Volvo XC70 D5 2013 behalten oder eintauschen

Volvo XC60

Hallo Motor-Talk,

ich weiß nicht wie oft ich beim Googlen nach irgendwelchen Auto-Themen hier schon gelandet bin und so manchen Beitrag wirklich intensiv aufgesaugt habe. Nun habe ich mal den Schritt gewagt und mich selber hier registriert. Hoffentlich passt der Beitrag hier her, da er ja eigentlich gar nicht technisch sondern eher eine Grundsatzdiskussion ist :-|

Wir haben seit genau 2 Jahren einen "XC70 D5 2013 Edition Pro".
Gekauft mit 243.000 aus 2. Hand hat jetzt 270.000.
Gehabt hat er in den 2 Jahren:
- Turboschlauch porös und dann im Notlauf gewesen
- Dämpfer der Heckklappe ausgetauscht, die kam je nach Stand und Außentemperatur mittlerweile ein gutes Stück wieder runter.

Ersteres hat ein Volvo Autohaus (B&E Kiel) für rund 600€ gemacht, da wir zu dem Zeitpunkt im Urlaub waren und es gemacht werden musste. (Absolute Empfehlung ich bin noch nie so gut und umfangreich bedient und informiert worden!!!) Das Zweite hat eine freie Werkstatt hier im Ort gemacht die aber absolut auf Volvo spezialisiert ist und auch den ganzen Hof voller Volvo stehen hat, rund 300€. (Da geht er auch immer zum Service hin)

Erster Besitzer war ein Architekt / Planungsbüro, zweite Besitzer ältere Leute die ihn von dem Volvo Autohaus gekauft haben wo der 1. ihn in Zahlung gegeben hat (Volvo "Auto-Schneider" in Leipzig). Er war vor uns sein ganzen Leben bei dem Autohaus in Service, was das Scheckheft und diverse Rechnungen / Service-Unterlagen belegt. Ich habe damals während der ausgedehnten Probefahrt bei der DEKRA einen "Gebrauchtwagen-Check" für rund 175€ machen lassen und der Prüfer hat sich wirklich Zeit genommen. Bescheinigt hat er einen tadellosen Wagen, lediglich die Türen rechts wurden mal nachlackiert. Aber im absoluten Toleranzbereich und sehr Fachmännisch wie er bestätigte.

Ich hatte die letzte 10 Jahre davor immer Passat Dienstwagen, mal gute mal absolute Werkstattautos.
Seit Anfang 2022 bin ich komplett im Home-Office und habe daher keinen mehr. Meine Frau arbeitet am Ort und für die Kurzstrecken haben wir unseren kleinen Polo. (1.2 TSI)
Der Volvo war ein Zufallsgriff von Privat weil wir einfach einen Kombi brauchen um unsere Familien-Ausflüge zu machen. Wir sind an den Wochenenden und auch mehrfach unter dem Jahr einfach mit unseren beiden Kindern quer durchs Land unterwegs.

Nun die eigentliche Frage, bzw. meine Überlegung vor der ich aktuell stehe:
Fahren wir ihn einfach noch so lange wie es wirtschaftlich irgendwie Sinn macht oder streichen wir das Geld was er uns noch bringt ein und verjüngen uns.

Ich habe mir den aktuellen XC90 schonmal angesehen und mag ihn sehr.
Aber das Geld (um die 30.000€) will ich nicht ausgeben. Ich habe mir bislang immer Autos gekauft wo ich das Geld auch hatte und nicht noch irgendeinen Kredit aufnehmen musste.
Mein Anspruch an ein Auto geht aber mittlerweile tatsächlich in die Richtung :-(
Verkleinern wollen wir uns nicht, Allrad habe ich irgendwie lieben gelernt (hatte ich vorher nie Berührungspunkte mit).
Als ITler vermisse ich natürlich so Sachen wie "Apple CarPlay", Apps, etc. aber da kann ich glaube ich mit leben. Richtig dolle vermissen tu ich hingegen ACC und Keyless, beides habe ich in meinen Passats sehr sehr geschätzt.

