Was kann passieren bei einem Ausfall von ABS, ESP, elt. Handbremse etc. ?

BMW 5er F11

Was passiert eigentlich wenn irgendeins dieser tollen Elektronikbauteile mal "spinnt" ?

Die elt. Handbremse kann ja z.B. auch während der Fahrt aktiviert werden und bremst das Auto relativ stark ab wenn man es denn möchte.
Was passiert aber wenn mann es nicht möchte, durch einen Fehler im System, z.B. auf der Autbahn bei hohem Tempo, unerwünscht die Handbremse aktiviert wird ?

Oder ESP mal spinnt und einfach ein Rad abbremst ..... oder die Aktivlenkung lenkt wo's nichts zu lenken gibt ....... etc., etc.

Ein "normaler" Ausfall der Systeme, d.h. eine Deaktivierung, ist ja sicherlich meißtens noch zu verschmerzen aber wie wird ein ungewolltes Eingreifen ausgeschlossen ?

Gruß, Cool1967

Beste Antwort im Thema

Hallo!

Ja, das ist eine gute und berechtigte Frage. Die Entwickler der Automobilindustrie und die der Zulieferer schleppen sich damit schon länger herum. Spätestens seit Einführung des elektronischen Lenkradschlosses muss diese Frage beantwortet werden.

Grundsätzlich werden derlei Probleme beim Design der Systeme berücksichtigt. Es existieren bestimmte Anforderungen an solche Systeme, die in sogenannten SIL (Safety Integrity Level) definiert sind.

Je nach Klasse, in die die Anwendung eingestuft wird, müssen dann in den Systemen redundante Sicherheitsmechanismen elektronischer, elektrischer und/oder mechanischer Art enthalten sein.

Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler damit so gewissenhaft umgehen, wie man es erwartet. Ich kann das jedenfalls aus meiner bisherigen Erfahrung bestätigen.

LG,
Christian

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Hallo!

Ja, das ist eine gute und berechtigte Frage. Die Entwickler der Automobilindustrie und die der Zulieferer schleppen sich damit schon länger herum. Spätestens seit Einführung des elektronischen Lenkradschlosses muss diese Frage beantwortet werden.

Grundsätzlich werden derlei Probleme beim Design der Systeme berücksichtigt. Es existieren bestimmte Anforderungen an solche Systeme, die in sogenannten SIL (Safety Integrity Level) definiert sind.

Je nach Klasse, in die die Anwendung eingestuft wird, müssen dann in den Systemen redundante Sicherheitsmechanismen elektronischer, elektrischer und/oder mechanischer Art enthalten sein.

Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler damit so gewissenhaft umgehen, wie man es erwartet. Ich kann das jedenfalls aus meiner bisherigen Erfahrung bestätigen.

LG,
Christian

Auch eine Frage wäre nach dem Ausmachen des Motors.

Ich überlege, was passieren könnte wenn ein Wagen eines der wenigen F10/11-Fahrern die Handschaltung haben, spinnen sollte, also z. B. die EPB die Bremsscheiben loslassen würde. Für die die im Leerlauf parken (ja ich weiß, viele gibt es nicht davon, aber trotzdem ne Menge) wäre das ganz schlimm, da sonst nichts das Auto abbremsen würde.

Oder Automatikfahrer deren Auto-Computer das Getriebe in den Rückwärtsgang schalten würde...

Zitat:

Original geschrieben von Cool1967


Was passiert eigentlich wenn irgendeins dieser tollen Elektronikbauteile mal "spinnt" ?

Die elt. Handbremse kann ja z.B. auch während der Fahrt aktiviert werden und bremst das Auto relativ stark ab wenn man es denn möchte.
Was passiert aber wenn mann es nicht möchte, durch einen Fehler im System, z.B. auf der Autbahn bei hohem Tempo, unerwünscht die Handbremse aktiviert wird ?

