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Sat Nov 25 23:49:56 CET 2017    |    Trontir    |    Kommentare (188)    |   Stichworte: Abwrackprämie, adaptive Dämpfer, Astra, elektronische Dämpferregelung, H, IDS, Opel, Schrottplatz, Umweltprämie, Verschrottung

Mein erster Neuwagen. Individuell zusammengestellt und so ausgewählt, dass er genau meinen Bedürfnissen entsprach. Gehegt, gepflegt und auch getreten. Ja, manchmal. Nun steht er auf dem Schrottplatz. Der Kreis hat sich geschlossen.

 

Was ein Astra in diesem Audi-Blog macht und was ihr daraus mitnehmen könnt, versuche ich in diesem Artikel zusammenzufassen. Besonders für diejenigen, die dieser Tage einen Neuwagen kaufen und die Umweltprämie in Anspruch nehmen wollen, ist der Ablauf hoffentlich interessant. Alle anderen lade ich ein zu einem sentimentalen Abschied von einer Zeit, in der alles besser war. Denn das ist es in der Rückschau zum Glück ja immer! :)

 

Begonnen hat alles im November 2006. Ich war auf der Suche nach etwas, das meinen Astra-G ablösen könnte. Der stand kurz vor den 200.000 km und begann Rost anzusetzen. Da ich jeden Tag ziemlich genau 100 km Arbeitsweg zu fahren hatte und das fast ausschließlich über Autobahn, musste es ein durchzugsstarkes Auto werden, das bevorzugt Kilometer, aber mir nicht die Haare vom Kopf fressen würde. Geworden ist es ein Astra-H mit 1,9 CDTI (Diesel), 120 PS und 280 Nm Drehmoment. Besonderheit war das IDS+ Fahrwerk mit elektronischer Dämpfer-Regelung. Ein Traum!

 

2006 bot Opel dies als erster Hersteller in der Kompaktklasse an. Auf Knopfdruck veränderte sich die Gaspedal-Kennlinie für eine direktere Gasannahme sowie die Dämpferhärte. Heute nennt Audi das Magnetic Ride und Drive Select. Der Astra war allerdings im Vergleich das direktere Fahrzeug: er ließ den Fahrer nie im Ungewissen, was gerade an den Rädern passierte. Wo die Haftgrenze war und wo noch was ging. Man fuhr nicht in einer entkoppelten Blase, sondern hatte ein kommunikatives Fahrzeug, das sich sehr aktiv fahren ließ.

 

Das kann man auch unkultiviert oder vielleicht unkomfortabel nennen. Oder direkt und ungefiltert. Selbst das hohe Gewicht auf der Vorderachse (durch den Dieselmotor) konnte man sich auf der Landstraße in engen Kurven zu nutze machen: beim Einlenken kräftig angebremst, dann wurde die Hinterachse entlastet und das Fahrzeug drehte sich sanft mit dem Heck in die Kurve ein. Einfach nur riesig! Ein fahrdynamischer Traum. Ja, trotz der im heutigen Vergleich relativ geringen Leistung. :p

 

Also bin ich den Astra gefahren. Meist auf der Autobahn. Manchmal auf der Landstraße. Überwiegend lange Strecken: bis er 2016 bei 200.000 km endgültig aus der Neuwagenanschluss-Garantie rausgelaufen ist. Langsam wurde es Zeit, sich nach was Neuem umzuschauen. Bei modernen Autos ist mittlerweile so viel Elektronik verbaut, dass ich Defekte bei der Elektrik, der Einspritz- und Abgasreinigungsanlage oder wie beim Astra den adaptiven Dämpfern nicht allein bezahlen will.

 

Klar, für den Preis eines Neuwagens kann man viel und lange reparieren. Auch auf eigene Kosten. Aber was ist mit Restwert, wenn es zu einem Unfallschaden kommt? Dann ist so ein altes Auto schnell wirtschaftlicher Totalschaden, selbst wenn man keine Schuld hatte und eigentlich der andere für den Schaden aufkommen müsste. Beim Astra betrug der Restwert zuletzt ca. 2.000 EUR. Das hatten mir zwei Händler angeboten.