Sicher ist das ein seltsamer Ort um das zu fragen wo man hier ja für gewöhnlich Volvo-Liebhaber erwarten würde. Aber ich wüsste nicht in welchem Teil vom Forum die Frage sonst hin sollte?
Ich bin einfach sehr ängstlich ja fast paranoid das irgendwann das große "Oha" kommt und wir richtig Geld und die Hand nehmen müssen um ihn zu retten. Ein Auto ist für mich ein Gebrauchsgegenstand, auch wenn es sicher was mit Emotionen zu tun hat muss es am Ende wirtschaftlich sein und funktionieren. Ein bisschen wie ein iPhone, ich bin bereit mehr Geld auszugeben und dafür ein iPhone zu haben und kein 199€ Plastik Android. Ich brauche persönlich aber auch nicht das aktuellste Model und schon gar nicht jedes Jahr.
"Qualität auf jeden Fall aber nicht um jeden Preis"

Ich bin gespannt auf den Austausch mit euch, meine Frau kann das Thema nicht mehr hören ;-)

Winterschlappen
Sommerreifen
55 Antworten

Auch das war tatsächlich schonmal die Überlegung, den Polo abzutreten und etwas „im Stile“ vom XC40 zu kaufen. (Nicht wieder am Modell festbeißen, es geht um die Größe / Art 😛)

Der XC70 bliebe dann die Langstrecken und Urlaubs Senfte und der „City SUV“ befriedigt etwas die Gelüste nach Moderne.

Aber das macht wirtschaftlich auch irgendwie keinen Sinn.
Den Polo haben wir damals durch die Abwrackprämie quasi umsonst bekommen und der hat erst 40.000 runter.

Zitat:

@Uhu87 schrieb am 17. Juni 2024 um 13:16:56 Uhr:



Nun die eigentliche Frage, bzw. meine Überlegung vor der ich aktuell stehe:
Fahren wir ihn einfach noch so lange wie es wirtschaftlich irgendwie Sinn macht oder streichen wir das Geld was er uns noch bringt ein und verjüngen uns.

Ich habe mir den aktuellen XC90 schonmal angesehen und mag ihn sehr.
Aber das Geld (um die 30.000€) will ich nicht ausgeben.

Ich sehe Parallelen zu mir. 😁 Auch ich war schon das eine oder andere Mal am Überlegen, meinen V70 zu verkaufen und was jüngeres anzuschaffen. Definitiv einen Volvo. Letzten Sommer hatte ich leichtes Schmetterlingsgeflatter nach einer ausgedehnten Probefahrt mit einem 2016er XC90 D5 mit 126.000 km. Dieses Geflatter legte sich allerdings recht schnell wieder, denn von den 34.900€ wollte der Volvo-Händler nicht abrücken und die erschienen mir für einen 7 Jahre alten Wagen mit der Kilometerleistung dann doch zuviel. Die Summe, die ich hätte drauflegen müssen, war mir deutlich zu satt für das Upgrade auf einen ja auch schon recht alten Gebrauchten und nach Ablauf der Garantie wäre das Bangen gekommen, was wohl an dem Elektronikbomber in den nächsten Jahren kaputtgehen mag… 40.000€ aufwärts muss man für einen XC90 immer hinlegen, der noch nicht allzu alt ist und unter 100.000 km hat. Das ist mir als Privatkäufer too much und selbst brauchbare V90 bekommt man kaum unter 30.000€. V90 CC natürlich noch deutlich darüber.

