W 204 C 200 CDI springt an und geht nach ein paar Sekunden wieder aus

Mercedes C-Klasse W204

Hallo zusammen, ich habe oben genanntes Problem und weiß langsam nicht mehr weiter. Im Fehlerspeicher ist kein Fehler hinterlegt, ausgelesen und getestet mit Xentry. Was bisher gemacht wurde:
Injektor Zylinder 1 getauscht weil vorher im Fehlerspeicher seither kein Eintrag mehr.
Raildruckregelventil getauscht
MMengenregelventil getauscht
Kraftstofffilter getauscht

Beim Startvorgang erreicht er 250 Bar Raildruck. Was dann passiert kann ich nicht nachvollziehen, da er vorher ausgeht.
Meine Vermutung wäre ein oder zwei Injektoren lassen den Druck über die Leckölleitung ab. Wäre das möglich? Findet man über die Rücklaufmengenmessung überhaupt bei so kurzer Laufzeit des Motors raus welcher/e Injektor/en defekt sind? Müsste nict bei jedem Kraftstoffproblem ein Fehler abgelegt werden?
Beim Kurztest ist der komplette Wagen, also alle 23 Steuergeräte fehlerfrei.
Bin für jede Anregung dankbar.

40 Antworten

Hallo, nein die Lambdasonde hab ich noch nicht ausgebaut. Denkst Du an einen verstopften Partikelfilter? Laut Xentry ist der kaum gefüllt, unter 10% und nur 0,2g Asche. Aber ich kann es Probieren. Allerdings brennt während der 3 Sekunden, die er läuft auch keine MIL an.

Wäre zumindest mal ein Versuch wert, um auszuschließen das die Abgasanlage aus irgendeinem Grund komplett dicht sein sollte. Normalerweise sollte der Abgasgegendruck Sensor hier einen Fehler erkennen.

Zitat:

@PaddyE603 schrieb am 28. Januar 2025 um 18:49:58 Uhr:


Beim Start ist der Raildruck bei 250 Bar. Die paar Sekunden, die der Motor läuft, liegen 588 Bar an. Sobald der Motor aus geht sinkt der Raildruck schnell auf 18 Bar. Gibt man Gas wenn der Motor läuft geht er sschneller aus und springt danach nicht sofort wieder an. Im Niederdruckkreis sind 0,9 Bar. Sobald die Zündung an ist steigt er sofort auf 4 Bar. Startet man dann nicht und die Pumpe hört auf zu laufen sinkt der Druck sofort wieder auf 0,9 Bar. Leider steht kein funktionierendes Fahrzeug zur Verfügung um dieses Verhalten zu vergleichen.

Laut Unterlagen sollte ein Vorförderdruck von ca 5 bar anliegen. Sobald der Motor im Leerlauf läuft verdichtet die Hochdruckpumpe den Kraftstoff auf ca. 2000 bar.

Ich hab mal in die Unterlagen zur Leerlaufsteuerung 651.913 geschaut.
Die Kraftstoffpumpe ist nicht geregelt, sie wird über das Relais D im SAM Fond eingeschaltet.
Ich vermute eine fehlende Förderleistung.
Die Beschreibung, dass der nächste Start länger dauert, wenn der Motor kurz hochdreht deutet auf notwendiges Entlüften der Rail nach Leerung durch etwas mehr Drehzahl.
Ich vermute, die Pumpe im Tank schafft nur noch Staudruck, aber keine Fördermenge.

Allerdings ist der Druckabfall in der Rail auf so niedrige Werte für mich auch nur mit viel Luftanteil im Kraftstoff verständlich, ich bin bisher immer nach normalem Abstellen des Motors von einem Druck weit über 50 bar ausgegangen. Aber dieser Motor wird ja nicht "normal" über die Abschaltung der Injektoren abgestellt, sondern vermutlich wegen Kraftstoffmangel.

Gruß
Pendlerrad

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Das wäre neben der Rücklaufmengenmessung mein nächster Ansatz, die Kraftstoffpumpe im Tank auszubauen. Ich werde mir mit Xentry nochmal die Ist-Werte genauer anschauen mit einem Zweiten Helfer. Wenn die Kraftstoffpumpe im Tank nicht genug fördert müsste ja theoretisch vor dem Absterben der Niederdruck abfallen oder irre ich mich da?

