11.01.2021 21:08
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tomato
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Kommentare (16)
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Mazda, MX-5
Da sich winter- und wetterbedingt (nasskalt, kein Schnee und viel Salz auf der Straße) autotechnisch zur Zeit nicht allzu viel tut, dachte ich mir, ich schreibe mal meine Überlegungen zum möglichst schonenden Prozess beim Öffnen und Schließen des Verdecks beim MX-5 auf. Die Idee zu diesem Beitrag kam mir beim Betrachten eines dieser Drag-Race-Videos (ab Min 13:45), bei denen Cabrios mit geschlossenem Verdeck am Start stehen und erst das Verdeck öffnen müssen, bevor sie losfahren dürfen. Der MX-5 steht nicht zu Unrecht im Ruf, das so ziemlich unkomplizierteste Verdeck des gesamten Cabrio-Marktes zu haben. Wobei es im Laufe der Jahre von Modell zu Modell immer weiter entwickelt und verbessert wurde. Spätestens mit dem Modell NC erreichte das Verdeck dann eine Perfektion, die die Sinnhaftigkeit von elektrischen vollautomatischen Cabrio-Stoffverdeckmechanismen - zumindest bei reinen Zweisitzern - ernsthaft in Frage stellt. Ganz so einfach war das anfangs natürlich nicht. Insbesondere der NA (aber auch der NB) verlangen da schon etwas mehr Aufmerksamkeit beim Verdeck. Natürlich kann man, wie in dem Video gezeigt, das Verdeck so öffnen, aber ganz besonders beim NA ist das nicht unbedingt die beste Methode, vor allem nicht in Hinsicht auf die Langlebigkeit des Verdecks. Dazu vielleicht ein paar erklärende Wort zum Verdeck in Bezug auf das jeweilige Modell. Die beiden Varianten NC RC und ND RF lasse ich hier bewusst aus. NA: NB: Serienmäßig Vinylverdeck mit beheizbarer Glasheckscheibe. Verschlüsse wie beim NA. NC: Serienmäßig Stoffverdeck mit beheizbarer Glasheckscheibe, Verschluss als Zentralverschluss in der Mitte des Windschutzscheibenrahmens. ND: siehe NC, nur dass die Feder etwas stärker zu sein scheint, es springt jedenfalls etwas höher raus, womit das Schließen noch etwas erleichtert wird. Zum Öffnen und Schließen beim NC und ND muss man eigentlich nichts weiter sagen. Da kann man nichts falsch machen. Außerdem habe ich es weiter oben bereits beschrieben. Beim NA und NB aber kann man sehr wohl ein paar "Fehler" machen. Und damit wäre ich an dem Punkt angelangt, weshalb ich überhaupt diesen Artikel erstellt habe, nämlich der Frage: "Wie öffne und schließe ich am besten (im Sinne der Langlebigkeit) das Verdeck beim MX-5 NA?" Also, angenommen ich sitze im Auto bei geschlossenem Verdeck und möchte es öffnen, dann halte ich idealerweise erstmal an. Ampel geht zwar auch, aber besser ist ein Parkplatz, bei dem ich keinen Zeitdruck habe. 1. Als erstes senke ich entweder beide Fensterscheiben etwas ab oder öffne beide Türen einen Spalt, damit das Verdeck beim Öffnen nicht durch die Dichtungen leicht festgeklemmt wird. 2. Anschließend geht mein Blick bei einem europäischen Modell MX-5 (nicht Miata) in Richtung der beiden Sonnenblenden. Diese verdecken nämlich teilweise die beiden Verdeckverschlüsse und müssen nach unten geklappt werden. Im oben verlinkten Video kann man übrigens sehen, dass das schon vorbereitet ist, damit es schneller geht.
Warum nicht beim Miata? Ganz einfach, die Miatas haben praktischerweise serienmäßig eine zweigeteilte Sonnenblende mit Scharnier in der Mitte, welche die Verschlüsse des Verdecks gar nicht erst überdecken, so dass ein Wegklappen hier nicht notwendig ist.
