Was kann passieren bei einem Ausfall von ABS, ESP, elt. Handbremse etc. ?
Was passiert eigentlich wenn irgendeins dieser tollen Elektronikbauteile mal "spinnt" ?
Die elt. Handbremse kann ja z.B. auch während der Fahrt aktiviert werden und bremst das Auto relativ stark ab wenn man es denn möchte.
Was passiert aber wenn mann es nicht möchte, durch einen Fehler im System, z.B. auf der Autbahn bei hohem Tempo, unerwünscht die Handbremse aktiviert wird ?
Oder ESP mal spinnt und einfach ein Rad abbremst ..... oder die Aktivlenkung lenkt wo's nichts zu lenken gibt ....... etc., etc.
Ein "normaler" Ausfall der Systeme, d.h. eine Deaktivierung, ist ja sicherlich meißtens noch zu verschmerzen aber wie wird ein ungewolltes Eingreifen ausgeschlossen ?
Gruß, Cool1967
Beste Antwort im Thema
Hallo!
Ja, das ist eine gute und berechtigte Frage. Die Entwickler der Automobilindustrie und die der Zulieferer schleppen sich damit schon länger herum. Spätestens seit Einführung des elektronischen Lenkradschlosses muss diese Frage beantwortet werden.
Grundsätzlich werden derlei Probleme beim Design der Systeme berücksichtigt. Es existieren bestimmte Anforderungen an solche Systeme, die in sogenannten SIL (Safety Integrity Level) definiert sind.
Je nach Klasse, in die die Anwendung eingestuft wird, müssen dann in den Systemen redundante Sicherheitsmechanismen elektronischer, elektrischer und/oder mechanischer Art enthalten sein.
Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler damit so gewissenhaft umgehen, wie man es erwartet. Ich kann das jedenfalls aus meiner bisherigen Erfahrung bestätigen.
LG,
Christian
20 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Janet2
Auch ein "normaler Ausfall" dürfte mitterweile nicht mehr zu verschmerzen sein, z.B. bei der neuen Lenkung. Würde mich auchmal interessieren, wie sowas ausfallsicher programmiert wird. Sind ja wohl auch Teile von Zulieferern, die miteinander "kommunizieren" müssen.Zitat:
Original geschrieben von Cool1967
Was passiert eigentlich wenn irgendeins dieser tollen Elektronikbauteile mal "spinnt" ?Die elt. Handbremse kann ja z.B. auch während der Fahrt aktiviert werden und bremst das Auto relativ stark ab wenn man es denn möchte.
Was passiert aber wenn mann es nicht möchte, durch einen Fehler im System, z.B. auf der Autbahn bei hohem Tempo, unerwünscht die Handbremse aktiviert wird ?Oder ESP mal spinnt und einfach ein Rad abbremst ..... oder die Aktivlenkung lenkt wo's nichts zu lenken gibt ....... etc., etc.
Ein "normaler" Ausfall der Systeme, d.h. eine Deaktivierung, ist ja sicherlich meißtens noch zu verschmerzen aber wie wird ein ungewolltes Eingreifen ausgeschlossen ?
Gruß, Cool1967
Mein "Schreckerlebnis" zu Abhängigkeit von den elektronischen Helferlein : Hatte versehntlich meinen Toten-Winkel Assistent ausgeschaltet. Merkte beim Ausscheren gerade noch, das ein Audi hinter mir war.
Karte lesen kann ich (wg. navi) eh schon nicht mehr, Die Kraft eine Kofferraumklappe selbst zu schliessen habe ich (wg. automat. Klappe) verloren, bald kann ich auch nicht mehr Rückwärts einparken (wg. Parkassi) 😁 😁 😁
Vor allem kannst Du Deinen Becher nicht mehr halten, da Du ja jetzt den Becherhalter zwangsweise nutzen musst!?😁
Gruss, Ralf
Zitat:
Original geschrieben von Cool1967
Aber was ist, wenn dem System, ohne dass es selbst einen Ausfall "bemerkt", einfach ein Zustand vorgegaukelt wird, den es in der Realität nicht gibt, also z.B. ein hardwareseitiger Fehler im Schalter der Handbremse (Wackelkontakt etc.) der z.B. bei 200km/h einfach mal "behauptet" ich würde die Handbremse aktivieren etc. ?Was passiert, wenn Sensoren einfach falsche Werte vorgaukeln ?
Dafür führt die Software Plausibilitätschecks durch. Dabei wird alles was physikalisch nicht möglich bzw. unplausibel ist (z.B. niedriger Wert vom Luftmassenmesser bei hoher Drehzahl und geöffneter Drosselklappe) als Fehler erkannt und wenn möglich in ein Notlaufprogramm mit Ersatzwerten gewechselt.
In diesem Beispiel kann man relativ gut mit einem Rechenmodell über die Drehzahl und Last die angesaugte Luftmenge ersatzweise berechnen, über die Werte der Lambdaregelung kann man dann die Einspritzmenge noch genauer anpassen.
Bei sicherheitsrelevanten Komponenten muss es eine, meist mechanische, Rückfallebene oder Redundanz geben.
Beim Handbremsschalter ist es m.W. so dass eine Bremsung nur ausgeführt wird wenn der Fahrer nicht das Gaspedal betätigt, er kann also zur Not auch einen tatsächlich gezogenen Handbremsschalter (kleiner Spaß des Beifahrers😁😠) "übersteuern".
Ein sich anbahnender Wackelkontakt wäre aber auch relativ gut an typischerweise kurzen Impulsen im Millisekundenbereich erkennbar (schafft kein noch so flinker Beifahrer😛).
Vielleicht ist der Schalter aber auch doppelt (mit einem Öffner und Schließer) ausgeführt wie z.B. die Potentiometer im elektronischen Gaspedal. Die SW kann dabei leicht unplausible Zustände erkennen.
Dann würde ich mir aber eher Gedanken darüber machen was passiert, wenn z.B. ein Reifen bei hohem Tempo Druck verliert (und man kein RFTs drauf hat). Diese Wahrscheinlichkeit ist um etliches höher, als die, dass ein elektronisches System eine Fehlerzustand nicht erkennt und nicht in Notlauf (bzw Abschaltung) geht.
So ärgerlich auch die diversen "unberechtigten" Abschaltungen der diversen Systeme sind, ist es immer noch ein sicherer Zustand.
Zitat:
Original geschrieben von Uffi
Dann würde ich mir aber eher Gedanken darüber machen was passiert, wenn z.B. ein Reifen bei hohem Tempo Druck verliert (und man kein RFTs drauf hat). Diese Wahrscheinlichkeit ist um etliches höher, als die, dass ein elektronisches System eine Fehlerzustand nicht erkennt und nicht in Notlauf (bzw Abschaltung) geht.
So ärgerlich auch die diversen "unberechtigten" Abschaltungen der diversen Systeme sind, ist es immer noch ein sicherer Zustand.
Würde beim BMW dein ESP bemerken und dich warnen, ausser natürlich bei einem Reifenplatzer.
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