Zukunft der Oldtimer

Hallo,

ich wollte mal gerne Eure Meinung zum Thema Zukunft der Oldtimer/Youngtimer vor dem Hintergrund des Klimawandels wissen. Ich meine wenn man zum Beispiel heute ein klassisches Fahrzeug hat das 20 Liter auf 100km verbraucht und die CO2 Bepreisung oder gar Budgetierung so massiv kommt wie das wahrscheinlich für das Klimaziel notwendig ist dann kann man dieses Fahrzeug quasi gar nicht mehr nutzen. Hinzu kommen evtl. Einfahrverbote oder gar noch Ablehnung oder Hass gegen den Fahrer (z.B. Umweltsau) Ich befürchte das dies einen massiven Einfluss auf speziell Youngtimer hat die noch nicht so hochpreisig sind und auch gerne mal gefahren werden.

Was denkt Ihr wo sich das in den nächsten Jahren hinentwickelt??

Gruß
Markus

507 Antworten

Habt ihr auch an die Zinspolitik als Einflussfaktor gedacht?

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 31. Mai 2021 um 16:36:17 Uhr:



Zitat:

@63er-joerg schrieb am 31. Mai 2021 um 15:04:38 Uhr:


....
Die Oldtimer werden wahrscheinlich auch weniger werden.
Wenn man sich überlegt, dass mein erster Audi 100 C4 (Bj. 91) rein praktisch auch schon ein Oldtimer wäre.. ..könnte ich mir durchaus vorstellen, so ein Auto ist als Oldie nicht ernst zu nehmen. Jedenfalls geht der bei mir irwie nicht als Oldie durch. Das ist bei den anderen "modernen Oldies" nicht anders. Die wirklich älteren FZ werden nicht mehr, sondern eher weniger.

Gruß Jörg.

Wo ist da das Probleme den als Oldtimer zu betrachten?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Audi_100_C4
Ganz klar ein Stück Automobilgeschichte.

Das bezweifelt keiner.
Es geht auch nicht um alt oder älter.
Und natürlich gehört auch der letzte 100er Audi zur Geschichte.

Es geht auch nicht um Wert, der Anlage dessen, oder das hoffen darauf.
Ab ca. 1990 plus minus sind die Autos "modern"
Dieser genannte Audi zB ist ein "modernes" Auto. Ich denke, jeder sieht in einem Oldtimer nicht ein modernes Auto. Natürlich ist er 30 Jahre alt, das ist aber nicht der Punkt.

Der Punkt ist, stellt sich einer in so einem modernen Auto den Effekt des "Fahrens eines Oldtimers" vor ? Ich könnte es mir irwie nicht so richtig vorstellen. Gut, jeder denkt da anders.

Gruß Jörg.

Zitat:

@Dynamix schrieb am 31. Mai 2021 um 22:51:24 Uhr:



Zitat:

@MrMinuteMan schrieb am 31. Mai 2021 um 22:05:39 Uhr:


Irgend einer der älteren Kaliber hier schrieb mal, dass Oldtimer einst nur das Hobby von Reichen und Exzentrikern waren. Vielleicht gehen wir dorthin wieder zurück, was auch zu deiner Aussage um den Begriff “Blütezeit” herum passt.

Die Begründung dafür sehe ich auch eher darin das, mal abgesehen von Autos wie dem Model T, die "klassischen Oldtimer" also das ganze Vorkriegszeug zum einen nur was für knallharte Enthusiasten waren und zum anderen schlicht nicht in so hohen Mengen verfügbar. Viele Oldtimer, gerade das ganze teure Zeug, wurden ja nicht gerade in Millionenzahlen gebaut. Bis auf das Model T halt, aber die sind selbst heute nicht unbezahlbar, geschweige denn außerhalb der USA in hohen Stückzahlen vertreten.

Die ganzen Nachkriegsautos sind für Ottonormalo deutlich zugänglicher und von der Machart auch gar nicht so weit von modernen Auto entfernt. Einen Oldie aus den 50ern bis 70er Jahren muss man nicht mit der Kurbel starten, braucht kein komplexes Startprozedere wie irgendeine Dampfantrieb aus Kaisers Zeiten und die Bedienung unterscheidet sich da heute auch nicht sonderlich. Dazu ist das Vorkriegszeug auch extrem wartungsintensiv. Da mal 10.000 km ohne große Wartung fahren ist nicht.

Das sind alles Gründe warum das früher eher ein Hobby für die genannten, gut betuchten Exzentriker war. Dann kamen die ganzen modernen Autos, die Massenprodukte die zu Lebzeiten in Millionenzahlen produziert wurden. Da blieb dann halt genug für den Ottonormalo über und das auch zu bezahlbaren Preisen.

