Winterreifen auch im Sommer?
Tach Gemeinde,
habe gerade die Winterreifen aufgezogen und festgestellt, dass die wohl noch so 20000 km halten werden. Jetzt überlege ich die Reifen bis nächsten Herbst zu fahren und dann neue zu kaufen. Also meine Sommerreifen eine Saison schonen.
Macht das Sinn? Was meint ihr?
48 Antworten
PS: BTW, die Antwort vom Hersteller bezieht sich für mich eher auf technische Schäden durch den Betrieb der Reifen im Sommer, nicht auf deren Fahrsicherheit bei hohen Temperaturen.
Ausserdem kommt diese Antwort wohl vom Kundenservice und das heißt noch nicht, daß darauf zu 100% Verlaß ist.
Gruß Jürgen
Also ich hab jetzt nich alles durchgelesen, aber ich finde die Aussage sehr intereassant, das es egal wäre, ob man im Winter mit Sommerreifen fährt oder im Sommer mit WR fährt..
Es ist nicht umsonst in der STVO verboten im Winter mit SR zu fahren, aber es ist nirgends verboten den Sommer lang mit WR zu fahren..
Ich bin den kompletten letzten Sommer auf WR gefahren,weil ich kein Geld für SR hatte, klar, man kann nicht so fahrn, wie mit SR, ist aber vielleicht manchmal auch ganz gut so, und das mit dem Verschleiß.. da sag ich mal, WR kosten ungefähr die Hälfte bis 2/3 von SR, von daher schon zu überlegen..
Und Bremswegverlängerung? Naja, ich hab den ganzen Sommer lang nicht wirklich ordentlich bremsen müssen, ok das kann man jetzt nicht so sagen, das gejt manchmal schnell, aber nennt mir mal Beispiele, wo ca. 2m weniger Bremsweg ein Unglück verhindert hätten, das ist schon selten..
Dennis
Zitat:
Original geschrieben von t1w2i3s4t5e6r
Es ist nicht umsonst in der STVO verboten im Winter mit SR zu fahren....
Welcher Paragraph sollte das sein??
also wenn die reifen keinen zweiten winter mehr halten, dann würde ich sie auch im frühjahr/sommer abfahren!
wr im sommer sind sicher nicht optimal, aber allemal besser als im winter mit sr unterwegs zu sein!
also die wr drauflassen und bei spätestens 1,6mm abmachen 🙂
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@designs Vermutlich bezieht sich "twister mit den Zahlen drin" auf Österreich, da ist es nämlich verboten im Winter mit Sommerreifen zu fahren. Wie es in Deutschland aussieht, weiss ich leider nicht.
Zum Thema: Persönlich würde ich die Winterreifen auch im Sommer abfahren, Wäre mir einfach zu schade sie vorher wegzuschmeissen. Obwohl man objektiv betrachtet, dabei ja eigentlich nichts gewinnt....
Zitat:
Original geschrieben von Designs
Auch wenn´s aus 100km/h nur 2 Meter sind - was sicherlich realistisch ist - spielt es für mich eine große Rolle, ob ich 1m vor dem Hindernis, oder 1m danach zum Stehen komme - Worst Case natürlich vorausgesetzt.
Lieber Design.
Ich wusste so 100%tig, als ich von `akzeptierbar´ geredet habe, dass jemand kommt und resümiert:
Also, akzeptierbar heißt: Er gibt zu, dass sich der Bremsweg verlängert und da kann 1 cm oder 1 m die Entscheidung über Leben und Tod sein, von 1 od. 2 m ganz zu schweigen.
Ja, du hast mich entlarvt. Ich bin jemand, der wegen absolut lächerlichen 2 mm Winterreifenprofil das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel setzt, um im Endeffekt 20 Euro zu sparen.
Ich habe bisher hier immer darum gekämpft zu den Guten zu gehören, doch ich habe nicht aufgepasst. Die Guten und die Lebensretter sind die, die Ihre Winterreifen mit 4 mm Profil auf den Mist schmeißen.
Oh, Mann, dass sind vielleicht keine Mörder aber Umweltverschmutzer.
