Zahnriemen und Kupplung
Hi Leute!
Ich kenne mich überhaupt nicht mit Autos aus, habe gerade mein erstes Auto gekauft.
Es ist ein Opel Astra F CC 1,6; Baujahr 1994. Gelaufen ist es fast 190.000 km. Hat noch 1,5 Jahre TÜV 😉
Der Vorbesitzer meint, dass der Zahnriemen bei ca. 130.000 gewechselt wurde.
Nun habe ich ein paar Fragen:
1. Wann steht der nächste Zahnriemenwechsel an? Ich habe hier im Forum gelesen, dass die Kosten dafür bei ca. 280€ liegen. Stimmt das heute noch?
2. Kennt jemand eine gute und günstige freie Werkstatt in Essen (Stadtteil Borbeck) oder naher Umgebung?
3. Der erste und der zweite Gang gehen manchmal erst beim zweiten oder dritten Versuch rein (ich versuche sie nicht mit Gewalt reinzudrücken, sondern schalte ein-zweimal hin und her, wenn es nicht auf Anhieb klappt). Es soll laut Vorbesitzer eine "übliche" Opelkrankheit sein.
Muss ich die Kupplung reparieren lassen, oder ist es wirklich "normal"?
Ich habe nicht viel Geld und noch weniger Ahnung von Autos, deswegen freue ich mich über jede Antwort.
Vielen Dank im Voraus!
15 Antworten
Wieviel PS hast du den ? Weißt du zufällig deinen Motorcode ?
Wenn du 71 oder 75 PS (sprich einen 8v Motor) hast muss der Zahnriemen jetzt sofort gemacht werden also alle 60.000 km
Nur bei den 16v Motoren 120.000 km
Joar kommt drauf an preis kann variieren
Lass dir preis Vorschläge machen
Aber achte drauf das Zahnriemen Keilriemen Wasserpumpe und Thermostat gleich gewechselt werden. Und falls du servo hast statt Keilriemen halt der keilrippenriemen bzw Flachriemen und umlenkrollen natürlich auch
Zum Thema 1. Und 2. Gang geht schwer rein hatte ich auch
Bei mir war das kupplungsseil fritte und habe die Schaltung einstellen lassen sowie mal alles ordentlich fetten und jetzt wider alles OK
Kupplung kann aber muss nich kaputt sein kommt drauf an wie der Vorbesitzer gefahren ist oder ob es vllt sogar schon die zweite ist.
Testen kannste es indem du dich auf ne freie Fläche stellst 3. Gang rein und versuchen schnell loszufahren wenn der Motor abstirbt alles OK wenn der an bleibt also durch rutscht neue kupplung
Grüße
Bastard89
Zitat:
Original geschrieben von bastard89
Wenn du 71 oder 75 PS (sprich einen 8v Motor) hast muss der Zahnriemen jetzt sofort gemacht werden also alle 60.000 km
Nur bei den 16v Motoren 120.000 km
FALSCH!!!! Der ZR ist für ALLE Motorenmodelle dieser Baujahre mit 60.000km vorgesehen. Und das ist auch logisch insofern, daß ein 16V-Zahnriemen sogar höhere Belastungen ertragen muß als ein 8V-ZR. Schaut man sich mal die ZR-Geometrie an, sieht man das auch.
1. Ein 16V-Riemen muß je Zylinderdurchgang 2 Ventile öffnen. Da die Federn bei 16V, 8v und nahezu allen Autos mit Standardköpfen gleich stark sind (wer's nicht glaubt, kann sich gern mal Federn verschiedenster Autos vornehmen und die Geometrie und Druckkraftverläufe prüfen ;-), ergibt sich also pro Motorumdrehung die doppelte Latspielzahl bei gleichzeitig erhöhter Last. Was da mit der nominalen Lebensdauer passiert, kann man leicht ausrechnen - und nein, die halbiert sich nicht nur, die sinkt exponentiell ;-)
2. Beim 16V wird der ZR über Umlenkrollen geführt. Das bedeutet, der Riemen wird statt 2x nun 3x rückwärts gebogen - ebenfalls pro Umlauf. Wirkung ist die selbe wie zu 1. - signifikant sinkende Zuverlässigkeit des Riemens mit zunehmendem (gleichem) Alter wie beim 8V.
Es wäre also schon rein ingenieurtechnisch ein Wunder (oder dreistdumm), wenn Opel für einen höher belasteten Riemen eine längeres Wechselintervall angäbe... ;-) Das Gegenteil ist eigentlich der Fall.