Aber diese Klientel stirbt auch gerade weg, denke das dauert keine 20 Jahre mir bis der ganze Vorkriegskram keine zweistelligen Millionenbeträge mehr bringt weil keiner in unserer Altersklasse mit dem Kram was anfangen kann. Da herrscht null persönlicher Bezug, die Technik ist zu wartungsintensiv, die Formen nach heutigem Maßstab zu abstrakt und so weiter.

Je nachdem wie die Zukunft des Automobils weitergeht wird dieses Schicksal die Autos die wir gerade abfeiern ebenso ereilen, die Frage ist eher wann. Wenn ich mal optimistisch sein darf, dann sollten die neueren Autos in diesem Vergleich besser abschneiden was den Markt und die damit verbundenen Begehrlichkeiten angeht 😉

Wenn man motorinas letzte Beiträge hier ließt, erstreckt sich das Problem wohl mittlerweile nicht mehr nur auf Vorkrieg, sondern kriecht schon bis in die 60er hinein. Und natürlich sind diese Autos (50er und 60er) nicht mehr so kompliziert wie ein Dampfwagen von 1901, aber aus Sicht heutiger Generationen oftmals immer noch reichlich unattraktiv.

Das fängt mit dem Unkenntnis der Marke an (stell dich mal auf die Straße und frag wer noch Glas oder Janus kennt), geht rüber zu schwer oder unmöglich zu beschaffenden Ersatzteilen, rüber zu einer teils aufwendigeren Technik (abschmieren, Gemisch etc.) und natürlich auch ein gewisses Generationenproblem. Wie viele heute 32 Jährige kommen mit fremden Leuten in den 70ern klar? Hier auf Arbeit knirscht es schon zwischen 38 und 58 Jährigen gewaltig.

Nehmen wir jetzt noch dazu, dass man als Oldie auch einen fast modernen Audi 100 bekommen kann, der in allen Belangen wesentlich Nutzerfreundlicher ist, merkt man warum bestimmte Wagen unmodern werden. Und ja, auch ein Audi 100 C3 oder C4 ist und wird Oldtimer. Nicht nur das die 30 Jahre erfüllt sind, die 100er sind eine komplett andere Welt als heutige Autos. Nur weil in beiden Platinen verbaut sind, heißt das nicht, dass es die selben Autos sind. Einen Windows 98 Rechner benutzt heute schließlich auch niemand mehr im Alltag.

Ist wohl auch immer eine Frage des Charakters und so weiter. Bei uns auf der Arbeit sind die Altersunterschiede zum Teil deutlich größer und da knirscht gar nix, im Gegenteil 😉

Um die Kurve zum Thema Oldie zu kriegen:

Auch hier kommen wieder viele Einflussfaktoren dazu. Ich habe auch schon genug Leute gesehen die jünger sind als ich und sich für das 70er Jahre Zeug genauso begeistern können wie Ihre Mütter und Väter. Ist auch immer eine Frage der Erziehung. Wenn man das Kind entsprechend angesteckt hat muss man sich nicht wundern wenn es mit dem gleichen Feuereifer dabei ist.

Da fällt mir auch wieder der schöne Spruch ein:

Leidenschaft ist die Weitergabe des Feuers, nicht das Anbeten der Asche!

Ein Spruch der gerade in der Autoszene zu selten beherzigt wird. Das ist dann auch einer der Gründe warum sich kaum jemand so einen alten Dampfwagen antut. Diese elitäre Szene hat sich so sehr damit sich selbst abzufeiern und den Nachwuchs nachhaltig zu vergraulen das jetzt keiner mehr nachkommt. Und das ist dann haargenau die Klientel die immer medienwirksam rumheult es gäbe keinen Nachwuchs und Jugendliche würden sich mehr für Smartphones als Saab interessieren.

Welche Blüten das treibt hat man ja vor ein paar Jahren gesehen als so ein Altherrenclub gefordert hat, dass neuere Autos am besten gar kein H-Kennzeichen mehr bekommen bzw. nur noch nach 40 oder 50 Jahren. Wäre ja heute mit keinerlei Aufwand und Kosten verbunden so einen Golf über die 30 Jahre Marke zu hieven.

Gesagt von Leuten die jahrzehntelang kolportiert haben das so moderner Plastikdreck die 30 Jahre Grenze gar nicht erleben wird weil bis dato sämtliche Steuergeräte explodiert sind, Ersatz perse nicht verfügbar sein wird, keiner sowas aufhebt und davon ab könnte man sowas als Laie nie, niemals, nie reparieren.

