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tomato

Was ich schon immer mal erzählen wollte, oder so...

Fri May 24 00:23:38 CEST 2024    |    tomato    |    Kommentare (13)

Das Interesse an Autos erwuchs in mir schon sehr früh.

Wenn ich mich jetzt aber versuche zurückzuerinnern, welches der erste Sportwagen war, für den ich Interesse entwickelte, dann weiß ich es tatsächlich nicht mehr.

 

Als in Deutschland aufgewachsenes Kind kann es eigentlich ja nur ein Porsche 911 gewesen sein, würde ich sagen. Aber tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, mal eine Phase gehabt zu haben, in der ich wirklich für einen 11´er ernsthaft geschwärmt habe oder es als mein Traumauto bezeichnet hätte. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, jemals Poster mit 911´ern in meinem Kinderzimmer gehabt zu haben.

 

Mein erster Berührungspunkt mit einem Sportwagen war eine Probefahrt mit meinem Stiefvater mit einem Audi Quattro, also DEM Audi Quattro Anfang der 80´er. Für mich war das damals durchaus beeindruckend. Meine Eltern fuhren damals einen Audi 100 C2 mit brachialen 85PS. Da waren die 200 Turbo-PS des Quattro schon ´ne echte Hausnummer.

 

Dennoch spielten Sportwagen für mich keine große Rolle, und Supersportwagen, so es diese Kategorie damals denn überhaupt schon gegeben hatte, schon gar nicht.

 

Ich wusste zwar, dass es Ferraris oder Lamborghinis gab und auch ein 911 Turbo war mir bekannt, aber diese Autos kamen in unseren Breiten an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste praktisch nicht vor. Schon irgendein Porsche (und sei es ein 924 gewesen) war eine Sensation.

 

Dass sich das änderte, daran war auch das Fernsehen mit Serien wie Magnum, Miami Vice oder Filme wie Cannonball Run nicht ganz unschuldig.

Auch die Medienwelt veränderte sich, plötzlich gab es ab 1986 die Auto Bild, das war tatsächlich das erste Auto Magazin, welches ich damals relativ regelmäßig las. Sie war viel günstiger als die etablierten Printmedien im Automobilbereich und somit taschengeldkompatibel. ;)

 

Im Jahr 1986 kam dann der (für mich damals) Urmeter des Supersportwagens auf den Markt, der Porsche 959, den Ferrari 1987 mit dem F40 konterte.

Es brach in der Folge ein regelrechter Hype um diese beiden Fahrzeuge aus, der sicher auch nicht ganz ungerechtfertigt war, war der technische Aufwand der hüben wie drüben betrieben wurde doch immens.

 

Während Porsche (so ein bisschen typisch deutsch) den eher technokratischen Weg ging und den 959 mit technischen Innovationen wie z.B. Allradtechnik, Niveauregulierung und Registeraufladung vollstopfte ging Ferrari eher den klassischen Weg mit Technik aus dem Rennsport wie Leichtbau mit kohlefaserverstärktem Kunststoff und Aerodynamikpaket inkl. monströsem Heckspoiler.

 

Mit diesen beiden Ikonen des Sportwagenbaus war für mich die Klasse der Supersportwagen begründet.

Und damit nähere ich mich nun auch langsam dem eigentlichen Thema dieses Artikels.

Denn natürlich folgten auch andere Hersteller dem Beispiel und entwickelten Fahrzeuge, die diese Fahrzeugkategorie mit Futter versorgten.

Sei es Porsche selbst mit dem 911 GT1 oder dem famosen Carrera GT oder aber auch Ferrari mit dem F50 oder dem Enzo, aber auch andere Hersteller wie Jaguar mit dem XJ220 oder aber der Versuch die Marke Bugatti mit dem EB110 wiederzubeleben. Nicht zu vergessen natürlich der Lamborghini Diablo nebst Nachfolgern.

 

Was aber zeichnet diese damals neue Fahrzeugkategorie vor allem aus?

Eine über das bis dahin bekannte Maß an Leistung weit hinausgehende Motorisierung, ein technischer Overkill mit allem, was der Stand der Technik damals hergab bis dahin dass der Stand der Technik teilweise neu definiert wurde und Preise, die derart abgehoben waren, dass sie auch für Besserverdiener weit abseits ihrer finanziellen Reichweite lagen.

 

Während sich auch bei diesen Fahrzeugen aber ein Trend abzeichnete, der sich überall im Automobilbau durchsetzte (nämlich unaufhaltsame Größen- und Gewichtszunahme), kam 1993 ein Supersportwagen auf den Markt, der etwas anders machte, der unglaublich konsequent den Fahrer und das Fahrerlebnis in den Fokus stellte. Dass er nebenbei noch einige Rekorde aufstellte, war sozusagen nur ein Abfallprodukt.

 

Den Hersteller gab es für Straßenfahrzeuge so bislang noch gar nicht, doch jeder kannte seinen Namen: McLaren mit seinem 1. Straßensportwagen dem McLaren F1.