Mein Rat nach meiner Erfahrung: Was man hat, weiß man. In meinem Fall einen 2010er V70 2,4d mit 230.000 km, den ich mit zarten 22 Monaten und 26.000 km kaufte. Ich musste in der langen Zeit gerade mal um die 1500€ für echte Reparaturen (Wasserkühler undicht, Thermostat, Abgastemperatursensor, Scheibenwaschpumpe und ein Parksensor defekt) ausgeben und hatte nur minimalen finanziellen Aufwand für Verschleiß. Da wären 2x Bremsen rundum, 1x Starterbatterie, 1x Hinterachsbuchsen. Das war’s. Von bisher 14 Autos das, was am Billigsten zu unterhalten ist. Der Wagen geht jährlich zu Volvo zur Inspektion, Reparaturen erledigt die kleine Dorfwerkstatt. Im Sommer werde ich ein bisschen Geld in die Hand nehmen und ihm den 2. Automatikgetriebeölwechsel mit Spülung gönnen und in der Dorfwerkstatt die noch nur kosmetisch vergammelten Achs- und Fahrwerksteile entrosten und konservieren lassen. Dazu hat mir im Februar der TÜV-Prüfer geraten, der selbst S80 II fährt und mit dem ich über diese Modelle gefachsimpelt habe. Er kennt sie aus der Praxis als solide Autos, die für viele Jahre und Kilometer gut sind. Das ist bisher auch meine Erfahrung. Ach ja, bisher jede HU ohne Vorbereitung ohne jeden Mangel.

Ja, was soll teures kaputtgehen, dass es ein wirtschaftlicher Totalschaden wird? Das können nur der Motor und das Getriebe sein und da werde ich ausprobieren, wie lange die halten. Billiger als mit einem in eigener Hand bewährten und soliden Auto kann man nicht fahren, finde ich. Und ich finde der olle V70 mit dem 5-Zylinder hat rustikalen Charme und er erfüllt immer noch meine Ansprüche, die nicht auf dem letzten elektronischen Firlefanz liegen. Das Ding ist halt von vorgestern. Mein bester Freund kann mit alter Technik nicht leben und kauft sich privat alle paar Jahre einen neuen BMW. Es kribbelt bei ihm schon wieder, weil er seinen 5 Jahre alten X1 schon wieder für überholt hält. 😁

Haha ja ich sehe deutlich Parallelen! Bei euch fährt Sie sogar auch den 1.2 TSI VAG Plunder und du hattest auch nen Opel Vectra Caravan 1,9 CDTI 😁 Der war bei mir tatsächlich das Auto mit den wenigsten Reparaturen in 4 Jahren und knapp 100.000km!

Den Charme vom V70 / XC70 finde ich auch herausragend und das war damals auch der Grund für den Kauf. Ich hatte vorher null Berührungspunkte mit Volvo, fand den V70 aber schon immer Charming. Vor allem tatsächlich aber die P3 Variante. P2 ist mir zu rund oder beliebig. Es ist ein Trekker, das merke ich immer wenn ich aus anderen / moderneren Autos komme. Auch der 2011er A6 3.0CDTI meines Onkels ist von der Laufkultur und der Verarbeitung definitiv eine andere Liga. Obwohl er älter ist! Aber der Volvo hat diesen Charme der mich beim Audi null anspringt bspw.

Immer wenn wir mal von einer längeren Tour mit Kind und Kegel zurück kommen denke ich "Man ist das eigentlich ein tolles Auto". Man vergisst das nur immer zu schnell. Geht mir mit anderen Geräten / Anschaffungen aber häufiger so. Bin scheinbar empfänglich für das "Shiny Object Syndrom".

Beim XC90 käme für mich wenn dann sogar erst alles ab MJ 2019 in Frage da es ab da einen neuen Prozessor fürs Sensus gab und der Geschwindigkeitsunterschied ist absolut merklich. Und wenn ich mir dann vorstelle ich hätte einen von davor für so viel Geld würde es mich jedes mal ankotzen wenn die Apps, Karten, etc. so laggy reagieren. Das wäre dann schlimmer als es gar nicht zu haben :|

Also ja das "behalten" verdichtet sich irgendwie 😛

@Uhu87 , mit dem VAG-Plunder sind wir tatsächlich sehr zufrieden, obwohl ich seit meinem früheren, 1998 neu gekauften Katastrophen-Golf IV mit VAG-Konzernware durch bin. Den Ibiza hat meine Frau vor 9 Jahren weit vor unserer Zeit neu gekauft. Der kleine TSI (95.000 km) macht keinerlei Ärger (die Kettenproblematik war 2015 schon behoben) und viel Spaß und die bisher einzige Reparatur außerhalb Verschleiß war vor 2 Wochen. Klima leer, weil der Kondensator undicht war (vermutlich Steinschlag) und durch die HU gefallen wegen ausgenudelten Querlenkerbuchsen. In 1-2 Jahren soll der Ibiza durch einen XC40 ersetzt werden. Ich möchte, dass meine Frau ein etwas größeres und sichereres Auto fährt.