 

Dann kam der vorletzte Sargnagel: die drohenden Fahrverbote für Euro-4-Diesel. Ich rechne damit, dass das in den nächsten Jahren umgesetzt wird. Inhaltlich ziemlicher Quatsch, aber machen kannste dagegen halt auch nicht viel. Als dann die so genannte "Umwelt"prämie ausgelobt wurde, war der Entschluss gefasst: der Diesel, der auch nach so vielen Jahren immer noch zu begeistern wusste, muss weg. Was für ein Irrsinn, ein funktionsfähiges Auto ohne Mängel zu verschrotten ...

 

Aber so erhielt der Astra einen Platz in diesem Blog und wurde zum Benchmark für den Audi. Klingt absurd? Ja, ich weiß. Manche haben da ein ausgeprägtes Markenbewusstsein. Ein Opel ist halt "nur" ein Rüsselsheimer und kann mit den wahren Premiumfahrzeugen nicht mithalten. Ich bin da eher neutral und schon sehr gespannt, ob der A3 nach 11 Jahren und über 220.000 Kilometern auch noch so frisch dasteht, wie der Astra.

 

Mich begeistert eine Marke nicht durch Versprechen, sondern wenn es diese einhält. Und da ist der Opel zuverlässig, fahraktiv und sogar als Neuwagen recht sparsam gewesen: es wird ja immer viel über Restwert und Wertverlust diskutiert. Bei mir waren es konkret 20.500 EUR Kaufpreis abzüglich der 5.000 EUR "Umwelt"prämie und 150 EUR Ankauf beim Schrotthändler = 15.350 EUR. Macht ca. 1.400 EUR pro Jahr. Oder ca. 7 Cent pro Kilometer. Damit war der Astra wirklich günstig.

 

Auspuff, Turbo, Einspritz- und Abgasanlage (inkl. DPF), elektronische Dämpfer - waren bis zur Verschrottung alles Erstausstattung. Auch das als fehleranfällig verteufelte 6-Gang-Getriebe und die Kupplung haben bis zum Schluss durchgehalten. Besonders überrascht war ich vom Innenraum - dem sah man die Zeit und Kilometer kaum an.

 

Also ab zum Schrott damit! Der Umwelt zuliebe.

 

Wie funktioniert das nun mit der Umweltprämie [bei Audi]?

 

Zunächst mal braucht ihr einen Diesel mit Euro 1 bis 4. Der muss mindestens 6 Monate auf euch zugelassen sein, wenn ihr den Neuen kauft. Aber jetzt noch schnell einen gebrauchten Diesel kaufen und absahnen, geht nicht. Denn der Kaufvertrag muss für die Inanspruchnahme spätestens am 31.12.2017 abgeschlossen werden. Das langt nicht mehr. ;)

 

Die Fristen, auch für die Verwertung des Altfahrzeugs, können je nach Hersteller übrigens variieren. Besser vorher nachfragen! Bei Audi kann die Verwertung ab Kaufvertrag erfolgen. Sie muss aber spätestens 1 Monat (30 Tage) nach Zulassung des Neufahrzeugs abgeschlossen sein!

 

Die Zulassung des Neuen kann bei Audi bis zum 31.12.2018 passieren. Das bietet bei den langen Lieferzeiten genügend Spielraum. (Für Gebrauchtwagen läuft die Zulassungsfrist am 31.01.2018 ab.) Für die Beantragung der Prämie benötigt ihr den Verwertungsnachweis nach §15 FZV. Den kann euch nur ein zertifizierter Entsorgungsbetrieb ausstellen.

 

Das ganze Prozedere war halb so schlimm:

 

Ich bin mit dem Astra zu einem lokalen Autoverwerter gefahren (Fahrrad für den Rückweg im Kofferraum :cool: ), dort wurde der 2-seitige Nachweis ausgestellt. Zusammen mit den alten Kennzeichen, dem Fahrzeugschein und einem Ausweis geht's anschließend zur Zulassungsstelle. Die entwertet die Kennzeichen und trägt die Außerbetriebsetzung im Fahrzeugschein ein.