 

McLaren F1McLaren F1

 

Bildnachweis

 

Dieses Auto habe ich wirklich bewundert, seine konzeptionelle Reinheit in nahezu allen technischen Details ist (oder vielmehr war) bis heute einzigartig.

Und jetzt ist etwas passiert, was wirklich selten passiert.

Sein Erfinder und Vordenker, Gordon Murray, hat seine Idee vom perfekten Supersportwagen nochmal neu aufgegriffen und von Grund auf zu einem neuen Auto zusammengefügt. Dabei wurde kein Aufwand gescheut und herausgekommen ist der GMA T50, sozusagen der McLaren F1 2.0.

 

GMA T50GMA T50

 

Bildnachweis

 

Und zu diesen beiden absolut genialen Konstruktionen gibt es jetzt ein Video, welches beide Fahrzeuge gebührend würdigt und angemessen vorstellt.

Ich muss schon sagen, ein wenig Gänsehaut beim Anschauen gehabt zu haben.

 

Viel Spaß beim Anschauen.

McLaren F1 und GMA T50

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Fri May 24 10:02:13 CEST 2024    |    5sitzer

Ich kann mich gut erinnern, dass der BMW M1 bis zur Einführung des 959 als der Supersportwagen galt.

 

Der 959 revolutionierte das Segment nachhaltig bis heute. Ich kann mich noch dunkel an die Begeisterung auf der CMT in Stuttgart erinnern, nachdem Porsche den Dakkar Siegerwagen und die Fahrer dem Publikum präsentierten ;)

 

https://newsroom.porsche.com/.../...ng-messe-retro-classics-31113.html

Fri May 24 10:29:08 CEST 2024    |    tomato

Da hast Du natürlich Recht, den BMW M1 darf man nicht unterschlagen genau so wenig wie den Lamborghini Countach, die aber beide einer noch früheren Epoche, nämlich den 70´ern entstammen.

Fri May 24 14:16:36 CEST 2024    |    25plus

Wer sich jetzt nicht die Mühe macht, nach den Details des Gordon Murray Automotive T.50 zu suchen, wird einige Details übersehen, die das Auto einfach einzigartig machen. Und der würde auch noch gut in die Garage passen, ist immerhin fast 20 cm schmaler als so mancher andere aktuelle Supersportwagen.

Fri May 24 19:29:14 CEST 2024    |    tomato

Ich habe mir dann auch gedacht, dass es sich nicht lohnt, das alles hier aufzuzählen und lasse lieber das Video für sich sprechen.

Da haben sich die Jungs und Mädels von Hagerty nämlich wirklich Mühe gegeben und ein echt tolles Filmchen auf die Beine gestellt.

Fri May 24 20:02:49 CEST 2024    |    Dynamix

Bei mir war es tatsächlich der Lotus Esprit den ich so als erstes Traumauto im Kopf habe. Da bin ich aber auch durch die Amiga Ära geprägt. If you know, you know ;)

 

Das Hagerty Video steht bei mir auch noch auf der Liste. Die Videos gehören momentan mit zum besten was du an Automotive Content auf YT bekommen kannst. Besonders die Videos mit Jason Cammisa haben neben dem Unterhaltungswert ein unheimlich hohes Niveau. Auch was die Produktion angeht.

Tue May 28 13:24:04 CEST 2024    |    pico24229

McLaren F1 --> defintiv der perfekte Supersportwagen. Hohe Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit, V12 Sauger und vor allem ein geringes Gewicht!

Veyron zB ist auch ein superlativ aber im vergleich doch kalter kaffee außer was komfort und luxus angeht.

Tue May 28 21:50:11 CEST 2024    |    tomato

@Dynamix

Ja, der Lotus Esprit ist auch ein toller Sportwagen, aber ich würde ihn nicht unbedingt in die Riege der Supersportwagen einordnen.

 

Nicht ganz unschuldig am Status des Esprit war dabei auch der James Bond Film: "Der Spion, der mich liebte."

An ein Spielzeugmodell des weißen Esprit mit einigen der "Geheimfunktionen" kann ich mich noch gut erinnern. ;)

 

So richtig als Sportwagen habe ich ihn aber erst viel später wahrgenommen, vor allem die Modelle V8 und GT3 sind mir dabei noch präsent.

 

Tatsächlich echte Berührungspunkte mit einem Esprit gab es für mich allerdings nie, viel zu exotisch war das Auto und viel zu selten (praktisch nie) kam die Marke Lotus überhaupt bei uns in der Gegend vor.

Es gab auch weit und breit keinen Händler oder eine Werkstatt für Lotus.

Tue May 28 22:13:56 CEST 2024    |    tomato

@pico24229

Der Veyron ist in meinen Augen nichts anderes als eine kaufbare Machbarkeitsstudie, mit der im Wesentlichen zwei "Schallmauern" durchbrochen werden sollten, die 1.000PS- sowie die 400Km/h-Grenze.

Das ganze Auto musste sich diesen beiden Zielen unterordnen.

 

Nunja, man muss ihnen lassen, dass sie ihr Ziel erreicht haben. Ich mag ihn dennoch nicht, aber man kommt wohl nicht umhin zuzugeben, dass er sauschnell ist (zumindest geradeaus).