Den Vectra C Caravan 1,9 CDTI kaufte ich als Mj. 2007 neu als Cosmo mit einigen Extras. Den wollte ich mindestens 10 Jahre fahren, aber nach 5,5 Jahren und 118.000 km hatte ich die Nase voll von der Nervkarre. Ohne ADAC-Karte bin ich nicht mehr auf Langstrecken gegangen. Durch die 1. HU bin ich mit Federbruch hinten gefallen, ich hatte 2 abgerauchte Lichtmaschinen, 1x AGR, eine undichte Ventildeckeldichtung, einen abgerauchten Injektorstecker inclusive Liegenbleiber in Ungarn, einen abgerauchten elektrischen Zuheizer (schade, dass der Eimer da nicht abgefackelt ist!), ausgenudelte Federbeinlager, eine defekte elektrische Heckklappe und noch 2-3 Kleinigkeiten. Als das Zweimassenschwungrad anfing im Leerlauf leise zu rasseln, habe ich das Teil mit riesigem Wertverlust bei Volvo gegen meinen V70 in Zahlung gegeben. Da ich von bisher 14 Autos 3 anstrengende Montagsautos hatte (Golf IV, Saab 9-5, Vectra), halte ich wohl auch deshalb am V70 fest, weil er von allen bisher besessenen Autos das mit Abstand zuverlässigste und technisch solideste ist. Ich weiß es einfach zu schätzen, dass er die Werkstatt bis auf die bereits genannten wenigen Reparaturen nur zur Inspektion sehen will und bei einem anderen Auto fange ich mir eventuell wieder ein „Nervrisiko“ ein.

Du nanntest den Audi A6 als dem V70 hinsichtlich Verarbeitungsqualität überlegen. Da gebe ich dir in Teilen recht. Meinem V70 muss ich gelegentliches Knarzen, Knistern und Poltern nachsehen. Ich kenne fast keinen im Innenraum geräuschfreien Volvo. Das können die irgendwie nicht. Dafür ist die Qualität der Materialien über jeden Zweifel erhaben. Ich habe, natürlich auch dank guter Pflege und umsichtiger Behandlung, nahezu keine Abnutzungsspuren im Innenraum und auch die Ledergarnitur sieht eher aus wie bei einem Jahreswagen. Man erinnere sich nur an z.B. Softlackablösungen bei früheren Audi. Beim früheren 2003er A6 meines Vaters konnte man nach einigen Jahren keine Symbole mehr auf dem Bedienteil der Klimaautomatik und den Fensterhebertasten erkennen. Dafür war er technisch solide und der Motor (V6 TDI) lief bis zum Verkauf mit 370.000 km noch top. Allerdings hat der Wagen ordentlich gerostet…

Das Foto im Anhang zeigt einen fröhlichen Tag im Februar 2012. Den Tag der Abgabe des Opels beim Volvo-Händler. 😁

Asset.JPG
Ähnliche Themen

So können sich die Erfahrungen und Wahrnehmungen unterscheiden.

