Was tun, wenn die Werkstatt nicht weiter weiß?
Hi Forum!
Anfang April kaufte ich ein C300 Coupe BJ 10/2017 mit ~12500km. Der Wagen besitzt ein AMG Sportfahrwerk und 19'' AMG Felgen (beim Kauf noch mit Winterreifen bestückt, seit 3 Wochen mit Sommerbereifung). Mir fiel noch bei den Winterreifen auf, dass zw. 100 und 120 km/h das Lenkrad spür- und sichtbar zu flattern begann. Beim Wechsel auf die Sommerreifen (durchgeführt von einem zuverlässigen Bekannten) hab ich extra darauf hingewiesen, die Felgen auf Schäden zu kontrollieren und die Räder anschließend ordnungsgemäß zu wuchten. Eh klar, alles in Ordnung.
Kurzzeitig war ich der Meinung, das Flattern sei verschwunden, doch nach kurzer Zeit zeigte sich dieses Phänomen erneut. Da sich der Wagen noch in der Garantiezeit befindet, vereinbarte ich einen Termin bei einem der größten Mercedes-Partner in Wien.
Auch die "offizielle" Werkstatt konnte das Flattern/Zittern beobachten... und wuchteten deshalb die Räder erneut mit der Aussage, dass das Problem somit behoben wurde. Kurze Zeit auf der Autobahn wiedersprachen dem allerdings: Der Lenkrad ist in dem Tempobereich eindeutig unruhig und zeigt ein auch mit dem Auge sichtbares Zittern, welches am stärksten bei ~110km/h auftritt.
Nach kurzer Rücksprache mit der Werkstatt folgte die Enttäuschung: "Wir haben alles mögliche getan. Die Kombination Reifen, Felgen und Fahrwerk erzeugt dieses minimale Flattern. Da kann man nix machen."
Nun also meine Frage: Was tun? Mich mit dem Flattern abfinden? Mit dem Wissen, dass sich mein vorheriger (dreimal günstigerer) Golf 6 (zumindest in diesem Geschwindigkeitsbereich) eindeutig komfortabler anfühlte?
Oder eine andere Werkstatt aufsuchen?
Was tun, wenn sich auch die nächste Werkstatt trotz Garantie weigert, weitere Maßnahmen zu ergreifen?
Bin grad ziemlich angepisst. Kann sein, dass ich bei dem Wagen etwas überempfindlich bin. Doch es ist ja nicht so, als hätte ich keinen Vergleich...
PS: Ich kenne den Thread hier im Forum, der dieses Phänomen behandelt. Und auch die darin enthaltennen zig verschiedenen Lösungsvorschläge. Ich kenn nur keinen, der versucht diese (dank Garantie) kostenlos umzusetzen.
Beste Antwort im Thema
Das Finishbalancen am Fahrzeug kann nur tstische Unwuchten aufspüren, die in der Gesamtheit da sind, das wird dann am Rad ausgeglichen, mittlerweile macht das kaum noch jemand, weil die ganzen Komponenten für sich optimiert sind und man da nicht wirklich drangehen müsste. Zu der Zeit war ein 205er ein Breitreifen, mehr gabs kaum und die Wuchtmaschinen waren auch nicht unbedingt gut.
Heute sieht das anders aus, eine gute Wuchtmaschine, gute Spannmittel und jemand, der damit umgehen kann, sollten zu 99% die Probleme beheben.
In dem Zusammenhang: Wurden die Räder mit dem Schlagschrauber montiert? Wenn ja, dann habt ihr womöglich das fehlende Prozentchen gefunden, denn dabei schrottet man ziemlich zuverlässig den Stahltopf der zweiteiligen Bremsscheiben.
28 Antworten
Hallo
Ich habe einmal KFZ Mechaniker gelernt in den 80er bin aber schon lange in einem anderen Bereich tätig
also nicht mehr auf dem aktuellen Stand.
Es gab damals die Möglichkeit die Räder im angebauten Zustand zu wuchten.
Dabei wurden dann gleichzeitig auch die Bremsscheiben und Einflüsse der Antriebswellen mit gewuchtet.
