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Badlands Blog

Reiseberichte, Reisefahrzeuge und Co.

Sun Mar 08 15:42:59 CET 2020    |    Badland    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: Alpen, Südtirol

Gerade jetzt wo Südtirol die Virus-Krise erlebt und Urlauber massenweise Stornieren, hat diese Region einen positiven Artikel verdient :)

 

Der Campingplatz

 

Ich hatte mir vorher einen Campingplatz im Passeiertal ausgeguckt. Nicht zu teuer, nicht zu groß und laut Bildern schön gelegen. Die hätten aber ruhig auf ihrer Homepage erwähnen können, dass man den Campingplatz von der Hauptverkehrsstraße als Ortsunkundiger kaum erspähen kann - ich bin 3x dran vorbei gefahren bis ich ein Hinweis entdeckt habe. Zudem lag der Platz gefühlte 50 Höhenmeter unterhalb der Strasse und hatte eine dementsprechend steile Zufahrt. Nun den der Rest entsprach bis auf meinem Stellplatz, aber der Wahrheit. Für den sportlich aktiven Urlauber, ist der Platz eigentlich ein Traum. Angeboten wurden Paragliding, Rafting-Touren auf dem Passer der direkt am Platz entlang läuft sowie eine Seilbahn auf den Hirzer wo man Wandertouren unternehmen kann. Alles lässt sich innerhalb weniger Gehminuten erreichen. Deswegen war aber nicht da, sondern ich wollte die Region mit dem Auto erkunden.

StellplatzStellplatz

Campingplatz 1Campingplatz 1

Campingplatz 2Campingplatz 2

 

Stilfser Joch - Passo dello Stelvio

 

Am nächsten Tag ging es zum Stilfser Joch. Wer gerne Pässe rauf und runter fährt, egal ob mit dem Auto oder mit dem Motorrad, sollte diesen Pass mindestens einmal gefahren sein. :cool: Mein Standort war Saltaus im Passeiertal, von da ging Südlich bis Meran aus dem Tal raus und danach nach Westen in Richtung Vinschgau auf der SS38. Vorbei an den Orten Partschins, Kastelbell, Schlanders und Spondinig, bei Spondinig bleibt man weiter auf der SS38 Richtung Stilfser Joch. Auf dem Stilfser Joch hat man dann die Wahl weiter die SS38 nach Bormio zu fahren oder den Umbrailpass zu fahren. Ich hab nur Pass gelesen, also bin dann unwissend in die Schweiz gefahren. Dort oben gab auch keinen wirklichen Grenzübergang, dass ich in der Schweiz war hab ich erst gemerkt als ich ne Tanke sah wo der Preis in CHF ausgewiesen wurde :D Kurz danach kam dann auch der Grenzübergang zurück nach Italien, die Zöllner haben mich einfach nur durch gewunken. Die haben sich wohl gedacht, dass ich vom Stilfser Joch gekommen bin - also alles Easy. Also bin ich von da aus wieder zurück zum Platz getrödelt. Wenn man sich Zeit lässt kann man daraus ne schöne Tagestour machen.

Draufsicht vom PK1Draufsicht vom PK1

StilfserjochStilfserjoch

StilfserjochStilfserjoch

 

Jaufenpass und Sella Ronda

 

Da man das Passeiertal eigentlich nur Richtung Norden oder Richtung Süden verlassen kann, fuhr ich diesmal Richtung Norden. Am Vortag erzählte mir ein Platznachbar wie sein Kollege sein Gespann auf dem Jaufenpass kaputt gefahren hat. Dieser hat wohl die Warnung nicht ernst genommen, den Pass nicht mit dem Wohnwagen zu befahren. Dabei sind ihm die Bremsen vom Auto und Wohnwagen so abgeraucht, dass ein Abtransport - auch für den Wohnwagen - auf einem Anhänger nötig wurde. Es klang also nach einer Herausforderung, da bin ich doch direkt dabei :D In St. Leonhard hat man dann die Wahl, entweder fährt man Richtung Moos das Timmelsjoch hinauf oder eben auf den Jaufenpass. Das Timmelsjoch musste noch etwas warten ;) Die Strasse auf den Pass war mal gut ausgebaut, mal etwas schmaler. Insgesamt aber sehr schön mit super Panoramen, wenn man den Pass hinter sich hat versteht man auch warum da Gespanne eigentlich nichts zu suchen haben sollten. Vom Schwierigkeitsgrad her finde ich das Stilfser Joch (für Gespanne aller Art generell gesperrt) zwar schwieriger, der Jaufenpass ist aber auch nicht Ohne. Man sollte wirklich den Materialschonenden Umweg über Bozen fahren, wenn man vom Brenner ins Passeiertal will. Anschliessend bin ich von Sterzing aus Richtung Brixen nach Waidbruck, ins Grödner Tal gefahren. Das Grödner Joch bin ich spaßeshalber sogar von beiden Seiten rauf und runter gefahren, es ergab sich einfach. :D Oben auf dem Joch findet man auch direkt eine Informationstafel zur Sella Ronda, die Tour konnte ich natürlich nicht liegen lassen ;) Die Sella Ronda ist eine Rundtour wo man im Uhrzeigersinn Grödner Joch (Nördlich), Campolongo Pass (Östlich), Pordoijoch (Südlich) und das Sellajoch (Westlich) befährt. Weil die Tour so Irrsinnig Laune gemacht hat und noch keine Lust vorhanden war wieder zum Platz zu fahren, bin ich umgedreht und hab die Tour noch einmal Gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Wenn ich die Tour jetzt nach Spassfaktor und Schönheit bewerte, würde ich persönlich den Pordoi auf Platz 1 setzen, das Sellajoch auf den 2., Grödner auf den 3. und Campolongo der eigentlich nur der Verbindung dient auf den 4. Platz setzen. Zurück ging es dann über Bozen und Meran nach Saltaus.

