, man will ja nicht gleich mit Kanonen und so ...) zwar schade, aber was nützt es.

Nem Freund ist mal ein Pärchen in die Seite gefahren, er war allein. Am Unfallort haben die ihre Schuld zugegeben, waren nett und trallala und bei der Rennleitung haben die dann den Spieß umgedreht!! Was gut, das heute beinahe jedes Handy ne erträgliche Kamera drin hat!

Ey, da kann mir künftig ne arme Studentin einen vorheulen von wegen Führerschein neu, Tragödie, etc., ich trau da niemandem mehr! Ich hab ne Familie zu ernähren und kann mir an so einer Stelle nicht den Luxus erlauben, meine Existenz zu gefährden! Anwalt, fertig!

@Epex121: Das war ja fürchterlich! Naja, zwischen meinem Anwalt und der gegenerischen Verzickerung gingen ja auch so einige Schreiben hin und her, reine Hinhaltetechnik. Die waren noch genau einen Schritt vor Klageeinreichung, als der Kompromiß zustande kam!

Schön, dass es bei Dir wenigstens mit der Werkstatt gut hingehauen hat! Ich hatte ja in die Ford-Werkstatt vollstes Vertrauen, da ich dachte, die machen das sicher täglich. Oder wenigstens wöchentlich. Routiniert. Versiert. Nix da! Enttäuschung auf der ganzen Linie, Dilletanten in der Abwicklung aber gaaanz große Profis im "endlich mal voll abrechnen können ohne Gefeilsche". Wie gesagt, nur die reine Karosserie- und Lackarbeit gefällt.

Die sehen mich auch nie wieder - höchstens noch zum Reklamieren und Meckern!

Gruß
ja_fix!

Zitat:

1.) Künftig nehme ich mir, auch wenn die Sache noch so klar erscheinen sollte, als erstes (m)einen Anwalt!

Aus aktuellem Anlass möchte ich mal zaghaft den Finger heben, der Schuss kann nämlich auch nach hinten losgehen.

Am vergangenen Wochenende wurde mein Mondeo auf einem Parkplatz von einem Reisebus gerammt. Äusserlich ist nur die vordere Stoßstange verschrammt, allerdings hat es das Auto beim Anprall trotz angezogener Handbremse ~1/2m nach hinten versetzt so dass versteckte Schäden nicht auszuschliessen sind. Als ich dann vom Bus-Fahrer noch hörte '...bin bei der Allianz versichert...' stand für mich eigentlich fest: Sofort Anwalt!

Vorsorglich habe ich zunächst meine Rechtsschutzversicherung kontaktiert die abriet: Auch als Geschädigter ist man zur Schadensminderung verpflichtet! Das heisst schlichtweg: Man muss abwarten ob die Versicherung sich querlegt, erst dann darf man den Anwalt hinzuziehen da man sonst die Kosten selbst zu tragen hat. Es genügt aber schon dass die Versicherung einen Sachverständigen beauftragen will statt den Kostenvoranschlag einer Werkstatt zu akzeptieren, immerhin etwas. Falls aber die Versicherung einer Regelung auf Basis des KVA zustimmt gilt es eine Bagatellgrenze zu beachten, diese soll bei 1.000EUR Schaden liegen. Schaden höher -> Anwalt i.O.; Schaden niedriger -> Anwalt selbst löhnen.

Das alles ist natürlich Makulatur wenn die gegnerische Versicherung plötzlich doch nicht alle Schäden trägt, dann ist der Anwalt Pflicht. Aber pauschal einen Anwalt zu beauftragen kann ins eigene Geld gehen. Also immer erstmal die genaue(!) Stellungnahme der gegnerischen Versicherung abwarten!

Gruss
Toenne

Das kommt wohl wieder auf die Fähigkeit des Anwaltes an. Ich würde wohl bei einem unverschuldetem Unfall auf jedenfall einen nehmen. Nachdem ich vor 10 Jahren mal an einem R19 mal einen Kotflügel leicht eingedellt habe und dieser für sage und schreibe 1500DM repariert wurde, habe ich kein Verständnis für Schadensminimierung auf meine Kosten. Ich habe zu meinem Versicherungsagenten damals gesagt, dass das viel zu teuer ist. Das hat denen völlig egal gewesen. Und freiwillig wird dir die Versicherung auch keine Wertminderung für den Unfall zahlen.
Außerdem denke ich, dass die Reparatur deines Autos deutlich die 1000€ überschreiten wird. Schau dir mal die Kotflügel an, wo der Stoßfänger anliegt. Da ist bestimmt der Lack ab. Da muß also auch zumindest teillackiert werden. Das alleine wird schon eine stattliche Summe verschlingen.

me3

Zitat:

Das kommt wohl wieder auf die Fähigkeit des Anwaltes an.

