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Sat Nov 25 23:49:56 CET 2017    |    Trontir    |    Kommentare (188)    |   Stichworte: Abwrackprämie, adaptive Dämpfer, Astra, elektronische Dämpferregelung, H, IDS, Opel, Schrottplatz, Umweltprämie, Verschrottung

[bild=1] Mein erster Neuwagen. Individuell zusammengestellt und so ausgewählt, dass er genau meinen Bedürfnissen entsprach. Gehegt, gepflegt und auch getreten. Ja, manchmal. Nun steht er auf dem Schrottplatz. Der Kreis hat sich geschlossen.

Was ein Astra in diesem Audi-Blog macht und was ihr daraus mitnehmen könnt, versuche ich in diesem Artikel zusammenzufassen. Besonders für diejenigen, die dieser Tage einen Neuwagen kaufen und die Umweltprämie in Anspruch nehmen wollen, ist der Ablauf hoffentlich interessant. Alle anderen lade ich ein zu einem sentimentalen Abschied von einer Zeit, in der alles besser war. Denn das ist es in der Rückschau zum Glück ja immer! 🙂

Begonnen hat alles im November 2006. Ich war auf der Suche nach etwas, das meinen Astra-G ablösen könnte. Der stand kurz vor den 200.000 km und begann Rost anzusetzen. Da ich jeden Tag ziemlich genau 100 km Arbeitsweg zu fahren hatte und das fast ausschließlich über Autobahn, musste es ein durchzugsstarkes Auto werden, das bevorzugt Kilometer, aber mir nicht die Haare vom Kopf fressen würde. [bild=2] Geworden ist es ein Astra-H mit 1,9 CDTI (Diesel), 120 PS und 280 Nm Drehmoment. Besonderheit war das IDS+ Fahrwerk mit elektronischer Dämpfer-Regelung. Ein Traum!

2006 bot Opel dies als erster Hersteller in der Kompaktklasse an. Auf Knopfdruck veränderte sich die Gaspedal-Kennlinie für eine direktere Gasannahme sowie die Dämpferhärte. Heute nennt Audi das Magnetic Ride und Drive Select. Der Astra war allerdings im Vergleich das direktere Fahrzeug: er ließ den Fahrer nie im Ungewissen, was gerade an den Rädern passierte. Wo die Haftgrenze war und wo noch was ging. Man fuhr nicht in einer entkoppelten Blase, sondern hatte ein kommunikatives Fahrzeug, das sich sehr aktiv fahren ließ.

[bild=3] Das kann man auch unkultiviert oder vielleicht unkomfortabel nennen. Oder direkt und ungefiltert. Selbst das hohe Gewicht auf der Vorderachse (durch den Dieselmotor) konnte man sich auf der Landstraße in engen Kurven zu nutze machen: beim Einlenken kräftig angebremst, dann wurde die Hinterachse entlastet und das Fahrzeug drehte sich sanft mit dem Heck in die Kurve ein. Einfach nur riesig! Ein fahrdynamischer Traum. Ja, trotz der im heutigen Vergleich relativ geringen Leistung. 😛

Also bin ich den Astra gefahren. Meist auf der Autobahn. Manchmal auf der Landstraße. Überwiegend lange Strecken: bis er 2016 bei 200.000 km endgültig aus der Neuwagenanschluss-Garantie rausgelaufen ist. Langsam wurde es Zeit, sich nach was Neuem umzuschauen. Bei modernen Autos ist mittlerweile so viel Elektronik verbaut, dass ich Defekte bei der Elektrik, der Einspritz- und Abgasreinigungsanlage oder wie beim Astra den adaptiven Dämpfern nicht allein bezahlen will.

Klar, für den Preis eines Neuwagens kann man viel und lange reparieren. Auch auf eigene Kosten. Aber was ist mit Restwert, wenn es zu einem Unfallschaden kommt? Dann ist so ein altes Auto schnell wirtschaftlicher Totalschaden, selbst wenn man keine Schuld hatte und eigentlich der andere für den Schaden aufkommen müsste. Beim Astra betrug der Restwert zuletzt ca. 2.000 EUR. Das hatten mir zwei Händler angeboten.