Bei St. LeonhardBei St. Leonhard

JaufenpassJaufenpass

JaufenpassJaufenpass

JaufenpassJaufenpass

Am SellajochAm Sellajoch

Am SellajochAm Sellajoch

PordoijochPordoijoch

PordoijochPordoijoch

CampolongoCampolongo

Groedner JochGroedner Joch

 

Gardasee

 

Nach einem Tag auf dem Platz, wo ich wegen Regen nichts gemacht habe musste ich wieder raus. Das Wetter am Gardasee lag bei 24°C und nur leicht bewölkt (Es war September), also hin da. Geplant war etwas Chillout, so bin ich gemütlich ohne Stress oder bestimmtes Ziel von Bozen aus südlich an den Gardasee. Dem Wetter war geschuldet, dass es voll, voller am Vollsten war, also fuhr ich gezwungener Maßen langsam in Kolonne die Ostseite des Sees entlang. Eigentlich wollte drum herum fahren oder zumindest mit der Fähre einmal zur anderen Seite, wie so oft wurde nix draus. Egal es hieß Chillout und nicht "Reg dich nicht wegen irgendeinem Scheiss auf den du eh nicht ändern kannst!". Ich habe einige Campingplätze am See gesichtet und bei einem habe ich wegen nem Stellplatz angefragt, eben weil das Wetter so schön blieb die nächste Tage. Habe nicht schlecht gestaunt als ich hörte, dass ein Platz auf der Bergseite bei 7 Nächten Mindestbelegung 60 Euro die Nacht kosten sollte - Gardasee halt :eek: Ich hab mir dann einfach nen Parkplatz gesucht und an so nem Touri Bistro nen Kaffee getrunken, wenigstens war ich dort direkt am Ufer. Es war schon 17 Uhr, also machte ich mich wieder auf den Heimweg und ab Trient über die Autobahn, die 4,50 Euro waren mir jetzt auch egal. Die Mautpflichtige Autobahn war wie erwartet fast leer, während die parallel laufende Staatsstrasse richtig voll war.

GardaseeGardasee

GardaseeGardasee

GardaseeGardasee

 

 

Karersee und Timmelsjoch - Planlos in Südtirol

 

Zurück in Passeier war das Wetter auch wieder Kühl und Regnerisch und einen weiteren Tag im Wohnwagen rumgammeln hatte ich keinen Nerv. Planlos bin ich erstmal Richtung Bozen auf der Suche nach Infotafeln oder anderweitiger Inspiration. Dabei habe ich die Nebenstrassen abgefahren, dass ich zumindest immer ne schöne Aussicht hatte. Der Weg führte mehr oder minder zufällig am Karersee vorbei, den ich zu Fuß trotz Regen auch umrundet hab. Das berühmte Bild mit der Latemargruppe im Hintergrund war nicht möglich weil alles Wolkenverhangen war. Ein Foto vom Grand Hotel war auch nicht drin, weil es eingerüstet war und es wie ein x-beliebiger Hotelbau ausgesehen hätte. Den Karerpass habe ich natürlich auch noch mitgenommen, der wie ausgestorben wirkte. Es war eben September und es war der Übergang vom Sommergeschäft auf die Ski-Saison erkennbar, überall wurde an den Geräten oder an den Gebäuden gewerkelt. Auf dem Rückweg fiel mir noch das Timmelsjoch ein und weil ich wie gesagt Planlos und leicht gelangweilt Unterwegs war fuhr ich da auch noch Hoch. An dem Tag gab es aber einen Motorrad Unfall auf der Jochstrasse, ein Biker hat eine Kehre nicht erwischt und sein Bike hat zum Glück ohne ihn drei Kehren übersprungen. Die Strasse war zwar nicht mehr gesperrt aber wegen der Unfallaufnahme und den Aufräumarbeiten nur mit Verkehrsregelung befahrbar. Typisches Alpenwetter herrschte an dem Tag, mal war sonnig, mal regnerisch oder Nebelig. Oben drauf stand ich dann in einer Wolke, die Sicht war praktisch Null. Rüber auf die Österreichische Seite wollte ich nicht, weil die im Gegensatz zur Südtiroler Seite Mautpflichtig war. Auf dem Besucher Parkplatz war die Sicht so eingeschränkt, dass man die Gruppe Motorradfahrer auf nem Foto nicht gesehen hat obwohl die keine 5 Meter neben mir standen. Runter ging es im Schritttempo mit Festtagsbeleuchtung inkl. Warnblinker und da hielt sich jeder dran. Am nächsten Tag wollte ich eigentlich mit der Seilbahn auf den Hirzer, aber wegen eines Defekts fuhr diese nicht - wieder doof gelaufen. Also packte ich zusammen und fuhr über den Reschenpass wieder nach Hause.

