VW Modelle seit 1995 wg. Schwachstelle im Schliessystem vulnerabel?

VW Caddy 4 (SA)

"A New Wireless Hack Can Unlock 100 Million Volkswagens"

https://www.wired.com/.../

"Careful drivers should even consider giving up on their wireless key fobs altogether and instead open and lock their car doors the old-fashioned, mechanical way."

16 Antworten

Hier auf deutsch in der Süddeutschen Zeitung:
http://www.sueddeutsche.de/.../...icherheitsluecke-betroffen-1.3117060
und hier bei Heise:
http://www.heise.de/.../...her-knacken-VWs-Funkschluessel-3292169.html

Das Sicherheitsloch betrifft auch andere Hersteller, aber vor allem VW.

Ich befürchte, wir Kunden stehen auch diesmal wieder im Regen und VW und die anderen betroffenen Konzerne entwickeln keine Lösungsvorschläge, hoffen vielleicht auf den Ersatzbedarf wegen der gestohlenen Fahrzeuge.

Gibt es eigentlich keine Möglichkeit, die Hersteller in Haftung zu nehmen, wenn auf diesem Weg Wertgegenstände aus meinem Fahrzeug gestohlen werden?

Läßt sich das Funksystem im Fahrzeug eigentlich komplett deaktivieren? Das wäre zwar ein Komfortverlust, aber ein erheblicher Sicherheitsgewinn. Wobei das auch nur funktioniert, soweit es noch Türschlösser gibt, in die man einen Schlüssel auch reinstecken kann.

Ich wundere mich, dass möglicherweise defekte Airbags auf Herstellerkosten ausgetauscht wurden und werden. Warum nicht das gleiche Verfahren für defekte Schlösser? Das ist doch auch ein Sicherheitsrisiko, wenn fast jedes Fahrzeug einfach für eine Spritztour geklaut werden kann.

Auch die Versicherungen müssten reagieren, denn bei 100 Millionen faktisch nicht abschließbaren Fahrzeugen ist das doch ein enormes Risiko.

Bernhard

"Schön" zu sehen, dass es immer noch am schönsten ist auf VW draufzuhauen...

- VW ist am stärksten betroffen, obwohl bei den anderen Herstellern auch die aktuellen Modelle betroffen sind, bei VW aber nur ältere...

- Die Forscher haben es in monatelanger Arbeit geschafft, einige der bei VW verwendeten ca. 20 Passwörter zu knacken. Erst mit diesem Passwort ist ein Öffnen möglich. Bei den anderen Herstellern genügt das Abfangen von 4 (!!) Betätigungen um den Code zu knacken. Frü mich ist letzteres ein viel größeres Risiko, da ein kleiner Störsender schon reicht, um den Besitzer dazu zu animieren, mehrmals zu drücken...

Bei VW sind 100 Millionen Fahrzeuge der letzten 15 Jahre betroffen. Das bedeutet:
Du könntest fast jeden VW am Straßenrand per Funk öffnen, dich reinsetzen und losfahren.
Bei den anderen Herstellern ist die Zahl der betroffenen Fahrzeuge wesentlich geringer und du kannst nur öffnen, ausräumen und wieder verschließen, aber nicht wegfahren.

Wo ist da das VW Bashing?
Das ist einfach nur die Beschreibung des Zustandes.

Wenn eine Technik erst mal bekannt ist, dauert es nur kurze Zeit, bis sie allgemein auch für Nicht-Techniker verfügbar und nutzbar ist.
Wir sind hier im Caddy Forum, praktisch alle Caddy seit 2005 sind betroffen.
VW überlässt das Risiko dem Kunden.
VW hat mir beim Kauf meines Caddy ein sicheres Funktürsystem versprochen. Das haben sie aber nicht eingebaut, um ein paar Cent pro Fahrzeug zu sparen. Sie wussten damals schon, dass ihr Verfahren unsicher war, sie haben es nur ignoriert. Wie beim Abgas Skandal. Da wussten sie auch, dass ihr Verfahren illegal war, sie haben es ignoriert.