Unser Polo schlägt sich für die tägliche Nutzung mit zwei Kindern und den enormen Kurzstrecken tatsächlich auch ganz passabel. Da muss man ja fair bleiben. Es fällt halt irgendwie ständig alles an Plastikteilen und klappen im Innenraum ab (auch ohne zutun der Kinder). Das elektrische Schloss der Heckklappe war schon durch, sonst wars das eigentlich. Ist ein MJ2012 EZ 2013. Er tut seine Dienste und war und ist unschlagbar günstig (abzüglich der 6000 Abwrackprämie für den Vectra knapp 5000€ für einen damals 5 Jahre alten Wagen mit 20.000km). Ich fahre ihn dennoch nicht gerne, einfach wegen der Größe (wenn ich bequem sitze stößt der Fahrersitz an die Rücksitzbank).

Ne gebrauchte Lichtmaschine vom Schrotti hat mein Vectra auch bekommen, hat ein Bekannter gemacht. Hat mich also rund 100€ für die Lichtmaschine und nen Kasten gekostet 😁 Sonst hatte der nix.

Das mit den Materialien im Volvo unterschreibe ich so nicht. Meiner hat schon ganz gut die Symptome wie im "Knister Knaster Thread" beschrieben. Die Verarbeitung mag subjektiv sein. Die Sitze und das Leder sind tatsächlich top! Aber alles was Plaste ist entpuppt sich bei leichtem klopfen als dünne Klapperware. Das kann ein gleich alter Audi, Benz, etc. besser! Deutlich besser! Ich kenne auch noch die Zeiten ausm A4 B6 oder A6 C5 wo das so war wie du beschreibst. Da haben die dann evtl einfach schon den Vorsprung gehabt. Alles in allem hat es eine tolle Ausstrahlung, aber an manchen stellen darf man nicht zu genau hinschauen 😉

Also um das einfach nochmal ein bisschen zu konkretisieren:

Wenn ich auf das Armaturenbrett leicht rauf klopfe hört man schon ein wenig wertiges Plastikgeräusch (nicht knarzen!) Das ist einfach dünnes Zeug und nicht oberflächlich gummiert oder geschäumt, o.ä.

Wenn man den Wählhebel der Automatik mal etwas männlicher greift hört man auch hier ein knarzen und es ist auch Spiel in den Bauteilen der oberen Grifffläche.

Die freistehende Mittelkonsole ist einfach ein Knister-Garant! Wenn man da mal etwas gegen drückt oder mit dem Knie dran kommt klingt das fast wie ne Styroporbox vom Dönermann 😛 Und das ist auch nicht dem Alter geschuldet, dass wird in so ziemlich jedem Test bemängelt wenn man mal auf YouTube nach den üblichen Automagazinen von damals sucht. Das war also neu schon so.

Die Bedieneinheit für Fensterheber und Spiegeleinstellung hat auch eher was von ner China Import Remote Control.

Das Lenkrad inkl. Tasten ist hingegen wirklich toll und stabil und wertig! Das macht einem dann aber den Kontrast zu dem übrigen Klapperkram um so deutlicher.

Nicht falsch verstehen, ich mag ihn sonst hätte ich ihn ja nicht gekauft. Aber der Innenraum ist zeitweilig eher "gewollt und nicht gekonnt". Mein erster Dienstpassat B7 in 2013 (zugegeben Highline) war deutlich schlüssiger im Innenraum.

XC70 Cockpit

Ich sehe das eher so: Wenn sich über die vielen Jahre Nutzung der Zustand eines Autos so gut wie nicht ändert, DANN ist das wahre Qualität! Lieber ein Cockpit, was von Anfang an ein wenig knarzt. Wenn es aber zu Beginn ruhig ist und sich dann immer weiter verschlechtert, würde ich mir sorgen machen. Leider erkennt man sowas aber auch erst, wenn man den Wagen entsprechend lange hält...

Ich bekomme immer Augenknistern, wenn ich diese Souffleur-Hutze ums Navi sehe und die bemüht bauchige Facelift-Mittelkonsole.

@svo Ich weiß ja nicht. Ich kaufe mir gleich ein "schlechteres" Produkt weil es ist dann wenigstens von Anfang an so und wird nicht erst schlechter? Seltsame Betrachtungsweise.

@Motorkult ist das jetzt gut oder schlecht?! 😁

Unästhetisch finde ich das. Das Vorfacelift-Cockpit sieht zwar wuchtiger aus, ist aber formal einheitlicher. Das sind jedoch subjektive Details.

