Wirtschaftlicher Totalschaden - noch Chancen?
Hallo!
Ich hoffe das ist hier richtig aufgehoben...
Als Kurzbeschreibung: Ich hatte einen (unverschuldeten) Unfall mit meinem Focus, der nun vom Gutachter eindeutig als wirtschaftlicher Totalschaden deklariert wurde. Ich hänge aus diversen Gründen sehr an dem Auto und würde es deshalb gerne irgendwie reparieren...
Da ich leider nicht besonders viel Ahnung von der Materie habe würde ich mich über eine Beurteilung meiner Situation sehr freuen!
Im Detail:
Der Unfall: Mir hat jemand ziemlich grob die Vorfahrt genommen und stand plötzlich (konnte es wegen einem Lieferwagen links neben mir nicht rechtzeitig sehen) quer vor mir auf der Fahrbahn. Ich bin also mit meinem Auto frontal in die Seite des anderen Autos gefahren.
Mein Auto: Ford Focus Ghia, BJ '99, 116PS, Benziner, 118000km, pazifikgrün, soweit gut erhalten, gekauft im Februar für 2300,-
Der Schaden (laut Gutachten):
- vorderer Stoßfänger, Frontblech und Motorhaube beschädigt, bzw eingedrückt
- Kotflügel vorne rechts gestaucht
- Kotflügel vorne links geschrammt
- Schloßträger vorne verformt,. bzw geknickt
- Scheinwerfer rechts verkratzt und gebrochen
- Längsträger vorne rechts verdrückt und gestaucht
- Stehblech vorne rechts verdrückt
- Kühlerträger verdrückt
- Klimakondensator und Motorkühler zu prüfen
- Zier- und Anbauteile beschädigt, bzw montagebedingt zum Erneuern erforderlich
Laut Gutachten liegen die Kosten für die Reparatur mit neuen Originalteilen in der Fordwerkstatt bei ~5100€
Das Auto fährt noch ganz normal, wir haben es soweit wir konnten getestet. Die Motortemperatur ist im normalen Bereich, die Klimaanlage funktioniert ganz normal und das Fahrverhalten ist auch wie immer.
Das höchste Restwertangebot liegt im Gutachten bei 150,- . Allerdings hat die gegnerische Versicherung jemanden gefunden, der das Auto für 550,- nehmen würde. Das Angebot ist zwar ziemlich dubios, lässt sich aber leider nicht als falsch nachweisen.
Der Zeitwert liegt bei 2600,-, ich würde also 2050,- ausgezahlt bekommen.
Das Auto fährt noch ganz normal, es ist also wirklich nur Blechschaden. Ich hänge wie gesagt sehr an diesem Auto. Allerdings hab ich halt wirklich nur die ~2100€ die ich ausbezahlt bekomme für eine Reparatur zur Verfügung. Ein gleichwertiges Auto als Alternative bis zu ~2500,- suche ich seit über einem Monat, bin aber in meiner Umgebung nicht fündig geworden.
Gibt es eine Chance, den Schaden irgendwie reparieren zu lassen? Einen Unfallwagen des gleichen Modells kaufen, der vorne ok ist
und dessen Teile benutzen zb?
Vermutlich klingt meine Frage ziemlich naiv, aber ich will mir nachher nicht vorwerfen, ich hätte es nicht wenigstens versucht.
Ich bedanke mich schon mal zumindest fürs Lesen!
Grüße,
Lela
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von lelaya
Das Angebot ist zwar ziemlich dubios, lässt sich aber leider nicht als falsch nachweisen.
Der Zeitwert liegt bei 2600,-, ich würde also 2050,- ausgezahlt bekommen.
Wenn die Versicherung einen gefunden hat, der den Wagen für 550,- kauft, dann muss sie sich auch um die Abwicklung mit diesem Käufer kümmern (und dubios oder nicht ist nicht Dein Problem), Du bekommst dann selbstverständlich den vollen Zeitwert erstattet. Anderenfalls hat die Versicherung eben das Recht, den Restwert des Unfallwagens (oder einen Angebotspreis, der ihr vorliegt) vom Zeitwert Deines Autos abzuziehen.
Das bedeutet am Ende, wenn Du das Angebot, das sie Dir gemacht haben, ausschlägst, schreibst Du mal eben 550,- EUR in den Wind. Und das ist für ein 13 Jahre altes Auto doch happig, nur weil man so dran hängt.