Nachtrag: Was mich verwundert ist nur, daß er keinerlei Fehler ablegt, wo doch sowohl Rail als auch Niederdruckseite überwacht werden.

also ich kann das nicht nachvollziehen dass es probleme gibt aber xentry keinen fehler findet... sehr komisch. Die symptome deuten aber auf den bereich HD Pumpe, Kraftstoff etc.

an unserem 204er allerdings OM646 war es auch so das er sofort wieder ausging... aber da war halt ein eindeutiger Fehler im Steuergerät abgelegt... bevor da die HD Pumpe nämlich schaden nimmt (Raildruck zu hoch oder zu niedrig, schaltet er ab, fehler wird hinterlegt) Für das ganze Zusammenspiel gibt es ja Steuergeräte, Sensoren und deren Werte,... und wenn da was nicht stimmt oder passt wird eingegriffen...

https://www.motor-talk.de/.../...5-raildruck-zu-hoch-t6361456.html?...

Welche Sensoren (Raildruckregelventil / Mengenregelventil) wurden verbaut? Irgendwelche Aftermarket Marken? Kenner und Profis raten dazu bei heiklen Sensoren immer MB Teile zu verbauen... würde ich ggfs. auch mal probieren

Verbaut wurden Raildruckregler und Mengenregelventil original von Delphi. Ich verbaue auch nur original Sensoren oder vom Zulieferer, wo die OE Teile deutlich weniger kosten nur weil kein Stern drauf ist bzw. dieser wegen Üerproduktion wieder weggefräst wurde.

Hier hilft kein Xentry und nur Istwerte ablesen. Um Fehler präzise und ohne probeweise Tauschen von Teilen zu finden, müssen nach wie vor Messungen durchgeführt werden.
Ich gehe mal davon aus, dass keine speziellen Messgeräte vorhanden sind.
Hier würde eine einfache Fördermessung der Kraftstoffpumpe im Tank dich weiterbringen.
Hierzu musst du die Leitung welche von der Vorförderpumpe zur HDP geht demontieren und mithilfe eines Messbechers die Kraftstoffmenge messen, welche je nach Ansteuerungszeit in den Messbecher fließt.
Die Menge kannst du dann hier posten. Somit weißt du sicher, ob genügend Kraftstoff gefördert wird und ob fälschlicherweise Luft im System (von der HDP bis zum Tank) ist.

Vorsicht, der Bergriff "Messbecher" ist hier unpassend.
Die Kontrolle der Fördermenge ist auch aus meiner Sicht angezeigt, Leitung säubern und möglichst vor dem Kraftstofffilter trennen. Dann das vom Tank kommende Ende verlängern und in ein großes Gefäß leiten.
Die Sollmenge liegt zum Beispiel bei einer geregelten Kraftstoffpumpe für einen OM 651 bei mindestens 155 l/h. (pro Stunde, Schreibfehler auf Hinweis korrigiert)
Der Sollwert wird hier vermutlich niedriger sein, aber ein eher kleiner Meßbecher ist nicht in der Lage, den kräftigen Strahl einer intakten Pumpe aufzunehmen.
Gruß
Pendlerrad

Zitat:

@Pendlerrad schrieb am 30. Januar 2025 um 13:36:41 Uhr:


Vorsicht, der Bergriff "Messbecher" ist hier unpassend.
Die Kontrolle der Fördermenge ist auch aus meiner Sicht angezeigt, Leitung säubern und möglichst vor dem Kraftstofffilter trennen. Dann das vom Tank kommende Ende verlängern und in ein großes Gefäß leiten.
Die Sollmenge liegt zum Beispiel bei einer geregelten Kraftstoffpumpe für einen OM 651 bei mindestens 155 l/min. Der Sollwert wird hier vermutlich niedriger sein, aber ein eher kleiner Meßbecher ist nicht in der Lage, den kräftigen Strahl einer intakten Pumpe aufzunehmen.
Gruß
Pendlerrad

155 Liter Diesel pro Minute?!? Wir sind hier immer noch im PKW Bereich 😁
Vllt erstmal selber nachdenken bevor man andere korrigiert 😉

Für den TE:
Die Fördermenge beim 651.913 liegt laut Hersteller bei 180 Liter pro Stunde, was 3 Liter pro Minute entspricht. Heißt, wenn du die Pumpe für z.B. 10 Sekunden ansteuerst, sollten ca. 0,5 Liter an der HDP ankommen.

