Tüddelkram und andere Katastrophen
Wie man aus kleinen Problemen große machen kann
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Jack GT
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Sat Mar 18 00:52:22 CET 2017 | Jack GT | Kommentare (10)
Nein, es hilft nix: Zuviele Autos. Zeit also, sich vom heiß geliebten Blechle zu trennen. Und darüber berichtet dieser Artikel.
Also ran an die Buletten: Muß der 16V, also der Golf 2 Sechzehnventiler gehen?
Nein, keiner ist älter. Mein erstes Auto. Keinen habe ich länger, in keinen mehr Liebe gesteckt. Meine bessere Hälfte will ihn immer abschaffen. Aber er bleibt. Dafür stecken in ihm einfach zu viele Erinnerungen. Und alle, die mit mir an ihm geschraubt haben, würden mich töten. Er wird bei mir immer eine Garage haben. Was nichts daran ändert, dass der TÜV abgelaufen ist und das Teves-ABS irgendwo Bremsflüssigkeit verliert. Eine neue ABS-Hydraulikeinheit bei einem Golf 2 zu finden, wird sicher lustig (denn ich nehme an, dass er da undicht ist). Komischerweise beginnt er nur zu lecken, wenn er lange steht.
Bullying the Bulli?
Den T4-Bulli also (weg)mobben? Bei dem steht immerhin der eine Schweller an, der ein zigarettenschachtelgroßes Loch hat, dass der erste Tüffer erfolgreich weggeredet ("das machen sie mal in den nächsten zwei Jahren, ist ja nicht schlimm") und der zweite beim letzten Tüv übersehen hat. Aber auch hier: Der ist uns von Schweden bis Afrika ans Herz gewachsen. Ich könnte mir sogar vorstellen, ihm ein neues Aufstelldach zu kaufen...
Troll adé?
Der Saab 9³ Sportcombi ist mein täglicher Begleiter geworden. Da er auch fast alle Transportaufgaben übernimmt, das sicherste Auto im Bestand und für die neue Fahrgemeinschaft häufiger als Disko (dank seines famosenen Soundsystems) im Einsatz ist, kann ich auf ihn nicht verzichten. Wenn ich ihn weggäbe, reißt mir wiederum meine Frau zudem den Hals ab. Bleibt also auch.
Vorbei für Nummer Drei?
Und so kam es, wie es kommen musste: Der Golf 3 (GT) musste weichen. Insbesondere, da die typische Golf 3-Krankheit vorlag: Beide Schweller durch, die vorderen Kotflügel auch. Bei 330.000 km dichtete er nicht mehr gut ab, verlor Flüssigkeiten, obwohl die volle Leistung noch da war. Da ich keine Zeit mehr habe, mich um Fahrzeuge viel zu kümmern und sich sowohl unser Schrauber als auch Werkstätten weigerten, am Golf zu schweissen (da er ja in Dänemark holraumkonserviert wurde), haben wir viele Teile ausgebaut, dann kam Kiesow. Was weh tat: Als der Kiesow-Abschlepper einfach ein Stahlseil durch den Innenraum gezogen hat, um den Dreier aufzuladen. Ruhe er in Frieden, lange hat er uns begleitet. Leider war die Erhaltung jenseits jeglichem Sinn. Und man hätte jedes Jahr etwas machen müssen...
In Hamburg sagt man Tschüss:
Was mit dem babyblauen Zweier? Den habe ich ja aus dem Dornröschenschlaf befreit und ihm ein zweites Leben gegeben. Viel war zu sanieren, bevor er wieder fuhr. Wie der Tüffer sagte: Der ist für einen Zweier aber kein Aushängeschild. In Verbindung mit dem Prüfer, der selbst einen Golf 2 fuhr und sich viel Zeit nahm, alle "schlechten" Stellen ausfindig zu machen, wurden viele neue Bleche und Teile eingezogen. Danach lief er richtig gut. Doch: Nicht günstig für Famile und Kind: zu klein, zu wenig sicher. Und im Gegensatz zum 16V keinen Bestandsschutz. Also habe ich ihn einen Sommer gefahren, wir haben einen sehr schönen Sommer mit ihm am Meer verbracht. Jetzt ist er verkauft und hat einen freundlichen neuen Besitzer, der hoffentlich mit ihm gut umgeht.
Einer für alle: Polo spielen?
Bleibt noch der Polo: Mit etwa 96.000 km habe ich ihn übernommen, den XXL mit dem Sonderlack "Pistazi". Und er lief gut: Mittlerweile hat er 240.000 km auf der Uhr. Die letzten 4 Jahre lief er in einem Fahrprofil, für das er eigentlich gar nicht gemacht war. 100 km Autobahn in der Fahrgemeinschaft fast täglich, immer 140-150 km/h auf der A7 mit 5 Personen. Die Fahrgemeinschaft hatte ihn "Luigi" getauft, sie fanden, er war ein kleiner feuriger Italiener. Bei den anderen Fahrgemeinschaften hatte er den Spitznamen "Race-Polo", weil wir mit ihm meistens links vorbeiführen. In Hamburg wurde ich aufgrund seiner auffälligen grünen Farbe immer mal wieder von Kollegen, die ich gar nicht kannte, angesprochen. Zugunsten des Trolls wurde er abgestellt, die Fahrgemeinschaft weinte ihm hinterher. Nun steht er schon länger in der Garage, der TÜV ist mittlerweile abgelaufen. Wenn man ihn wieder in Betrieb nehmen will, muss investiert werden. Was tun? Gute Frage...
Und sonst?
Der Troll läuft, läuft und läuft. Mittlerweile habe ich mit ihm die Erde einmal umrundet (40.000 km), er hält sich gut. Insbesondere der Verbrauch von durchschnittlich zwischen 5,2 und 5,7l bei knapp 200 Pferden ist äußerst erfreulich. Jetzt steht wieder einmal eine kleine Inspektion an. Vielleicht auch Zeit, einmal ein Fazit über die bis jetzt gemachten Erfahrungen zu ziehen. Ehrlich gesagt, ich habe mich mit Saab so gut angefreundet (insbesondere auch die Community ist unbezahlbar gut), dass ich über einen 9-5er nachdenke... Insbesondere über den 9-5er NG. Der letzte große Saab. Ein Auto, dem die Zukunft genommen wurde, der eine interessante Silhouette hat. Als Kombi nicht ranzukommen, als Limousine mit etwa 300 Stück in Deutschland sehr selten.
Aber ich wollte ja Fahrzeuge reduzieren . Einer muß noch gehen. Nur welcher?