 

Eine Kopie des Verwertungsnachweises (unterschrieben vom Schrottplatz, der Zulassungsstelle und euch) sowie des entwerteten Fahrzeugscheins reicht ihr dann bei eurem Audi-Händler ein. Wichtig ist die Frist nach Zulassung des neuen Autos! Die Prämie ist bei Audi je nach Modell gestaffelt. Für A1 und Q2 werden 3.000 EUR angeboten, für den A3 5.000 EUR bis hin zum Q7 e-tron, für den es 11.785 EUR sind.

 

e-tron und g-tron-Modelle erhalten eine höhere Prämie. Zuschussfähig sind übrigens auch S-Modelle, allerdings keine RS und kein R8.

 

Was bleibt?

 

Neben dem schnöden Prämien-Mammon die Erkenntnis, dass Neuwagenkäufer rein rechnerisch nicht immer die Dummen sein müssen: der Astra war günstig.

Außerdem die Erfahrung, dass jeder glänzende Neuwagen nach vielen Jahren recht unspektakulär auf die Schrotthalde rollen wird. Man sollte manches daher nicht so wichtig nehmen.

Und zu guter Letzt: genießt ein fahraktives Auto! Die Ära der nicht auf Effizienz getrimmten Verbrennungsmotoren und des selbstständigen Fahrens neigt sich langsam dem Ende zu.

 

In diesem Sinne: ade, Astra!

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Tue Nov 28 09:35:17 CET 2017    |    Turboschlumpf6

Ich bin auch dagegen, funktionierende Dinge zu verschrotten. Bei 3000 Euro Vorteil, würde mir die Entscheidung aber auch schwer fallen. Wahrscheinlich hätte ich dann wie Trontir entschieden.

Tue Nov 28 18:32:37 CET 2017    |    Goify

Das ist auch keine Sache der Politik, sondern von den Autoherstellern selbst, die auf die Idee kamen, ihren Absatz anzukurbeln und ihr Image zu verbessern, indem sie eine Art Abwrackprämie ins Leben rufen. Beifall geklatscht hat da niemand und jeder halbwegs gescheite Mensch hat diese Masche durchschaut. Trotzdem halte ich es für legitim, diese Angebote zu nutzen, wenn sie denn wirklich eine nennenswerte Ersparnis bringen.

 

Gibt ja sogar Leute, die die Lockvogelangebote im Aldi wahrnehmen, auch wenn diese unlauter sind. Kann dem Konsumenten ja egal sein. Hat man allerdings ein gesteigertes Umweltbewusstsein (mit Umwelt meine ich nicht nur die Natur), kann man darüber nachdenken, ob der eigene Konsum nur dem eigenen Vorteil dienen oder auch eine lenkende Wirkung haben soll.

Tue Nov 28 21:23:58 CET 2017    |    HelldriverNRW

Zu letzterem dürften einem Grossteil der Bevölkerung selbst bei "Interesse" einfach die finanziellen Mittel fehlen, um das konsequent und nicht nur minimalselektiv im Alltag umzusetzen - wie heisst es in einem Song "...mit 390 Euro Hartz kommt man nicht weit im Biomarkt" .

 

Zwar im Kontext des Songs auf eine andere Art ironisch gemeint, trifft es aber tendenziell für viele.

 

Wird aber fast zu philosophisch für ein Autoforum :D.

Tue Nov 28 23:08:41 CET 2017    |    Trontir

Ich finde die Diskussion rund um die Frage gut, ob es richtig ist, dass wir Rahmenbedingungen akzeptieren, die ein Verschrotten von funktionierenden Fahrzeugen nach sich ziehen oder nicht. Hätte nicht gedacht, dass der Artikel so viel Reaktionen hervorruft. :) Im Grunde sind wir uns einig, dass es falsch ist, so zu handeln. Und trotzdem war es (in meinem Fall) ökonomisch sinnvoll, genau das zu machen. Das ist ja das absurde an der Sache.