Oder ESP mal spinnt und einfach ein Rad abbremst ..... oder die Aktivlenkung lenkt wo's nichts zu lenken gibt ....... etc., etc.

Ein "normaler" Ausfall der Systeme, d.h. eine Deaktivierung, ist ja sicherlich meißtens noch zu verschmerzen aber wie wird ein ungewolltes Eingreifen ausgeschlossen ?

Gruß, Cool1967

Auch ein "normaler Ausfall" dürfte mitterweile nicht mehr zu verschmerzen sein, z.B. bei der neuen Lenkung. Würde mich auchmal interessieren, wie sowas ausfallsicher programmiert wird. Sind ja wohl auch Teile von Zulieferern, die miteinander "kommunizieren" müssen.

Mein "Schreckerlebnis" zu Abhängigkeit von den elektronischen Helferlein : Hatte versehntlich meinen Toten-Winkel Assistent ausgeschaltet. Merkte beim Ausscheren gerade noch, das ein Audi hinter mir war.

Karte lesen kann ich (wg. navi) eh schon nicht mehr, Die Kraft eine Kofferraumklappe selbst zu schliessen habe ich (wg. automat. Klappe) verloren, bald kann ich auch nicht mehr Rückwärts einparken (wg. Parkassi) 😁 😁 😁

Zitat:

Original geschrieben von Janet2


.....
Karte lesen kann ich (wg. navi) eh schon nicht mehr, Die Kraft eine Kofferraumklappe selbst zu schliessen habe ich (wg. automat. Klappe) verloren, bald kann ich auch nicht mehr Rückwärts einparken (wg. Parkassi) 😁 😁 😁

.

Ich habe mal "vergessen", dass ich bei meinem rechten Außenspiegel die Bordsteinautomatik aktiviert habe und bin so rückwärts, weil sie im Spiegel nicht zu sehen war, gegen meine eigene Mauer gefahren 😎

Ja, das Alter hat aber auch nichts Schönes 😁 !

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Zitat:

Original geschrieben von Janet2


Mein "Schreckerlebnis" zu Abhängigkeit von den elektronischen Helferlein : Hatte versehntlich meinen Toten-Winkel Assistent ausgeschaltet. Merkte beim Ausscheren gerade noch, das ein Audi hinter mir war.

Da gehört der Audi doch auch hin😁

Nein, ich will keinen Audi/Image/Tote Tante(alkoholisch beinflusstes Getränk der Friesen)/Friseur(ausscheren) thread starten.
Gruß
wodkalemon

Hallo!

Bei Fehlern, schaltet das jeweilige System einfach komplett ab. Jedes Steuergerät hat dazu eine Software an Bord und wenn irgendeine Prüfsumme oder irgendeine Komponente des Systems nicht funktioniert, wird es komplett deaktiviert. ESP funktioniert somit nur richtig oder überhaupt nicht. Genauso ist das mit den anderen Systemen.

Man kann sich das beim Auto also nicht so vorstellen wie bei einem Windows-Rechner der einfach mal so abschmiert. Weil bei Windows wird nicht viel überwacht und trotz fehlerhafter oder defekter Hardware startet der Computer unter Umständen trotzdem. Das kann man beim Auto ausschließen, die Systeme durchlaufen ständig einem Selbstcheck und dieser passiert in Echtzeit.

Sollte einmal die Integral-Aktivlenkung ausfallen, ist das Fahrzeug trotzdem lenkbar. Trotz sämtlicher Stellmotoren und Fahrhilfen MUSS immer eine direkte mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und den Rädern hergestellt sein. Drive-By-Wire wie es bei Flugzeugen üblich ist (dort heißt es Fly-By-Wire) wäre bei Fahrzeugen nur möglich, wenn ein zweites voneinander absolut unabhängiges Notsystem besteht. Das macht man derzeit aus Gewichts- und Kostengründen aber (noch) nicht. Gleiches gilt auch für Bremse, Drosselklappe usw...