Sowas kann man machen, wenn man evtl. grad erst TÜV gemacht hat, das Auto verkehrssicher ist und noch fährt, und man gegebenenfalls einfach die nächsten 2 Jahre mit den Beulen weiterfährt (sofern das einem egal ist), und die Auszahlung der Versicherung in die Tasche steckt, ohne zu reparieren.
Aber an einem wirtschaftlichen Totalschaden mit Teilen vom Schrotti rumzubasteln, am Ende mit der Spraydose zu lackieren, weil ein richtiger Lackierer im Budget nicht mehr drin ist, und gleichzeitig 550,- EU's einfach so zu verschenken, ist möglicherweise nicht die ideale Lösung. Auch wenn man dran hängt, es ist am Ende nur ein Auto...
53 Antworten
Also erstmal zu lelaya, ich finde es sehr vorbildlich das du diese Einstellung vertrittst. Das müsste es viel mehr geben.
Zu den anderen, dass ist leider der Spiegel der Gesellschaft. Aus allem bis auf´s Blut das Letzte raus ziehen. Zwischendurch bildet man sich noch irgendwelche Symptome ein die man auf den "Unfall" (wenn man einen leichten Aufprall von hinten überhaupt so nennen kann) zurück führt. Dann direkt zum Arzt rennt und meint da auch noch ein bisschen Geld raus zu holen.
Unser eins wundert sich dann warum die Kfz-Versicherung jährlich teurer wird.
Menschen machen Fehler, dass ist nunmal so. Da kann man dann auch vielleicht ein bisschen Mitgefühl und/oder Einsatz zeigen um seinem Mitmensch (in dem Fall Unfallgegner) trotzdem zu helfen. Ich sage nicht das man demjenigen Geld schenkt. Aber man kann das Auto so oder so reparieren lassen. Ausgenommen sind auch diejenigen die gesprächsresistent sind, mit denen würde ich mich auch nicht rum ärgern. Aber trotzdem nichts erfinden.
Beispiel:
Ich habe mich vor vier Jahren mit meinem Twingo "unangeschnallt" auf dem Weg zur Arbeit überschlagen. Ich bin ausgestiegen habe meinen Dad angerufen er möchte mich bitte zur Arbeit fahren. In der Mittagspause haben wir uns mit dem Bauer getroffen, dessen Zaun ich kaputt gemacht habe. Dieser hätte mich auch ausnehmen können. Er sagte aber nur ich solle im Frühjahr vorbei kommen und ihm helfen den Zaun zu reparieren.
Komischerweise hatte ich keine körperlichen Beschwerden, deswegen ist es schwer zu glauben das bei einem Auffahrunfall 6 Wochen Dr.Holiday Urlaub nötig ist🙄. (Da musste ich doch leicht schmunzeln als ich das las). Da gebe ich Urgrufty Recht, solche Leute sollten dann nicht am Straßenverkehr teilnehmen.
Zitat:
Original geschrieben von lelaya
Um die Debatte hier mal direkt zu stoppen: ich HABE einen Anwalt genommen, die Beleidigungen an dieser Stelle könnte man sich also sparen.Der Gutachter wurde ebenfalls nicht von der Versicherung geschickt, sondern unabhängig bestellt. Ich habe ihn gebeten für den Fall, dass es knapp werden sollte, das Gutachten so zu stellen, dass eine Reparatur drin gewesen wäre. Wars aber nicht, bei 5000€!! Schaden hätten ein paar hundert Euro weniger im Gutachten auch nichts mehr gebracht.
Schmerzensgeld bei einem leichten Auffahrunfall, bei dem weder die Airbags ausgelöst haben, noch sonst irgendeine Art Schaden am Menschen entstanden ist? Den Anwalt der das durchsetzt möchte ich gerne sehen 😉
Und nein ich werde mit Sicherheit nicht behaupten ich hätte mir den Kopf ein wenig gestoßen oder so, ich bereichere mich nicht zu Unrecht.Auf den Nutzungsausfall wird nicht verzichtet, aber man muss um ihn zu bekommen entweder einen Kaufvertrag vorlegen, oder die Reparatur nachweisen. Sobald das Auto repariert ist wird das selbstverständlich geschehen.
Hey, lass dich nicht provozieren und beleidigen, genau wegen solchen Leuten gibt es doch heute nur noch Mord und Totschlag! Das sind wieder die Leute, die dir ihre ganzen Rechte aufzählen können, aber wahrscheinlich nicht eine ihrer Pflichten kennen......
