Sat Jan 03 23:44:01 CET 2015
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Dortmunder 65
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Rovin D3 Eine kurze französische Episode Bei Oldi- Motoradfahrern bestimmt besser bekannt und doch auch auf dem Kleinstwagensegment aktiv gewesen. Am besten fang ich mal bei dem Firmengründer an. Der Krieg war vorbei und Raul sollte recht haben, die Brüder hatten ihre Designstudie bereits fertig. Der Rovin D1 wurde auf dem Pariser Salon 1946 vorgestellt. Mich erinnert der Wagen stark an den Hanomag 2/10. Eine moderne Form des Kommissbrot. Der Wagen bekam das Kürzel D2, ein besseres Chassis und einen wassergekühlten viertackt Boxermotor, dabei wuchs er in der Länge. Auf selbstgemachte Bilder und Ergänzungen würde ich mich freuen, denn es gibt auch hier wieder wenig deutsche Literatur. Ich hoffe ihr habt Spaß gehabt Euer Dorti |
Sun Jan 11 01:19:08 CET 2015 |
Dortmunder 65
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BMW 507 Der Nachkriegsversucht in der Oberklasse Fuß zu fassen.
Wir sind mal wieder kurz nach dem Krieg, BMW war schon früh wieder auf den Markt. Die Bayern wollten da weiter machen wo sie vor den Krieg waren, BMW war da schon als Hersteller von Fahrzeugen der sportlichen und gehobenen Art bekannt.
1948 präsentierte man den 501/502, nur waren diese Hochpreisige Modelle zum Scheitern verurteilt. Besonders die altbacken wirkende Karosserie (Barockengel) mochte da mitverantwortlich sein. Zusätzlich war der Markt recht klein an Personen, die sich in der Preisklasse bewegten. Zumal sich auch der starke Konkurrent Mercedes schon erfolgreich im Aufbau befand.
Heute ist der Barockengel ein gefragtes Objekt, besonders als Cabriolet.
Nun sollte der 507 BMW nach vorn bringen und auch seine Käufer in Übersee ansprechen. Und schon sind wir bei der immer wieder verschieden dargestellten Entwicklungsgeschichte. Die Protagonisten sind aber immer die Selbigen, der Vorstand, der Designer Albrecht Graf von Görtz und der Großimporteur Max Hoffmann. Wer nun wie und auf wem zuging wird immer ein wenig anders dargestellt. Einmal soll der Vorstand den Grafen engagiert haben und dieser dann seine Entwürfe mit Hoffmann abgestimmt haben und in einer weiteren Anekdote soll Hoffman den Grafen ins Spiel gebracht haben. Seltener ist die Aussage, dass der Graf Entwürfe bei BMW einreichte.
Auf jedem Fall entstand ein Formschöner Wagen der heute Begierde weckt.
Der 507 basierte auf den zuvor erwähnten 501/502 und teilte sich die Technik mit diesen
und steht auf einem verkürzten (35,5cm) Chassis. Damit war er allerdings breiter als die Sportwagen der Vorkriegszeit alla 328. Viele sind der Meinung, dass dies dem Fahrspaß entgegen wirke und der 507 ehr dem Cruisen zugetan sei. Da ich wohl nie in der Lage sein werde dies zu überprüfen, nehmen wir mal an, dass dies durchaus stimmen (Kurvenverhalten) kann.
Die Entwicklung begann schon 1954 und nachdem man sich auf das Design einigte, stellte man den Wagen 1955 auf der IAA vor. Die Fachpresse und die Öffentlichkeit waren allerdings nicht euphorisch und es dauerte bis zur IAA 1957 wo er schließlich begeisterte.
Dabei waren die Veränderungen am Auto recht bescheiden, also bleibt fest zu halten, dass es 2 Serien des 507 gibt. Die erste Serie wurde 45mal verkauft und die zweite sollte es auf 209 Einheiten gebracht haben. Die Veränderungen sind in erste Linie der Tank, der nun unterhalb des Kofferraumboden angebracht war und nicht mehr hinter den Sitzen. Damit verringerte sich die Reichweite, da das Volumen von 110 auf 65 Liter schrumpfte. Man erkennt die 2Serie an der Tankklappe hinten rechts. Weiter wurde die Armaturenkante angehoben um das Radio besser einbauen zu können.
