Sat Sep 12 01:56:33 CEST 2015
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tomato
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Kommentare (42)
Heute war es dann soweit, ich konnte endlich den neuen Mazda MX-5 (Modell ND) fahren. Nachdem ich letzte Woche noch mit meiner Anfrage gescheitert war, der Wagen war noch nicht da und überhaupt sollten Probefahrten erst ab heute möglich sein, gab es heute keine Hinderungsgründe mehr. Ich musste nur noch kurz warten, bis die vorige Probefahrt beendet war und der MX-5 zur Verfügung stand. Genug Vorgeplänkel, jetzt will ich fahren. Es war ein 1.5ltr in der Sports-Line-Ausstattung in rot. Das passte mir gut in den Kram, war ich doch vor allem auf den neuen kleinen Motor neugierig. Er hatte die kleine 16-Zoll-Bereifung aufgezogen, was mir ebenfalls gut gefiel. Dennoch blieb der Eindruck haften, dass die elektrische Lenkung für meinen Geschmack etwas zu leichtgängig war und auch einen leicht synthetischen Eindruck hinterließ. Präzise und direkt ist sie trotzdem, weshalb der Gesamteindruck der Lenkung positiv ist (mit leichten Abstrichen). Die Paradedisziplin des MX-5 war immer schon die Schaltung und daran hat sich auch nichts geändert, butterweich, knackig, kurze Schaltwege, so könnte man sie passend beschreiben, nichts neues also für den geneigten MX-5-Fahrer. Die Kupplung ist leichtgängig und hat einen guten Druckpunkt. Mag ja Geschmacksache sein, aber mir ist rätselhaft wie angesichts dieser Schaltung überhaupt die Frage nach einer Automatik aufkommen kann (wenn man nicht gerade ein Holzbein hat 😉 ). Das Fahrwerk stellt eine gute Mischung aus Dynamik und Komfort dar, leichte Wankbewegung um die Längsachse sind zwar vorhanden, aber wirklich stören tun sie nicht. Außerdem bieten sich auf dem Fahrwerkssektor genügend Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen, wenn man mag. In den Fahrberichten der anderen MTler liest man immer wieder, dass sich das ESP und die Traktionskontrolle angenehm zurückhält. Das kann ich nicht so unbedingt bestätigen, schon nach einem schnellen Schaltvorgang mit relativ hartem Einkuppeln grätschte mir die Traktionskontrolle dazwischen und auch bei einer etwas schärfer genommenen engen Kurve wollte er nicht so, wie ich wollte. Zugegeben, ich bin es auch einfach nicht gewohnt, dass mir die Elektronik in die Parade fährt. Beim NB habe ich ja gerade mal ein ABS, beim Caterham, naja, gar nichts. Die Reifen untermalen die zügiger genommenen Kurven mit leisem Wimmern und kündigen damit an, dass man sich so langsam dem breiten Grenzbereich annähert. Der Motor hängt gut am Gas und auch Runterschalten mit Zwischengas klappt bereits nach kurzer Eingewöhnungsphase sehr gut. Dennoch spürt man immer, dass hier ein E-Gas-System (wie überall) seinen Dienst verrichtet. In den Schaltpausen hält der Motor die Drehzahl leider etwas zu lange hoch, was bei modernen Autos auch leider normal zu sein scheint. Auch die Bremse hat mir gefallen. Sie ist gut dosierbar (nicht wie bei vielen Autos heute, bei denen ein scharfer Blick auf´s Bremspedal dazu führt, dass die Insassen anschließend an der Windschutzscheibe kleben) und bietet ein gutes Pedalgefühl. Leider ist der Warnblinker etwas übereifrig und interpretiert ein hartes Anbremsmanöver vor einer engen Kurve als Notbremsung und fängt wild zu blinken an. Da sind sie wieder, die vielen kleinen Gremlins, die selbst in den MX-5 Einzug erhalten haben. Fazit am Ende der Probefahrt: Gefällt mir, auch wenn beim Lesen fast der gegenteilige Eindruck entstehen könnte. Wo Licht ist, ist eben immer auch Schatten. PS: Die Fotos sehen ein wenig komisch aus, das liegt daran, dass ich sie einfach aus dem Video meiner Garmin Virb herausgezogen habe. |
Fri Mar 11 18:43:53 CET 2016 |
Luke-R56
Ich freu mich für dich und auf den Artikel 😉
Sat Mar 12 07:52:12 CET 2016 |
Abarth1368
Coole Sache, der MX5 gefällt mir wirklich gut. Ich freue mich schon auf den Bericht 🙂
Sat Feb 09 11:22:43 CET 2019 |
tomato
Gestern konnte ich dann endlich mal den facegelifteten ND mit der neuen 2.0ltr-Maschine mit 184 PS fahren. Nach mehrmonatigen Versuchen, bei denen ich immer vertröstet wurde (man würde sich bei mir melden, sobald das Fahrzeug verfügbar sei; ja nee, ist klar), musste ich eh gerade zu Mazda und siehe da. Da steht er, zur Probefahrt bereit.