Zitat:
Original geschrieben von Focus_1999
Also erstmal zu lelaya, ich finde es sehr vorbildlich das du diese Einstellung vertrittst. Das müsste es viel mehr geben.Zu den anderen, dass ist leider der Spiegel der Gesellschaft. Aus allem bis auf´s Blut das Letzte raus ziehen. Zwischendurch bildet man sich noch irgendwelche Symptome ein die man auf den "Unfall" (wenn man einen leichten Aufprall von hinten überhaupt so nennen kann) zurück führt. Dann direkt zum Arzt rennt und meint da auch noch ein bisschen Geld raus zu holen.
Unser eins wundert sich dann warum die Kfz-Versicherung jährlich teurer wird.
Menschen machen Fehler, dass ist nunmal so. Da kann man dann auch vielleicht ein bisschen Mitgefühl und/oder Einsatz zeigen um seinem Mitmensch (in dem Fall Unfallgegner) trotzdem zu helfen. Ich sage nicht das man demjenigen Geld schenkt. Aber man kann das Auto so oder so reparieren lassen. Ausgenommen sind auch diejenigen die gesprächsresistent sind, mit denen würde ich mich auch nicht rum ärgern. Aber trotzdem nichts erfinden.
Beispiel:
Ich habe mich vor vier Jahren mit meinem Twingo "unangeschnallt" auf dem Weg zur Arbeit überschlagen. Ich bin ausgestiegen habe meinen Dad angerufen er möchte mich bitte zur Arbeit fahren. In der Mittagspause haben wir uns mit dem Bauer getroffen, dessen Zaun ich kaputt gemacht habe. Dieser hätte mich auch ausnehmen können. Er sagte aber nur ich solle im Frühjahr vorbei kommen und ihm helfen den Zaun zu reparieren.
Komischerweise hatte ich keine körperlichen Beschwerden, deswegen ist es schwer zu glauben das bei einem Auffahrunfall 6 Wochen Dr.Holiday Urlaub nötig ist🙄. (Da musste ich doch leicht schmunzeln als ich das las). Da gebe ich Urgrufty Recht, solche Leute sollten dann nicht am Straßenverkehr teilnehmen.
Hey. Sehe ich ganz genau so. Du redest mir von der Zunge.
Gibt wohl Menschen die finden es ist cool sich hier zu äusern mit Überschlag und dann nix passiert,für was braucht man dann zum Arzt luxus.Auch ein Vater der mit seinem Sohn lieber sich mittags beim Bauer um einen Zaun kümmert als mit seinem Sohn mal zum Arzt zu fahren,alles sehr fraglich.
Wer nach einem Unfall keinen Arzt aufsucht ist sehr fahrlässig.Ich mache jetzt seit Dezember umher mit meinem HWS,man schickt mich von Facharzt zu Facharzt und es geht nur im Alltag mit Schmerzmittel was auf Dauer sicher kein Leben ist.
Wer im stehenden Focus einen grossen BMW im Kofferraum stehen hatte,der kann sich vorstellen was dort eine Kraft eingewirkt wird.Der Fahrer hat sich zudem bis zum heutigen Tage weder bei mir gemeldet noch sich auf Umwegen über meinen Gesundheitszustand erkundigt.Würde jeden Euro gerne tauschen gegen Gesundheit,auch wenn Versicherungen meinen mit Geld alles kaufen zu können.
Und an die TE hier die meinte man solle Ihr den Anwalt zeigen der bei nur 5000 Euro Schmerzengeld beantragt oder bekommt,mein Schaden war lediglich 3900 Euro am Auto,also hat nicht wirklich was mit der höhe des Schadens zu tun.Auch ist es so das man zuerst mal beweisen muß das man wirklich krank ist,dazu hatte nach 6 Wochen die Versicherung
eine Unfallklinik beauftragt,und merkte sehr schnell was los ist und meinte dann alles kaufen zu können.Ich wünsche es keinem sowas zu erleben.
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Ich stimme Dir da zu, in Deinem Fall leider ein Problem, was zu dauerhaften Problemen führen wird !
Dich, Dich hat es anscheinend sehr böse erwischt, durch den Unfall. Da möchte wahrscheinlich Niemand mit Dir tauschen.
Dass die Verletzung ein Versicherungsfall ist, dürfte Jedem hier einleuchten.