 

Wer dafür votiert, dass der Astra doch an Privat hätte verkauft werden sollen, um dem Gebrauchtwagenmarkt erhalten zu bleiben, der sollte so ehrlich sein und sich fragen, ob er für das Auto mehr als 5.000 EUR geboten hätte. Ich habe niemanden gefunden. ;)

 

Und zu den Rahmenbedingungen zählt ja auch nicht nur die Prämie, sondern ebenfalls die angekündigten Fahrverbote. Aus meiner Sicht bekomme ich also für mein altes Auto das Doppelte angeboten, als was ich auf dem freien Markt regulär vielleicht noch bekommen hätte UND entgehe der möglichen Nutzungseinschränkung in der Zukunft. Von den schwierig zu vergleichenden Kosten für einen Neuwagen gegen mögliche Reparaturen für den alten mal abgesehen.

 

Wobei ich das nicht schön rechnen will: das neue Auto ist allein durch den großen Benziner sicher die teurere Variante als der Diesel. Da spielte bei mir auch der Wunsch nach einem leistungsstärkeren Fahrzeug eine Rolle. Nur: ohne "Push-" und "Pull-"Faktoren (Fahrverbot und Prämie), hätte ich den Astra entweder weitergefahren oder gebraucht verkauft, also nicht verschrottet. Und jetzt kommt das Widersprüchliche, das die Diskussion hier aus meiner Sicht so befeuert: kann man das Verschrotten eines funktionierenden Fahrzeugs ablehnen und trotzdem genauso handeln? Aus meiner Sicht (und einiger hier): ja. Und ich finde das genauso pervers, wie viele andere hier. Aber rational betrachtet war es (für mich) sinnvoll so zu entscheiden. Spannender Widerspruch ... :D

 

@BenutznameSchonVergeben "Ich hab mir vor kurzem nen 2006er Opel gekauft, genauso schwarz wie der Astra der verwertet wird. Verteufle ich jetzt Trontir? Nö, ich finde seine Entscheidung nachvollziehbar und wünsch ihm viel Spaß mit dem A3! "

 

Ich wünsch dir eine allzeit knitterfreie Fahrt und vor allem eine tolle Zeit mit deinem Neuen! Mit den Autos der Marke verbinde ich viele gute Erinnerungen. Danke auch für die guten Wünsche!

Wed Nov 29 06:27:58 CET 2017    |    Goify

Und was tust du, wenn dein Benziner in zwei Jahren die Innenstädte nicht mehr befahren darf, weil er keinen Partikelfilter hat?

Wed Nov 29 06:32:43 CET 2017    |    ToledoDriver82

Na den verschrotten...wenn die Prämie hoch genug ist...und was neues kaufen ;)

Wed Nov 29 06:45:10 CET 2017    |    Poloman59

Zitat:

"Und was tust du, wenn dein Benziner in zwei Jahren die Innenstädte nicht mehr befahren darf, weil er keinen Partikelfilter hat?"

 

Alternative Einkaufsmöglichkeiten außerhalb der Stadt suchen.

 

@MrMinuteMan und @garrettv8 haben dazu schon die passenden Worte gefunden.

Wed Nov 29 07:24:55 CET 2017    |    Bayernlover

Oder mit der Bahn in die Stadt.

 

Ach ne, das machen ja nur Assis.

Wed Nov 29 07:51:13 CET 2017    |    Trontir

@Goify Das wird vielleicht mal so kommen. Aber sicher nicht innerhalb von zwei Jahren. Aktuell konzentriert sich die Diskussion auf die Verteufelung der Diesel ohne AdBlue. Sollte es wirklich zu Fahrverboten für sie kommen, werden die Folgen für die Betroffenen und z. t. die Städte so einschneidend sein, dass die Ausdehnung der Verbote auf Benziner eine noch größere Hürde überwinden müsste. Ich rechne nicht so bald damit.

