wirtschaftlichkeit des ecofuel

VW Caddy 3 (2K/2C)

Wenn diese Erdgasschüsseln endlich mal eine akzeptable Reichweite hätten könnte man die Zulassungszahlen Vervielfachen. Aber bei 400 km, also alle 3Tage ne Tankstelle suchen ( und damit meine ich suchen), ne. Dann doch lieber einen Diesel und einmal die Woche eine Tankstelle nach dem Preis aussuchen.
Gruß mad

Beste Antwort im Thema

Aktueller Kostenvergleich sagt: Ecofuel kostet am wenigsten ct pro Kilometer: http://www.motor-talk.de/.../...sten-in-ct-pro-kilometer-t3279218.html

Jens

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hallo 999Momo0,
grundsätzlich bekommst du natürlich volle zustimmung von mir. da ich jedoch darauf wert lege, alle seiten zu beleuchten, noch ein einschränkender hinweis: die deutsche erdgaswirtschaft - vertreten durch den BGW - hat die selbstverpflichtungserklärung zur einspeisung von 10 prozent bzw 20 prozent biogas für kraftstoff so butterweich formuliert, dass sie nichts beinhaltet. das ist eine echte luftnummer. in den beratungen in berlin ist das auch den politikern aufgefallen und hat nach meinen informationen zu ärger geführt. und einen ausschlag dafür gegeben, dass flüssiggas auch bis 2018 einen verminderten mineralölsteuersatz bekommt.

aus meiner arbeit merke ich leider, dass die bereitschaft der erdgasversorger nicht sonderlich hoch ist, biogastankstellen zu bauen. dies liegt auch am derzeitigen biogas-boom. viele bauern verlangen mittlerweile preise, die die biogaserzeugung aus sicht der gaswirtschaft nicht mehr rentabel machen. und mancherorts werden die für die anlagen erforderlichen biomasse-mengen von den bauern langfristig gar nicht mehr vertraglich fixiert.

fazit:

  • es gibt keinen heute in ausreichenden mengen verfügbaren alternativen kraftstoff, der bessere umwelteigenschaften als erdgas hat.
  • biogas ist eine tolle CO2-freie oder zumindest CO2-arme perspektive für erdgasfahrzeuge - noch dazu, wo ein umstieg ohne jede technische änderung am fahrzeug möglich ist.
  • erdgas ist - zumindest für caddy-fahrer - im vergleich zum TDI derzeit vom ersten kilometer an die wirtschaftlichere alternative.
  • auch bei erdgas ist nicht alles gold was glänzt. aber die allermeisten caddy-fahrer könnten strahlen, würden sie mit erdgas fahren.

jens

Ich bedanke mich erstmal an alle, die eine Antwort zu meiner Frage gepostet haben.

Grundsätzlich scheint mir die Kritik an der Tankzeit unbegründet zu sein. Die Reichweite ist weiterhin ein Punkt, bei dem ich massive Bedenken habe.
Die von mir eingesetzten Caddys verbleiben als privatgenutzte Firmenwagen grundsätzlich bei meinen Mitarbeitern. Damit wird zwar ein gewisse Verantwortung übergeben, den Wagen ausreichend zu pflegen, trotzdem werden oftmals Firmenwagen anders gefahren als das eigene Fahrzeug. D.h. der Gasfuss ist oftmals etwas schwerer im Firmenwagen im Gegensatz zum Fahrzeug, in dem der Sprit selbst finanziert werden muss.
Ich habe nun zwei Vorführwagen geordert, die als Testfahrzeuge eine Woche in den Betrieb integriert werden. Die vergleichenden Punkte zu den TDis werden sein:

- Fahrleistung
- Zuverlässigkeit
- Reichweite / Verbrauch
- Tankstellennetz für Erdgas

Zum den zwei letzten Punkten: Die Fahrzeuge laufen täglich bis ca. 200 km auf der Autobahn, die restlichen Kilometer in der Stadt bzw. in sehr ländlichen Regionen (Osnabrücker Land / Münsterland).

Trotz der o.g. Bedenken gehe ich vorurteilsfrei an den Vergleich heran. Nach der Testwoche und den Eindrücken der Fahrer wird eine Entscheidung getroffen. Die gesamte Flotte sofort umzustellen beurteile ich ebenfalls als falsch, trotzdem wäre ein Erdgas passend, wo er seine Vorteile auch ausspielen kann.

@Horstlala

ich war am Wochenende auf der Strecke Karlsruhe-Jena und zurück. Wenn es die Straße erlaubt hat, bin ich immer im oberen Bereich gefahren. Stau auf der Hinfahrt in Frankfurt inklusive.