Was war denn nun noch auffällig? Ich hatte auf die Breite hingewiesen, aber was zur damaligen Zeit einer Revolution gleich kam war die BMW Niere. Beim 507 wurde sie sehr weit in die Breite gezogen und ging fast über den gesamten Kühler. Es wird behauptet, dass interne Entwickler und Designer dies niemals gewagt hätten.
Leider blieb dem 507 der ersehnte Erfolg verwehrt, ganz im Gegenteil. Der Wagen setzte BMW weiter unter Druck, denn er setzte die finanzielle Talfahrt der Technikbrüder fort. Dies ging so weit, dass die Gewinne aus Isetta und Co. fast aufgebraucht wurden.
Da ich es ja schon in dem einem oder anderen Artikel ansprach und auch weiterführende Kommentar
sich damit befassten, werde ich darauf nicht mehr eingehen.
Aber warum floppte der 507? Es war eine Mischung aus vielen Faktoren, für die USA konzipiert bekam er für dort einen höher verdichteten Motor, lag aber unterhalb der Leistung des 300 SL von Mercedes. Hinzu kam, dass BMW mit einem Preis von 26 500 DM, etwa doppelt so hoch lag wie von Hoffman veranschlagt, zu teuer war. Nun lag man zwar Preislich zwischen Benz und Jaguar, die auch von Hoffman vertrieben wurden. Entweder nahm der Kunde gleich den stärkeren Benz oder den gleich starken Jaguar. Die Corvette von Chevrolet räuberte natürlich mittlerweile auch in diesem Segment.
Leider bedeutete dies sehr schnell das Aus für den 507, ansonsten würde es BMW wohl nicht mehr geben. Dieser Umstand macht den Wagen heute allerdings zum begehrten Sammlerstück, schlecht erhaltene (Note 4) liegen so bei 450t€ und seltene Originale können bis zu 1,5 Mille bringen. Alle weiteren schlecht bis mäßig restaurierte oder ungepflegte 507 liegen dazwischen.
Der wohl bekannteste 507 in Deutschland ist der von BMW gekaufte (2014) sein, der im Besitz von Elvis war.
BMW stellte den Wagen der Öffentlichkeit vor, der mittlerweile einen US Motor und Getriebe hatte und will diesen nun neu aufbauen. Irgendwo habe ich gelesen, dass BMW wohl auch der Motor angeboten wurde, nur sollen sie diesen nicht erworben haben.
In allen Quellen wird angegeben, dass BMW selber fünf 507 im Besitz hat. Da diese meist älter sind, wird der Elvis 507er wohl Nummer 6 sein.
Eines teilt der 507 nicht mit vielen seiner Konkurrenten, er wurde so gut wie nie verheizt oder landete im Graben. Daher beruht auch die Annahme, dass immer noch 251 existieren.
Von diesen sollen allerdings 3 mit einem Sonderaufbau versehen sein, von denen ich aber nur 2 beschrieben fand.
Eines vom Stardesigner Raymond Loewy, Lehrmeister des 507 Designers Albrecht Graf Goertz. Er entwarf eine sehr ungewöhnlich gezeichnete, moderne, zweisitzige Coupé Karosserie. Diese ließ er bei der französischen Karosseriebaufirma Pichon et Parat aus Kunststoff fertigen. Der Wagen wurde einem Museum übereignet nachdem Loewy ihn einige Jahre gefahren hatte.
Designer Giovanni Michelotti zeichnete eine kantige Roadster-Karosserie mit Hardtop und ließ den Wagen 1958 bei Vignale bauen. Einem Triumph TR 4 nicht ganz unähnlicher Prototyp wurde auf dem Autosalon in Turin 1959 erstmals gezeigt. Der Wagen blieb jedoch ein Einzelstück und hat bis heute überlebt.
Die dritte Variante wird zwar erwähnt, nur finde ich nichts darüber.