Und falls doch: dann werde ich die Städte so gut es geht meiden. Ich bin nicht so reich, mir bei jedem drohenden Fahrverbot ein neues Auto kaufen zu können. ;)

Wed Nov 29 08:38:50 CET 2017    |    bronx.1965

Zitat:

Ich finde die Diskussion rund um die Frage gut, ob es richtig ist, dass wir Rahmenbedingungen akzeptieren, die ein Verschrotten von funktionierenden Fahrzeugen nach sich ziehen oder nicht. Hätte nicht gedacht, dass der Artikel so viel Reaktionen hervorruft. :) Im Grunde sind wir uns einig, dass es falsch ist, so zu handeln. Und trotzdem war es (in meinem Fall) ökonomisch sinnvoll, genau das zu machen. Das ist ja das absurde an der Sache.(...)

Mir hat der Beitrag gefallen. Auch wenn ich es anders sehe, toleriere ich doch die Beweggründe eines Jeden.

Ich bin gespannt, wo die momentane Reise hingehen wird. Ob die derzeit praktizierte Art der Steuerung und Lenkung Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Viel zu durchsichtig ist mir die Art der Gewinn-Maximierung durch künstlich gesteuerten Konsum. Der Umweltgedanke erscheint bestenfalls als Feigenblatt.

 

@Trontir: Danke auch an dich. Das du den Mut hattest, dich hier so zu exponieren und, trotz mancher Raktionen nahezu jeden Post sachlich beantwortet hast. Leider längst nicht mehr selbstverständlich. ;)

Wed Nov 29 12:20:13 CET 2017    |    Goify

@Trontir: Ich bin auch nicht so reich, mir ständig ein neues Auto zu kaufen. Daher habe ich einen alten Saugbenziner mit Euro 3.

Da gibt es weder Feinstaubprobleme noch zu viel Stickoxid.

Wed Nov 29 12:44:11 CET 2017    |    PIPD black

Ich finde es irgendwie süß, wie man immer meinen kann, dass man mit diesen alten Kisten noch in die Sperrgebiete dürfe. Natürlich mag es vom technischen her so dein, dass sie rein könnten, praktisch wird man es aber an aktuellen Schadstoffnormen festmachen. Immerhin sind die Fahrverbote ja auch Wirtschaftsförderung.;)

Wed Nov 29 12:48:32 CET 2017    |    Dynamix

Kauft euch alle Benziner mit MPI, Problem gelöst ;)

Wed Nov 29 13:02:48 CET 2017    |    ToledoDriver82

Ich bin ja ganz froh das ich im Moment mit den Umweltzonen nix am Hut habe und nur beruflich in diese muss. So lange dem so ist,las ich mich davon nicht beirren.

Wed Nov 29 13:54:19 CET 2017    |    Goify

Mit dem alten G-Kat-Benziner darf man sogar in grüne Umweltzonen, wo manche 6 Jahre alten Diesel nicht rein dürfen. Und mit der blauen Zone wird es ähnlich werden.

Wed Nov 29 13:57:33 CET 2017    |    Druckluftschrauber52473

Ausschlaggebend war ja die Prämie, die Umweltzonenthematik zählt wohl bei den meisten weniger (auch wenn viele das hysterisch und linientreu bewerten).

Für das Geld, was es kostet, in der Umweltzone erwischt zu werden (ca. 120 €) kann man lieber mehrmals mit der alten Kiste ins Sperrgebiet, statt vorauseilend einen neuen Wagen zu holen.

Wed Nov 29 14:01:32 CET 2017    |    Dynamix

Wobei ich das wieder als Schwachsinn empfinde. Da sollen ja dann auch Euro 2 Benziner ausgeschlossen werden die ja in Sachen Feinstaub und Stickoxid unproblematisch sind.

Wed Nov 29 14:14:53 CET 2017    |    the_WarLord

@Goify

 

Zitat:

Mit dem alten G-Kat-Benziner darf man sogar in grüne Umweltzonen, wo manche 6 Jahre alten Diesel nicht rein dürfen. Und mit der blauen Zone wird es ähnlich werden.