 

Aber er verkörpert exakt das, was der Idee des McLaren F1 und auch des GMA T50 entgegen steht.

Fri May 31 06:30:42 CEST 2024    |    25plus

In Berührung mit Supersportwagen bin ich mit 1:18 Modellen von Bburago (F40) und NFS 1/2 gekommen.

 

In NFS 1 von 1995 war/ist der Ferrari 512 TR mein Lieblingswagen. Mit ca. 4,7 Sekunden von 0-100 km/h und 16-17 Sekunden von 0-200 km/h ist der inzwischen weit von Supersportwägen entfernt. Aber das waren Anfang der 90er Jahre mit über 300 km/h Höchstgeschwindigkeit echt gute Werte. Nur der Diablo war in NFS 1 schneller (0-100 km/h, Höchstgeschwindigkeit). Wobei das Spiel aus meiner Sicht näher an einer Rennsimulation ist, als die meisten neuen Rennspiele. Untersteuern wird gnadenlos bestraft, Übersteuern bei Lastwechsel insbesondere beim 911 wird toll umgesetzt und wie geschrieben - die Fahrleistungen werden praktisch perfekt simuliert. Da kam nicht mal Gran Turismo 4 auf der Play Station 2 mit, bei dem die Fahrleistungen von schwachen Autos (z.B. Kei Cars von Daihatsu) katastrophal schlecht umgesetzt werden (merkt halt fast niemand, wer beschäftigt sich schon im Detail mit den Autos um die 50-150 PS). Aber zurück zu NFS1: Jeder Wagen hat eigene Vor- und Nachteile. Der Supra, mit 249 km/h am langsamsten und die Viper, mit 266 km/h ebenfalls nicht sehr schnell, kleben regelrecht auf dem Aspahlt und sind so auf manchen Strecken selbst Ferrari und Lamborghini überlegen.

 

NFS 2 bietet mit Autos bis zum McLaren F1 deutlich schnellere Wagen, der Simulationsaspekt ging aber fast gänzlich verloren. Und das zog sich dann mit den Ausnahmen NFS Porsche und NFS Underground 2 ziemlich durch, wobei aber z.B. auch NFS 4 auf seine Art sehr viel Spaß machte.

 

Neue Rennspiele mit aktuellen Supersportwagen, die in 2-3 Sekunden auf 100 km/h und in 10 Sekunden auf 300 km/h beschleunigen (gerne noch Konzeptautos mit mehreren 1000 PS) lassen mich dagegen völlig kalt. Da geht es nur noch um schnell geradeaus und die Kurven mit dem Gamepad mit möglichst wenig Kontakt der Streckenbegrenzung zu durchfahren. Das Gefühl für das Auto geht da doch komplett verloren. Ich fahre Rennspiele seit bald 30 Jahren ausschließlich mit Joystick und seit gut 20 Jahren mit dem Microsoft Sidewinder Force Feedback 2. Der perfekte Joystick, funktioniert aber leider fast nur mit Rennspielen bis in die 2000er Jahre, obwohl er unter Windows 10 als Standardeingabegerät erkannt wird.

 

Meine Traumautos aktuell, wenn ich viel Platz hätte:

- Chevrolet Corvette C5

- Daihatsu Copen 0,66 und 1.3

- Honda Insight 1. Generation

Wed Jun 05 14:44:33 CEST 2024    |    der_Derk

Diese Welt kenne ich auch nur aus Sicht der NFS-Reihe - und mehr wird's wohl auch nicht mehr werden.

Teil 2 war vom Fahrverhalten her absolut chaotisch, gerade wenn die Bots dabei waren - aber das hat den Spaß ausgemacht. Und es waren ein paar wirklich coole Konzeptfahrzeuge dabei.

 

Das McLaren-F1-Äquivalent bei Jaguar war aber eher der XJR 15, weniger der XJ 220?

 

Den Ansatz mit zentralem Fahrersitz und zwei weiter nach hinten versetzen Passagieren wurde unlängst übrigens wieder aufgegriffen - weder super noch sportlich, aber kaum weniger selten vom Mia Electric ;).

Fri Jun 07 09:27:48 CEST 2024    |    pico24229

Mein erstes Spiel war NFS 2 SE. -Hammer. Hot Pursuit 2 war auch ganz cool wegen der Grafik und dem M5

Fri Jun 07 23:20:20 CEST 2024    |    5sitzer

Naja, mit Pitstop als erstem Rennspiel am C64 hielt sich die Faszination noch in Grenzen.

Da bot der RC M1 mit steuerbaren Klappscheinwerfer deutlich mehr Emotionen :)

Sun Jun 09 22:18:54 CEST 2024    |    tomato

Der XJR15 war mir tatsächlich gar nicht so präsent, zumal der ja auch noch vor dem F1 erschien.

Interessant auch, dass der Designer der selbe ist, der dem McLaren F1 seine Form gegeben hat.

 

Sicher auch ein spannendes Fahrzeug.

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