Schön zu erkennen sind diese Miata-Sonnenblenden hier in meinem damaligen 92´er NA, die ich damals nachgerüstet hatte. 3. Jetzt gilt es die Verdeckverschlüsse zu öffnen. Aber ACHTUNG, hier kann man schon den ersten Fehler machen. Das Öffnen des Verschluss an sich ist ganz einfach, den Knopf "Unlock" mit dem Daumen gedrückt halten und den Verschluss mit dem Rest der Hand von der in Fahrtrichtung vorderen Seite nach unten zu sich hinziehen. Dieser Vorgang gleichzeitig auf beiden Seiten ausgeführt geht einem mit ein bisschen Übung ganz locker von der Hand. 4. Daher öffnen wir jetzt den Reißverschluss und legen die Heckscheibe eben auf der Hutablage ab, damit sie keine unschönen Knicke bekommt. Um den Reißverschluss nicht unnötig zu belasten, diesen bitte immer bei entspannten Verschlüssen betätigten (gilt auch beim Schließen).
Sehr vorsichtige Zeitgenossen können jetzt noch ein Stück Stoff als Polsterung und Kratzschutz auf die Heckscheibe legen. 5. Erst jetzt folgt das eigentliche Öffnen des Verdecks indem es vorsichtig nach hinten hin geöffnet und auf der Hutablage (bzw. Heckscheibe) abgelegt wird. Damit wäre das Verdeck des NA auf die aus meiner Sicht schonendsten Art und Weise geöffnet. Beim NB kann der Punkt 4 komplett entfallen, da dieser immer eine Glasheckscheibe hat, welche sich automatisch beim Öffnen in das Verdeck legt. Das Schließen läuft nun im Prinzip mit den gleichen Schritten in umgekehrter Reihenfolge ab. Wer diese Punkte beherzigt, ist zwar nicht der Schnellste beim Öffnen und Schließen des Verdecks, hat aber gute Chancen darauf, lange was vom Verdeck und den dazugehörigen Anbauteilen zu haben. Man darf dabei natürlich nicht vergessen, dass der Verdeckmechanismus bereits über 30 Jahre alt ist und für damalige Verhältnisse war das ganze tatsächlich überaus einfach, zuverlässig und wetterfest. Wenn ich da an das Verdeck eines Caterham Seven denke. |
12.01.2021 12:35 |
Trottel2011
Du musst ja noch angeben wie das beim NE und NF ist
Das aktuelle System vom ND ist ok. Aber es gibt ein Konstruktionsfehler, wonach man das Verdeck viel zu nah an den Überrollbügeln anbrachte. Ergebnis ist, dass die Vorderkante aufreisst. Gibt da zwar Lösungsansätze aber die werden m.E. nicht im Werk implementiert. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass der Schaden dann auch überwiegend daher kommt, dass man das Dach von Innen aufmacht.
Richtig beim ND, NE und NF wäre:
1. Dach lösen
2. Dach nach hinten schieben
3. Scheibe von innen etwas nach unten drücken
alternativ, wenn man aussteigt, die Scheibe dann von außen etwas runterdrücken
4. Verdeck mit dem Arm niederdrücken bis es einrastet
alternativ, mit den flachen Händen einrasten
12.01.2021 14:23 |
tomato
Ich habe ja nun bereits den zweiten ND und bei mir ist das bislang kein Problem gewesen, es gibt keinen Kontakt vom Dach zum Bügel.
Es scheint also nicht bei jedem Modell so zu sein.
Gleichwohl hat mein erster ND auf Garantie tatsächlich auch ein neues Verdeck bekommen damals, aber das hatte einen anderen Grund.
Mit NE und NF meinst Du vermutlich die beiden Fiat-Versionen, oder?
Steht das tatsächlich auch so in der Fahrgestellnummer? War mir gar nicht so bewusst.
12.01.2021 15:50 |
Trottel2011
Es sind tatsächlich die VIN Nummern. Meiner ist sogar ein NF. Keine Ahnung welche Modelle die NE on Fiat sind. Ich glaube es sind rechtslenker.
12.01.2021 15:53 |
Luke-R56
Ich war ja immer bekennender Nach-hinten-Werfer, das Verdeck ist für mich einfach ein Verschleissteil...
12.01.2021 18:38 |
tomato
Dachte ich mir.
Ist ja auch nicht verboten.