Jup. In die darfst aber mit einem uralten Benziner ohne G-Kat auch nicht rein...

Wed Nov 29 15:19:57 CET 2017    |    HalbesHaehnchen

Zitat:

Es geht einzig und allein darum, dass gute Fahrzeuge sinnlos vernichtet werden, statt sie "im Markt" zu lassen.

Viele Leute suchen solche günstigen und noch guten Fahrzeuge.

Die bleiben doch am Markt. Zwar nicht als ganzes, aber in Teilen.

...und gerade Leute wie MrMinuteMan freuen sich dann, dass sie Gebrauchtteile für ihre Autos beim Verwerter bekommen. Egal ob online bestellt oder vor Ort abgeholt.

Wed Nov 29 17:55:06 CET 2017    |    Goify

Welche Teile bleiben denn davon am Markt? Scheinwerfer, ein paar Kleinteile, Räder und mit Glück noch der Motor samt Getriebe. Der Rest wandert in den Schredder.

Wed Nov 29 18:05:06 CET 2017    |    HalbesHaehnchen

..Karosserieteile, die Innenausstattung, wenn sie nicht durchgefurzt oder absolut 0815 ist, Fensterheber, Scheibenwischer, Klima,...

Je nachdem was benötigt wird und wie viele Astra H Teile der Verwerter schon da hat.

Wed Nov 29 18:25:02 CET 2017    |    Dynamix

Je nach Schrotthändler stellen die sich das erst einmal ein paar Jährchen auf den Hof. Da wird gewartet bis die Kiste von den Selbstschraubern filettiert wird bevor man dann den Rest in die Presse schickt. Gerade Innenraumteile sind immer sehr beliebt da sowas gerne bei den Herstellern als erstes aus dem Ersatzteilprogramm fliegt sobald eine Baureihe einmal eingestellt ist.

 

Jeder Youngtimer Fan kann ein Lied davon singen. Für meinen Caprice gibts keine Neuware mehr und auch bei vielen deutschen Youngtimern sind Innenraumteile mittlerweile rar weil es Sie eben bestenfalls nur noch auf dem Schrottplatz gibt.

Wed Nov 29 18:35:19 CET 2017    |    ToledoDriver82

Solche Autos bleiben bei unseren Verwertern nicht lange auf dem Hof,Teile werden nur ausgebaut wenn überdurchschnittlich gut und dann auch nur Karosserieteile wie Türen Stoßstangen und Kotflügel,vielleicht mal die Scheinwerfer und Rückleuchten,Motoren und Getriebe nur wenn es sich um augenscheinlich gute handelt und häufig verbaut wurden...Innenraum gar nicht,entweder es steht gerade was auf dem Hof wenn du was brauchst oder eben nicht.

Die meisten gehen "komplett" in die Presse nach 1 Monat,spätestens nach einem halben Jahr.

Bei beliebten Exoten/beliebten alten Autos ist es etwas anders,die dürfen länger stehen...leider gehen die andern eben so nach kurzer Zeit in die Presse. Es gibt einen Platz,der ist die löbliche Ausnahme,dort dürfen Autos auch mal länger verweilen,einige haben es schon auf mehrere Jahre geschafft. Das hat den Vorteil,auch wenn du nicht jeden Monat ein Teil davon brauchst,kommst du nach langer Zeit wieder hin weil du was brauchst,ist das Fahrzeug noch da...bei Autos wo man nicht so leicht Teileträger findet,schon ne feine Sache.

Wed Nov 29 18:39:22 CET 2017    |    Dynamix

Ich sag ja, hängt vom Schrotter ab. Wenn die den Platz haben dann darf sowas auch schon mal was stehen. Wenn du jetzt natürlich einen Schrottplatz hat der mittlerweile mitten in der Stadt ist und von daher auch nicht wirklich expandieren kann dann wird nur auf die schnelle das wertvollste abgeschraubt und der Rest in die Presse gepackt.