Komisch, wir haben 2021 und die bösen "Elektronikbomber" der 80er und 90er Jahre haben es irgendwie geschafft. Vor allem durch Leute die schlicht angefangen haben sich mit dem Zeug intensiv zu beschäftigen.

Aus dem Grund halte ich auch nicht viel von so faktenfreiem Stammtischgelaber. Da sind einfach nur ein paar stinkig das sich die Masse für Ihre Karren kaum noch interessiert. Es ist nun mal leider so das gerade in der deutschen Autoszene viele das Thema Auto eher so für das eigene Ego betreiben. Das sieht man auch immer schön bei diesen ganzen elitären Concours Veranstaltungen wo sich dann eine Elite selber für Ihren exquisiten Autogeschmack feiert 😉

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MrMinuteMan,

natürlich ist ein "modernes" Auto nutzungsfreundlicher, wenn aber auch nur in einem gewissen Punkt. Man braucht nix anderes zu machen wie in einem heutigen Auto. Die Frage die sich stellt: Ist es denn das, was man will ? Ist es nicht eher so, dass man sowas nicht will ?

Wenn ich mir eine Garage/Stellplatz/Scheune/TG anmiete, da ein Oldie auf mich wartet, ich dann in ein modernes Auto einsteigen will ?

Der Vergleich mit dem PC ist garnicht mal sooo schlecht.
Auch ein Win98 PC ist ein PC. Er kann und macht fast dasselbe wie heutige, nur etwas langsamer.

Die heutigen Leute die sich mit Oldies auseinander setzen, wenn sie es denn überhaupt tun, werden nicht ein Auto als Oldie ansehen, nur weil es etwas älter ist - wenn es doch fast nix anderes ist wie ihr heutiges Auto. Ich erwarte in meiner Garage dann etwas, sagen wir mal, besonderes, etwas was nicht so ist wie es heute ist, auch wenn es älter ist - aber eben nicht groß anders...

Gruß Jörg.

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 1. Juni 2021 um 09:16:05 Uhr:


MrMinuteMan,

natürlich ist ein "modernes" Auto nutzungsfreundlicher, wenn aber auch nur in einem gewissen Punkt. Man braucht nix anderes zu machen wie in einem heutigen Auto. Die Frage die sich stellt: Ist es denn das, was man will ? Ist es nicht eher so, dass man sowas nicht will ?

Wenn ich mir eine Garage/Stellplatz/Scheune/TG anmiete, da ein Oldie auf mich wartet, ich dann in ein modernes Auto einsteigen will ?

Der Vergleich mit dem PC ist garnicht mal sooo schlecht.
Auch ein Win98 PC ist ein PC. Er kann und macht fast dasselbe wie heutige, nur etwas langsamer.

Die heutigen Leute die sich mit Oldies auseinander setzen, wenn sie es denn überhaupt tun, werden nicht ein Auto als Oldie ansehen, nur weil es etwas älter ist - wenn es doch fast nix anderes ist wie ihr heutiges Auto. Ich erwarte in meiner Garage dann etwas, sagen wir mal, besonderes, etwas was nicht so ist wie es heute ist, auch wenn es älter ist - aber eben nicht groß anders...

Gruß Jörg.

Also wär meint ein Windows 98 Rechner ist quasi das gleiche wie ein heutiger, benutzt vermutlich noch Schreibmaschinen. Mein Chef aus der IT würde bei solchen Aussagen durchglühen 😉

Das gleiche gilt auch bei Autos. Der Audi 100 war das damalige Flaggschiff von Audi. Nehmen wir aber mal allein die Scheinwerfer. Glas, H4 Brenner, der bekannte Dreiklang aus Standlicht, Abblendlicht und Fernlicht.

Das Ding womit ich heute zur Arbeit bin (Astra K Facelift BJ 2020) hat adaptives LED-Licht, dass im Fernlichtmodus automatisch sich der Straße und dem Gegenverkehr anpasst, sich selbst dem Ladezustand des Wagens anpasst und natürlich Tagfahrlicht. Wo der Audi 100 mit voller Lichtorgel gerade noch leuchten konnte, reicht bei meinem das normale „Abblendlicht“. Schalt ich das Fernlicht zu, kann man noch drei Ortschaften weiter die Zeitung an der Bushaltestelle lesen. Da zu behaupten „das sind quasi die selben Autos“ ist einfach Grütze.

Von den Dingen wie automatischer Heckklappe, Kollisionswarner, einer optimierten Geräuschdämmung (man hört fast nichts mehr vom Motor) oder der komplett anderen Motorentechnologie mit Ad Blue, drei Zylindern und ähnlichem gar nicht zu reden.

Das Neu erst mal mehr kann ist klar.