Dann kam der vorletzte Sargnagel: die drohenden Fahrverbote für Euro-4-Diesel. Ich rechne damit, dass das in den nächsten Jahren umgesetzt wird. Inhaltlich ziemlicher Quatsch, aber machen kannste dagegen halt auch nicht viel. Als dann die so genannte "Umwelt"prämie ausgelobt wurde, war der Entschluss gefasst: der Diesel, der auch nach so vielen Jahren immer noch zu begeistern wusste, muss weg. Was für ein Irrsinn, ein funktionsfähiges Auto ohne Mängel zu verschrotten ...

[bild=6] Aber so erhielt der Astra einen Platz in diesem Blog und wurde zum Benchmark für den Audi. Klingt absurd? Ja, ich weiß. Manche haben da ein ausgeprägtes Markenbewusstsein. Ein Opel ist halt "nur" ein Rüsselsheimer und kann mit den wahren Premiumfahrzeugen nicht mithalten. Ich bin da eher neutral und schon sehr gespannt, ob der A3 nach 11 Jahren und über 220.000 Kilometern auch noch so frisch dasteht, wie der Astra.

Mich begeistert eine Marke nicht durch Versprechen, sondern wenn es diese einhält. Und da ist der Opel zuverlässig, fahraktiv und sogar als Neuwagen recht sparsam gewesen: es wird ja immer viel über Restwert und Wertverlust diskutiert. Bei mir waren es konkret 20.500 EUR Kaufpreis abzüglich der 5.000 EUR "Umwelt"prämie und 150 EUR Ankauf beim Schrotthändler = 15.350 EUR. Macht ca. 1.400 EUR pro Jahr. Oder ca. 7 Cent pro Kilometer. Damit war der Astra wirklich günstig.

[bild=4] Auspuff, Turbo, Einspritz- und Abgasanlage (inkl. DPF), elektronische Dämpfer - waren bis zur Verschrottung alles Erstausstattung. Auch das als fehleranfällig verteufelte 6-Gang-Getriebe und die Kupplung haben bis zum Schluss durchgehalten. Besonders überrascht war ich vom Innenraum - dem sah man die Zeit und Kilometer kaum an.

Also ab zum Schrott damit! Der Umwelt zuliebe.

Wie funktioniert das nun mit der Umweltprämie [bei Audi]?

[bild=5] Zunächst mal braucht ihr einen Diesel mit Euro 1 bis 4. Der muss mindestens 6 Monate auf euch zugelassen sein, wenn ihr den Neuen kauft. Aber jetzt noch schnell einen gebrauchten Diesel kaufen und absahnen, geht nicht. Denn der Kaufvertrag muss für die Inanspruchnahme spätestens am 31.12.2017 abgeschlossen werden. Das langt nicht mehr. 😉

Die Fristen, auch für die Verwertung des Altfahrzeugs, können je nach Hersteller übrigens variieren. Besser vorher nachfragen! Bei Audi kann die Verwertung ab Kaufvertrag erfolgen. Sie muss aber spätestens 1 Monat (30 Tage) nach Zulassung des Neufahrzeugs abgeschlossen sein!

Die Zulassung des Neuen kann bei Audi bis zum 31.12.2018 passieren. Das bietet bei den langen Lieferzeiten genügend Spielraum. (Für Gebrauchtwagen läuft die Zulassungsfrist am 31.01.2018 ab.) Für die Beantragung der Prämie benötigt ihr den Verwertungsnachweis nach §15 FZV. Den kann euch nur ein zertifizierter Entsorgungsbetrieb ausstellen.

Das ganze Prozedere war halb so schlimm:

[bild=7] Ich bin mit dem Astra zu einem lokalen Autoverwerter gefahren (Fahrrad für den Rückweg im Kofferraum 😎 ), dort wurde der 2-seitige Nachweis ausgestellt. Zusammen mit den alten Kennzeichen, dem Fahrzeugschein und einem Ausweis geht's anschließend zur Zulassungsstelle. Die entwertet die Kennzeichen und trägt die Außerbetriebsetzung im Fahrzeugschein ein.

Eine Kopie des Verwertungsnachweises (unterschrieben vom Schrottplatz, der Zulassungsstelle und euch) sowie des entwerteten Fahrzeugscheins reicht ihr dann bei eurem Audi-Händler ein. Wichtig ist die Frist nach Zulassung des neuen Autos! Die Prämie ist bei Audi je nach Modell gestaffelt. Für A1 und Q2 werden 3.000 EUR angeboten, für den A3 5.000 EUR bis hin zum Q7 e-tron, für den es 11.785 EUR sind.

e-tron und g-tron-Modelle erhalten eine höhere Prämie. Zuschussfähig sind übrigens auch S-Modelle, allerdings keine RS und kein R8.