Korrigiere mich : Mit 4 mm Profiltiefe durch eine EN geprüften Betrieb entsorgen lassen.
@Tempomat
*g*
Ich wußte, daß dein Zynismus irgendwann durchkommt 😉
Wie auch immer, was er letztendlich mit seinen WR macht, muß er für sich selbst entscheiden.
Ich bin einer der Typen, die sich lieber vorzeitig von den alten Reifen trennen - du wohl eher einer, der bis zum Schluß alles ausreizt. Soweit kein Problem, ich denke wir werden beide mit unserer Einstellung glücklich.
Die von mir geschilderten Situationen stellen natürlich den - hoffentlich nicht eintreffenden - Extremfall dar. Für mich ist jemand der WR im Sommer fährt natürlich nicht unbedingt ein potenzieller Mörder...
Aber schließlich befinden wir uns ja hier im Forum um zu diskutieren, also nimm´s locker 😉
Grüße Jürgen
Welcher Paragraph das ist, kann ich nicht sagen, ich weis nur, das mein Bruder mal nen Verwarngeld von glaub 30 Eus bekommen hat plus Mängelzettel, weil er Sr im Winter drauf hatte. Da mein Bruder das auch nicht geglaubt hat, hat er es sich zeigen lassen, im Gesetzesbuch, und dastnd des drin, kann ja mal wieder die Grün Weißen fragen, wenn sie mich mal wieder anhalten, passiert ja öfters..
das interessiert mich jetzt wirklich mal, ob ich da Recht hab oder nicht..
Dennis
Hi,
es gibt kein Gesetz, welches generell das Fahren im Winter mit Sommerreifen verbietet. Natürlich sollten diese noch Profil haben.
Allerdings habe ich irgendwo gelesen, daß es Knollen wegen nicht angepassten Fahrens im Winter mit Sommerreifen geben soll - und zwar wenn du damit im dicksten Schnee fährst und dadurch auch den Verkehr behinderst (und das mit Recht). Ebenso kann es im Falle eines Unfalles Probleme mit der regulierung geben - wenn dieser mit Winterreifen vermeidbar gewesen wäre - ergo schließe ich auch hier das es im Sommer mit Winterreifen hier zu dem gleichen Problem kommen kann (Wäre ich Versicherung würde ich es so händeln)
Allerdings wäre es Willkür jemand bestrafen zu wollen der bei +13 Grad im Dezember mit Sommerreifen unterwegs ist - zumal diese bei solchem Wetter besser als Winterreifen sind.
Ich fahre seit 23 Jahren unfallfrei mit Sommerreifen durch den Winter und lasse das Auto bei Schnee (meistens) und Glatteis (immer) in der Garage. Zumal ich in einer Gegend wohne in der Schnee selterner fällt wie in Mittelitalien und nie im Winter in irgendwelche Berge fahre oder Autoreisen unternehme.
Diesen Winter habe ich allerdings vor mir welche zu kaufen, da meine Freundin Schwanger ist und man mit 235er Sommerreifen nicht wirklich im Schneefahren kann sollte es mal notwendig sein. Obwohl ich noch unseren Polo benutzen kann der mit Sommerreifen besser im Schnee zu bewegen ist wie ein BMW mit Winterreifen.
cu
pp
Zu der eigendlichen Frage:
Es kommt wie immer darauf an was ich von meinen Reifen erwarte, bzw. verlange. Und es kommt auf den Reifen und aufs Auto an. Bei einem Porsche mit 420PS und einem sportlichen Fahrer macht es sicher wenig Sinn auf alten Winterreifen durch den Sommer zu fahren. Auch muß man bedenken das WR ein höheren Geräuschpegel haben als SR. Dir meisten WR haben allerdings nicht mehr dieses "Traktor-Profil" wie zu Großvaters Zeiten, sie sind viel komfortabler geworden. Man muß halt abwägen, ob man mit den Nachteilen leben kann (Lautstärke, Verbrauch, Optik, schlechteres Fahrverhalten bei trockener Fahrbahn), aber für ein Wagen der nicht ständig an seine Grenzen getrieben wird, ist es sicher eine Möglichkeit ein paar € einzusparen. Mancher WR fährt sich im Sommer ganz ordendlich, ein anderer ist eine Katasrophe.