Nö. Wenn die gegnerische Versicherung von vorne herein sagt 'Wird nach KVA abgerechnet, kein Problem' dann zahlen die auch keinen Anwalt. Wozu auch? Es gibt ja keinen Rechtsstreit. Die eigene Rechtsschutzversicherung wird aber auch ablehnen. Warum? S.o., es gibt ja keinen Rechtsstreit bei dem dich der Anwalt hätte vertreten müssen. Für mich ist das logisch und nachvollziehbar, mir entsteht ja kein Schaden daraus. Erst wenn die Versicherung querschiesst wird es kritisch und dann kommt der Advokat natürlich ins Boot.

Man male sich das mal aus: Bei jedem Milcheinkauf im Supermarkt schleppt man seinen Anwalt mit weil die Milch ja verdorben sein und man erkranken könnte oder zuwenig drin sein könnte oder man bekommt womöglich zuwenig Wechselgeld zurück...die rein theoretische Möglichkeit dass es einen Streit geben könnte dürfte wohl als Begründung etwas mager sein 😉.

Letztlich ist es ja sogar unser Vorteil: Man darf wohl davon ausgehen dass alle Versicherungen in etwa gleichermassen von Streitigkeiten pro Versichertem betroffen sind. Würden alle ad hoc für jeden Käse sofort einen Anwalt nehmen so hätten also alle Versicherungen gleichermassen höhere Kosten. Also würden alle gleichermassen die Beiträge anheben, ein Wettbewerbsnachteil erwächst wegen der einheitlichen Belastung keiner von ihnen. Wer zahlt es also? Eben, wir...
Wie gesagt, die Rede ist von Bagatellschäden, wegen eines zerbrochenen Blinkerglases vorab einen Anwalt hinzuziehen?

Was meinen Schaden angeht: Eine neue Stoßstange kostet lt. Händler kmpl. ~900EUR inkl. Montage, eine neue wird es aber wohl nicht geben sondern nur eine Lackierung sowie eine neue Gummileiste. Zzgl. Mietwagen kratze ich also so eben an den 1.000EUR, sollten weitere versteckte Schäden lauern so liege ich halt drüber. Solange ich aber keine Info von der gegnerischen Versicherung habe mache ich erstmal gar nix...wozu auch, beizeiten drauf reagieren genügt doch? Auch wenn dieser bei der Arroganz absehbar ist...😎

Gruss
Toenne

Zitat:

Original geschrieben von toenne


Vorsorglich habe ich zunächst meine Rechtsschutzversicherung kontaktiert die abriet: Auch als Geschädigter ist man zur Schadensminderung verpflichtet!

Hat Deine RSV etwa Angst, womöglich zahlen zu müssen? Willst Du Dich auf das "hätte, wäre, wenn und aber" eines Schreibtischtäters einer Versicherung hören? Also ich würd das lieber den Anwalt Deines Vertrauens entscheiden lassen! Der wird Dir schon sagen, ob Du u.U. auf Kosten sitzen bleibst. Der Anwalt wird ja außerdem nach "Gebührenordnung" bezahlt, bzw. nach Streitwert. Da gibt's Regeln!

Mein Tipp: Trage (D)einem Anwalt die Situation vor und frage ihn!

Außerdem: Dir als Laien kann niemand vorwerfen, Du hättest sehen müssen, dass der Schaden unterhalb irgendeiner -sich ohnehin ständig ändernden- Bagatellgrenze liegt. Das kann nur ein Gutachter. (D)ein Anwalt kennt sicher einen, der Dir ggf. auf einen Blick sagt, dass Du drunter oder drüber liegst, ohne dass Du gleich den Geldbeutel öffnen mußt!

Du weißt nicht, wie es unter und hinter Deinem Stossfänger aussieht - nach so einem Crash, noch dazu mit einem Bus, ist es Dein gutes Recht, da genau nachschauen zu lassen!

Gruß
ja_fix!

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