13.01.2021 13:28 |
der_Derk
Zur Darstellung des anderen Endes der Usability-Skala könntest Du nun einmal im Selbstversuch das Ab- und Auftakeln des Planenverdecks eines Defender 90, 1986er Trooper oder Suzuki SJ darstellen. Ihr MX-5-Fahrer habt es echt einfach...
13.01.2021 15:04 |
PIPD black
Beim Jeep Wrangler mit Softtop dürfte das auch ordentlich Gefummel sein.
13.01.2021 15:55 |
tomato
Den müsste ich mir aber aus dem Gedächtnis saugen, da mein jetziger Caterham ja gar kein Verdeck mehr hat.
Ich weiß aber noch, was für eine Fummelei das immer war, weshalb ich das Verdeck auch wirklich nur als Notverdeck genutzt habe.
Mein Rekord lag bei gut drei Minuten für das Aufbauen des Verdecks, da hatte ich das aber auch geübt und es hat wirklich jeder Handgriff perfekt gesessen.
13.01.2021 15:57 |
tomato
Da gibt´s sicher noch viele weitere Beispiele wie dem Bundeswehr-Wolf, einem VW Iltis oder einem VW Kübel.
13.01.2021 17:02 |
PIPD black
Mit Sicherheit.

Schlimmer geht immer.
17.02.2021 22:25 |
tomato
Praktischerweise habe ich zum Thema Verdeck schließen und öffnen beim Caterham dieses
Videogefunden, so dass ich mir die Schreibarbeit auch gleich ganz sparen kann.
Allerdings habe ich den Aufbau in einer etwas anderen Reihenfolge gemacht, aber so geht´s auch.
17.02.2021 22:44 |
tomato
Und wenn ich schon dabei bin, noch ein weiteres - allerdings weit weniger fachmännisches - Video zum Caterham.
Wer genau aufpasst, kann allein schon an der Anzahl der Knöpfe am Scheibenrahmen die Version S3 (im Video im vorigen Beitrag) vom SV (in diesem Video) unterscheiden.
21.09.2022 17:33 |
Bernd-BB9
Hallo alle zusammen … was mache ich denn mit einer Kunststoffscheibe, wenn ein Reißverschluss vorhanden ist, aber Überrollbügel den Weg zum Ablegen der Scheibe verhindern (beim NA)? … schon mal vielen lieben Dank für eure Ideen … lg aus Kaufbeuren… Bernd
21.09.2022 17:34 |
Bernd-BB9
Hallo alle zusammen … was mache ich denn mit einer Kunststoffscheibe, wenn ein Reißverschluss vorhanden ist, aber Überrollbügel den Weg zum Ablegen der Scheibe verhindern (beim NA)? … schon mal vielen lieben Dank für eure Ideen … lg aus Kaufbeuren… Bernd
22.09.2022 20:29 |
tomato
Hallo Bernd, das kommt drauf an, was für ein Bügel das ist.
Es gibt die sogenannten Designer-Bügel - meist verchromt und im Falle eines Überschlags vollkommen nutzlos - und es gibt die richtigen Überrollbügel, welche auch bei einem Überschlag ein gewisses Sicherheitsniveau garantieren.
Einen Designerbügel würde ich unverzüglich rausschmeißen, der taugt sowieso nichts und bildet im Falle eines Überschlag im schlimmsten Fall sogar noch eine Gefahrenquelle, wenn er unglücklich umknickt.
Damit wäre das Problem mit der Heckscheibe auch gleich gelöst.
Bei einem richtigen Überrollbügel sieht die Sache natürlich anders aus. Aber wer sich sowas einbauen lässt, weiß in der Regel ganz genau, was er will.
Hast Du den Wagen denn so gekauft oder hast Du den Bügel selbst installiert bzw. installieren lassen?
Gruß
Thomas
23.09.2022 18:07 |
Bernd-BB9
Hallo Thomas … habe das Auto mit den Bügeln (übrigens Edelstahl) gekauft und ich finde die Optik auch klasse… zu dem ist davor ein Windschott verbaut. So wie ich das sehe werde ich (bzw. meine Kunstsoffscheibe ??) wohl mit dem vorsichtigen Winklappen leben müssen … danke für deine Antwort… ??
Deine Antwort auf ""Sesam öffne Dich" oder vom Öffnen und Schließen des Verdecks"