Vielleicht ist das die Lösung, falls heute noch jemand sowas macht
Text aus dem Internet:
Feinwuchten am Fahrzeug
Tritt bei einem Rad nach dem Auswuchten immer noch eine Unwucht auf, kann es auch daran liegen, dass die Unwucht von der Bremsscheibe, Achswelle oder einem zur Radaufnahme gehörenden rotierenden Teiles kommt. In diesem Fall können wir Räder feinwuchten. Das Rad wird mit einer mobilen Wuchtmaschine direkt am Fahrzeug feingewuchtet. Bedingung ist, das die Räder durch unser Personal normal ausgewuchtet wurden.
MfG
Didi 2708
Moin, ich hatte so etwas letzten Sommer. Es lag an den Conti Reifen. Diese hatten einen Fabrikationsfehler und wurden vom Hersteller zurück genommen. Conti schrieb, dass es einen kaum sichtbaren Höhenschlag gab. - Die ganze Auswucht- und Umsetzarie habe ich auch hinter mir.
Das Finishbalancen am Fahrzeug kann nur tstische Unwuchten aufspüren, die in der Gesamtheit da sind, das wird dann am Rad ausgeglichen, mittlerweile macht das kaum noch jemand, weil die ganzen Komponenten für sich optimiert sind und man da nicht wirklich drangehen müsste. Zu der Zeit war ein 205er ein Breitreifen, mehr gabs kaum und die Wuchtmaschinen waren auch nicht unbedingt gut.
Heute sieht das anders aus, eine gute Wuchtmaschine, gute Spannmittel und jemand, der damit umgehen kann, sollten zu 99% die Probleme beheben.
In dem Zusammenhang: Wurden die Räder mit dem Schlagschrauber montiert? Wenn ja, dann habt ihr womöglich das fehlende Prozentchen gefunden, denn dabei schrottet man ziemlich zuverlässig den Stahltopf der zweiteiligen Bremsscheiben.
An alle betroffenen:
Sind an euren Fahrzeugen jeweils ein Differential mit einer Übersetzung mit 1:3.07 verbaut?
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Denke auch das die Räder nicht gleichmäßig und zu fest angezogen wurden, war meine ich ein bekanntes Problem beim 205.
Unsaubere anlageflächen kann man bringt einem Neuwagen mit 12 km Laufleistung unbesehen ausschließen meine ich. Es sei denn er ist ohne Räder auf den Scheiben stehend von SA transportiert worden. Auch andere Spekulationen über falsch angezogene radschrauben lass ich mal außen vor. Selbst wenn die Jungs in der Werkstatt das nicht wissen, spätestens bei der zweiten Reklamation wirft ein kundiger mal verschämt einen Blick drauf. Selbst der adac hat neulich bei einem Reifenschaden ohne Hinweis per Drehmoment in 3 Schritten das Rad angezogen. Und ja, die Vibrationen waren vorher schon da.
Morgen ist ein neuer letzter Versuch mit anderen Felgen und reifen geplant.tritt keine Besserung ein soll der Wagen ins Werk zu Überprüfung.
@hame22
Wo finden wir das raus?
Hat 0,0 mit Rädern/Reifen zu tun.
Das ist eine Anregung aus dem Bereich Differential/Kardanwelle. Betrifft vor allem Fahrzeuge mit HA-Übersetzung 3,07:1.
Der Prüfingenieur hatte dazu ein schönes Handbuch mit Anweisungen, deren letzter Ausweg das Nachwuchten des Antriebsstranges insbesondere der Kardanwelle war. Nützte exakt nichts.
Da stimmt grundsätzlich bei einem hohen Anteil an Fahrzeugen etwas mit entweder der Ausrichtung der Wellen nicht oder im Differential gibt es Toleranzen, die dann zur Übertragung auf alle anderen drehenden Teile führen. Ein Diff. wurde noch nie als Tausch angeboten bei mir - ist wohl zu teuer?
Das gewandelte Auto tauchte nach wenigen Tagen bei mobile.de auf - dem Käufer viel Spaß!
Markus
Zitat:
@triuemphel schrieb am 12. Juni 2019 um 09:29:01 Uhr:
Hat 0,0 mit Rädern/Reifen zu tun.Das ist eine Anregung aus dem Bereich Differential/Kardanwelle. Betrifft vor allem Fahrzeuge mit HA-Übersetzung 3,07:1.
Der Prüfingenieur hatte dazu ein schönes Handbuch mit Anweisungen, deren letzter Ausweg das Nachwuchten des Antriebsstranges insbesondere der Kardanwelle war. Nützte exakt nichts.