Gesamtkilometer: 847
Erdgas - Tankstellen entlang der Strecke: 21 (!)
Zuverlässigkeit: noch alles an Bord!

Verbrauch Hinfahrt:

317km zwischen Tankstelle Forst/Bruchsal und Eisenach= 19,98kg für 18,36€ (91,9CT/kg), also 6,3 Kg (bin selbst sehr erstaunt),

zurück getankt in Laucha (A4) und wieder Forst/Bruchsal (A5)= 329km , 23,41kg Verbrauch für 19,99€ (85,4 Cent)= 7,1 kg. Fahrzeit ca. 3h10, also schon recht zügig.

Da 26kg in den Tank passen, hätte ich noch etwas fahren können. Verbräuche natürlich nur einigermaßen praxisnah, da alle Tanken genau identischen Druck fahren müssten, was ja gar nicht geht.

Was kann der TDI besser? höhere Steuern und Versicherung (Gerling bietet z.B. 15% Rabatt auf Erdgasfahrzeuge), keine schnellere Fahrzeit! Die Umwelt interessiert die meisten nur, wenn es nicht mehr kostet. Also auch pro ecofuel!

Und in Laucha bemerken freundlich Radfahrer noch, kuck mal, dass ist ja der neue Erdgasbomber von VW...

Noch Fragen?

Zitat:

Original geschrieben von jens voshage


ja, ja 11 tankstellen in hannover. davon haben aber nur 7 rund um die uhr geöffnet (laut gas-tankstellen.de). das wird ja immer gerne verschwiegen, wenn über die tankstellenzahl berichtet wird.

Zur Erinnerung: Ihre Behauptung war :

Original geschrieben von jens voshage

"ach ja, noch mal zu den taxifahrern. sofern ein taxiunternehmer keine flüssiggastankstelle auf dem hof hat, wird für ihn flüssiggas wohl kaum in frage kommen. denn es dürfte schwer werden, im taxibetrieb mit einem "reserverrad-tank" dauerhaft auf flüssiggas zu fahren."

Wenn es mehr Flüssiggastankstellen als Erdgastankstellen gibt die rund um die Uhr offen haben ist das doch kein Problem.

Zitat:

ich werd mal versuchen rauszubekommen, was für einen durchschnittsverbrauch die in hannover laufende cng-zafira-taxenflotte hat.

Wir sind doch beim Thema-Caddy oder nicht?

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Zitat:

Original geschrieben von zom-nrw


Hallo Jens,
ich hoffe das wir uns bei dem Treffen mal kennenlernen, du scheinst ja ein total überzeugter Gas-Fahrer zu sein,

Meiner Meinung nach einen Tick zu auffällig überzeugt aber nur was CNG betrifft...

Zitat:

Original geschrieben von Ralfo1704


Meiner Meinung nach einen Tick zu auffällig überzeugt aber nur was CNG betrifft...

richtig. LPG halte ich für den falschen weg, da die fakten keine wesentlichen vorteile für die allermeisten anwendungsfälle zulassen. und die zukunftsperspektive von LPG ist gering bis minimal.

ich kann mir nicht vorstellen, einem caddy-neukäufer wirklich zu einem 1,6-liter-benziner mit anschließender umrüstung zu raten. für mich lautet die frage: ecofuel oder TDI und in ausnahmefällen bei geringen fahrleistungen kommt noch der benziner als benziner in betracht.

jens

Zitat:

Original geschrieben von horstlala


Die vergleichenden Punkte zu den TDis werden sein:

- Fahrleistung
- Zuverlässigkeit
- Reichweite / Verbrauch
- Tankstellennetz für Erdgas

 

Hm, spielt Wirtschaftlichkeit denn gar keine Rolle ???

Gruß
erdgasmercedes 🙂

Zitat:

Original geschrieben von erdgasmercedes


Hm, spielt Wirtschaftlichkeit denn gar keine Rolle ???

Gruß
erdgasmercedes 🙂

sorry, habe mich vertippt...erdgasmercedes...!

wollte zu dem sagen:

Die vergleichenden Punkte zu den TDis werden sein:

- Fahrleistung
- Zuverlässigkeit
- Reichweite / Verbrauch
- Tankstellennetz für Erdgas

Zuverlässigkeit kann man nicht in einer Probewoche testen...
Fahrleistung: Diesel hat eben höheres Drehmoment...
Tankstellennetz ändert sich in dieser Probewoche wohl nicht...