Vom VW Diesel Abgas Betrug bin ich nicht betroffen, weil ich einen Otto-Caddy fahre. Aber von der VW Schließsystem Affäre bin ich betroffen. Dass ich auch vom Navara Schließsystem Betrug betroffen bin, ärgert mich genauso, aber darüber schimpfe ich in einem Nissan Forum, nicht im VW Caddy Forum.

Und jetzt wieder zum VW Bashing:
VW ist eine Firma, die weltweit Zulassungsbehörden, ihre Kunden, ihre Aktionäre, ihre Aufsichtsgremien mehrfach betrogen hat. Für den Abgasbetrug wird VW bisher nur in den USA so behandelt, wie sie es verdient haben. Und nur in den USA erhalten die betrogenen Kunden eine Entschädigung.

Ich will für meinen Caddy von VW ein Update auf ein sicheres Schließsystem haben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich finde, das ist nicht zufiel verlangt.

Bernhard

Ich schliesse in merkwürdigen Gegenden generell nur mit dem Schlüssel direkt ab und kontrolliert hinterher nochmal mit Hand nach. Es hat aber auch mit der Faulheit des Kunden zutun, die wollen ja noch nichmal mehr den Schlüssel in die Hand nehmen um das Auto zu öffnen geschweige denn zu starten.

Ich bin von diesem ganzen High-Tech eh nicht so begeistert wie vom vollvernetzen Auto, Key Free, Einpark Assi, und dem ganzem Nippes. Ein paar Komfortextras nimmt man ja gern - spricht auch nichts gegen - aber entweder ich fahre Auto oder ich nehme Bus und Bahnen.

Hacking is mittlerweile einfacher als das Auto mechanisch zu knacken, also brauch man sich auch nicht wundern.

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Ich hab mich vor der Haustür auch schonmal dabei erwischt, wie ich auf den Knopf drücken wollte, um eben diese Tür zu öffnen und dann direkt durchzumaschieren......fand aber kein fernbedienbaren Knopf dafür an meinem Schlüssel.😛
Zum Glück ist mir das noch rechtzeitig aufgefallen, sonst hätte es gutes Kopfaua gegeben.😎

Was ich mal geschafft habe ist, den Schlüssel in den Kühlschrank zu legen wo ich Ihn erst 3 Tage später wieder gefunden habe. Ein hoch auf den Ersatzschlüssel.

Zum Glück verriegelte sich der Kühlschrank nicht selbstständig.😉😁

Zitat:

@unpaved schrieb am 11. August 2016 um 12:51:06 Uhr:


Das bedeutet: Du könntest fast jeden VW am Straßenrand per Funk öffnen, dich reinsetzen und losfahren.

Wie - losfahren? Kann man jetzt per Funk starten? Aber dank Abgasskandal klaut den eh niemand 🙂

OK, wegfahren geht wohl doch nicht so einfach. Ich war davon ausgegangen, dass mit dem Türe öffnen auch die Wegfahrsperre deaktiviert wird. Das scheint aber nicht so zu sein, dafür gibt es wohl noch einen separaten Transponder, wie ich jetzt nachgelesen habe.

Danke für die Richtigstellung,

Bernhard

Ich finde das auch ein nicht nachweisbarer Einbruch ins Auto nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, zb im Urlaub wenn dann die halbwegs sicher versperrten Sachen ausm Auto weg sind. Muss ja nicht gleich wegfahren sein.. Was sagt dann die Versicherung zu so einem Fall?

Den Aufpreis für die Alarmanlage kann man sich dann wohl echt sparen...

