W124 als Daily Driver

Mercedes E-Klasse W124

Hallo W124-Gemeinde,

ich habe mich hier mal angemeldet, da ich damit liebäugele mir eine W124 Limousine als Daily Driver anzuschaffen (täglich 2 x 32 km Stadt/Landstr).

Momentan fahre ich ein Fahrzeug eines deutschen "Premium-Herstellers" der oberen Mittelklasse, momentan 3 Jahre als und 50.000 km, NP fast 100.000 Euro.
Trotz noch bestehender Garantie habe ich die Schnauze voll von der teilweise mangelnden Qualität, ich ärgere mich oft über Kleinigkeiten, die m.M.n. aufgrund des ständigen Einsparens von Cent-Beträgen bei der Herstellung auftreten. Das alles i.V.m. den horrenden Preisen und dem großen Wertverfall der Fahrzeuge, insbesondere in den ersten Jahren, steht in keinem Verhältnis mehr, Preis-Leistung steht einfach in keinem Verhältnis mehr für mich. Auch die Preise und die Erfahrungen in den Markenwerkstätten (Qualität) sind einfach nur noch negativ zu bewerten.
Darum zurück zu Fahrzeugen, wo Preis-Leistung noch stimmt und die gebaut wurden, um auch doch länger zu fahren als 3 Jahre Leasing-Zeit (überspitzt formuliert).
Des Weiteren sind Fahrzeuge, gebaut Anfang der 90er Jahre eine schöne Erinnerung an meine Anfangszeit des Autofahrens.
So genug der Einleitung...

Meine Recherche zum W124 hat für mich ergeben in den Baujahren 1990 bis Anfang 1992 zu suchen (Mopf1, aber noch vor Einführung der Wasserlacke).
Motorentechnisch bin ich relativ offen, auch ein Diesel wäre schön, aber da ist das Angebot mit akzeptablen Kilometerständen ziemlich begrenzt.
Mein Nachbar (alter KFZ-Meister) hat eine KFZ-Werkstatt der alten Schule, dort könnte ich zu humanen Preisen mit dem W124 einkehren.

Ich mal bei mir in der Nähe gesucht und folgende Fahrzeuge gefunden zu denen ich gern Eure Einschätzung hätte:

Nummer 1:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1654520185-216-7737
leider keine Klima, E200 Baujahr 1990 und 136 PS gäbe es sowas überhaupt?

Nummer 2:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1729884946-216-7919
leider keine Klima, Historie nicht nachvollziehbar gem. Verkäufer, Unfallfreiheit kann nicht bestätigt werden

Nummer 3:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1709022149-216-9665
leider keine Klima, Tacho wurde getauscht (Problem?)

Nummer 4:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1370070143-216-7897
Diesel(!), leider keine Klima, teuer

Nummer 5:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1212990643-216-19803
leider keine Klima, teuer

Nummer 6:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1618912773-216-7919
leider keine Klima, 4-Gang-Schalter, Gutachten Note 1 (vorteilhaft?)

Wie schätzt Ihr mein Vorhaben und die o.g. Fahrzeuge ein?

Gruß
benz-124

506 Antworten

@petaxl
Auch richtig, was du wiederum schreibst.

Wenn ich mein Sommerauto nicht oder nur ganz wenig fahren würde, dann wären die Wartungs- und Pflegekosten vermutlich etwas niedriger gewesen.

Meinen SL 500 (R129) bewegte ich allerdings in den letzten 7 Jahren im Schnitt 7-10tkm p.a. Der SL 300 (R107) mit dem M103-Motor, welcher auch im W124 verbaut wurde, lief im Schnitt der letzten 15 Jahre bei mir zwischen 5-6tkm p.a.