Was bleibt?

Neben dem schnöden Prämien-Mammon die Erkenntnis, dass Neuwagenkäufer rein rechnerisch nicht immer die Dummen sein müssen: der Astra war günstig.
Außerdem die Erfahrung, dass jeder glänzende Neuwagen nach vielen Jahren recht unspektakulär auf die Schrotthalde rollen wird. Man sollte manches daher nicht so wichtig nehmen.
Und zu guter Letzt: genießt ein fahraktives Auto! Die Ära der nicht auf Effizienz getrimmten Verbrennungsmotoren und des selbstständigen Fahrens neigt sich langsam dem Ende zu.

In diesem Sinne: ade, Astra!
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Wed Nov 29 20:11:12 CET 2017    |    ToledoDriver82

Du,sag sowas nicht 😉 das Pärchen was vor ein paar Jahren von Deutschlands bester griechischen Autoverkäuferin ein Wohnmobil bekommen hat,brauchte vor nicht allzu langer Zeit was neues...kein TÜV und so 😉 die fahren jetzt einen alten Mercedes Transporter der zum Wohnmobil ausgebaut wurde mit H (weil billiger)....und wenn du den siehst,fragst du dich ob der je einen Prüfer für die Annahme gesehen hat oder jemand einfach das H erteilt hat weil er alt genug ist

Wed Nov 29 20:50:31 CET 2017    |    HerrLehmann

Zitat:

Oder mit der Bahn in die Stadt.

 

Ach ne, das machen ja nur Assis.

... das ist mal Fakt! In der Bahn sitzt doch immer der NAMO Pöbel... 😉
*DUweißtBescheid*

Wed Nov 29 20:55:35 CET 2017    |    HerrLehmann

Zitat:

In die darfst aber mit einem uralten Benziner ohne G-Kat auch nicht rein...

Uralt doch, die haben ja in der Regel ein H Kennzeichen. 🙂

Wed Nov 29 21:15:25 CET 2017    |    Bayernlover

In meinem gentrifizierten Viertel gibt's natürlich keine Dynamos

Wed Nov 29 21:25:50 CET 2017    |    MrMinuteMan

Wed Nov 29 21:26:49 CET 2017    |    niston

HAhahahaha omg LOL 😁 😁 😁

Wed Nov 29 21:34:24 CET 2017    |    MrMinuteMan

Ein Comic sagt mehr als tausend Worte 😁

Wed Nov 29 21:35:15 CET 2017    |    Trontir

@bronx.1965 "Danke auch an dich. Das du den Mut hattest, dich hier so zu exponieren und, trotz mancher Raktionen nahezu jeden Post sachlich beantwortet hast. Leider längst nicht mehr selbstverständlich. 😉 "

😁 Sehr gerne! Ich habe vor vielen Jahren bei einem früheren Arbeitgeber mal neben meinem eigentlichen Job ein großes Forum moderiert. Da ging es z. T. noch emotionaler zu als hier. Besonders wenn es die x-te Verschiebung zu einem Produkt-Launch gab oder die Software nach Veröffentlichung fehlerbehaftet war ... seitdem versuche ich Internetforen nicht mehr allzu persönlich zu nehmen. Gelingt mal besser, mal schlechter. ^^

@Goify "Hat der A3 des TE wenigstens einen Partikelfilter oder ist er ein Hybrid? Sonst ist er ja irgendwie nicht besser als der alte Astra. Klar, die Prämie gibt es nur mit Altauto, aber ändert sich wenigstens was beim Auspuff?"

Hab mal die COC-Papiere von beiden Autos rausgesucht:

ASTRA 1,9 CDTI
CO 0,264 g/km
NOx 0,189 g/km
HC+NOx 0,214 g/km
Partikel 0,001 g/km

CO2 innerorts 200 g/km (7,4 l/100 km)
CO2 außerorts 132 g/km (4,9 l/100 km)
CO2 kombiniert 157 g/km (5,8 l/100 km)

Wobei ich den offiziellen Spritverbrauch nie geschafft habe. Im Mittel lag der Verbrauch bei 6,6 bis 6,7 l Diesel /100 km.

A3 2.0 TFSI (in der COC sind die Werte in mg/km angegeben. Hab ich zum Vergleich umgerechnet.)

