Werkstattpfusch
Ich hatte vor knapp 2 Jahren meinen E90 (N52) zum Zündkerzenwechsel in eine Meisterwerkstatt gebracht. Nach dem "Service" hatte ich nach ca. 1km starkes Ruckeln und die Motorleuchte ging an. Ich also sofort zurück in die Werkstatt und die Fehlerdiagnose lautete Zündaussetzer Zylinder x.
Der Techniker machte sich noch mal auf die Fehlersuche und nach 20 Minuten hatte ich den Wagen wieder, mit der Aussage, da hätte sich etwas gelöst und wurde jetzt per Kabelbinder fixiert. Der Wagen lief wieder gut, wenn auch, wie ich meinte, nach dem Kerzenwechsel, weniger smooth.
Wie dem auch sei, wollte ich gestern meine Kerzen überprüfen, ob die nach ca. 50.000 km Laufleistung heraus müssen. Gleich zu Beginn das erste Horrorszenario, denn die erste Zündkerze ganz vorne ging nur schwer heraus und ich habe sicherheitshalber etwas Kriechöl zu Hilfe genommen. Mir schwante schon Schlimmes. Und dann die Gewissheit, Gewinde der Kerze mit Gewalt reingedreht. 😠
https://data.motor-talk.de/.../...kerze-defekt-4385236776567461094.jpg
Dann entdeckte ich den mit Kabelbinder "fixierten" Zündspulenstecker. Als ich diesen entfernte, sah ich auch, warum der Techniker sich nicht genauer äußerte. Vermutlich hat er beim Wechsel der Kerzen die Zündkabel zerstört und wollte den Funkenschlag mit dem Kabelbinder unterbinden. Könnt ihr schön auf den Bildern sehen, was ich meine.
https://data.motor-talk.de/.../-dsc9260-4104857864567501658.jpg
https://data.motor-talk.de/.../-dsc9274-5942199323324905913.jpg
Nun meine Frage. Da ich keinen Kabelbaum/Kabelsatz für den N52B25 gefunden habe, bleibt mir nur die Reparatur. Schneiden und crimpen/löten geht nicht, weil zu dicht am Stecker. Meine Idee wäre jetzt, diese Stellen einfach per Teflonband zu isolieren und danach mit Glasfaserband fixieren, oder per Kunstharz, bzw. Epoxidharz die Stellen zu isolieren.
Jemand eine Patentlösung parat? Besten Dank.
Beste Antwort im Thema
An den Kabeln liegt nur Niederspannung an. Wenn es normal isoliert ist, ist alles gut. Die Hochspannung wird erst in der Zündspule erzeugt und geht direkt zur Kerze.
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Ich habe heute auch mal die Magnetventile überprüft, weil der Wagen im ganz kalten Zustand weniger sanft läuft (die ersten 2-3 Minuten) als im warmen Zustand. Ich habe sie mit Bremsenreiniger und nicht verharzendem Ballistol in mehreren Reinigungsgängen sauber gemacht. Was mich wunderte, war die sehr geringe Verschmutzung, trotz der Laufleistung von jetzt 162.000 km (davon ca. 60.000 km auf LPG). Ich hatte auch das Gefühl, dass dieses leicht ruckelige Verhalten während der ersten Kilometer geringer und auch der Leerlauf gleichmäßiger wurde.
Ich habe Videos und Bilder gesehen, da sahen die Ventile aus wie Lakritzstangen. Ich tanke immer Super Plus und fahre den Wagen selbstverständlich auch immer schonend warm. Die ersten 5 Kilometer sieht der keine Drehzahl oberhalb von 3000 U/min. Ich fahre eigentlich 0W40 und jetzt, aktuell, ein 5W40 (Becker, Castrol, Liqui Moly).
Also mein Aggregat scheint, bis auf die durch Schlamperei verursachten Defekte, in einem sehr guten Zustand zu sein.
Nur auf der Kolbenoberfläche kann ich durch das Zündkerzenloch schwarze Ablagerungen entdecken, also Ölkohle.🙄😉
Irgendwo verlierst du Öl, schau das Bild 'Kabelfixierung per Kabelbinder' genau an, da hat sich einiges gesammelt.
