17.09.2017 21:43
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ph1
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Kommentare (15)
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127, Fiat, Lack, schleifen, schweißen, Schweißgerät, Spritzspachtel
Das Frontblech hatte ich mir ja bereits organisiert. Natürlich war klar, dass ich nur kleine Teile davon brauchen würde, allerdings war es mir lieber, fertig geformte Blechteile zu verwenden als selbst aus glattem Blech anzuflicken.
Zuerst ging es daran, den Roststellen mit CSD-Reinigungsscheiben zu entlacken und zu entrosten. Zum Glück stellte sich vieles als oberflächlich heraus – nur rechts das bekannte größere Loch und links ein winziges Loch waren wirklich durch. Die von Lack und Oberflächenrost befreiten Stellen wurden noch mit „Pelox RE“-Rostumwandler behandelt. Den Rostumwandler lies ich längere Zeit mit immer wieder Neuauftrag einwirken.
Dann gut abspülen, anschleifen und die Lackierung kann beginnen – natürlich abkleben vorher nicht vergessen.
Zuerst die Rostschutzgrundierung drauf, dann Spritzspachtel, so dass ich später eine ebene Fläche schleifen kann.
Als nächstes musste der Rost großflächig raus. Dabei habe ich eine wenig sinnvolle Konstruktion entdeckt: der vordere untere Querträger, bzw. die Front ist Kastenförmig ausgeführt und hat nur Löcher nach oben und keine Ablauflöcher. Außerden habe ich noch Pappe oder Papier im Hochraum gefunden. Das hat natürlich die Korrosion gefördert.
Die Löcher müssen natürlich auch wieder zu. Dafür habe ich aus dem Frontblech die entsprechenden Abschnitte ausgeschnitten und eingefügt. Zum Teil auf Stoß und zum Teil mit Punktschweißung auf das vorhandene Blech, dass ich vorher mit der Absetzzange nach hinten abgekantet hatte. Zuvor habe ich den Hohlraum noch mit Fertan gespült, um den Rost imm Inneren zumindest etwas zu dezimieren.
Nachdem die Teile eingeschweißt waren ging es an die Kosmetik. Erst Feinspachtel, dann Schleifen, dann Sprühspachtel und immer wieder schleifen und kontrollieren bis alles glatt war.
Für die Lackierung hatte ich mir eine 2-Komponenten Sprüdose ausgesucht, die es in der Lackmischung „rosso 127“ gab. Ich wollte einfach ausprobieren, wie das Lackierergebnis aussieht. Ich finde es recht gelungen, natürlich hätte ein Profi mit Spitzpistole das besser hinbekommen. Auch mit den dazu passenden Beispritzlack konnte ich die Ränder gut ausnebeln.
Nachdem ich mit dem Lackergebnis an der Front zufrieden war, wollte ich noch schnell den restlichen Lack in der Spraydose – die hält nur 18 Stunden, weil es ein 2-Komponenten-System ist – sinnvoll verwenden.
Auf der rechten Seite hatte mal jemand im falschen Farbton nachlackiert – das hatte auch der TÜV bemängelt und deshalb das H-Gutachten nicht angeraten. Das habe ich dann noch schnell und leider nicht ganz ordentlich gemacht.
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18.09.2017 11:40 |
Käfer1500
Gut gemacht! Wie machst Du das mit dem "Beispritzlack"? Ist das eine separate verdünnte Mischung? Die Ränder gelingen mir bisher mit dem Originallack nie ....
19.09.2017 06:23 |
ph1
http://www.spraymax.com/.../
Der Beispritzlack sorgt dafür, dass man in die angrenzenden Bereiche "reinnebeln" kann und dann nicht einzelne kleine Punkte des neuen Lacks hat, sondern dieser durch den Beispritzlack verdünnt und angelöst wird, so dass ein Übergang zum alten Lack entsteht.
Wenn man genau hinschaut sieht man bei meiner Arbeit den Übergang trotzdem noch.
19.09.2017 19:23 |
Diplomat28E
Ich habe keinerlei Verständnis dafür, wie man aus einem Neuteil solche Fizzel-Bleche rausschneiden kann - und dann noch für Bereiche, wo 'keine Sonne hinscheint'.
Mag sein, dass es diese Frontbleche noch reichlich zum günstigen Preis gibt - sehr viele hier haben aber massive Probleme und / oder Kosten bei der Beschaffung solcher Teile.
Allein aus Respekt vor diesem Umstand: "Schäm dich, du Frevler".
Gruß
19.09.2017 20:07 |
ph1
Mit den Fitzelblechen hast du nicht unrecht - den Rest hebe ich auf jeden Fall auf, in der Hoffnung ihn nicht zu brauchen. Eigentlich dachte ich auch, ich müsste den kompletten unteren Teil ersetzen, der hat sich aber als besser herausgestellt als gedacht.
Leider ist meine Blechbearbeitungskunst nicht vorhanden und zentimeterdicken Spachtel wollte ich dann doch vermeiden.
