VW verweigert Batteriegarantie. Wer kann Fachanwalt empfehlen?

VW up! E-up! (AA)

Hallo zusammen!

bei meinem e-up (Ez 27.05.2014) habe ich letzte Jahr beim örtlichen Vertragshändler die Batteriereichweite reklamiert und Nachbesserung im Rahmen der Batteriegarantie von VW verlangt.
Der Freundliche riet mir zunächst, meinen Garantieanspruch mit ein paar Testfahrten (Vollzyklen, Tachofotos) zu untermauern. Das tat ich. Dabei anbei.
Die Batterie ist offenkundig mau.
Der Freundliche ließ sich das Fzg bringen und stelle es nach Anweisungen der VW Zentrale auf einen Prüfstand. Wert legte das Autohaus darauf, daß ich eine Kostenübernahmerklärung abgebe. (Muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Erinnert mich an die Betrugsmaschen der nigerianischen Mafia, wo man zum erhalt des vermeintlichen Lottogewinns erst mal was per western Union in eine Wellblechhütte überweisen soll.)
Egal. Gesagt, getan.
Eine Woche später Anruf vom Freundlichen, daß VW anhand des Meßprotokolls gesagt hat, daß die Batterie völlig in Ordnung sei. Da stünde "50Ah Batterie hat 92% Kapazität". Ich wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich stelle mir vor, wie erwachsene Menschen ein komplettes Auto eine Woche an einen Prüfstand anschließen, um festzustellen, daß die 12V Batterie, die sie selbst neulich eingebaut hatten, frisch ist. Das mußte auch der Freundliche einsehen, bestand am Telefon aber darauf, daß im Protokoll steht, daß die "HV-Batterie" in Ordnung sei. Erneut sprachloses Entsetzen. Nachdem ich mich gefaßt hatte, bat ich ihn, mir das Protokoll zu schicken. Das ginge nicht, VW will das nicht aus Datenschutzgründen. Nächster Tobsuchtsanfall von mir, daß das ja wohl mein Auto und meine Daten wären! Der Freundliche ließ sich nicht erweichen.
Ich frug, wie wir denn jetzt weiterkommen, denn er selber habe ja meine Daten von den Meßfahrten, woraus hervorgeht, daß die Reichweite zwischen 123km und 72km ist. Er riet mir, mich auf eigene Faust an den VW Kundenservice zu richten und ggf. einen Fachanwalt zu mandatieren.
Ich VW angeschrieben. Natürlich keinerlei Reaktion.
Dann die 0800 1234109 angerufen. Einer netten, aber nicht mit Kompetenzen ausgestatteten Dame habe ich dann so ruhig wie möglich die unmögliche Situation erklärt. Die Dame pflichtete mir bei, sagte aber auch nicht mehr, als daß das einer "Fachabteilung" übergeben werde. Und ich bekam eine "Vorgangsnummer" gesagt.
Natürlich passierte bis heute nichts.
Ich rief bis jetzt 3x dort an, um auf eine Reaktion zu drängen. Jedesmal war man freundlich und jedesmal inkompetent. (Gehört VW jetzt Amerikanern?)
Heute Anruf aus Wolfsburg. Wieder eine freundliche Dame, die sich als Mitarbeiterin einer "kaufmännischen Abteilung" vorstellte. Sie können mir keine technische Auskunft geben und auch niemanden fragen und auch nicht verbinden, aber sie wollte mir mitteilen, daß meine Batterie in Ordnung sei. Also wieder die selbe unbewiesene Behauptung wie seit Wochen. Und daß der Vertragshändler für die Garantieabwicklung verantwortlich sei. Wohlgemerkt: Das hat der mir gegenüber stets bestritten, sondern man sei nur Vermittler. Ich verlor fast die Beherrschung. Ich habe dann eine schriftliche (auf Papier) Stellungnahme verlangt, sowie um Mitteilung einer ladungsfähigen Anschrift.
Unmittelbar danach wieder Telefonat mit dem Freundlichen vor Ort. Die Dame hatte ihn scheinbar auch kurz vor mir angerufen und die Geschichte ein bißchen anders erzählt. Letztlich aber mit dem selben Inhalt, daß mein Garantieanspruch nicht besteht.

Ich suche nun Leidensgenossen, die -ebenfalls im Vertrauen auf die Garantie- von VW für dumm verkauft werden. Insbesondere würde ich mich über die Empfehlung eines Fachanwaltes freuen, der nicht lieber tut, als VW die Hölle heiß zu machen. Die stehen ja anscheinend drauf.