An deiner Stelle würde ich das einfach ausprobieren und wenn's Probleme gibt kannst du ja immernoch wechseln.
Also hier werden viele Sachen durcheinandergewürfelt:
Ein Reifen kann nicht weicher sein, sich schneller abnutzen und gleichzeitgi deutlich weniger Haftung haben als ein Sommerreifen bei gleichen Bedingungen.
Die Sachen bedingen sich gegenseitig.
Weicher = mehr Reibung = mehr Haftung = mehr Abrieb = lauteres Abrollgeräusch = mehr Rollwiderstand = schwammigeres Fahrgefühl
Gruß
Ich habe diese Diskussion bisher mit einem Lächeln verfolgt und möchte nun einmal versuchen, eine einigermassen objektive Betrachtung anzustellen.
Hier zunächst mal 2 Links zum Thema Bremsweg, Strassenzustand und Bereifung:
[url]http://www.internetratgeber-recht.de/Verkehrsrecht/frameset.htm?http://www.internetratgeber-recht.de/.../rechner-bremsweg.htm[/url]
http://www.autokiste.de/start.htm?site=/service/anhalteweg/
Hier kann jeder mal ein bisschen "spielen", um unterschiedliche Bedingungen zu testen. Im Folgenden beziehe ich mich im Wesentlichen auf den ersten der beiden Links.
1. Einfluss der Reaktionszeit
Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h bedeutet eine um 0.1 Sekunden längere Reaktionszeit eine Verlängerung des Anhaltewegs um 2.8 m. Wenn man nun extremen Wert auf jeden Meter reduzierten Anhalteweg legt, muss man neben der Reifenwahl ebenso konsequent sein bei der Reaktionszeit. Das bedeutet: keinerlei Kompromiss in Bezug auf
- Fahren unter Alkohol- oder Medikamenteneinfluss
- Ermüdung
- körperliche oder seelische Verfassung
- Telefonieren ohne Freisprechanlage, aber auch mit !
- Ablenkung durch Bedienung von Radio, Navigation, etc.
- Essen / Trinken während der Fahrt
- Diskussion mit Mitfahrern (z.B über Themen wie dieses)
- etc.
Hier sollte sich jeder zunächst selbst auf seine Konsequenz hin überprüfen. Ich nehme mich davon übrigens nicht aus.
2. Einfluss von Fahrbahnzustand und Reifenwahl
Als Ausgangspunkt betrachte ich eine Vollbremsung aus 100 km/hPKW, Gürtelreifen, griffige Fahrbahn -> Vezögerung 7 m/s2.
Reaktionszeit 0.35 s, Umsetzzeit 0.2 s, Ansprechzeit 0.05 s, 0.22 s).
Anhalteweg etwa 75 m.
Im Vergleich:
- M+S-Reifen auf trockener Fahrbahn: 90m, also 15 m mehr
- Sommerreifen auf nasser oder schlechte Fahrbahn: 90-105m, also 15-30m mehr
- Sommerreifen auf Schnee: 275m, also 200 m mehr
- M+S-Reifen auf festgefahrener Schneedecke: 175m, also 100m mehr, aber auch 100m weniger als mit Sommerreifen
Fazit: Winterreifen auf trockener Fahrbahn verlängern zwar den Anhalteweg; der Strassenzustand hat jedoch einen ähnlichen, teils selbst grösseren Einfluss.
3. Einfluss der Geschwindigkeit
Ausgangspunkt wie unter 2.
Beim Abbremsen aus einer um 10 km/h geringeren Geschwindigkeit unter sonst identischen Bedingungen verringert sich der Anhalteweg um etwa 13 m. Bei 200 km/h ist der Ahalteweg um knapp 200 m länger als bei 100 km/h.
Generell steigt der zurückgelegte Weg während der Reaktionszeit linear mit der Geschwindikeit, aus welcher gebremst wird; der Bremsweg nimmt quadratisch mit dieser Geschwindigkeit zu; der Anhalteweg ist die Summe beider.