KarerseeKarersee

KarerseeKarersee

TimmelsjochTimmelsjoch

Parkplatz TimmelsjochParkplatz Timmelsjoch

TimmelsjochTimmelsjoch

ReschenpassReschenpass

 

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Fri Mar 13 17:44:07 CET 2020    |    sasisoli

Oftmals sind es gerade die kleinen Familienbetriebe, die noch ordentlich gewirtschaftet haben, und solche Phasen überstehen können, auch weil die Familie mal eine Zeitlang "gratis" mitarbeiten kann. Sofern sie sich nicht überschuldet haben, um mit mit den "Großen" mithalten zu können.

Oder die vielen, die hier "nebenher" vermieten...ich hoffe jedenfalls, daß die das gut überstehen...

Unsere Lokalbanken haben jedenfalls angekündigt, Kredite zu stunden...

 

Jedenfalls ist die Landwirtschschaft hier von den Restriktionen ausgenommen...an Äpfeln und Wein sollte also auch 2020 mal kein Mangel herrschen ;)

 

Da wird sich @motorina aber freuen ;)

Fri Mar 13 17:50:03 CET 2020    |    bronx.1965

Wird er! :D

 

@sasisoli

 

Zitat:

Oftmals sind es gerade die kleinen Familienbetriebe, die noch ordentlich gewirtschaftet haben, und solche Phasen überstehen können, auch weil die Familie mal eine Zeitlang "gratis" mitarbeiten kann. Sofern sie sich nicht überschuldet haben, um mit mit den "Großen" mithalten zu können.(...)

Stimme dir da zu. Aber man muß auch bedenken: eine derartige Lage hat es so noch nie gegeben. Ich denke, daher sind die möglichen Folgen auch viel gravierender und unberechenbarer.

Fri Mar 13 17:56:41 CET 2020    |    sasisoli

Da hast Du leider Recht!

 

Was die Italiener und Tiroler aber eint:

Beides sind Schlitzohren und lassen sich nicht unterkriegen, und wissen dann wenn es so weit ist, die Gunst der Stunde zu nutzen!;):D

Fri Mar 13 23:18:40 CET 2020    |    motorina

"Wohl dem, der nachhaltig gewirtschaftet hat, und was für schlechte Zeiten zur Seite gelegt hat, so wie es uns unsere Großeltern noch beigebracht hatten...

... Wir persönlich schaffen so 6 Monate ohne Einnahmen, ohne an die Substanz gehen zu müssen.":

Exakt, sasisoli, am Anfang einer Selbständigkeit muss jeder verdiente Kreuzer erst einmal wieder investiert werden, und dann muss ein Polster aufgebaut werden - mindestens 6 Monate sollte man in einer Krise überbrücken können.

 

"Gut sind diejenigen bestellt, welche klug gewirtschaftet haben und in der Lage waren, Rücklagen zu bilden. ":

Deine Einschränkungen bzw. Umstände sind manchmal das k.o.-Kriterium bei manchen, klar; aber vorausschauendes+kluges Wirtschaften verhindert zunächst einmal, dass man bei einem etwas stärkeren Wind nicht gleich um-/fortgeblasen wird. Entwickelt sich dann ein Sturm, dann kann dies bei fehlender Vorsorge (aus welchen Gründen auch immer:rolleyes:) zur Überschuldung führen.

 

... und ja, sasisoli, von Südtirol wird wieder was nach Franken importiert...:) ... wie schon immer.

Sun Mar 15 12:37:28 CET 2020    |    sasisoli

Allmählich wird ja wohl bei Euch auch ernst...

Sun Mar 15 14:39:54 CET 2020    |    Badland

Kann man wohl sagen, ich bin gespannt was morgen anner Arbeit auf mich zukommt. Mein Urlaub ist leider vorbei.

Deine Antwort auf "Die Alpen 2017 - Südtirol"

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