"Allein durch das nur einmalige Auslesen des fahrzeugspezifischen Codes kann innerhalb kürzester Zeit ein elektronischer Nachschlüssel angefertigt werden. Laut dem Bochumer Sicherheitsingenieur Timo Kasper dauert der gesamte Vorgang nur etwa eine Sekunde. Das perfide: Der Fahrzeugeigentümer merkt den Einbruch nicht einmal, er stellt nur fest, dass sein Auto nicht beim ersten Knopfdruck öffnet."

Im paper (https://www.cs.bham.ac.uk/.../lock_it_and_still_lose_it.pdf) sind noch weitere interessante dinge zu finden, unter anderem könnte der legitime Eigentümer auch aus dem Auto dauerhaft ausgesperrt werden (stelle ich mir im Urlaub super vor..., zuerst Auto ausräumen und dann "verriegeln". Bis du merkst was los ist sind die bereits über alle Berge).

Klar, wenn sich das Tool weit verbreitet, ist das sicher ein Problem. Aber die Leute, die mit so etwas umgehen können, räumen nicht als erstes einen billigen Caddy aus. Mit den gleichen Verbindungen zu "Lieferanten" und letztlich den gleichen Kenntnissen im Umgang mit Laptops kann man inzwischen nämlich recht teure "keyless go" Autos komplett beiseite schaffen und das ist ungleich lukrativer (Link dazu).

Ich will diese Entriegelungsgeschichte gar nicht gutheißen, sie ist eine echte Schlamperei. Aber auch Gauner machen eine Kosten-/Nutzen-Abwägung und da spielt die definitiv nicht in der ersten Liga.

Die VW-/Audi-Wegfahrsperre ist auch schon seit längerem gehacked übrigens und das wird auch ausgenutzt, allerdings vorrangig, um Audis zu klauen. Das reine Öffnen war doch schon vorher kein Problem (geht bei fast jeder Marke mit rein analogem knoff-hoff in ein paar Sekunden) - kann jeder Abschleppdienst und damit können es auch andere.

Den Versicherungen scheint selbst das Überwinden der Wegfahrsperre egal, wird eingepreist. In meinem Caddy ist ein Bear-Lock und als ich das meiner Versicherung meldete lobten sie die extra Investition in Sicherheit (hatte VW bei meinem gemacht, nicht ich), beeilten sich aber gleich hinterherzuschieben, dass sie die Jahresgebühr dafür aber nicht senken würden 🙂

Och nee!
Jetzt holt die unterbeschäftige Presse im Sommerloch allwedder den olen Kaff ut Schapp.
Das wissen wir doch schon seit Jahren und immerhin ist der VW-Schlüssel sicherer als
der von den Italienern und Franzosen. Letztere bin ich 10 Jahre gefahren. Ich lebe noch
und von den persönlichen Besitztümern im Wagen habe ich bisher noch nichts vermisst.
Ich habe es aber schon fertiggebracht in einem Parkhaus in Köln den Wagen für einen
Tag unverschlossen abzustellen, weil die Heckklappe nicht ganz zu war und der Wagen
per Funkschlüssel gar nicht verriegelt hat. Der menschliche Faktor spielt auch mit 😉

Ich habe leider schon ein paar aufgebrochene Autos erlebt seit ich meinen Führerschein habe und durch Europa kutschiere. Allerdings mechanische geöffnet, mangels Elektronik. Sogar in meinem 2009 Billig-Caddy transportiere ich hin und wieder Dinge, die den Wert des Fahrzeugs deutlich übersteigen. Wertvolle und leicht zu klauende Gegenstände sind ja nicht zwangsläufig auf Fahrzeuge der Oberklasse beschränkt.
Wenn du bisher nichts vermisst hast: Glück gehabt.

Was Schlüssel angeht: In den 1970ern hat sich eine Bekannte mehrfach meinen Peugeot Ersatzschlüssel ausgeliehen, wenn sie ihren Simca 1100 Schlüssel mal wieder verlegt hatte. Der Peugeot Schlüssel passte für Fahrertür und Zündschloss. Das wusste aber nur sie und ich und den Simca hätte wirklich niemand geklaut.

Bernhard

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