Zu den Kosten (ca.-Angaben auf das Jahr umgerechnet) im Einzelnen, da es vielleicht für Personen, die wie der TE, mit einem Old-/YoungDaimler als Daily Driver liebäugeln:

Da ist also bei 5-10tkm p.a. spätestens nach 2 Jahren 1 Ölwechsel fällig und dabei wird dann auch die Bremsflüssigkeit gewechselt
-> 120 € p.a. beim 300 SL und 150€ beim SL 500 (der braucht 8,5 l Goldsaft 😉)

Alle 4-5 Jahre kommt der Klimaanlagencheck mit Auffüllen der Klimaflüssigkeit, weil die Kühlleistung zu schwach geworden ist
-> 30 € p.a.

Ein Kerzenwechsel mit neuem Zündgeschirr war bei beiden SL bisher nur je 1x notwendig
-> 30 € p.a. beim 300 SL und 100 € p.a. beim SL 500 (M113-Motor braucht 16 Zündkerzen !!)

Der M103-Motor im 300 SL brauchte bisher alle 5-6 Jahre eine neue Verteilerkappe mit neuem Läufer
-> 20 € p.a.

Der SL 500 hatte bisher 2x ein Problem am Kabelbaum bzw. der Steuerungselektronik
-> 100 € p.a.

Der 300 SL hat in 16 Jahren 3 neue (Billig-)Batterien verbraucht
-> 20 € p.a.

Der SL 500 kam bisher mit einer neuen Batterie aus, die allerdings 200 € kostete (120Ah)
-> 30 € p.a.

Nach 60-70 tkm wurde bei beiden SL ein Getriebeölwechsel mit neuem Filtersatz und neuer Ölwannenabdichtung durchgführt
-> 20 € p.a.

Nach 9- bzw. 10 Jahren wurden jeweils neue Reifen montiert
-> 50 € p.a. beim 300 SL und 70 € p.a. beim SL 500

Mittlerweile brauchten beide SL vorne neue Bemsscheiben und Klötze
-> 30 € beim 300 SL und 50 € beim SL 500

Dann gab es noch ein paar "Extras" zu reparieren😁

- Steuerkettenspanner und Gleitschienen beim SL 300 sowie Austausch von 2 durchgerosteten Stabilisatoren
-> 20 € p.a.

- Neuer Auspuffkrümmer für den 300 SL nach Krümmerriss und neue Lambdasonde sowie neuer Auspuffendtopf
-> 30 € p.a.

- Neuer LMM für den SL 500
-> 100 p.a. € (nur das Ersatzteil kostete 850 € !!)

- Neue Kurbelwellenlagerung und Scheibe beim SL 500
-> 70 € p.a. (nur das Material kostete schon 400 €)

- neuer Lenkungsdämpfer und neuer Wasserkühler beim 300 SL
-> 30 € p.a.

Beide SL erhielten neue Motorraumdämmmatten und einige neue Dichtgummis
-> 20 € p.a.

Das war sicher nicht alles an Service- und Reparaturkosten, aber das, was mir auf Anhieb in Erinnerung geblieben ist.

Man sieht es läppert sich bei den Kosten und dabei hatte ich bisher noch Glück, dass bei beiden MB-Fahrzeugen keine großen Defekte auftraten. Die meisten Arbeiten habe ich selbst bzw. mit meinem Schrauber-Spezl (gelernter Kfz-Meister bei MB) ausgeführt und, soweit an Benzens Theke gekauft, ist auch der Preisnachlass für Club-Mitglieder bzw. für Mitarbeiter berücksichtigt.

Wenn dann der W124 im Alltag mit mehr als 10tkm p.a. eingesetzt werden soll, glaube ich kaum, dass die Wartungs-/Reparaturkosten niedriger sein werden, selbst wenn es ein schlichter 250D und kein SL ist.

Trotzdem sind die beiden SL ein bisher preiswertes Vergnügen für Madame und mich gewesen, weil der 300 SL seinen Wert seit dem Kauf vor > 18 Jahren in etwa verdoppelt hat und auch der 500 SL seit 3-4 Jahren das Tal der Preistränen bereits verlassen hat. Bei niedrigen Versicherungskosten (SF25 bzw. SF27) und einer Kfz-Steuer von 150 bzw. 300 € (Saisonkennzeichen für 7 Monate) fährt man fast zum Nulltarif, wenn die Wertentwicklung weiter so anhalten sollte 🙂.