Insofern: Wenn überhaupt, dann kann ein korrekt gespannter 8V-Riemen mit solidem Rollenwerk die 120Tkm schaffen (habe ich selbst schon gehabt und es werden auch spezielle Kits für 90Tkm angeboten), normalerweise ist aber bei 60-75Tkm Schluß mit der Haltbarkeit.
Und noch was, Hauptursache für frühzeitigen Motortod ist meist icht der Riemen selbst, sondern es sind Wasserpumpe und Spannrolle. Die leben bei beiden Motorentypen nicht viel länger als 60Tkm. Ich kann Dir gern mal Exemplare zusenden, die noch nicht mal so lange drin waren - und da kannste fast den Lagerring von der Welle ziehen, so viel Luft haben die schon!!!
Zitat:
Joar kommt drauf an preis kann variieren
Lass dir preis Vorschläge machen
Jepp, allerdings sind 280,- für'n Zahnriemen schon ne Größenordnung, die man in freien Werkstätten hinbekommt, manchmal sogar für's Komplettpaket. Rechnet mal so: ZR-Kit mit vernünftigen Rollen - 120,-, WaPu (auch was Ordentliches) - 70,-, 1,5h Arbeitszeit + Kleinzeug (Deckeldichtung z.B.) - 140,- = 310,-. Dann haste aber schon ne Werkstatt, die wirklich gut kalkuliert und Markenteile verbaut.
Teurer geht's natürlich immer - beim FOH z.B. ;-)
Und billiger (auf den ersten Blick) geht's auch, z.B: wenn man Teile billigst bei ebay zusammenklaubt und dann reinspaxt. Das wird dann nur oft später noch deutlich teurer - so um die 1500,-...nach nem Motorschaden ;-(
Zitat:
Aber achte drauf das Zahnriemen Keilriemen Wasserpumpe und Thermostat gleich gewechselt werden. Und falls du servo hast statt Keilriemen halt der keilrippenriemen bzw Flachriemen und umlenkrollen natürlich auch
ZR+Spannrolle+Umlenkrollen+WaPu+Deckeldichtung - feddisch!
Der LiMa-Keilrippenriemen und die zugehörige Spannrolle fliegen nur dann raus, wenn sie offensichtlich Verschleiß zeigen. Risse im Riemen oder schlackernde Spannrolle, das wäre ein ko-Kriterium. Ansonsten bleibt das Material drin. Ist unnötige Geldausgabe (immerhin weitere 60,-!).
Das gilt übrigens auch, wenn man weder Servo noch Klima hat - KR/KRR sind fällig, wenn sie ausfransen oder deutlich sichtbare Risse kriegen.
Thermostat kann auch drinbleiben, solange er funktioniert. In meinen Fahrzeugen sind meist noch die allerersten Thermostate drin, und die sind alle deutlich an oder über der 200Tkm-Marke... Ist nur eine Frage des regelmäßigen Kühlwassertausches (und des Einsatzes von stabilen Markenzusätzen anstatt Billigplörre).
Never touch a running system! Das gilt auch und insbesondere für alte Autos ;-) Schon mancher hat seinen Motor vorsorglich kaputtrepariert, denn alte Schrauben haben auch so ihre Tücken.... **ggg**
Also nochmals den Rat von mir: Nur das tauschen, was wirklich fällig ist oder Probleme macht!
Zitat:
Zum Thema 1. Und 2. Gang geht schwer rein hatte ich auch
Bei mir war das kupplungsseil fritte und habe die Schaltung einstellen lassen sowie mal alles ordentlich fetten und jetzt wider alles OK
Jepp, Kulisse und/oder Seil mal reinigen und fetten (aber bitte NICHT mit WD40 oder Caramba fluten und anschließend mit dem richtigen Fett versorgen und nicht billigem Wälzlagerfett aus der 5kg-Dose!!!). Ich sag nur Lithium- oder Harnstoffett...insbesondere dort, wo es Kontakt mit Kunststoff hat... Dieses Detail wird gern mal "übersehen", rächt sich aber dann später durch teure (porös gewordene und abgebrochene) Tauschteile aus dem Opel-Regal.