Da ich ja seit mittlerweile drei Jahren den "alten" ND mit 160 PS fahre lag mein Hauptinteresse auf dem Motor. Die restlichen Unterschiede habe ich nicht weiter beachtet. Die Längsverstellung der Lenksäule würde ich eh nicht nutzen, das Lenkrad war ganz reingeschoben und so passt es auch und die geänderten Haltepunkte der Tür habe ich gar nicht zur Kenntnis genommen. Aufgefallen ist mir allerdings, dass das Gaspedal einen Kick-Down-Widerstand hat, was mir nicht sonderlich gefallen hat. War ja keine Automatik-Version. Meiner hat das nicht.
Der Motorklang ist, wie schon oft gelesen, ein klein wenig tiefer. Der Motor hängt sauber und direkt am Gas, dreht unverzüglich hoch und tourt beim Gaswegnehmen auch unmittelbar wieder ab. Rev-Matching und Heel and Toe sind problemlos möglich. Soweit eigentlich alles wie gehabt.
Der große Unterschied offenbart sich erst dem, der es auch wirklich wissen will. Oberhalb von 6.000 U/min, wo der alte 2.0ltr nicht mehr weiter zusetzt, powert der Neue tapfer bis zum Begrenzer, der recht sanft einsetzt, weiter durch. Das ist vor allem subjektiv ein großer Gewinn und rundet den ND - meiner Meinung nach - perfekt ab.
Es ist jetzt nicht unbedingt so, wie man es von Hondas mit VTEC kennt, bei denen der Umschaltpunkt der Nocke zum Teil deutlich spür- und hörbar ist (bzw. war). Es ist einfach sehr harmonisch und lässt dadurch auch nicht den Eindruck entstehen, als wäre man gezwungen, den obersten Drehzahlbereich permanent aufzusuchen. Im unteren und mittleren Drehzahlbereich konnte ich keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Der Motor packt auch untenrum ordentlich zu und kann tatsächlich auch schaltfaul gewegt werden.
Mir biegen sich regelmäßig die Zehennägel hoch, wenn ich höre oder lese, dass beim ND ohne Drehzahl nichts voran gehe. Ich habe immer den Eindruck, viele lesen lediglich die Papierwerte, zum Beispiel max. Drehmoment von 205 NM bei 4.000 U/min, und glauben dann, daraus eine zwingend auf hohe Drehzahlen ausgelegte Charakteristik herauslesen zu können. Dabei ignorieren sie die komplette Drehmomentkurve und übersehen auch den Zusammenhang mit der Getriebeübersetzung und dem Fahrzeuggewicht. Ob absichtlich oder aus Unwissenheit, keine Ahnung.
Tatsache aber ist, dass der 2.0ltr-Motor im MX-5 nicht zwingend auf hohe Drehzahlen angewiesen ist, um flott voranzukommen. Es macht aber Spaß und mit dem Neuen umso mehr. 🙂
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