Da stimmt grundsätzlich bei einem hohen Anteil an Fahrzeugen etwas mit entweder der Ausrichtung der Wellen nicht oder im Differential gibt es Toleranzen, die dann zur Übertragung auf alle anderen drehenden Teile führen. Ein Diff. wurde noch nie als Tausch angeboten bei mir - ist wohl zu teuer?
Das gewandelte Auto tauchte nach wenigen Tagen bei mobile.de auf - dem Käufer viel Spaß!
Markus
Aber müsste das dann nicht auch irgendwie von der Drehzahl abhängen?
Egal ob 6,7,8 oder 9, ob Kurve oder Geradeaus, das Vibrieren/Flattern/Zittern verhält sich nahezu immer gleich: Bei ~90 spürt mans leicht, Spitze mit sichtbarem Zittern bei ~110, und wieder nachlassend bis ~130. Und auch im Segelmodus, Antriebsstrang ist angeblich entkoppelt und Motor auf Leerlaufdrehzahl, ändert sich am Verhalten nichts.
Passt das zu dem oben beschriebenen?
Ja das ist so. Durch die Übersetzung 3.07 kommt es zu Schwingungsüberlagerung. Die Schwingung der Antriebswellen und die der Kardanwelle überlagern sich zeitweilig. Auch Schwebung genannt. Das ganze, wenn es das ist, hat nichts mit dem Motor oder Getriebe zu tun.
Egal welcher Gang.
Um in den Schwingungsbereich zu kommen, müssen sich die Reifen mit einer bestimmten Geschwindigkeit drehen und somit auch die Kardanwelle.
Das Thema ist aber bei MB bekannt.
@beatnicker
Du hast das exakt beschrieben. Hab meinen Wagen heute in die Werkstatt gebracht. Auf dem Weg dorthin habe ich noch einmal getestet. Beim gleichmäßigen dahinrollen sehr gut spürbar, gibt man dann minimal last(Gas) spürt man ein Ansteigen der Vibrationen. Echt nervig. Egal welchen Gang, welcher Modus, segeln, völlig egal. Die binationalen ist da.
@triuemphel
Du machst mir echt Mut. Aber dann gehen wir halt den Weg, soll der prüfonkel den Wagen testen wie er will. Vibrationen sind da, das kann er nicht abstreiten. Mal schauen was davon wird.
Zitat:
@hame22 schrieb am 12. Juni 2019 um 21:02:13 Uhr:
Ja das ist so. Durch die Übersetzung 3.07 kommt es zu Schwingungsüberlagerung. Die Schwingung der Antriebswellen und die der Kardanwelle überlagern sich zeitweilig. Auch Schwebung genannt. Das ganze, wenn es das ist, hat nichts mit dem Motor oder Getriebe zu tun.Egal welcher Gang.
Um in den Schwingungsbereich zu kommen, müssen sich die Reifen mit einer bestimmten Geschwindigkeit drehen und somit auch die Kardanwelle.Das Thema ist aber bei MB bekannt.
Dann müssten dei ja eigentlich nur (salopp gesagt) eine Hülse aussen drüberstülpen, um die Schwingungsüberlagerungen zu eliminieren, so dass diese Überlagerungen in einen Betriebszustand zu verlagern, der nicht auftritt, weil der z.B. oberhalb der möglichen Fahrzeuggeschwindigkeit läge.
Exact.
Habe mal mitbekommen, dass wohl angedacht ist, Tilgergewichte zu entwickelt um dem Entgegenzuwirken.
Zitat:
@x3black schrieb am 12. Juni 2019 um 21:23:59 Uhr:
@beatnicker
Du hast das exakt beschrieben. Hab meinen Wagen heute in die Werkstatt gebracht. Auf dem Weg dorthin habe ich noch einmal getestet. Beim gleichmäßigen dahinrollen sehr gut spürbar, gibt man dann minimal last(Gas) spürt man ein Ansteigen der Vibrationen. Echt nervig. Egal welchen Gang, welcher Modus, segeln, völlig egal. Die binationalen ist da.
@triuemphel
Du machst mir echt Mut. Aber dann gehen wir halt den Weg, soll der prüfonkel den Wagen testen wie er will. Vibrationen sind da, das kann er nicht abstreiten. Mal schauen was davon wird.
Bereite dich darauf vor, gehört zu bekommen, dass es normal ist.
bin auf das Ergebnis sehr gespannt.