Was gibt es noch zu erwähnen außer die technischen Daten? Was sollte man wissen wenn man doch in den Genuss des Erwerbes kommen kann?
Der Rahmen ist sehr solide und meist ohne Probleme, außer ein Unfallschaden wurde nicht gut wieder beseitigt. Die Aluhaut ist recht weich und Dellen sehr zugetan und da sie auf einem Stahlgerippe ruht kann es dort zu Kontaktkorrosion kommen. Der Kofferraumboden aus Blech ist da schon anfälliger vom Zahn der Zeit befallen zu werden.
Der Motor gilt als Meisterleistung, obwohl er nicht auf Dauervollgas steht und oft wurde auch ein Lüfter nachgerüstet um Temperaturproblemen vorzubeugen. Sollten Webervergaser am Motor zu sehen sein, lässt es darauf schließen, dass einer der Vorbesitzer mehr Leistung rauskitzeln wollte.
Beliebt waren auch Kolben, die eine höhere Verdichtung zur Folge hatte.
Naja, wer das nötige Geld hat wird diese Dinge überprüfen und falls nötig korrigieren. Die Teileversorgung ist durch Nachfertigungen nicht mal schlecht. Der BMW V8 Club und die BMW Group Classic sind da sehr aktiv und behilflich.
Optional gab es die Serie 2 mit Scheibenbremsen anstatt Trommelbremsen.
Technische Daten und Produktionszeitraum: 1956 – 59 Stückzahl insgesamt: 254 (Fahrgestelle) Preis bei Produktionsstart: DM 26.500; Hardtop: DM 1.500
Motor V8 Bohrung x Hub in mm 82 x 75 Hubraum in ccm 3.168
Gemischaufbereitung 2 Zenith-Doppel-Fallstromvergaser 32 NDIX
Verdichtung 1 : 7,8 Ventile hängend, zentrale Nockenwelle Leistung in PS bei U/min 150/5.000; Motor für USA: 165/5.800
Einscheiben-Trockenkupplung, Viergang-Mittelschaltung, vollsynchronisiert
Getriebeübersetzungen 1. Gang 1 : 3,776 2. Gang 1 : 2,353 3. Gang 1 : 1,490 4. Gang 1 : 1,00 Rückwärtsgang 1 : 5,377
US-Getriebe: Getriebeübersetzungen 1. Gang 1 : 3,540 2. Gang 1 : 2,202 3. Gang 1 : 1,395 4. Gang 1 : 1,00 Rückwärtsgang 1 : 5,03
Antriebsübersetzung 1 : 3,7 (Serie) oder 1 : 3,42 oder 1 : 3,9
Lichtmaschine 200 W Batterie 12 V/56 Ah Zündkerzen Bosch W 24 RT1 oder Beru E 240/14 (mit Radio)
Vollschutz-Kastenrahmen mit Rohrquerträgern Vorderradaufhängung Einzelradaufhängung mit 2 Dreieckslenkern und Stabilisator
Hinterradaufhängung Banjo-Achse an Federhebeln und Panhard-Stab Bremse vorn hydraulische Duplex-Bremsen mit Servo Bremsdurchmesser vorn in mm 284 Bremse hinten hydraulische Simplex-Bremsen mit Servo Bremsdurchmesser hinten in mm 284 Felgen 4,5 E x 16 Bereifung 6,00 – 16
Radstand in mm 2.480 Spur vorn/hinten in mm 1.445/1.425 Länge x Breite x Höhe in mm 4.380 x 1.650 x 1.260 Leergewicht in kg 1.220 Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.500 Durchschnittsverbrauch auf 100 km 17 Liter Höchstgeschwindigkeit km/h je nach Endübersetzung 190 – 220
Neben Elvis nannten Alain Delon, Ursula Andress, Toni Sailer und John Surtees einen 507 ihr Eigen.
Das soll es mal gewesen sein zum BMW 507, ich hoffe ihr hattet Freude an den Ausführungen.
Ich freue mich über selbst gemachte Bilder und Kommentare zum 507
Über Isetta und den Barockengel habe ich ja schon geschrieben wer weiter in die Zeit eintauchen möchte.
Euer Dorti