Ob allerdings ein W124, im Budgetbereich von 4-7k € mit > 200 tkm gekauft, jemals merkbar im Wert steigen wird, wenn er dann auch noch als Daily Driver benutzt wdienen soll, möchte ich doch stark bezweifeln.

Der Punkt ist doch der: Das waren alles reine Verschleissarbeiten. Einige sogar unabhängig von den km/anno.
Nu' halte diesen Kosten -die teilweise auch bei Jahreswagen anfallen- mal die Kosten für die Finanzierung eines Neuwagens entgegen.
Und schon kannst du mit den Kosten eines Neuwagens im Jahr zwei alte Autos mehrere zehntausend Kilometer betreiben.

Genau das war ja der Ursprungsgedanke.
Was die neuen Karren am Anfang an Wertverlust haben, da hast Du nach 2 Jahren den Kaufpreis eines W124 raus. Und danach kann man wahrscheinlich pro Jahr am W124 gar nicht so viel reparieren wie neue Fahrzeuge an Wert verlieren.

@Luke1637 @benz-124
Das kommt aber wesentlich darauf an,

- wie zuverlässig
und
- wie wertstabil

der neue(re) PKW ist.

In meiner Familie laufen seit nun über 20 Jahren im Schnitt 4 Fahrzeuge, wobei 2 entweder als Neu- oder 1-3 Jahresfahrzeuge gekauft wurden. Daher habe ich einen guten Kostenvergleioch mit meinen Young-/Oldtimern.

Der Wertverlust meines letzten Hauptfahrzeugs, einem neu gekauften V70-II T5 mit 260 PS (Neupreis: über 45k €), betrug ziemlich genau 3,5k € p.a. über die gesamte Haltedauer von 11 Jahren/198 tkm bis zum Verkauf in 2015. Er hatte nur ein par kleinere Defekte und wurde regelmäßig in einer Volvo-Vertragswerkstatt gewartet.

Die Gesamtkosten beliefen sich bei diesem Volvo Fahrzeug auf ca. 41 Cent/km (Privatnutzung)

Aktuell fahre ich einen BMW 330d xD Touring als Hauptfahrzeug, den ich mit knapp 48% Nachlass auf den ehem. BLP (69k €) als Premium Selection Fahrzeug mit 24,5tkm und 2,5 Jahren-Restwerksgarantie beim BMW-Händler erwarb.
Der hatte bisher nach 6 Jahren Haltedauer und aktuell 90tkm auf dem Tacho noch keinen einzigen Defekt. Es fielen bisher nur 3 Regelservices (inkl. Bremsenservice vorne) gem. BMW-CBS-Vorgaben an, die im BMW-Autohaus zusammen knapp 2k € kosteten.

Der Wertverlust des BMW, über meine bisherige Haltedauer von 5,5 Jahren gerechnet, dürfte aktuell bei insgesamt ca. 3k € p.a. mit allerdings sinkender Tendenz liegen.

Die aktuellen Gesamtunterhaltskosten liegen damit bei diesem von mir privat genutzten BMW 330d bisher bei ca. 35 Cent/km.

Noch günstiger kommt da natürlich unser Audi A1 1.4 TFSI kostenmäßig weg, den wir mit 29tkm als 3-Jahres->Leasingrückläufer kauften. Der hatte bisher bei 2,5 Jahren Haltedauer auch noch keinen Defekt und war in dieser Zeit nur 2x zum Regelservice in einer freien Werkstatt, was insgesamt ca. 550 € kostete.

Mit einem angesetzten Wertverlust von bisher 2k € p.a. liegen die Gesamtkosten für unseren ebenfalls privat genutzen Audi A1 Sportback bei knapp 30 Cent/km.

Finanzierungskosten habe ich keine und wenn die neue(re)n Fahrzeuge anfangen verschleißanfällig zu werden, fackele ich nicht lange mit dem Verkauf.