Danke, hab den Fehler korrigiert.
Wenn der Wagen nach kurzer Laufzeit ausgeht würde ich die Pumpenleistung bei unbelastetem Pumpenausgang für mindestens eine Minute beobachten, gern auch etwas länger. Wenn sich bei der Beobachtung eine deutliche Abnahme der Menge bei längerer Laufzeit zeigt stimmt etwas nicht.
Man kann auch das Relais ziehen und ein Strommessgerät als Brücke einschleifen. Für eine laufende Pumpe mit Gegendruck, also bei geschlossener Leitung, würde ich 5 bis 10 Ampere erwarten. Möglicherweise gibt es auch hierfür einen Sollwert.
Gruß
Pendlerrad

Das war der erste Test, den ich gemacht hatte. Zum einen wollte ich sehen ob Späne im Diesel sind bzw. riechen, ob eventuell falsch getankt war. Zu dem Zeitpunkt waren etwa 15 Liter im Tank. Ic hatte den Eingangsschlauch am Dieselfilter ab und in ein ca. 300ml Glas gesteckt. Nach anschalten der Zündung ging ich direkt nach vorn um zu schauen und musste sofort die Zündung ausmachen da das Glas bereits 3/4 gefüllt war. Also gehe ich davon aus, daß genügend Diesel gefördert wird wenn etwa 200 ml in wenigen Sekunden gefördert wurden. Aber ich kann es nochmal genauer testen. Zumindest weiß ich jetzt, daß kein Super getankt wurde und auch keine Späne (Defekt der HD-Pumpe) vorhanden sind. Danach habe ich 40 Liter Diesel nachgefüllt um eine defekte Saugstrahlpumpe auszuschließen. Denn mit einem fast vollen Tank sollte ja der Ausgleich auch ohne Saugstrahlpumpe stattfinden und der Motor hätte weiter laufen müssen.

Kurzes Update. Heute kam der Rücklaufmengentester und ich hab natürlich sofort den Test gemacht.Ich hab mal versucht das Ergebnis in Fotos fest zu halten. Zylinder 1 und 4 sind unauffällig und von der Menge identisch. Zylinder 2 Räcklaufmenge 0. Zylinder 3 kam nur etwas, lief aber nach absterben des Motors wieder zurück. Jetzt bestelle ich noch zwei neue Injektoren und hoffe dann ist das Problem erledigt. Seltsam bleibt allerdings, daß kein Fehler abgelegt wird. Ich werde auf jeden Fall final berichten. Schönen Abend noch.

20250201
20250201

Moin,
das war doch kein aussagefähiger Rücklauftest.
Aber im Ergebnis ist aus meiner Sicht erkennbar, dass kein Injektor ein derartig grobes Leck zeigt, über dass so viel Kraftstoff entweicht, dass kein Raildruck aufgebaut werden kann.
..."lief aber nach Abstellen des Motors wieder zurück" heißt eher, dass der Injektor 3 noch nicht vollständig entlüftet war.
Wenn ein Injektor nicht mehr ansteuerbar wäre würde der Motor sich extrem schütteln, mit zwei defekten Injektoren ist kaum von einer Startmöglichkeit auszugehen..
Dazu gab es aber bisher keine passende Aussage, für mich las sich das eher so, als wenn er startet und dann recht gleichmäßig abstellt.
Warum bestellst Du also jetzt neue Injektoren und welche willst Du als "defekt" einstufen?
Über die Prüfung des Niederdrukzweig des Kraftstoffversorgung ist mir noch kein vollständiges Bild bekannt oder hab ich da was wesentliches überlesen?
z. B. tatsächlicher Druckanzeige von Start bis Absterben mit Manometer an einem T-Stück vor dem Kraftstofffilter?

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