Grüße
Peter

Hi Peter, Danke für Deine Info, welche "etwas" beruhigt 😉 !

Aber was ist, wenn dem System, ohne dass es selbst einen Ausfall "bemerkt", einfach ein Zustand vorgegaukelt wird, den es in der Realität nicht gibt, also z.B. ein hardwareseitiger Fehler im Schalter der Handbremse (Wackelkontakt etc.) der z.B. bei 200km/h einfach mal "behauptet" ich würde die Handbremse aktivieren etc. ?

Was passiert, wenn Sensoren einfach falsche Werte vorgaukeln ?

Zitat:

Original geschrieben von Cool1967


Hi Peter, Danke für Deine Info, welche "etwas" beruhigt 😉 !

Aber was ist, wenn dem System, ohne dass es selbst einen Ausfall "bemerkt", einfach ein Zustand vorgegaukelt wird, den es in der Realität nicht gibt, also z.B. ein hardwareseitiger Fehler im Schalter der Handbremse (Wackelkontakt etc.) der z.B. bei 200km/h einfach mal "behauptet" ich würde die Handbremse aktivieren etc. ?

Was passiert, wenn Sensoren einfach falsche Werte vorgaukeln ?

Hehe, jo dann hast du in der Tat ein Problem. Also sprich wenn der Schalter selbst einen fehlerhaften Kontakt ab Werk hat und ein Auslösebefehl abgibt. Da kann man nur auf eine 100% Qualitätskontrolle ab Werk hoffen damit so etwas nicht passieren kann. Ein Autohersteller der natürlich ständig versucht bei den Produktionskosten einzusparen (gerade BMW ist da derzeit "Weltmeister"😉, weiß man halt nicht wie weit man da geht.

Das erinnert mich an das Heckklappenproblem meines damaligen Mercedes E320 (W211). Ich bremste an der Ampel, Heckklappe ging auf. Ich dachte echt ich wär versehentlich an den Schalter gekommen. Wieder geschlossen, weiter gefahren. 3 Monate kam das Problem nicht wieder, auf einmal wieder in der Stadt gleiche Situation ging die Heckklappe hoch.

Ich also zu Mercedes, meinten die das Schloss von der Heckklappe hatte etwas viel Spiel, sie haben es ausgetauscht. Nach wenigen Wochen ging die Heckklappe wieder auf, diesmal beim Schließen der Fahrertür. Tja und dann kam die Krönung. Gerade auf der Beschleunigungsspur Kickdown gegeben BING Heckklappe offen (hatte bestimmt schon 100 Kmh oder so drauf). Schaut in den Rückspiegel wippte das Ding tatsächlich hoch und runter.
Ich bremste ab auf der Standspur und das Ding ging richtig hoch. Ich habe dann nochmal so auf 50 Kmh beschleunigt, scharf gebremst und sofort ruckartig Kickdown, dann sauste das Ding runter und war wieder zu und die Kontrollleuchte weg. Naja, ich habe dann bei Mercedes ein Fass geöffnet und die haben dann alles komplett getauscht von Schalter, Kabel gecheckt und nochmal Schloss getauscht. Das Problem kam dann nie wieder, bis er 12 Monate später dann verkauft war. Vielleicht war es so ein fehlerhafter Schalter, wer weiß...

Hehehe, das ist halt beim Daimler so 😁 !

Scherz beiseite, dass Thema betrifft ja markenunabhängig alle Fahrzeuge.
Und die "Qualitätskontrolle im Werk" kann noch so gut gewesen sein, was passiert denn bei z.B. bei Korrosion, Kabelbruch, Kurzschluss etc. ........

Wiegesagt meine ich nicht, dass ein System den Defekt selbst feststellt, sondern ihm ein falscher Wert vorgegaukelt wird.

Ehrlichgesagt auch ein Grund, warum ich mir die, ansonsten sehr gute, aktive Lenkung nicht mitbestellt habe ........ aber unterm Strich auch relativer Unsinn, da eine Vielzahl anderer Systeme "spinnen" kann.