Ich wollte hier eigentlich nicht mehr antworten aber solche Behauptungen kann man nicht einfach komentarlos stehen lassen, zumal hier schon zum 2.Mal behauptet wird, dass LPG keine Zukunft hat...waraum wird hier LPG so schlecht geredet? Hat das jemand nötig?

Zitat:

Original geschrieben von jens voshage


LPG halte ich für den falschen weg, da die fakten keine wesentlichen vorteile für die allermeisten anwendungsfälle zulassen.

Vielleicht sind die Fakten ja auch noch nicht klar definiert. In dem Thread konnten wir ja schon ein paar Zahlen festhalten.

So wie die Begriffe Hinterhoftankstelle, Bastellösung und der von Ihnen sogenannte "geschickten einsatz der flüssiggaslobby bis 2018 die gleiche förderung wie erdgas." locker flockig geschrieben werden kann ich mir vorstellen, dass hier der eine oder andere noch ein paar Vorurteile hat.

Vielleicht weiss der eine oder andere noch nicht, dass man LPG auch in Zukunft biologisch herstellen kann?

Die Verfahren sind noch in der Testphase, weil LPG momentan ja ein Nebenprodukt ist und dadurch so billig ist. Außerdem wurde die Steuerbegünstigung bis 2018 erst letzes Jahr beschlossen und es war nicht schon jahrelang klar was den zeitliche Vorteil von der Markteinführung von Biogas erklärt.

Die Biogastankstelle in Jameln hat übrigens 600 000 Euro gekostet (und wurde mit 100 000 Euro vom Regionalbüro Region Aktiv Wendelland-Elbetal bezuschußt).

Biogas finde ich grundsätzlich klasse, aber diese Investitionen müssen auch von jemanden getragen werden.

Autogastankstellen wachsen momentan wie Pilze aus dem Boden und das ohne Zuschüsse. Arbeitsplätze schaffen beide alternativen Kraftstoffe und die Umwelt schonen sie auch im Vergleich zum Benziner oder Diesel, also warum LPG so schlecht reden?

Zitat:

und die zukunftsperspektive von LPG ist gering bis minimal.

Vielleicht ist das nur das Wunschdenken von CNG-nahen Institutionen. Der Verband für Flüssiggas rechnet mit 1 Mio LPG-Fahrzeugen in D bis zum Jahr 2015. Meiner Meinung wird das schon viel eher passieren. Portugal, England und Belgien haben wir ja von der Anzahl der LPG-Fahrzeuge schon überholt- es liegen aber noch Tschechien, Frankreich, Niederlande, Polen, Italien und sogar die Türkei vor uns...

Die EU sieht Flüssiggas als weltweit führende Kraftstoff-Alternative und zählt ihn ausdrücklich zu den förderungswürdigen Konzepten.

Zitat:

ich kann mir nicht vorstellen, einem caddy-neukäufer wirklich zu einem 1,6-liter-benziner mit anschließender umrüstung zu raten.

Gut da sind Sie mit dem VCD einer Meinung- ich kann es mir schon vorstellen aber jeder hat ja so seine Vorstellungen.

Wie sieht es eigentlich mit dem Wiederverkaufswert von CNG-Caddys aus? Der muß ja auch in die Wirtschaftlichkeit einberechnet werden.

Kann es sein, dass die Förderungen für CNG-Fahrzeuge in den nächsten Jahren eingestellt werden oder sind die Fördertöpfe jahrelang weiterhin so prall gefüllt?
(Das TUT Projekt, das von 2002 bis 2006 lief, und bei dem 888 Taxis und 88 Fahrschulfahrzeuge teilgenommen haben hat ja meiner Berechnung nach auch immerhin 3,4 Millionen gekostet davon hat das Bundesumweltministerium 2,4 Millionen übernommen und der Gasversorger den Rest- bitte korigiert mich falls ich mich verrechnet habe).

@999Momo0 schade, dass Sie keinen LPG-Caddy beim Testen in den Vergleich aufnehmen. Wäre interessant gewesen da es so aussieht als ob Sie wertfrei an das Thema rangehen.

@ Ralfo

natürlich hätte mich auch mal ein LPG Caddy interessiert, aber eigentlich war das auch nie ein Thema für mich.

Da ich wie erwähnt bereits seit 1998 diese CNG Fahrzeuge fahre, die Weiterentwicklung beobachte und beruflich z.B. die Autohäuser in CNG unterstütze, komme ich an dem Thema nicht vorbei.
Am wirtschaftlichsten wäre es gewesen, bei max. 9000km Fahrleistung den alten 3er Golf TDI zu behalten (1994).