CO 0,2607 g/km
THC 0,0427 g/km --> wusste gar nicht, dass Benziner THC ausstoßen - alter Kiffer 😁
NOx 0,0191 g/km
Partikel 0,00042 g/km

CO2 innerorts 165 g/km (7,2 l/100 km)
CO2 außerorts 112 g/km (4,8 l/100 km)
CO2 kombiniert 132 g/km (5,7 l/100 km)

Wobei ich auch hier bislang die Normverbräuche weit überschritten habe. Im Mittel liegt der Verbrauch aktuell irgendwo bei 8,6 l/100 km.

Die Unterschiede sind nur beim Stickoxid (NOx) deutlich (Faktor 10 besser)! Beim Kohlenmonoxid (CO) nahezu gleich; bei den Partikeln stößt der Benziner ohne Filter 42 % der Menge aus, die der Diesel mit DPF ausgestoßen hat. Das ist noch mal weniger als fast nichts. 😉
Audi gibt in der COC sogar die Zahl der Partikel an: 0,21/km. Bedeutet: alle 5 km kommt hinten ein (in Zahlen: 1) Partikel raus. Beim teuflisch "dreckigen" Astra-Diesel waren es 2,5 (wenn an die Masse zugrunde legt). Wow!

Also ja, der Neue stößt trotz mehr Leistung (190 statt 120 PS) gerade bei den Stickoxiden etwa zehnmal weniger aus als der abgewrackte Diesel. Das wird jetzt wohl die Städte nicht retten, aber was tut man nicht alles. Ich kann immerhin sagen: mein Auto hat sich stets bemüht! 🙂

Beim CO2 ist der Ausstoß zwar auf dem Papier etwas geringer. Allein mir fehlt der Glaube, da die Differenz des realen Verbrauchs zum Prüfstand höher ist.

Eigentlich gibt das Thema einen eigenen Blogartikel her ... Das bietet bestimmt noch mal Diskussionsstoff! Ich schau mal, ob ich da Bilder zur Illustration finde. Danke schon mal für deine Frage, Goify!

Wed Nov 29 21:35:25 CET 2017    |    niston

Ihr verfolgt das mit? https://www.motor-talk.de/.../...et-mit-fahrverboten-t6203343.html?...

Soll ich den mal posten? 😛

Wed Nov 29 21:48:51 CET 2017    |    MrMinuteMan

Solange sowas steil geht, dürften Autoabgase das kleinere Problem sein 😁

Wed Nov 29 21:59:38 CET 2017    |    Goify

MMM, bitte lenke nicht vom Thema ab. Wenn wir über Autoabgase sprechen, sind Schiffsabgase irrelevant, auch wenn diese global gesehen schlimmer als die der Autos sein sollten.

Wed Nov 29 22:10:29 CET 2017    |    niston

Ach das ist doch eh alles nen Witz mit den Stickoxiden! Diese "epidemiologischen Studien", von denen da grossartig gesabbelt wurde, die haben, Zitat, *nur selten*, Zitat Ende, überhaupt irgend einen Effekt auf die menschliche Gesundheit nachweisen können. Aber das scheint irgendwie keinen von den Jüngern zu interessieren. Wir glauben alle ganz fest an den Grenzwert, dann wird er wahr!

Wed Nov 29 23:00:57 CET 2017    |    PIPD black

Sollen sie meinen Ränger aus den Städten aussperren, kehre ich dort eben nicht mehr ein. Weder zu Fuß, noch per Rad, Pferd, Moped, ATV, Bus, Bahn oder anderem Gelumpe.😉

Dann muss halt der Paketbote mehr schuften und -sollte es das kleine arme IzziBizzi treffen- mein Chef mir ein Homeoffice einrichten. Ich finde, das eh längst überfällig.😛😁

Wed Nov 29 23:10:25 CET 2017    |    Trackback

Kommentiert auf: Audi A3 Road Stories: gelb, gut, go!:

Nebelkerze oder Frischluft: was bringt die Umweltprämie?

[...] dran. Aber so einfach will ich es euch und mir nicht machen. Also habe ich nachgeschaut: was bringt das Verschrotten meines alten Autos? Ganz real!

Bevor wir loslegen, ein Dankeschön an Goify für seine Frage, aus der dieser Blogartikel [...]

Artikel lesen ...

Thu Nov 30 06:00:41 CET 2017    |    Poloman59

Bussgeld Umweltzone:

https://www.bussgeldkatalog.org/umweltplakette/

Zitat:
"Umweltzone verkehrswidrig befahren (ohne Umweltplakette)" = € 80.- ohne Punkt.

