VW Käfer 1200 Bj. 1962 Benötige Hilfe bei der Ursachenfoschung Zündung/Vergaser
Hi,
folgendes Problem mit einem 1962er 1200 Käfer mit 34 PS
Vergaser Solex 28 PICT
Verteiler mit Nur-Unterdruckverstellung
Ausgangssituation
Auto lief gut, bis auf zeitweise kleine Beschleunigungslöcher. Allerdings fing der Käfer dann zuletzt an Zündkerzen "zu fressen". Man hat einen Sonntagsausflug gemacht, Motor lief gut, Auto in die Garage gestellt. Beim nächsten Start lief er nur auf 3 Zylindern, knallte aus dem Auspuff. Zündkerzen getauscht und alles wieder gut. Zündkerzenbild schwarz auf allen 4 Zylindern.
Das ganze kann man zuverlässig wiederholen, einmal ist er nach Abkühlung am entfernten Zielort dann auf dem Rückweg auch nur noch auf 3 Zylindern gelaufen.
Was ich bisher gemacht habe:
Verteiler geprüft, Zündkontakt erneuert und auf 0,4mm eingestellt. Zündleitungen erneuert. Kondensator erneuert. Zündung bisher nur mit Prüflampe eingestellt, es folgt noch Einstellung mit Blitzlampe.
Kompression geprüft, zwischen 8-8,5 bar auf allen Zylindern.
Leerlaufgemisch stand gestern viel zu fett, ich habe die Schraube locker 5 Umdrehungen rein gedreht bis der Motor reagierte und drohte abzusterben, dann wieder 1/4 Umdrehungen raus bis er wieder sauber lief.
Meine Theorie bisher, er hat die Zündkerzen aufgrund des fetten Leerlaufgemischs getötet. Lief viel im Stand, Ampelphasen (wurde auch in der Stadt bewegt). Das kann ich aber nach den nächsten Fahrten erst bestätigen.
Aktuell beschleunigt er nur verhalten aus niedrigeren Drehzahlen. Man gibt Halbgas und der Motor muss sich erst 1-2 Sekunden "sammeln" bis er beschleunigt, dann läuft er gut.
Vergaser wurde mal mit neuem Düsenstock, Düse, Membrane, Dichtungen bestückt und ist augenscheinlich in Ordnung. Kaltstartklappe öffnete nicht ganz und wurde neu eingestellt (evtl. ein weiterer Grund für die schwarzen Zündkerzen)
Habt ihr noch weitere Tipps was ich machen kann um den Käfer zur Saison wieder zuverlässig im Rennen zu haben?
Danke
91 Antworten
Im Anhang das, was ich dazu gefunden habe. Demnach sollte da eine 130y Luftkorrekturdüse verbaut sein und keine 145.
Was bedeutet es genau für das Gemisch wenn die Luftkorrekturdüse einen höheren Wert hat? Meiner Theorie nach würde er mit einer 130 fetter laufen als mit einer 145.
mal generell zur Bedüsung:
Die Düsen müssen zum Vergaser Passen und NICHT zu deinem Motor!
Es ist nicht die Frage, welches Baujahr dein Auto ist sondern welches Baujahr dein Vergaser ist. Der muss in sich stimmen.
Da Du brde iei derinem Austauschvergaser das Baudatum nicht weißt...
Du kannst aber m.E. davon ausgehen, dass in dem Vergaser das drin ist, was da auch rein soll uns so würde ich es auch lassen! Auf jeden Fall ist das NICHT der Ursprung deiner Probleme.
Die Luftkorrekturdüse arbeitet gegen das Überfetten bei hohen Drehzahlen; ist also nur jenseits der 3000 u/min wirklich relevant.
Okay alles klar! Alles Roger.
Noch eine Frage: sollte ich denn die Hauptdüse und Luftkorrekturdüse mit identischer Größe erneuern oder passiert mit denen nach x Jahrzehnten und x Litern Sprit nichts?
das einzige was passieren kann ist das
dreck die düse verstopft.
das lässt sich im normalfall aber gut reinigen.
meist reicht durchpusten
und der dreck ist weg.
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Ich lasse mir am Samstag ein Angebot machen zur Vergaser-Instandsetzung. Einmal ins Ultraschallbad und die Drosselklappenwelle ist ausgeschlagen. Die Dichtfläche unten ist nicht plan, sondern krumm gezogen, als hat jemand mal die beiden Schrauben so angeballert das er sich verzogen hat.
Evtl. hat der Herr ja auch einen PICT28 Auf Lager im Austausch, das werde ich noch erfahren.
Der Vergaser wird nun vom Fachmann wieder auf Vordermann gebracht.
Ich halte euch auf dem laufenden was das Käferlein dann macht wenn er die ersten Meter mit dem vergaser rollt. Ich bin sehr gespannt und auch skeptisch ob das wirklich mein Problem war ...
Die Vergaserbedüsung hatte sich mehrfach geändert, Vergaser und Verteiler müssen ebenfalls zusammenpassem. Die Kontrolle der Bedüsung mit den Sollwerten dient hauptsächlich der Überprüfung, ob eine "sinnvolle" Düsenkombination vorhanden ist, oder ob irgendjemand einfach mal so eine Düse ausgetauscht hat, weil sie gerade dem Universalreparatursatz beilag.
Zwischen Vergaserüberholung und Vergaserüberholung gibt es himmelweite Unterschiede. Die "Schmalspurübeholung" ist das, was der Heimwerker so macht: Vergaser auseinandernehmen, Düsen durchpusten, alles ins Ultraschallbad und mit neuen Dichtungen wieder zusammenbauen. Hab' ich auch schon so gemacht, besser als nichts.