Zumal ich sehr häufig in Frankreich urlaube, was für CNG sehr schlecht ist.

Grundsätzlich zu Flüssiggas/Erdgas: Ich denke, die Sicherheitsstandars sind bei CNG auch wegen dem Druck zwangsläufig höher.
73 Nachrüstbetriebe wurden bundesweit zertifiziert, die dann auch den gleichen Standard und geprüfte Technik einbauen.

Auch in der Hausversorgung gibt es andere Standards, da die örtlichen Versorgen sämtliche Anlagen und Zertifikate abnehmen, bei Flüssiggas gibt es keine "übergeordnete" Stelle. So ist es theoretisch möglich, dass nicht lizensierte Installateure die Leitungen trotzdem verlegen. Wer prüft das nach?

Wenn etwas passiert (so wie die Bäckerei in Franken), dann war es eine "Gas"-Explosion. Flüssig/Erdgas ist dann egal.

Zitat:

Original geschrieben von erdgasmercedes


Hm, spielt Wirtschaftlichkeit denn gar keine Rolle ???

Gruß
erdgasmercedes 🙂

Die Wirtschaftlichkeit ist der Oberpunkt des Tests, da der Kostenfaktor mich bewegt hat, den EcoFuel zu testen. Die anderen Punkte sind mir persönlich sehr wichtig. Zudem sollte der Umweltaspekt mittlerweile nicht mehr verdrängt werden.

Die Zuverlässigkeit habe ich ebenfalls als Punkt für nur eine Woche angesetzt, da ich in der Vergangenheit die Erfahrung machen durfte, Hochdach-Kombis anderer Hersteller als Vorführwagen zu testen und diese eine Woche nicht unbeschadet überlebt haben.

@horstlala

eventuell für dich interessant.

es gibt zumindest eine Spedition, die die Erdgascaddys einsetzt :

http://www.autoringhannover.de/marquardt/shownews_1029/

was die natürlich als Prämie für den Artikel erhalten haben, das weis ich nicht 😉

Gruß Martin

Zitat:

Original geschrieben von 999Momo0


Auch in der Hausversorgung gibt es andere Standards, da die örtlichen Versorgen sämtliche Anlagen und Zertifikate abnehmen, bei Flüssiggas gibt es keine "übergeordnete" Stelle. So ist es theoretisch möglich, dass nicht lizensierte Installateure die Leitungen trotzdem verlegen. Wer prüft das nach?

Meinst du die Hausversorgung mit Flüssiggas oder die PKW?

PKW werden vom TÜV/DEKRA abgenommen und dafür braucht man die entsprechenden Papiere die nur Betriebe mit Zertifikat haben/bekommen.

Zitat:

Wenn etwas passiert (so wie die Bäckerei in Franken), dann war es eine "Gas"-Explosion. Flüssig/Erdgas ist dann egal.

Das Argument hatte meine Tante und die Frau die in dem Versicherungsbüro von meiner KFZ-Versicherung arbeitet, auch mal gebracht- was ist wenn da mal was am Auto explodiert🙂

Mein Onkel färht deshalb Diesel und die Versicherungsfrau glaube ich mit dem Fahrrad...

Die Frage gilt ja grundsätzlich für alle Gasfahrzeuge.

-Der ADAC bestätigt die Sicherheit von Gasfahrzeugen.

-Irgendwo gibt es einen netten Film wo ein Flüssiggasauto von einer Feuerwehr angezündet wird- man sieht deutlich dass nichts explodiert.

In Frankreich kann man LPG übrigens prima bekommen!

erdgas ist bezüglich des explodierens wesentlich ungefährlicher als benzin. es gibt nur einen kleinen bereich des mischungsverhältnisses erdgas-luft, in dem das gemisch überhaupt zündfähig ist.

als in hannover mal ein erdgas-bus der verkehrsbetriebe (üstra) abbrannte, war die feuerwehr begeistert, wie schön das funktionierte. keine explosionsgefahr, sondern ein kontrolliertes entweichen des erdgases aus dem tank. ein auto mit benzintank stellt da bei einem brand ein ganz anderes risiko da.

grundsätzlich glaube ich, dass eine serienlösung, die ab werk verbaut ist, sicherer ist, als etwas nachgerüstetes (obwohl man nach dem undichten golf bifuel im letzten jahr natürlich zweifel bekommt). und auf die idee, einen caddy mit erdgastanks nachzurüsten kommt ja hoffentlich heute niemand mehr. da wäre wirtschaftlicher und technischer unsinn.

jens

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