Das ist, wenn man dann doch mal unbedingt da rein muss und das Pech hat, erwischt zu werden, verschmerzbar.

Zum Parken fährt man ins Parkhaus und die Gefahr, erwischt zu werden, dürfte verschwindend gering sein.

Thu Nov 30 08:56:22 CET 2017    |    MrMinuteMan

Da wird nix vom Thema abgelenkt. Messstationen messen natürlich auch Schiffsabgase mit ohne diese speziell ausweisen zu können und das kann teilweise Einfluss bis nach Süddeutschland haben. Am Ende stehen also alle Räder still, obwohl der Dreck aus ganz anderen Schornsteinen kommt. Ich als Autofahrer werde also am Ende noch für den Dreck der Schiffe mit haftbar gemacht.

Thu Nov 30 09:06:30 CET 2017    |    Goify

MMM, es geht aber um deinen Dreck aus deinem Auspuff und nicht um den der Schiffe oder von Heizungen. Es hilft niemanden, wenn mit dem Finger auf andere gezeigt wird.

Thu Nov 30 09:11:27 CET 2017    |    MrMinuteMan

Das ist ungefähr so sinnig, wie mir den Alkohol zu verbieten weil Harald Juhnke Alkoholiker war. Es bringt, gerade in Hamburg, keiner Sau irgendwas ein paar Diesel still zu legen, während 2 KM Luftlinie weiter ein Containerschiff den Motor anwirft. Da kann man den Autoverkehr in ganz Hamburg stilllegen und hat noch immer keine Alpenluft. Und je nach Wind- und Schiffslage auch in Kiel, Lübeck und anderen Städten.

Deswegen gibt es hier oben auch noch keine Umweltzonen. Es ist einfach Schwachsinn bei den ganzen großen Pötten hier oben.

Thu Nov 30 09:27:49 CET 2017    |    Bayernlover

Da gebe ich MMM sogar recht, erst wenn der letzte Diesel aus den Städten verbannt wurde und die Umweltzone ganz Deutschland umfasst...

...werden sie merken, dass der Großteil des Feinstaubs aus Öfen, Fabriken, Schiffen und vom Reifenabrieb kommt 😁

Thu Nov 30 09:34:54 CET 2017    |    Dynamix

Klingt fast nach einem Indianersprichwort😁

Thu Nov 30 10:04:49 CET 2017    |    MrMinuteMan

Hab gerade mal aus Langeweile Wikipedia amgeworfen. Das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 5“ hat 61.455 PS, die Queen Elizabeth rund 87.000 PS und die AIDAprima 38.000 PS bzw 58.736 PS Generatorleistung. Und das sind nur drei Dickschiffe. Was es da also exakt bringen soll, meine 130 Diesel-PS aufwendig und teuer gegen Euro 6 zu tauschen, muss mir einer erklären.

Funfact am Rand: In die kleinste Schiffs-PS Zahl hier (38.000), passt mein Auto stumpf gesehen 292 mal. In die Generatorleistung von 58.736 PS sogar 451 mal. Das sind eine Menge Autos und dabei haben die wenigstens noch eine aufwendige Filtertechnik im Vergleich zu den Schiffen. Und meiner verbrennt zu dem nur normalen Diesel und kein Schweröl.

Thu Nov 30 11:04:36 CET 2017    |    bronx.1965

Zitat:

(...) es geht aber um deinen Dreck aus deinem Auspuff und nicht um den der Schiffe oder von Heizungen. Es hilft niemanden, wenn mit dem Finger auf andere gezeigt wird.

Stimme im Prinzip zu. Nur, können wir uns darauf einigen, das es ebenso wenig bringt wenn alle mit dem Finger stets auf eines zeigen? Engt die Sicht ein und man verliert u.U. den Blick für Zusammenhänge. 😉

Thu Nov 30 11:51:50 CET 2017    |    Goify

Das ist richtig und sehe ich auch so. Nur wenn ich über die Umweltprämie und Fahrverbote spreche, hilft es nicht sonderlich weiter, wenn die Flugzeuge genannt werden, auch wenn das Auto nur ein kleiner Teil des Problems ist. Jeder sollte dazu beitragen, die Luftbelastung zu verringern.