* In die Ecke geh und schäm *
Bleche gibt's tatsächlich noch recht gut - und zu meiner Verteidigung, es war kein Originalblech sondern eine Nachfertigung.
20.09.2017 20:05 |
hpeterw
Der Hohlraum, der mit Fertan gespült wurde sollte noch Ablauflöcher erhalten und auch mit einem Fett ausgesprüht werden, dann ist rostseitig Ruhe. Das wäre auch für die anderen Hohlräume eine sinnvolle Erhaltungsmaßnahme.
21.09.2017 20:25 |
ph1
Eine Mike-Sanders-Behandlung für die Hohlraumkonservierung steht an. Bis dahin kommt noch Fluid-Film aus der Dose in die erreichbaren Hohlräume.
Die Abläufe (winzig) waren nur verstopft und sind jetzt wieder frei. Einen guten Platz für zusätzliche Ablauflöcher suche ich gerade noch, da ich sie nicht vor dem unteren Falz im Sichtbereich haben möchte.
21.09.2017 20:37 |
dodo32
Guter Artikel! An die Stelle auf dem Bild..., sollte man aber auch mal zeitnah rann
(1062 mal aufgerufen)
21.09.2017 20:43 |
ph1
Die Stelle hab ich auch ausgeschnitten und ein Blech eingesetzt, ich hatte nur kein Foto davon.
Die Radhäuser sind im Winter dran - Steinschlagschutz runter und schauen, wie es drunter aussieht. Hört sich aber noch alles stabil an, wenn man draufklopft. Der Motorraum hat's auch nötig - wenn auch nur oberflächlich. Vorerst kommt hier erstmal Dinitrol corroheat drauf um den Rost im Zaum zu halten.
22.09.2017 22:14 |
salieridai
Eine Frage hab ich: Warum hast du die Front nicht direkt komplett getauscht, ging es dir da um die Erhaltung des "Originalzustandes"? Weil 1 Teil lackieren + anbringen hört sich für mich leichter an als ausschneiden, entrosten, schweißen, lackieren etc.
23.09.2017 10:20 |
ph1
Genau, mir ging es darum so viel wie möglich originales Blech und originalen Lack zu erhalten. Außerdem ist es von der Karosseriesteifigkeit her einfacher kleine Teile zu ersetzen als große.
Da müsste man dann aufwendig die verbleibenden Teile aussteifen bis das neue Teil eingeschweißt ist, damit sich nichts verzieht. Damit wollte ich mich als Amateur dann doch nicht auch noch beschäftigen.
Mal abgesehen davon, dass mich das vermutlich überfordert hätte.
23.09.2017 12:39 |
salieridai
Die Stoßstange muss eingeschweißt werden? Was bin ich froh, dass ich eine Plastikstoßstange habe
Aber wenn das wirklich so ist kann ich das gut nachvollziehen, dass du nicht einfach 1:1 tauscht
23.09.2017 12:45 |
ph1
Heh
. Die Stoßstange hat ihren Namen verdient und ist aus verchromten Stahlblech (1,5mm) und wird an die Stoßstangenhalter angeschraubt. Die Stoßstange ist auf den Fotos abmontiert.
Das was du hier siehst ist der vordere Karossierieabschluss - der ist bei modernen Fahrzeugen tatsächlich eher nicht vorhanden sondern durch Kunststoffteile aka Stoßfänger ersetzt.
Am 127 gibt es nur im Innenraum Kunststoff.
(1005 mal aufgerufen)
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23.09.2017 16:53 |
salieridai
Wieder was dazugelernt
Wenn ich das richtig sehe, sind die vorderen Kotflügel und die Frontpartie alle aus einem Stück (kann auf dem Bild keinen Spalt erkennen)?
Schickes Auto! Aber ich bleib lieber bei meinen Japanern
23.09.2017 18:17 |
ph1
Ja die Kotflügel sind nicht abnehmbar.
Da kannst du dich ja mal hier auf die Suche machen, das wäre die gleiche Bauzeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Daihatsu_Fellow_Max
23.09.2017 18:32 |
salieridai
So ein alter Cuore macht schon was her, aber ich denke, dass man die Ersatzteile außerhalb von Japan überhaupt nicht kriegt
Da fahre ich lieber meinen Copen weiter, da habe ich jetzt noch "guten" Zugriff auf Ersatzteile (Verschleißteile gibts en masse) und vielleicht ist der in 20 Jahren auch ein Klassiker
Der hier wäre schon eher meine Wahl: https://de.wikipedia.org/.../Daihatsu_Compagno?...
Bemerkenswert: Benzineinspritzung hatte der schon in den 60er Jahren
Ich kann das jetzt aber sehr gut nachvollziehen, dass du nicht das ganze Teil getauscht hast, das würde ich mir auch nicht zutrauen
Deine Antwort auf "Rostlöcher und ein Schönheitsfehler"