Die Erfahrungen der letzten > 20 Jahre mit verschiedenen Fabrikaten, die mit regelmäßiger Wartung im Ganzjahresbetrieb gefahren wurden, zeigten, dass nach 10-12 Jahren/170 - 200 tkm - je nach Modell - die Verschleißreparaturen und Defekte an Häufigkeit deutlich zunahmen. Man hatte also dann Reparaturkosten von 1- 1,5k p.a., allerdings auch nur noch einen Wertverlust von 300-500 € p.a..

Vorteil der neue(re)n Alltagsfahrzeuge: Mann/Frau ist im Alltag etwas zuverläsiger und sicherer unterwegs und das zu ähnlichen Kosten, wie bei einem für 4-7k€ gekauften Youngtimer. Was allerdings fehlt, ist das Nostalgie-Feeling 😉.

Was man neben den Reparaturkosten bei einem Youngtimer auch nicht vergessen sollte, sind die bei einem Ganzjahreseinsatz mit > 10tkm Laufleistung nicht zu unterschätzenden Mehrkosten für Treibstoff und Kfz-Steuer.

Um bei meinem Fuhrpark zu bleiben: Meinen BMW 330d xD Touring (258 PS) fahre ich ohne Schleichfahrten im Schnit mit 6,6 l / 100km Normaldiesel. Der W124 (S124) 300D 4-Matic, den ich vor gut 20 Jahren länger fuhr, genehmigte sich mit seinen knapp 150 PS fast immer mehr als 10 l/100 km.

3,5 l/100 km X 1,35 €/l Diesel ergibt hier schon bei lediglich 10tkm p.a. eine Ersparnis von knapp 500 € p.a. Bei 20tkm p.a. liegt man dann bei 950 € p.a. Treibstoffmehrkosten. Rechnet man dann noch ca. 200-300 € p.a. mehr Kfz-Steuer on top, sieht die Kostenrechnung für den YoungDaimler, auch bei kaum noch Wertverlust, nicht mehr so rosig aus.

Ähnliche Themen

Zitat:

@benz-124 schrieb am 13. Mai 2021 um 14:43:16 Uhr:


Genau das war ja der Ursprungsgedanke.
Was die neuen Karren am Anfang an Wertverlust haben, da hast Du nach 2 Jahren den Kaufpreis eines W124 raus. Und danach kann man wahrscheinlich pro Jahr am W124 gar nicht so viel reparieren wie neue Fahrzeuge an Wert verlieren.

So sieht das aus ! :-)

@volvoluder Ich nehme einfach mal deinen BMW als Referenz.
Hat dich im Einkauf ja gute 35.000€ gekostet.

Mein 230E (EZ.91) liegt bei 20.000km/Jahr über die letzten 8 Jahre all inklusiv (Steuer, Benzin, Versicherung, Ersatzteile und Werkstatt) jetzt bei 32.000€.

Was hast du noch gesagt kostet dich dein Benzin/Diesel?
Verbrauch bei mir ist im Schnitt übrigens bei 9,2l/100km. Auch die Steuern liegen nur bei 170€ im Jahr.

Auch meine vorherigen Autos waren immer so um die 20 Jahre alt. Gekauft für jeweils zwischen 800-2000€ und dann 2-4 Jahre gefahren. Und auch dann nur weg wegen Unfall oder weil es gar kein Auto mehr gab. Nicht weil etwas kaputt war.
Egal ob nun Opel, Ford oder Audi. Ich habe nie mehr als ein paar hundert Euro Reparaturkosten gehabt.
Mag sein, dass ich bisher immer Glück hatte und deshalb fast nie was an den Wagen machen musste. Aber ich würde sagen, dass du allein durch den Kaufpreis eines neuen Autos ein Altes fast 10 Jahre fahren kannst. Egal ob der Neue nun finanziert ist oder nicht.