Gruß
Roman
PS: Das Lustige an der ganzen ZR-Arie ist, daß nahezu alle östlich des Ural fabrizierten Fahrzeuge (Japan, Orea, Taiwan,...) und die ach so geschmähten "Franzosenkarren" und "Italo-Kutschen" mit 120Tkm-Intervallen daherkommen (wobei auch erlebte 150Tkm ohne erkennbaren Verschleiß keine Seltenheit sind). Und das ist nicht etwa ein Grund, daß sie dadurch häufiger mit Motorentod in den Werkstätten präsent sind - nein, im Gegenteil sogar!
Die Riemen selbst und auch Rollen und Pumpen kommen aus den selben Werken und vom selben Band wie für deutsche Modelle (bei Conti und FAG zumindest), nur die Haltbarkeit in selbigen Fabrikaten ist dann nur 50%.
Ein Schelm, wer Arges dabei denkt ;-)
PS2: Allerdings sind gerade Opel-Fahrzeuge und frühere VW-Tdis (gerade die größeren Leistungen der ersten und zweiten Tdi-Generation) tatsächlich führend in der Liste der gerissenen Zahnriemen nebst Folgeschäden. Hat also wohl doch seinen Grund, daß dort verkürzte Intervalle angesagt sind... ;-(
Moin!
Thermostat würde ich trotzdem tauschen lassen, alle 15 Tkm den ZR runter hatte ich mal in den 90er Jahren, muss ich nicht wieder haben (1. ZR+Rolle Wechsel 60Tkm, 2. Wapu 75Tkm, 3. Thermostat 90 Tkm).
Bei der Schaltung würde ich mir mal die Umlenkung ansehen, kann ausgeschlagen sein.
Mfg Ulf
P.S. bei meinem 94er Escort (Neuwagen, 1.8D 60PS) war das Intervall auch auf 60Tkm runtergesetzt worden und bei 35Tkm und 3/4Jahr alt gerissen.🙄
Ähnliche Themen
Bei der Schaltung könnte es die Spannhülse im Vorderen Teil der Schaltumlenkung sein.
Diese kann mal durch ein Stück 8mm Alurohr ersetzen.
Vielen Dank für eure Antworten!
Mein Auto hat 75 PS.
Ihr habt meinen Verdacht leider bestätigt. Ich muss wohl den Zahnriemen + ein Paar andere Teile austauschen lassen.
Die Tipps mit der Kupplung werden bestimmt auch nützlich, wenn ich bei der Werkstatt bin.
Wünsche euch frohe Feiertage!
Ist total einfach selber zu machen. Beim 8 Ventiler.
Kost nicht mal viel.
Na ja, wer keine Vorerfahrungen oder helfende Freunde vom Fach hat, der sollte vielleicht doch den ZR in der Werkstatt tauschen lassen. Lose Spannrolle oder ein Zahn daneben...dann ist der erste Startversuch auch schon der letzte ;-(
Gruß
Roman
"Ein Zahn daneben" ist aber nicht gleich der Tot sondern macht sich erstmal mit unrunden lauf bemerkbar.
Man sollte trotzdem wissen was man da tut.
1 Zahn daneben am Nockenwellenrad ist noch reparabel, 1 Zahn an der Kurbelwelle ist das Ende. Also sind solche Pauschalaussagen sinnlos und gefährlich. Ich kriege oft genug zu hören: "Aber im Forums stand doch..." und der Wagen mit ist aufgrund solcher "Ratschläge" Schrott :-(
Gruß
Roman
Also mal am Rande, wenn er den 1.6er 8V hatt, der ist ein FREILÄUFER wie alle 8V von Opel, die 16V nehmen nen ZR-Riß echt krum. 😉 Der kleine 75pser ist eigentlich nicht tot zu kiegen. Kumpel macht jetzt bald die 400TKm voll.
Zitat:
Original geschrieben von RomanL
1 Zahn daneben am Nockenwellenrad ist noch reparabel, 1 Zahn an der Kurbelwelle ist das Ende. Also sind solche Pauschalaussagen sinnlos und gefährlich. Ich kriege oft genug zu hören: "Aber im Forums stand doch..." und der Wagen mit ist aufgrund solcher "Ratschläge" Schrott :-(Gruß
Roman
Nicht zu sehr auf eine Aussage festnageln. Bei einem klappts beim anderen nicht. Wer seinen Motor zerhackt ist selber Schuld. Wer alles stets nach Angabe macht hat nichts zu befürchten. 😉
Zitat:
Nicht zu sehr auf eine Aussage festnageln. Bei einem klappts beim anderen nicht.