Grüße, der Ralle

50 Antworten

Bitte zieh Dir die Excel Datei aus meinem Ur-Post.
Das beantwortet deine Fragen,

Zitat:

@gt2er schrieb am 7. Februar 2022 um 22:05:06 Uhr:


Erst einmal. Schade, dass Du mit der Kapazität des Akkus Deines e-Ups nicht mehr zufrieden bist.

Ich verstehe Dein Posting und Dein Anliegen nicht.

Zitat:

@krani42 schrieb am 7. Februar 2022 um 22:44:00 Uhr:



Also Deine Daten zeigen doch dass die Batterie noch nicht viel verloren hat. Ich hatte früher immer die Faustformel dass man die NEFZ Reichweite im Winter halbieren muss. 160 km halbiert sind 80 km. Das hast Du doch geschafft. War es früher im Winter mit teilweise Autobahn mehr? Ich denke der Wert von 92% den Dir das Autohaus gemessen hat wird stimmen. Den Rechtsstreit wirst Du sehr wahrscheinlich verlieren. Im Zweifel wird ein Richter anordnen dass ein regulärer Reichweitentest nach NEFZ durchzuführen ist.

Hallöchen, danke für die Antwort. VW bewirbt die Kiste mit 140 oder 160km Reichweite, je nach Quelle. Da liegen meine Daten schon deutlich drunter. (Die zitierten 92% sind ein Witz, weil VW die 12V Batterie gemessen hat.)

natürlich geht bei allen E-Autos im Winter der Verbrauch hoch, wegen des Wirkungsgradverluts bei den Akkus (Zellchemie) und dem Heizungsbedarf. Meine Messungen (bitte runterladen!) sind aus September. Heizung auf Eco oder aus.

Allgemein: Das man vor Gericht genau wie auf hoher See in Gottes Hand ist, ist mir geläufig. Aber: Wer sein Recht nicht wahrnimmt, gibt es preis.

LGR

Zitat:

@Ralf Beckers schrieb am 7. Februar 2022 um 22:52:17 Uhr:


Bitte zieh Dir die Excel Datei aus meinem Ur-Post.
Das beantwortet deine Fragen,

Leider nicht. Es ist unklar wie jeweils die Außentemperatur und Heizungseinstellung war. Und Dein Fahrprofil ist auch nicht klar. Wie schnell bist Du jeweils gefahren?

Die Werksangaben sind Angaben nach NEFZ. Um das zu vergleichen müsstest Du auch wie NEFZ fahren. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrzyklus
Also Heizung ausschalten, etc.

Die reinen Reichweiten Deiner bisherigen Tests scheinen für nicht besorgniserregend zu sein.

Es kann durchaus sein, dass noch die angegebenen 95% Nettokapazität vorhanden sind, wenn das Auto in einer tempererierten Halle steht.

Also im Kurzstreckenbetrieb im Winter kommen wir aktuell mit dem großen Akku nicht mehr als 170km weit, was so ziemlich deiner Reichweite entspräche in Relation zur Akkugröße

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Bei uns ist es recht ähnlich. Je nachdem, wie viele Einzelstrecken mit jeweils Vorwärmen des Autos mit einer Ladung gefahren werden (vs. Akku auf einer langen Tour am Stück fast leerfahren), kommen wir aktuell auf Verbräuche zwischen 16-22kWh/100km. Entsprechend irgendwas um 200-150km Reichweite mit einer vollen Ladung. (Was beim kleinen Akku dann auf ca. 100-75km rauslaufen würde.)

Schönen guten Morgen alle miteinander,
ich möchte mich für die vielen meist inspirierenden Posts bedanken.
In der Tat: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Nun mal zum Themenkomplex eigene Messungen und NEFZ. Das ist genau das, was ich mit unzumutbar meine, wenn ich ich als Verbraucher wie ein Profi beweisen soll, daß mein Produkt kaputt ist. Garantiebedingungen, die so ausgelegt würden, wären m.E. sittenwidrig, da sie eine unbillige Härte darstellen würden. Beachtet bitte, daß VW sich bislang überhaupt nicht schriftlich geäußert hat in der Sache! Das machen die absichtlich, weil sie hoffen, den Kunden vorher loszuwerden. Denn nur wer einen ablehnenden Bescheid in Händen hält, hat überhaupt einen Anhaltspunkt für eine Zivilklage. Das hat System bei allen Gaunern.
Meine Meßfahrten waren ein repräsentativer Mix aus Stadt, Überland und BAB. Ich bin so gefahren, wie ich immer fahre, seit ich das Auto habe. Daher habe ich ja auch den Vergleich zwischen der Reichweite in der Anfangsphase vor über 4 Jahren und jetzt. Ich hab mal ein Tachofoto mit Reichweitenprognose bei vollem Tank angehangen.
Grüße!