Wed Nov 29 18:51:06 CET 2017    |    PIPD black

Zitat:

Mit dem alten G-Kat-Benziner darf man sogar in grüne Umweltzonen, wo manche 6 Jahre alten Diesel nicht rein dürfen. Und mit der blauen Zone wird es ähnlich werden.

Hast du ne Glaskugel?

Bist du am Gesetzgebungsverfahren beteiligt?

Woher also dieses Sicherheit nehmen?

 

Hier werden Autos im Glauben an drohende Verbote verschrottet, die noch nichtmal in trockenen Tüchern sind, aber alte Benziner dürfen so weiterfahren. Des Dilemmas zwischen Stickoxidwerte und CO2-Vorgaben wird man sich inzwischen auch immer bewußter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man -sollte man die blauen Plaketten wirklich einführen- auf aktuellste Einstufungen sowohl beim Diesel als auch beim Benziner (incl. Partikelfilter) bestehen wird. Da wird man sich als Saugrohrbenzinerfahrer auf den Kopf stellen können, ändern wird es nichts......sagt meine Glaskugel. Was kommt, werden wir sehen.

Wed Nov 29 18:59:52 CET 2017    |    Goify

Siehst du, meine Glaskugel ist von erheblich besserer Qualität, da sie von Gundel Gaukelei stammt. :D

Du hast doch nur Angst, dass sie dich mit deinem Räinscher aussperren. :p

Wed Nov 29 19:11:15 CET 2017    |    Dynamix

Naja, dein 202er dürfte dann allerdings auch dran sein wenn die blaue Plakette wirklich kommt :D

Wed Nov 29 19:18:01 CET 2017    |    Dynamix

Was mir da gerade so auffällt:

 

Laut Wiki sind die D3 die bei meinem eingetragen sind besser als Euro 3 :D

Wed Nov 29 19:23:32 CET 2017    |    ToledoDriver82

Richtig,mein Astra hat nämlich auch die D3 :D

Wed Nov 29 19:28:08 CET 2017    |    Dynamix

Eingetragen ist das wie folgt:

 

"Euro2/D3"

 

Das wundert mich dann doch. Heißt das der Wagen packt die D3 aber ich darf für Euro 2 abdocken? Dachte bisher immer das D3 den Euro2 entspricht aber die Tabelle bei Wiki zeigt ja das die Werte von D3 fast durchgängig UNTER denen von Euro 3 liegen. Würde ja bedeuten das die mich mit dem Caprice selbst dann nicht aus der Stadt aussperren können wenn die Plakette so kommen sollte wie von den Ökolobbynazis der DUH gefordert wird.

Wed Nov 29 19:28:43 CET 2017    |    Goify

Hat der A3 des TE wenigstens einen Partikelfilter oder ist er ein Hybrid? Sonst ist er ja irgendwie nicht besser als der alte Astra. Klar, die Prämie gibt es nur mit Altauto, aber ändert sich wenigstens was beim Auspuff?

Wed Nov 29 19:29:43 CET 2017    |    Dynamix

Meines Wissens gibt es beim VW Konzern den Benzinpartikelfilter noch nicht. Ich meine das der Up GTI tatsächlich einer der ersten sein soll der serienmäßig mit BPF vom Band läuft.

Wed Nov 29 19:32:00 CET 2017    |    ToledoDriver82

Das Problem ist ja,wie schon geschrieben,zählt nur das was in den Papieren steht...ob deine Werte real besser sind,spielt keine Rolle.

Es gibt bestimmte Ausnahmen,da lassen sich Motoren im Nachhinein in eine besser Schadstoffklasse aufschlüsseln,ohne eine Veränderung...so eben auch zum Beispiel bei einigen Astra F....meiner war aber wohl ab Werk einer mit D3

Wed Nov 29 19:35:06 CET 2017    |    Dynamix

Ist halt nur die Frage welche der beiden Normen gilt wenns drauf ankommt. Das mir Vater Staat die Euro 2 berechnet, geschenkt! Im Gegenzug wäre es dann toll wenn mir dafür die D3 anerkannt würden sobald diese dusselige Plakette tatsächlich kommt.