Mag vielleicht auch anders aussehen, wenn man unbedingt 5l Hubraum braucht oder mehr als 150PS. Aber so ein Auto käme mir als Alltagsauto nie in den Sinn. Ist rausgeworfenes Geld.

Zitat:

@Luke1637 schrieb am 13. Mai 2021 um 16:31:23 Uhr:


@volvoluder Ich nehme einfach mal deinen BMW als Referenz.
Hat dich im Einkauf ja gute 35.000€ gekostet.

Yup, kommt hin

Zitat:

Mein 230E (EZ.91) liegt bei 20.000km/Jahr über die letzten 8 Jahre all inklusiv (Steuer, Benzin, Versicherung, Ersatzteile und Werkstatt) jetzt bei 32.000€.

Ich fahre mit dem BMW nicht ganz soviel (13-15tkm/Jahr) und hatte in den knapp 6 Jahren seit ich ihn fahre, all inklusiv (Steuer, Benzin, Vollkaskoversicherung, Ersatzteile und Werkstatt), nach bisher zurückgelegten 77tkm insgesamt ca. 11.000 € Unterhaltskosten. Dazu kommt dann ein geschätzter Wertverlust von bisher insgesamt 12-15k €.

Du siehst, das nimmt sich bei den Kosten im Vergleich zu deinem Mercedes 230E nicht viel, wobei der BMW aber in einer ganz anderen Leistungsliga fährt.

Zitat:

Was hast du noch gesagt kostet dich dein Benzin/Diesel?
Verbrauch bei mir ist im Schnitt übrigens bei 9,2l/100km. Auch die Steuern liegen nur bei 170€ im Jahr.

Der Diesel-Renner mit Allrad verbrauchte über die letzten 75tkm ca. 6,6 l/100 km. Die Durchschnittsgeschwindiglkeit lt. BC war dabei 74 km/h. Mit dem Verbrauch ist das ja nun nicht nur modellabhängig, sondern noch mehr Bedeutung haben Fahrprofil und Fahrstil. Der etwas leistungsschwächere 4-Zylinder 330i xD Touring, mit dem ich mehrfach gleiche oder ähnliche Strecken befuhr, verbrauchte da knappe 9 l/100 km Super.

Ich bin mir nach meinen Erfahrungen mit dem 300D T mit 10-11 l/100 km Diesel im Normalbetrieb relativ sicher, dass ich auch einen W124 T 230E nicht unter 10 l/100 km Super fahren würde. Keine Frage ist für mich aber, das dies möglich ist. Aber bei dem dann notwendigen Fahrprofil/-Stil käme ich mit dem BMW sicher mit 5,5 l/100 km Diesel aus.

Zitat:

Auch meine vorherigen Autos waren immer so um die 20 Jahre alt. Gekauft für jeweils zwischen 800-2000€ und dann 2-4 Jahre gefahren. Und auch dann nur weg wegen Unfall oder weil es gar kein Auto mehr gab. Nicht weil etwas kaputt war.
Egal ob nun Opel, Ford oder Audi. Ich habe nie mehr als ein paar hundert Euro Reparaturkosten gehabt.
Mag sein, dass ich bisher immer Glück hatte und deshalb fast nie was an den Wagen machen musste. Aber ich würde sagen, dass du allein durch den Kaufpreis eines neuen Autos ein Altes fast 10 Jahre fahren kannst. Egal ob der Neue nun finanziert ist oder nicht.

Na ja, ich hatte auch zunächst mit Alteisen-PKW angefangen, die ich nach 2-3 Jahren wieder verkaufte. Nachdem danach noch in den 90gern zunächst ein mit 9 Jahren gekaufter Ford Sierra Turnier bereits mit 15 Jahren den Rosttod starb und der danach gekaufte, nur 8 Jahre alte Opel Astra Caravan, auch nur noch 3x die HU schaffte und dann ein wirtschaftlicher Totalschaden war, änderte ich die Kaufstrategie, zumal ich fortan berufsbedingt mindestens ein absolut zuverläsiges Fahrzeug täglich benötigte.