Zitat:
@Illogical schrieb am 19. November 2018 um 02:29:14 Uhr:
Irgendwo verlierst du Öl, schau das Bild 'Kabelfixierung per Kabelbinder' genau an, da hat sich einiges gesammelt.
Du meinst das Öl neben dem Zündkerzen Schaft/Schacht. Aus meiner Erfahrung kommt das häufig vom Öl nachfüllen wenn man nicht beim auffüllen aufpasst geht der erste schwapper daneben.
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Zu den Magnetventilen gibt’s hier ein paar schöne Videos einer Werkstatt.
Da sieht man auch mal was METZGER für „Qualitätsware“ verkauft.
Das Öl stammt in der Tat vom Einfüllen. Der Motor ist runherum trocken. Gott sei Dank. Also die Videos schocken mich nicht mehr. Ich habe schon zu viel in meinem Leben gesehen, wofür man früher zum Schafott geführt wurde. ;-)
So, der Wagen wurde soeben abgeholt. Ich musste einen Wisch unterschreiben, dass die Abholung kostenlos ist und Firma xxxx die Reparaturkosten bis zu 100€ übernimmt. Bei höheren Kosten ist telefonische Rücksprache nötig.
Ich werde hier wohl eine schriftliche Reklamation verfassen müssen, um auch sicherzustellen, dass hier die Verjährung gehemmt wird.
Das habe ich hierzu gefunden:
https://www.advocado.de/.../verjaehrung-schadensersatz.html
Für mich ist das grobe Fahrlässigkeit. Schlicht und einfach Murks. Mir ist auch nicht verständlich, warum der Gesetzgeber hier so kurze Fristen setzt. Denn theoretisch ist das ein Einfallstor für Pfuscher und Spätfolgenkonstrukteure.
Ist doch leicht verdientes Geld. Einfach 6 Zündkerzen falsch reindrehen (was wirklich in meinen Augen eine Kunst ist), diverse andere Defekte einbauen und dann auf Verjährung hoffen und sich den Folgeauftrag sichern. Der ahnungslose Kunde, als schwächstes Glied in der Kette, wird nicht hinreichend und praxisbezogen geschützt. Ich kenne Leute, an denen würden sich solche Werkstätten eine goldene Nase verdienen, weil man der Fachwerkstatt blind vertraut. Insbesondere die ältere Generation ist noch in der Gedankenwelt gefangen, wo ein Meisterbetrieb noch für Qualität stand.
Ich bin mal gespannt, wie das ausgeht.
Wagen ist nun zurück. Als erstes habe ich meinen Freund, den Kabelbinder, wieder entdeckt. Diesmal eine kleinere Variante. 😁 Die defekten Zündkabel hat man angeblich einzeln isoliert und einmal im Ganzen. Eigentlich wollte man den Stecker erneuern, weil sich dieser ja nicht mehr aus seiner Buchse entfernen ließ.
https://data.motor-talk.de/.../dsc-9349-8395018559209504274.JPG
Gewinde hat man angeblich etwas nachgeschnitten und alles soweit sauber gemacht und ist Probe gefahren.
Die Reparatur der Zündkabel ist imho auf dem Niveau eines Dorfkrauters, aber sie erfüllt ihren Zweck, hoffe ich.
Bezahlt habe ich natürlich nichts. Bleibt die Sache mit dem Unfallwagen. Ich werde jetzt eine Lackprüfung vornehmen lassen, um letzte Gewissheit zu haben. Und dann sehen wir weiter.
Und noch etwas, ist aufgefallen. Die Zündkerze auf dem Zylinder 3, wo die Zündkabel defekt waren, hatte von allen 6 Kerzen das schlechteste Brennbild. Sprich, am meisten Rückstände im Gewinde. Anscheinend lag nie die richtige Zündspannung an und die Kerze konnte die Leistung gar nicht so umsetzen, wie sie könnte.
Die in einem anderen Thread von mir ermittelten Beschleunigungswerte sind jetzt hinfällig, denn ich erkenne den Wagen nicht mehr wieder. Die minimalen Drehzahlschwankungen (Zeiger wackelt um eine halbe bis ganze Nadelbreite hin und her) sind genauso verschwunden, wie das Ansprechverhalten im unteren Drehzahlbereich.