Dann lass den doch messen bei einem unabhängigen gutachter, dann hat man was in der Hand. Machen! Net Jammern!

Ich bin ehrlich: nach Blick in die Excel und in Kombination mit der aktuellen Wetterlage und Vergleich mit meinem e-up FL kann ich keine Tendenz erkennen, dass der Akku nennenswert Kapazität verloren haben soll.

Die Reichweiten-Herstellerangaben im e-Up sind alles Märchen. Besonders im Winter!
Meiner aus 2021 zeigt im Winter bei vollem Akku 150 bis 160km an. Davon kann man aber 30km abziehen, weil da ja keine Heizung mehr funktioniert. Wer fährt im Winter ohne Heizung?
Der eUp ist ein gutes Sommer Stadtauto, im Winter beschixxen. Ständig laden, laden bei Kälte, Wind und Wetter, nicht funktionierende Ladesäulen, umparken usw.
Glücklich sein kann, wer zu Hause laden kann. Ich jedenfalls nicht, nur auf der Arbeit.

Ich fahr im Winter problemlos >160km mit vollem Akku - ich stell den Tempomat allerdings auch nicht auf 120km/h und die Heizung nicht auf 22°C 😉 (105km/h & 18°C)
Also ja, je nach Fahrstil und Wärmebedarf kann man den im Winter problemlos auf 130km leerfahren.

Hilft dem TE jetzt aber bei seinem vermeintlichen Kapazitätsverlust noch nicht weiter.

Zitat:

@a9wn13 schrieb am 8. Februar 2022 um 10:40:47 Uhr:


Dann lass den doch messen bei einem unabhängigen gutachter, dann hat man was in der Hand. Machen! Net Jammern!

Dann muss man ja zahlen, also in Vorleistung gehen. Dann lieber jammern.

Es steht ja ganz unten im ersten Beitrag, was sich der TE hier im Forum wirklich erhofft: Es geht ihm um Leute, denen die HV-Batterie auch nicht (mehr) reicht und die deshalb und wegen der zugegeben ziemlich inkompetent wirkenden Antworten von VW und Händler mit ihm rechtlich gegen VW vorgehen wollen.

Vielleicht schwingt da die Hoffnung mit, wie im Diesel-Skandal (oder auch in einer Lotterie) immerhin eine Chance zu haben: "Wer nicht kämpft hat schon verloren".

Hinweise, dass der beschriebene Batteriezustand durchaus wie erwartet ist, dass NEFZ-Werte ohnehin nie einen brauchbaren Rückschluss auf die wahre Reichweite gegeben haben und wie man wenigstens näherungsweise feststellen kann, ob sich die Batterie tatsächlich so sehr verschlechtert hat wie wahrgenommen, kommen bei dieser Zielrichtung eher ungelegen. Auch Hinweise zur Rechtslage kneif ich mir deshalb, das soll ein Kollege tun, der dafür bezahlt wird. Fachanwälte für Garantierecht gibt es übrigens nicht.

Da ich in diesem Sinn auch nichts zugunsten des TE beitragen kann (und die eigentliche Motivation für das Vorhaben nur im jahrelangen, vermeintlich vergeblichen Einzahlen in eine RSV erkennen kann), bin ich nun auch wieder raus aus diesem Thread 😉

Wie kommst Du denn drauf dass sie die 12V Batterie gemessen haben? Die Hochvoltbatterie hat genau 50Ah und nur die kann man wirklich messen. Aber ich hätte schon erwartet dass sie Dir ein Protokoll in die Hand geben.

Die Starterbatterie hat 50 Amperestunden (Ah) und die ist neulich neu reingekommen.

Eine Antriebsbatterie wird in kWh (Kilowattstunden) spezifiziert. Und die ist bei meinem up irgendwas mit 18,7kWh damals ab Werk gewesen. Und der aktuelle hat was um die 30, glaube ich.

Zitat:

@krani42 schrieb am 8. Februar 2022 um 15:37:49 Uhr:


Wie kommst Du denn drauf dass sie die 12V Batterie gemessen haben? Die Hochvoltbatterie hat genau 50Ah und nur die kann man wirklich messen. Aber ich hätte schon erwartet dass sie Dir ein Protokoll in die Hand geben.

Ein unabhängiges Gutachten wird bei erfolgreicher Durchsetzung ersetzt. Kostet auch net die Welt. Wenn man die Kohle net hat dann lassen. Oder machen!

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