Gruß, Cool1967

Also bei Korrosion, Kurzschluss oder Kabelbruch zum Beispiel durch Wassereintritt fliegt dir die Sicherung raus. Oder wenn die Spannung sich dadurch nur minimal verändert gibt es eine Fehlermeldung und das Steuergerät steigt aus. Kommt halt darauf an wie stark sich der Spannungswert ändert und was für Toleranzen der Hersteller dort in die Steuergeräte geschrieben hat.

Das also durch einen Softwarefehler oder Sensorfehler plötzlich die Hinterachslenkung nach rechts oder links einschlägt, ist unmöglich. Denn während dieser Verstellung ändern sich die Spannungen in den Sensoren und sobald diese Ansteigen muss ein Befehl vorliegen. Der Lenkwinkelsensor liefert in diesem Fall den Fahrwunsch geradeaus und der Sensor hinten gibt ein Befehl ans Steuergerät, es soll hinten gelenkt werden. Steuergerät sieht den Fehler, Zack ist das System aus... 😁

Das würde nur funktionieren wenn alle Sensoren mit einem Schlag genau den gleichen Wert fehlerhaft melden und das müsste genau in der gleichen Millisekunde passieren.

Zitat:

Original geschrieben von Nytro_Power


..... Steuergerät sieht den Fehler .......

.

Genau das hoffe ich 😉 !

Ja wobei auch ein plötzlicher Ausfall trotzdem nicht ohne ist. Wenn dir bei 200 Kmh auf der Bahn oder mit 100 auf der Landstraße in einer schärferen Kurve die Lenkunterstützung wegbricht, dann wage ich zu bezweifeln, ob man die Kiste dann noch sauber um die Kurve kriegt.

Genau das Gleiche ist beim Bremskraftverstärker. Wenn der wegfällt, musst du mit reiner Muskelkraft 2 Tonnen zum Stillstand bringen, selbst mit 2 Füßen auf dem Pedal wird das ewig dauern.

Aber wie gesagt, so etwas passiert sehr selten und gleicht fast einem 6er im Lotto. Außerdem hat man dafür ja die Airbags 😉

Da hab ich mit meinem Mini-Cooper aber schon öfters im Lotto gewonnen 😁.
Ein Ausfall der Servolenkung ist leider nicht besonders selten im Mini aber damit kann, zumindest ich, leben, denn das ist kontrollierbar. Denn insbsondere bei denen von Dir angesprochenen höheren Geschwindigkeiten gerät die Servounterstützung zunemend zur Unwichtigkeit 😉.

Auch ein Ausfall des Bremskraftversärkers irritiert mich nicht wirklich ..... man merkt es und kann entsprechend darauf reagieren ...... natürlich hat man einen gewissen Nachteil dabe.

Mir gehts aber um die Situation wo ein System "spinnt" und man quasi nur noch "Passagier ohne Eingriffsmöglichkeit" wäre.

Gruß, Cool1967

Genau diese Systeme sind bei mir vor einigen Wochen ausgefallen: ESP, ABS, RDC, Parkbremse...
Es hat nur noch gegongt. 😰
Es kam die Meldung das diese Systeme ausgefallen sind und ich "verhalten" weiterfahren kann.
Anscheinend war die Kommunikation der Sensoren ausgefallen.
Während der "verhaltenen" Weiterfahrt habe ich keinen Unterschied in der Fahrbarkeit gespürt.
In der Werkstatt wurde dann später die gesamte Hauptelektronik inkl. Navi, Festplatte etc.
ausgetauscht.

Ich denke, wenn eine Störung vorliegt und die Aktivlenkung die Hinterräder falsch einschlägt ist
das unter normaler Fahrbedingungen kein größeres Problem. Mit max. 3 Grad Einschlag wird es einem
die Hinterachse nicht weghauen.
Ist aber nur eine Vermutung, probieren will ich es nicht.

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