Ich wechselte nicht nur die Marke (erst zu Audi und dann mehrere Volvos in Folge), sondern auch zur gehobeneren Fahrzeugklasse und neueren Fahrzeugen. Damit machte ich gute Erfahrungen bei damals allerdings 30-50tkm p.a. Fahrleistung. Der Ende 10/2004 gekaufte Volvo V70 T5 dürfte aber der vorerst letzte Neuwagenkauf von mir gewesen sein, weil mir auch die hohen Wertverluste bei Neufahrzeugen in den Jahren 1-3 nach dem Kauf zunehmend ein Dorn im Auge waren und sind und ich beruflich keine Kilometer mehr abreißen muss. Für den Alltag kaufte ich daher zuletzt 1-4 Jahre ale Fahrzeuge aus unfallfreier 1. Hd mit Restwerksgarantie. Ich sehe bisher keinen Grund - auch nicht unter finanziellen Aspekten - dies künftig zu ändern. Gefahren werden diese Fahrzeuge, bis nach 8-10 Jahren Haltedauer/170-200tkm die größeren Verschleißreparaturen anstehen.

Zitat:

Mag vielleicht auch anders aussehen, wenn man unbedingt 5l Hubraum braucht oder mehr als 150PS. Aber so ein Auto käme mir als Alltagsauto nie in den Sinn. Ist rausgeworfenes Geld.

Alls Alltagsauto brauche ich sicher auch keine 5 l Hubraum, wohl aber sehe ich bei dem Mittelklasse-Kombi, der 3-4 Personen mit Gepäck sicher ans Mittelmeer und wieder zurück nach Bayern bringen soll, mindestens 200 PS als das Maß der Dinge für ein angenehmes, sicheres und komfortables Fahren an. Wenn ich dann mit so einem Fahrzeug mal gerne ab und zu 600-700 km schnell, d.h. da, wo in D noch möglich, auch mit > 200 km/h, am Stück absolvieren möchte, dürfte klar sein, dass ein > 20 Jahre alter Youngtimer mit < 150 PS da nicht in Betracht kommt. Schon alleine auch aus Sicherheitsgründen; ich möchte von meinem im Berufsleben sauer verdienten Geld nämlich noch gerne länger profitieren🙂.

Übrigens, wie ich oben schrieb, müssen 3l oder 5l Hubraum bei einem Auto nicht rausgeworfenes Geld sein, wohl und da gebe ich dir Recht, wenn es ein Ganzjahresalltagsauto sein soll und man nicht gerade ein Freak von großvolumigen Motoren ist 😁.

Ich habe mir extra noch so einen V8-Boliden vor gut 6 Jahren für noch relativ schmales Geld (< 15k €) zugelegt, weil ich mir einfach auch mal als Autoliebhaber einen 8-Zylinder gönnen wollte, den man sich noch ohne größere finanzielle Klimmzüge leisten kann.

Ich finde übrigens die Diskussion hier auf den letzten Seiten sehr sachlich und recht interessant, weshalb ich mich auch hier zeitmäßig engagiere.

Was bleibt noch zu sagen:

Folge dem Stern!

... aber finde den richtigen 😉

Die Frage, neben den interessanten Rechenoperationen, wenn man ein 25-30 Jahre altes Auto fahren will (ohne viel
Elektronik, Piepsgeräten, Turboaufladung etc.) - welches soll es sein? Dieses Forum und auch die relative Häufigkeit
der W 124 im Straßenbild geben da eine gewisse Antwort. Jedoch natürlich keine Garantie.

Ich hab vor vielen Jahren deutlich jenseits von 20.000€ die Liste gelöscht...

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 13. Mai 2021 um 17:57:18 Uhr:



Du siehst, das nimmt sich bei den Kosten im Vergleich zu deinem Mercedes 230E nicht viel, wobei der BMW aber in einer ganz anderen Leistungsliga fährt.

Da übersiehst du das kleine und entscheidende Detail:

Mein Wagen hat

alles

zusammen 32.000 gekostet. Inkl. Kaufpreis.