Thu Nov 30 11:54:22 CET 2017    |    MrMinuteMan

Und was Bronx sagt, das ist eben genau das worauf es ankommt.. Feinstaub und anderer Dreck kommt aus diversen Quellen. Sogar E-Züge reiben mit ihrem Stromabnehmer etwas am Kabel und erzeugen Feinstaub, ebenso die Reifen von Elektroautos, Holz- und Kohleöfen, die Industrie allgemein, Dieselzüge, jede Form von Schiffsverkehr mit Motor und eben Autos.

Wie man bei der Liste jetzt darauf kommt, dass das einschießen auf den Autoverkehr als einziges Problemkind jetzt die Lösung sein soll ist fraglich. Zumal auch im gleichen Zusammenhang aber noch nie offen über eine verbesserte Verkwhrslenkung in Form weniger Baustellen oder grüner Wellen gesprochen wurde. Jeder „Vorschlag“ seitens der Ökotempler oder des Staates zielte bisher darauf, Auto fahren teurer, ineffizienter und stressiger zu machen respektive platt zu verbieten.

Das ganze mutet irgendwie wie Chirurgie im Mittelalter an. Statt gezielten Eingriffen auf einem kleinen Gebiet mit maximaller Wirkung und minimalem Schaden, wird gleich das ganze Bein amputiert und man will sich auch noch als Meisterchirurg gefeiert sehen.

Sat Dec 02 11:53:34 CET 2017    |    Dynamix

@ToledoDriver82

Hab jetzt noch einmal in die Papiere geschaut. Da steht gar nichts von Euro 2 sondern nur Schadstoffarm D3

Sat Dec 02 12:23:42 CET 2017    |    notting

@Dynamix:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm#Europ.C3.A4ische_Union

Zitat:

Neben den europäischen Normen gibt es für PKW noch die D-Normen, die ausschließlich in Deutschland existieren und eine nationale Vorablösung darstellten. Die Grenzwerte von D3 und Euro 3 bzw. D4 und Euro 4 sind in etwa vergleichbar (siehe Tabellen). Allerdings erfolgte die Abgasmessung bei D3 noch nach einem 40-Sekunden-Vorlauf. Bei der Neuzulassung wurde D3 und D4 ab 2001 durch Euro 3 und ab 2005 durch Euro 4 abgelöst.

Die Tabelle ist unter dem Link etwas nach dem zitierten Text.

Meine Eltern haben ein paar Jahre 0EUR Kfz-Steuer gehabt weil 2001 super-super Euro4-Norm (Benziner).

notting

Sat Dec 02 12:49:00 CET 2017    |    ToledoDriver82

@Dynamix D3 1.6er kostet 106 oder 108 Euro im Jahr, Euro2 2l kostet 147€...kannste dir nun ausrechnen

Sat Dec 02 12:49:11 CET 2017    |    Dynamix

Ich kenne den Unterschied in der Theorie, ich bin mir nur gerade nicht sicher wie sich das in der Praxis gestaltet. Laut der Tabelle auf Wiki übertrifft die D3 die Euro 3 sogar in den meisten Punkten. Trotzdem zahle ich den gleichen Steuersatz wie bei Euro 2. Gut, geschenkt aber was würde das in dem Falle bedeuten das man die Blaue Plakette tatsächlich so einführt wie von der DUH gefordert?

Sat Dec 02 13:28:37 CET 2017    |    notting

@Dynamix: Meine Eltern haben vor vielen Jahren mal den R11 (Bj. 1988) mit einer Bescheinigung von Renault umschlüsseln lassen. Grund war, dass dadurch die Kfz-Steuer deutl. günstiger wurde (weil wohl das Ding eine bessere Abgasnorm erfüllte, aber nicht entspr. homologiert wurde).
Keine Ahnung wie's bei dir ist.

notting

Sat Dec 02 13:32:41 CET 2017    |    Dynamix

Das Problem gibts bei Amerikanern aus den 90ern öfters. Es gab von GM mal ne Bescheinigung für den LT1 Motor das er ab Werk die Euro 2 übertrifft. Da gab es wohl mal bei Opel jemanden der nur für diese Bescheinigungen zuständig war. Weiß nicht ob es den heute noch gibt, aber es gibt heute immer noch genug Leute die trotz Vorlage mehrerer Fahrzeugscheine anderer Autos Probleme haben die Euro 2 zu bekommen.

Deine Antwort auf "Endstation Schrottplatz: wo Träume enden & die Umweltprämie beginnt"