Der Motor zieht jetzt derart seidenweich von ganz unten bis ganz oben, dass mich das regelrecht heiß macht. 😎 Wie an der Schnur gezogen rennt der Wagen nun linear hoch. Vorher hatte ich 2 deutlich spürbare Leistungslöcher. Bei 3250 U/min und ca. 4300-4500 U/min. Das erste "Turboloch" ist anscheinend völlig verschwunden und das zweite ist deutlich (!) geringer geworden.
Auch reagiert der Wagen nun deutlich direkter auf das Gaspedal und fährt sich nun so, wie ich mir einen Sechszylinder vorstelle. Genial ist aber wirklich das lineare Drehmomentgefühl. Die gewisse Rauhigkeit, die ich immer bemängelte, ist komplett verschwunden.
Ob das auch mit der Reinigung der Magnetventile zusammenhängt, weiß ich nicht. Jedenfalls komme ich bei stürmischem Wetter und feuchter Luft nun auf klar bessere Leistungswerte, als zuvor bei kaltem, sonnigen Wetter. Also hatte die schlampige Arbeit der Werkstatt auch ihr Gutes. 😁
Für den Fall, dass es noch jemanden hier interessiert. Die Magnetventile reinigen ist eine sinnvoll Sache, aber auch nur vorübergehend. Ich hatte sie nochmal herausgenommen und intensiv mit Spiritus und Bremsenreiniger druchgespült. Es wird zwar spürbar besser, aber nach mehreren Kilometern wird es auch wieder etwas schlechter. Ich denke, nach 162.000 km könnte ich die auch mal wechseln. Trotzdem fährt sich der Wagen jetzt wesentlich besser und das Kaltstartruckeln ist komplett weg.
Danach habe ich die Adaptionswerte gelöscht und bekam erst mal einen Schrecken, denn die gelbe Motorlampe ging an und ich hatte Fehlermeldungen im Speicher: 11515 und 11529. Drosselklappenadaption fehlerhaft. Wenn ich den Fehler gelöscht habe und den Motor neu gestartet, ging die Motorlampe erneut an und der gleiche Fehler war im Speicher. Abhilfe bei mir:
Fehlerspeicher löschen, Adaptionen erneut zurücksetzen und danach ca. 20-30 Sekunden gewartet, bevor ich dne Motor neu startete. Danach waren die Probleme weg.
Und das in einem anderen Thread bemängelte schwammige Fahrverhalten ist auch im Laufe der Zeit wesentlich geworden. Offenbar lag das an den neuen Reifen, die erst eingefahren werden mussten (ca. 2000 km).
falls nur normal durch Schütteln gereinigt: für ein besseres Ergebnis die MV's mit 12V manuell in der Reinigungsflüssigkeit antakten, dann kommt das Zeug auch da hin, wo noch Verschmutzung ist.
Danke für den Tip. Werde ich machen, wenn er jetzt im Winter noch mal ruckeln sollte. Labornetzteil habe ich hier irgendwo noch herumstehen.
Netzteil, Relais und Blinkerrelais und über Nacht laufen lassen. Das Relais ist zum Schutz des Blinkerrelais, denn das war danach defekt.
Ich habe mal nach Videos geschaut. Die sprechend von ein paar Minuten. Ich habe den Wagen jetzt extra mal draußen stehen lassen, damit er so richtig schön kalt ist. Und morgen früh werde ich sehen, ob ich die nochmal ausbaue. Er hängt jetzt im unteren Drehzahlbereich aggressiver am Gas und dreht williger hoch. Gefällt mir. Neue MV wären also eine sinnvolle Investition.
Ich habe auch den LMM mal herausgenommen und gereinigt, ist bei Maschine ja nur eine Sache von 2 Minuten. Aber der sah vorher schon fast aus wie neu. Motor aus Laiensicht also in einem echt guten Zustand. :-)
Darf ich fragen woher du kommst? Fahre auch einen 325i n52 und hätte gerne mal einen Vergleich! Ich komme aus dem PLZ 73...