Also schon noch ein ganzes Stück von den Kosten deines BMW entfernt.

Für die Differenz habe ich gleichzeitig noch mein Motorrad komplett bezahlt.
Und ob ich nu' 200 oder 250 mit meinem Auto fahren kann, ist mir doch egal.

Klar, wenn man gern mehr PS haben möchte, warum nicht. Ich hätt' auch nichts dagegen, wenn ich mehr hätte. Nur ändert sich dadurch an der Kostenrelation Neu/Alt nichts. Denn bei dem Vergleich muss man schon die gleichen Leistungsklassen betrachten.
Dann wird man immer zu dem Ergebnis kommen, dass alte Autos zu fahren und zu pflegen wirtschaftlicher ist, als neue Autos einfach auf Verschleiss zu fahren.

@Hermann2007 Ich würde gar nicht unbedingt sagen, dass der W124 soviel besser als andere Autos aus der Zeit ist. Wenn er überdurchschnittlich oft -ist er das überhaupt?- auf der Strasse vertreten ist, liegt es zum großen Teil sicher genau an den wirtschaftlichen Überlegungen, die die Besitzer bei fälligen Reparaturen angestellt haben.
Viele würden eben in den Mercedes viel mehr Geld investieren, als in 'nen Golf.

Ja - Luke 1637 - die Reparierbarkeit ist ein wichtiger Faktor. Für mich aber auch Solidität und gewisse Details, wie das Sitzen hinter dem großen Lenkrad mit Blick auf den Stern. Ich kenne die Statistik der Überlebenden dieser Altersklasse
nicht. Golf ll allerdings haben sich schon einige gehalten, neben den 124 auch die 190 und z.B. die Volvo 740/940.
Sierras, Chromas, Omegas z.B. eher selten bis gar nicht.

Ja, die wirtschaftlichen Schwachsinnsüberlegungen von wegen "ist dass Auto dass noch wert" und "dass ist unwirtschaftlich".

Das wird dann als Bauernbetriebswirtschaft deklariert, in Wirklichkeit legitimiert man damit n neues Auto gegenüber seine Ehefrau.

Betriebswirtschaftlich richtig ist eigentlich die Frage, was eine Ersatzanschaffung kostet, bzw. was eine Neuanschaffung kostet abzüglich der zu bepreisenden Vorteile.

Wo ist der Vorteil von nem neuen Auto? Es ist wartungsärmer, die Rechnungen sind kürzer, die Teile aber in der Regel so teuer dass die Rechnungsbeträge gleich bleiben.
Was bleibt dann noch? Vieleicht ein besserer Fahrkomfort auf langen Strecken, tja, wie viele lange Strecken fährt man denn? Wer Pendelt schon täglich zwischen Hamburg und München?

Das bei zumindest meinem Einsatzzweck und meinem 300TE hebt nicht die Nachteile eines neuen Autos auf.
Wenn man dann noch den Wertverlust einrechnet, dann ist es so lange noch irgendwie Substanz da ist selbst finanziell in der Regel günstiger, den W124 in Stand zu setzen statt eine Neuanschaffung zu tätigen.

Wenn man in nen 124er der 1.500€ RestWert ist, 5.000€ reinsteckt, dann hat man 5.000€ ausgegeben.
Wenn man statt dessen einen Gebrauchtwagen für 15.000€ kauft, dann hat man 15.000€ ausgegeben -1500€ Restwert.
Ist der Benefit von dem 13.500€ Auto einem 8.500€ wert?

Wie groß ist der Benefit? Bei nem Auto, in dem ich mitm Stapler keine Europalette reinkriege, das mich ständig anpiept, wo ich wenn ich an den Bordstein fahre die Felgen kille, womit ich keine Autoanhänger ziehen kann, etc. habe ich persönlich gar keinen Benefit, der mich veranlassen würde dafür Geld aus zu geben.