Wed Nov 29 19:44:04 CET 2017    |    ToledoDriver82

Das Problem an D3...die Werte "von-bis" sind soweit auseinander,das die Werte theoretisch unterschiedlichen Euro Normen entsprechen...von Euro1 bis Euro3 ist alles dabei. Deswegen konnte ja einige zum Beispiel von Euro1 auf Euro3 umgeschlüsselt werden,ohne bauliche Veränderungen.

Bei welchen Fahrzeugen das so war,weiß ich allerdings nicht. Auch soll das bei deutschen Autos nur anhand der FIN raus zubekommen sein über den Hersteller,wie das bei anderen ist,keine Ahnung.

Ich tippe mal,das die Einstufung für Typengenehmigung zählt.

Wed Nov 29 19:46:52 CET 2017    |    Dynamix

Das ist ja das blöde, der Wagen ist ja ursprünglich mit Euro 1 eingetragen worden weil man es in D damals halt nicht besser wusste. Das der ab Werk die Werte von Euro 2 schon packt war da völlig egal. Wie vielen US-Cars wurde beim Import nach D der Kat genommen weil der TÜV damit nix anzufangen wusste?! :D

 

Da hat einer der Vorbesitzer dann halt nen KLR einbauen lassen und schwupps waren die Euro 2/D3 drin.

Wed Nov 29 19:48:31 CET 2017    |    ToledoDriver82

Damit hat er Euro2...was ja ebenfalls D3 ist...selbst wenn er die Euro3 Werte schafft. Du könntest dir natürlich die Arbeit machen und ein neues Abgasgutachten per Einzelabnahme machen lassen...allerdings dürften die Kosten die Ersparnisse in der Steuer für die nächsten Jahre auffressen :D

Wed Nov 29 19:50:18 CET 2017    |    Dynamix

Mist! Muss ich wenns ganz blöd läuft ein paar Jahre der Stadt fern bleiben bis der Wagen das H bekommt. Sind ja nur noch 5 Jahre ;)

Wed Nov 29 19:53:02 CET 2017    |    ToledoDriver82

Wenn das dann noch so ist ;) wenn viele diese Idee haben,wird man da auch noch was machen

Wed Nov 29 19:59:14 CET 2017    |    Dynamix

Das lohnt sich nicht! Mit dem Horrorszenario kommen Sie ja immer an um Panik davon zu machen das man das H Kennzeichen abschafft ;) Wenn man sich aber mal anschaut welcher Effekt dem Aufwand gegenüber steht denke ich nicht das man das macht.

 

Es gibt in D gut 300.000-400.000 Autos mit H-Kennzeichen. Das sind bei einem Gesamtbestand von weit über 40.000.000 Millionen wie viel Prozent? Nicht mal einer :D

 

Für so einen winzigen Effekt wird keine Regierung der Welt sowas machen. Mal davon ab, gemäß dem Fall es kommt so hart, wird wohl kaum jeder auf irgendwelche Oldies als Dailys umsteigen. Nur weil die Holländer so bekloppt waren heißt das nicht das wir das machen müssen. Unsere KFZ Steuer ist davon ab aber auch nicht so heftig als das man die Massenflucht in den Oldiemarkt wagen müsste.

 

Die Holländer habens ja direkt damit übertrieben. Der Staat hatte da auch großzügige Steuererleichterungen auf Oldies gewährt. Was haben die Leute also gemacht? Haben sich tonnenweise mehr oder weniger schrottige Oldies mit fetten Motoren besorgt, ne Gasanlage reingeballert und sind dann damit für nen Appel und nen Ei im Alltag herumgefahren. Da dem Staat so richtig viel Kohle durch die Lappen gegangen ist hat man dann die Grenze auf 40 Jahre angehoben und Schwupps waren plötzlich massenweise dicke Karren mit V8 aufwärts und LPG auf marktplaats.nl :D :D :D :D

 

Das ging ja soweit das sich selbst Bestattungsfirmen von Ihren alten US Kombis getrennt haben. Die wurden da drüben gerne für Bestattungen hergenommen ;)

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