Leute, bei denen es geklappt hat, kenne ich keine, Leute vom Typ 2 (hat nicht geklappt) kenn ich jede Menge. Ist reine Erfahrung und sicherlich nicht allgemeingültig. Ist wie bei Krebs - 2% Heilungschance heißt ja auch, daß es 2 von 100 überleben können... Aber 98 müssen halt trotzdem definitiv sterben, cest la vie. KLar kann man HOffnung schüren, daß ausgerechnet der hier FRagende zu den 2% gehört, wahrscheinlicher ist für mich aber, daß er im 98%-Club mitspielt ;-)
Selbst die, die nach einem Übersprung (am NW-Rad gesprungen wohlgemerkt!) noch einen "intakten", lauffähigen Motor hatten, standen ein paar Wochen später mit mangelnder Leistung oder Wasserverlust/-einbruch infolge durchgepfiffener ZKD und mit mangelnder Kompression bei mir. Und oh Wunder - die Ventilteller waren nicht mehr dicht, weil krumm ;-)
Die kleinste Verbiegung des Ventils reicht, und es dreht nicht mehr im Sitz. Alles Weitere ist dann nur ne Frage der Zeit...
Wie gesagt, ich stell nicht in Abrede, daß man auch wirklich Glück haben kann, Standard aber ist's nicht.
Zitat:
Wer seinen Motor zerhackt ist selber Schuld. Wer alles stets nach Angabe macht hat nichts zu befürchten. 😉
Oha! Also erst sagen: "Macht nix, kannste locker weiterfahren." und dann zurückrudern auf "muß halt jeder selber wissen" und die Schuld zum leichtfertigen Anwender der Ratschläge schieben?! Das ist aber nicht besonders fair .-(
Wenn man schon Ratschläge in der Öffentlichkeit gibt, dann sollte man auch dazu stehen - oder zumindest präzisieren/korrigieren, wenn nötig.
Fakt ist, wer einen Motor, dessen ZR gesprungen war, noch fährt, brutzelt sich defintiv die Ventile ab. Und deren Führungen mögen es auch nicht, wenn heiße Abgase wild durch die Kanäle vagabundieren, wann immer sie wollen. Selbst, wenn das Ventil dadurch nicht krumm wird (was aber auch fast nie klappt - zumindest nicht bei Auslaßventilen), so leidet doch der Sitz und die Schließkante. Ergebnis ist in allen Fällen eine zunehmend schlechtere Laufkultur und ein schnellerer Verschleiß des ZK... Dessen Dichtung löst sich auch gern mal, wenn Ventil und Kolben sich gegeneinander abstützen .-)
Vorschrift bei ZR-Riß ist übrigens ganz klar: Kopf runter, Brennraum (auf abgeschlagene Kolbenbruchstückchen) und Ventile (auf Leichtgängigkeit/Geradheit und sicheren Schluß) checken. Dies gilt auch und insbesondere für Fahrzeuge, die schon eine Weile mit gesprungenem ZR gefahren sind oder nach dem Riß noch mal mit einem Startversuch "belohnt" wurden.
Alles Andere sind halbherzige "Spar"-Lösungen, die meist in freien Werkstätten von jammernden Kunden selbst hervorgerufen werden, die sich das Geld für eine neue ZKD und die Arbeit dafür sparen wollen.
Aber ich sag's noch mal ganz deutlich: ALLE Köpfe, die wir nach einem ZR-Riß abgenommen haben, waren sanierungsbedürftig oder Schrott, ALLE! Ist reine Erfahrung, nix Hörensagen oder "hab ich irgendwo gelesen".
Gruß
Roman
PS: Das immer wiederkehernde Märchen vom 8V-Freiläufer ist schon fast amüsant zu lesen, aber wer's glaubt, kann ja gern drauf vertrauen. Ich hab mich dazu (wie viele andere auch) schon ausführlich geäußert. Und nein, selbst Opel kennt keinen 1,6er 8V-Freiläufer im Astra, und die sollten es ja wirklich am besten wissen ;-)
Richtig ist aber, daß der 8V etwas mehr Bewegungsraum hat und die Bauweise (Ventilstellung und Ansteuerung) eine bessere Abfederung von Kontakten zwischen Ventil und Kolben ermöglicht - theoretisch. Aber im Alltag sind nach ZR-Riß genauso viele 8V wie 16V platt. Also alles nur graue Theorie... ;-)
EOT