Zitat:

@Luke1637 schrieb am 13. Mai 2021 um 18:52:46 Uhr:


....
Da übersiehst du das kleine und entscheidende Detail:
Mein Wagen hat alles zusammen 32.000 gekostet. Inkl. Kaufpreis.
Also schon noch ein ganzes Stück von den Kosten deines BMW entfernt.

Für die Differenz habe ich gleichzeitig noch mein Motorrad komplett bezahlt.
Und ob ich nu' 200 oder 250 mit meinem Auto fahren kann, ist mir doch egal.

Klar, wenn man gern mehr PS haben möchte, warum nicht. Ich hätt' auch nichts dagegen, wenn ich mehr hätte. Nur ändert sich dadurch an der Kostenrelation Neu/Alt nichts. Denn bei dem Vergleich muss man schon die gleichen Leistungsklassen betrachten.
.....

Ähm, ich schrieb doch der 330d xD ist eine andere Leistungsliga und da bleiben - zumal ein viel neueres Fahrzeug - die Kosten im Vergleich zu deinem W124 230 E doch total im Rahmen, wenn ich nach knapp 6 Jahren auf insgesamt 25-26k € Gesamtkosten, inkl. geschätztem Wertverlust komme.

Hätte ich mir einen mit deinem 230E leistungsmäßig eher vergleichbaren 318d Touring als JW geholt, läge ich bei ähnlicher Laufleistung und vergleichbarem Fahrprofil vermutlich bei Gesamtkosten von 20-22 tkm, also dann doch deutlich unter denen deines 230E.

Wie du schon oben richtig sagst, "bei dem Vergleich muss man schon die gleichen Leistungsklassen betrachten". Ja, mir persönlich macht es in der Tat mehr Spaß meinen BMW Renn-Diesel mit auch mal 220-250 km/h über die BAB zu prügeln und mit ihm von 100 auf 200 km/h in ca, 15 s zu sein, anstatt bei Tacho 180 zu verhungern und schon von 100 auf 160 mehr als 15 s zu benötigen.

Das ganze dann zu einem Preis, der auf dem Niveau eines > 20 Jahre alten W124 liegt 🙂.

Wenn ich allerdings Entschleunigung suche und Cruisen angesagt sein soll, steige ich in meinen SL 300 und fahre entspannt - möglichst offen - durchs bayerische Oberland. Da komme ich dann auch mit 9,5-10 l/100 km Super aus, die durch die Einspritzdüsen des OldDaimler schießen. Übrigens eine Verbrauchsmenge, die der BMW 330d gerade so bei Dauertempo 180 km/h verbraucht ... allerdings mit gegenüber Super ca. 15 Cent/l preiswerterem Dieselkraftstoff 😛.

Mann sieht, es gibt viele Facetten zu beachten und das schöne ist ja, dass man die für sich selbst am besten passende Lösung aussuchen kann, denn noch sind reichlich W124 auf dem Markt zu bekommen.

Das stimmt, son 330d Touring schiebt deutlich mehr als n 300TE bei halben Spritkosten, nur hält Diff, Wandler, Kardanwelle so manche Fahrweise nicht so lange aus. Und jenseits der 150tkm ist der Motor auch irgendwie ne Dauerbaustelle...

Nen 300SL mit 10 Litern zu bewegen, ich brauch mit dem silbernen eher so 15-20 Liter ^^

W198
W198

@Mark-86
Beim meinem 300 SL (R107) finde ich auch meistens einen sanften Gasfuß, obwohl er von der Farbe signalrot ist 😉.

Über das ZF 8-Gangetriebe, Diff u. Kardanwelle sowie den Motor selbst mache ich mir beim 330d Touring keine Sorgen. Da sind schon einige mit > 300tkm ohne Probleme unterwegs. Da schaffen selbst die 313 PS im 335d keine Probleme.

Die größte Gefahr droht da eher vom Verteilergetriebe des verbauten AWD. Aber toi, toi, bisher insoweit auch alles paletti.

Deine Antwort
Ähnliche Themen