Aber bei deinem Vergleich tun beide Scheinis grundsätzlich erst mal das Gleiche, nämlich die Straße ausleuchten.

Der eine besser als der andere und daher hinkt für mich der Vergleich mit dem PC gar nicht.

MrMinuteMan,

OK, du siehst es durch eine andere Brille.
Das ist völlig in Ordnung und natürlich akzeptiert.
Und ja, natürlich gibt es da massenweise Unterschiede..
..nur, ob H4 oder LED, 3, 4 oder 6 Zyl. 😕 Geräuschdämmung ? Elt-Heckklappe ?

Ob DAS den Unterschied zwischen Oldtimer und Alltagsauto macht ?

Wenn mein Oldie in der Masse der zu fahrenden Autos sich dadurch unterscheidet, dann weiß ich nicht, ob ich die Kohle dafür investiere.

Selbst mein Taunus, der ja nun nochmal 10 Jahre älter ist, ist in " schon ein fast modernes Auto, fast.. ..es reicht aber noch, ihn aus der Masse sofort zu erkennen. Ich weiß nicht, ob ein C4 das auch könnte...

Gruß Jörg.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 1. Juni 2021 um 10:07:02 Uhr:


Das Neu erst mal mehr kann ist klar.

Aber bei deinem Vergleich tun beide Scheinis grundsätzlich erst mal das Gleiche, nämlich die Straße ausleuchten.

Der eine besser als der andere und daher hinkt für mich der Vergleich mit dem PC gar nicht.

Dann dürfte es überhaupt keine Oldtimer geben, den schon das Modell T hatte Scheinwerfer die geleuchtet haben.

Hatte der nicht noch Karbidlampen?

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 1. Juni 2021 um 10:22:30 Uhr:


Hatte der nicht noch Karbidlampen?

Egal! Es hat Lampen, eventuell sogar vier Räder und somit ist es kein Oldtimer!! Oldtimer sind quasi nur Kutschen mit mindestens vier Pferden ohne Beleuchtung und einem Kerl der eine Flagge davor schwenkt.

Richtig, es ist erst mal ein Auto, eine Mobilität und mehr nicht.

Was es zum Oldtimer und vielleicht zu einer Begehrlichkeit macht ist nicht nur das Alter sondern sind teils die Seltenheit, die Besonderheit, die individuellen Eigenschaften oder die Begehrlichkeiten die sie wecken.

Und bei manchen kommt noch die Spekulationsgier hinzu.

Einige wissen auf Grund der Zinspolitik nicht wohin mit der Kohle und investieren in einen Oldtimer aus den o. g. Gründen.

Wartet mal ab was passiert wenn die Zinsen wieder steigen.

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 01. Juni 2021 um 10:9:52 Uhr:


Selbst mein Taunus, der ja nun nochmal 10 Jahre älter ist, ist in " schon ein fast modernes Auto, fast.. ..es reicht aber noch, ihn aus der Masse sofort zu erkennen. Ich weiß nicht, ob ein C4 das auch könnte...

Wenn der C4 noch mal 10 Jahre älter ist, wird das auch so sein. Es braucht immer einen gewissen Abstand vom aktuellen Stand und der ist beim C4 subjektiv noch nicht ganz erreicht.

Grüße vom Ostelch

Ein heute 30 Jahre altes Auto mit modernen fast gleich zu stellen, beißt sich irgendwie mit der Aussage, daß man ja mit den alten Kisten heute nur noch als Hobby genutzt werden sollten 😉 grundsätzlich ist es ja nicht so falsch, Autos um 1990 können heute noch ganz gut im Verkehr mitschwimmen und sind höchstens im Komfort im Nachteil. Im direkten Vergleich werden die Unterschiede größer, ob das nun für ein Oldtimer reicht? Man wird wohl nie auf einen Nenner kommen, als Orientierung dient dann halt die aktuelle Definition. Dazu kann das ja jeder für sich entscheiden.

Naja, was heißt gleichstellen? Es ging ja nur darum das die von der reinen Bedienung seit Jahrzehnten mehr oder weniger gleich sind. Pedale? Gibt es noch. Lenkräder? Ebenso. Spiegel? Auch. Lenkstockhebel? Sind auch noch da.

Das ist halt nicht wie zu Henrys Zeiten wo man die Kiste mit ner Kurbel anwerfen musste, Lampen noch mit Chemie betrieben wurden oder man die Zündung noch während der Fahrt verstellen musste oder der Hobel alle 100km nen Service brauchte weil spätestens dann wieder irgendwas kaputt oder verstellt war.

Da sind die Autos von 1970 oder 1990 schon deutlich näher am modernen Auto als an den Vorkriegsfahrzeugen.

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