Leider werden solche Verletzungen schon am Unfallort, bei der Bergung, nicht mehr als Akut, angenommen, weil ja Jeder "Dämbeutel" bei jedem "Kratzer" am Auto ein HWS - Symtom hat, bzw geltend macht.
Und das tückische an der Sache ist, das die eigentlichen Beschwerden erst später auftreten, weil die Gewebsschwellungen die Sache erstmal abmildern.
Wer nach einem Unfall Schmerzen im Hals / Nacken Bereich hat, muss zum Arzt, dann zum Facharzt. Die Beschwerden können da erst nach einer Woche auftreten.
Ich habe mich 200 x überschlagen, mir fehlt nichts, ist absoluter Blödsinn !
Da bleibt immer was ....
@ HansiKoenig
Versicherungen sind das Letzte !
Wer nach einem Unfall Schmerzen im Hals / Nacken Bereich hat, muss zum Arzt, dann zum Facharzt. Die Beschwerden können da erst nach einer Woche auftreten.
Genau daraus dreht man dir dann den Strick,man hat vielleicht einen leichteren Unfall,etwas Schmerzen im Nacken und denkt naja das geht schon wieder und geht nicht zum Arzt.Wenn man dann erst nach ein paar Tagen kommt dreht man das so wenn Beschwerden bleiben das zu spät behandelt wurde,für die Versicherung ein gefundenes fressen.
Mein Unfall ist für morgens um 6 Uhr passiert,ich hatte da wirklich nur ein leichtes ziehen im Halsbereich,bin dann noch zur Arbeit und dann zuhause fing das erst richtig an,dann zum Notdienst die meinten völlig normal durch den Schock kommt der richtige Schmerz erst Stunden später.
Sicher kann sich jemand in Krankenhaus setzen und über Schmerzen klagen,nur spätestens in der Unfallklinik erkennt man die wirklich geschädigten.Versicherungen sind leider immer nur auf Ihrer Vorteil aus,daher braucht man schon einen Anwalt der einem zur Seite steht in einem solchen Fall.
@HansiKoenig,
in Deinem Fall ist es so das etwas bleibendes ist, dass wage ich nicht zu bestreiten. Das ist das Problem was Grufty auch meint. Es gibt halt Idioten die gleich zum Arzt rennen und meinen ihnen tut der Hals weh. Das dann solche Leute (in dem Fall du) drunter leiden die dann wirklich was davon tragen ist der bittere Nebeneffekt.
@Grufty,
es war nur zweimal😉 und ich habe nichts davon getragen.
Das Thema zu meinem Vater:
Er hat mich direkt nach Eintreffen gefragt ob wir ins KH fahren sollen. Daraufhin habe ich gleich gesagt:"Nein, mir gehts gut ich geh Schaffen". Zu dem Zeitpunkt war ich alt genug das selber zu entscheiden (22) und darum hat er mich dann auch ins Geschäft gefahren, mit dem Zusatz: Solltest du im Laufe der nächsten zwei Stunden irgendwelche Beschwerde haben gehe bitte ins KH.
Ich bin dann Abends nach Feierabend auf drängen von meiner Freundin und Mutter ins KH gegangen, zum Röntgen, Becken abtasten etc. Es war aber rein gar nichts.
Zitat:
Original geschrieben von HansiKoenig
Und an die TE hier die meinte man solle Ihr den Anwalt zeigen der bei nur 5000 Euro Schmerzengeld beantragt oder bekommt,mein Schaden war lediglich 3900 Euro am Auto,also hat nicht wirklich was mit der höhe des Schadens zu tun.
Es ging nicht um die Höhe des Schadens, sondern um die Art! Wenn dir jemand in dein stehendes Auto reindonnert, ist das eben was anderes! Er sagt ja selbst dass es ihm gut geht und Schmerzensgeld eine ungerechtfertigte Bereicherung wäre. Mittlerweile ist der Thread ja schon über zwei Wochen alt, der Unfall wahrscheinlich noch länger und es gab keine weiteren Äußerungen über körperliche Schäden.
Zitat:
Original geschrieben von FoFo1-Fahrer
Wird bei einer Reparatur von der Versicherung nicht bis zu 20% über dem Zeitwert bezahlt?
Ob das eine Werkstatt für das Geld hin bekommt, ist eine andere Frage. Aber versuchen würde ich das.
Richtig kann sogar bis zu 30% sein je nach versicherung aber nur wenn die reperatur in einer wekstatt durchgeführt wird und die rehnung an die versicherung geht.