Bei den hochwertigeren Methoden wird der Vergaser tatsächlich komplett zerlegt und "alles mögliche geprüft", und am Schluss auf dem Prüfstand / auf der Fließbank neu eingestellt. Da sind dann ruck zuck ein paar Hundert Euro weg, was viele gar nicht investieren wollen...
Wenn Deine Drosselklappenwelle ausgeschlagen ist (wie vorher vermutet, weil die meisten nach 50 Jahren ausgelutscht sind) kann das schon erhebliche Auswirkungen haben, da dank "Drosselklappenspalt Null" der Vergaser sehr empfindlich auf Falschluft reagiert.
Viel Erfolg!
Zitat:
@jof schrieb am 30. Januar 2019 um 10:13:19 Uhr:
Spiel an der Drsselklappe? Bei über 50 Jahre alten Vergasern sind Welle und/oder Buchsen eigentlich immer ausgeschlagen. Ich habe keine eigene Erfahrung mit 28 PICT-Vergasern (mein Spezialgebiet sind eher 32 PHN und 34 PDSIT), habe mir aber mal die Explosionszeichnung angeschaut. Wenn ich das richtig erkenne, kann man beim 28 PICT den Drosselklappenspalt nicht separat einstellen. Um so wichtiger ist demnach, dass die Drosselklappe spielfrei gelagert ist, und keine Falschluft eindringt!
Also er wird im Ultraschallbad gereinigt, die Drosselklappe neu gelagert, alles geprüft und neuer Reparatursatz verbaut. Dann Testlauf auf einem Prüfstand.
Das macht jemand der das beruflich, professionell macht und selber mehrere Käfer besitzt und Erfahrung hat. Er ist mir empfohlen worden, darauf kann ich mich verlassen.
Ja, das klingt doch gut. War doch meinerseits keine Kritik, sondern nur die Gegenüberstellung zwischen "Heimwerkermethode" und "Profimethode". Unterm Strich zahlt sich die Profimethode aus.
Zitat:
@jof schrieb am 15. Februar 2019 um 09:31:44 Uhr:
Ja, das klingt doch gut. War doch meinerseits keine Kritik, sondern nur die Gegenüberstellung zwischen "Heimwerkermethode" und "Profimethode". Unterm Strich zahlt sich die Profimethode aus.
Nicht als Kritik gesehen, alles gut 🙂
Ich hatte ja zuerst vor die Heimwerkermethode zu nehmen, da ich auch dem leichten Spiel der Drosselklappe nicht viel Fehlerpotential zugeschrieben habe, aber das scheint ja doch alles sehr empfindlich zu sein, gerade weil beim PICT28 alles stimmen muss und man keine Gemischeinstellung vornehmen kann (außer durch Veränderung der Düsen)
Somit hoffe ich das der Vergaser die Ursache war, habe sonst langsam keine Erklärung mehr für den fetten Motorlauf/schwarze Kerzen und die ruckelei beim beschleunigen.
Zitat:
@Ringfuchs schrieb am 15. Februar 2019 um 08:44:31 Uhr:
Also er wird im Ultraschallbad gereinigt, die Drosselklappe neu gelagert, alles geprüft und neuer Reparatursatz verbaut. Dann Testlauf auf einem Prüfstand.Das macht jemand der das beruflich, professionell macht und selber mehrere Käfer besitzt und Erfahrung hat. Er ist mir empfohlen worden, darauf kann ich mich verlassen.
Was zahlt man fuer so einen Vergaser heutzutage in Deutschland?
Ich bin auf ein interessantes e-bay Angebot gestoßen:
https://www.ebay.de/.../163523044627?...
Den Vergaser würde ich an deiner Stelle sofort kaufen! Selbst solltest du ihn nur zum "Schlachten" nutzen.
Oder du baust ihn einfach ein und schaust, was passiert.
Mit Glück läuft der Käfer wieder!
Und es sind nur 35€ plus 8€ für Porto- und Verpackung.
Ich bekomme wohl bis zum Ende der Osterferien den Vergaser zurück, hat alles etwas länger gedauert, der Käfer stand gut geschützt und wurde ja nicht dringend benötigt. Jetzt wo das Wetter schön wird, wird man aber doch etwas kribbelig. Der Faktor Zeit macht die Instandsetzung des Vergasers für mich etwas günstiger als wenn es "dringend" wäre.
Ich bin sehr gespannt, da ja nun die Tage etwas länger sind als im Winter, werde ich nun gut voran kommen mit der weiteren Einstellarbeit und ggf. der weiteren Fehlersuche.
Ich rechne derzeit nicht damit das ich den Vergaser drauf baue und alle Fehler sind weg, aber schön wäre es. Der Vergaser war technisch in keinem guten Zustand, er wird durchaus Falschluft gezogen haben, dafür gab es zumindest schon 2 Quellen ( Dichtungsflansch krumm und Welle ausgeschlagen) der Vergaser hat eine komplett neu angefertigte Drosselklappe erhalten und wird nun gerade noch Endmontiert und geprüft.
Ich halte Euch auf dem laufenden ...
Gelöst ... es war bei mir der Vergaser, heute zurück bekommen vom Instandsetzer und montiert, ohne große Einstellung erstmal gestartet und 20 km gefahren (dann war leider ein Gewitter im Anmarsch) und er rennt jetzt wunderbar.
Kein ruckeliges beschleunigen mehr, läuft sauber und klingt viel kraftvoller. Hat gefühlt 10 PS mehr 🙂