Aus diesen Betrachtung leite ich Folgendes ab:
- selbstverständlich hat die Wahl des Reifens einen Einfluss auf die benötigte Anhaltestrecke. Jedoch kann der Anstieg des Anhalteweges bei Verwendung von Winterreifen im Sommer durch angepasste Fahrweise, Geschwindigkeits- und Abstandswahl mehr als kompensiert werden.
- Der verhaltensbedingte Einfluss auf die Reaktionszeit hat mindestens ebensogrosse Auswirkungen auf den Anhalteweg. Wer sich bei der hier behandelten Reifenfrage auf den Sicherheitsaspekt bezieht und zu keinerlei Eingeständnissen bereit ist, der muss auch bei den unter 1. genannten Punkten absolut kompromisslos sein.
- Die Verwendung von Sommerreifen im Winter ist wesentlich kritischer. Jedes Jahr beim ersten Schneefall entsteht - vor allem in den Städten - Verkehrschaos verbunden mit vielen Karambolage. Ursache ist in vielen Fällen der Verzicht auf Winterreifen. Wer zu diesem Kompromiss bereit ist, sollte im Sinne der Sicherheit auch den Mut besitzen, sein Tempo auf Schrittgeschwindigkeit zu reduzieren oder noch besser auf das Auto zu verzichten, bis die Strassen geräumt sind.
- Nur wer meint, unbedingt im Grenzbereich fahren zu müssen, sollte keinerlei Kompromisse eingehen. Das ist im öffentlichen Strassenverkehr jedoch nicht vorgesehen. Zitate:
§3 StVO - Geschwindigkeit: ... inbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie seinen persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen.....
§4 StVO - Abstand - Der Abstand von einem vorausfahrenden Fahrzeug muß in der Regel so groß sein, daß auch dann hinter ihm gehalten werden kann, wenn es plötzlich gebremst wird. ....
§29 StVO - Übermäßige Straßenbenutzung - (1) Rennen mit Kraftfahrzeugen sind verboten.
http://www.verkehrsportal.de/stvo/stvo.php
- Schieben wir nicht technische Argumente bedingungslos in den Vordergrund. Verhaltensbedingte Aspekte sind mindestens ebenso wichtig, werden aber gerne vergessen.
Also : Winterreifen ruhig im Sommer aufbrauchen, aber mit angepasster Fahrweise, Abstand, Geschwindigkeit. Wer diesen Kompromiss nicht eingehen will oder sich dabei nicht wohl fühlt, der entsorgt diese Reifen halt sofort. Das muss nun jeder für sich selbst entscheiden.
Der erste Link aus meinem Beitrag von eben funktioniert wohl nicht. Hier ein neuer Versuch:
http://www.internetratgeber-recht.de/.../rechner-bremsweg.htm
Zitat:
Original geschrieben von Peter Panter
Hi,
Allerdings habe ich irgendwo gelesen, daß es Knollen wegen nicht angepassten Fahrens im Winter mit Sommerreifen geben soll - und zwar wenn du damit im dicksten Schnee fährst und dadurch auch den Verkehr behinderst (und das mit Recht). Ebenso kann es im Falle eines Unfalles Probleme mit der regulierung geben - wenn dieser mit Winterreifen vermeidbar gewesen wäre - ergo schließe ich auch hier das es im Sommer mit Winterreifen hier zu dem gleichen Problem kommen kann (Wäre ich Versicherung würde ich es so händeln)
pp
Ich denke, es handelt sich um §1 StVO - Grundregeln - Absatz (2):
.... oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Hi skoss.
Vielen Dank für deine Mühe und die objektiven Beurteilungen der vielen Parameter, die in diese Thematik einfließen.
Betrachtet man nur den Fakt WR im Sommer unter Laborbedingungen, dann sind diese natürlich im Nachteil.
Ich gene wirklich davon aus, dass sich meine Fahrweise angepasst entwickeln wird.
Genau so, wie ein Sportfahrwerk mit entsprechender Bereifung zum `Kurvenräubern´ anemiert, genauso bin ich in der Lage den Fahrstil dem schwächsten Funktionsglied in der Kette anzupassen.