Zitat:

@Uhu87 schrieb am 21. Juni 2024 um 08:53:47 Uhr:


Also um das einfach nochmal ein bisschen zu konkretisieren:

Wenn ich auf das Armaturenbrett leicht rauf klopfe hört man schon ein wenig wertiges Plastikgeräusch (nicht knarzen!) Das ist einfach dünnes Zeug und nicht oberflächlich gummiert oder geschäumt, o.ä.

Wenn man den Wählhebel der Automatik mal etwas männlicher greift hört man auch hier ein knarzen und es ist auch Spiel in den Bauteilen der oberen Grifffläche.

Die freistehende Mittelkonsole ist einfach ein Knister-Garant! Wenn man da mal etwas gegen drückt oder mit dem Knie dran kommt klingt das fast wie ne Styroporbox vom Dönermann 😛 Und das ist auch nicht dem Alter geschuldet, dass wird in so ziemlich jedem Test bemängelt wenn man mal auf YouTube nach den üblichen Automagazinen von damals sucht. Das war also neu schon so.

Die Bedieneinheit für Fensterheber und Spiegeleinstellung hat auch eher was von ner China Import Remote Control.

Das Lenkrad inkl. Tasten ist hingegen wirklich toll und stabil und wertig! Das macht einem dann aber den Kontrast zu dem übrigen Klapperkram um so deutlicher.

Nicht falsch verstehen, ich mag ihn sonst hätte ich ihn ja nicht gekauft. Aber der Innenraum ist zeitweilig eher "gewollt und nicht gekonnt". Mein erster Dienstpassat B7 in 2013 (zugegeben Highline) war deutlich schlüssiger im Innenraum.

Ja, in vielen Empfindungen gebe ich dir Recht. Die Türverkleidungen empfinde ich auch als ziemlich labberig und die knarzen gerne. Die freischwebende Mittelkonsole war ein ewiger Quell des Knisterns und Knarzens, genau wie die Blenden darüber ums Radio herum. Lustigerweise hat sich das offenbar im Laufe der Jahre irgendwie gesetzt, denn die sind mittlerweile ruhig. Hast du mal die Kanten des Dachhimmels genau angeschaut? Vor allem im Gepäckraum und an der Oberkante zur Frontscheibe? Der sieht bei mir aus wie im Werkskindergarten in Torslanda ausgeschnitten. 😁 Der in Teilen zweifelhaften Verarbeitungsqualität und Wertigkeit steht allerdings die in über 14,5 Jahren sehr geringe Abnutzung der verwendeten Materialien entgegen. 1x im Jahr bekommt der ganze Plastikkram Kunststoffpflege verpasst und kratzunempfindlich ist er auch. Von der Qualität der Ledergarnitur bin ich begeistert. Sie bekommt 2x jährlich Pflege. Nicht mal die Seitenwange des Fahrersitzes ist nach 230.000 km sichtbar angerieben, die Kontur ist nach wie vor fest, obwohl ich kein Leichtgewicht bin und die Farbe ist noch satt. Die Ledersitze im Vectra sahen nach 5,5 Jahren speckig und knitterig aus und wirkten wie Plastik in Lederoptik. Da mein V70 ja technisch absolut solide und zuverlässig ist, kann ich über die für mich nicht dramatischen Unzulänglichkeiten im Innenraum hinwegsehen. Zudem fährt er sich nach der langen Zeit und den Kilometern kein Stück ausgenudelt oder schwammig, obwohl das Fahrwerk bis auf die Hinterachsbuchsen noch Original ist. Insgesamt finde ich, dass der Wagen nicht nennenswert gealtert ist. Ein Kollege mit seinem 2011er A6 C6 hatte da weniger Glück. Bei 170.000 km hatte der 2,0 TDI einen Motortotalschaden und als bei 200.000 km das Fahrwerk vor der HU umfangreich revisionsbefürftig war, hat er ihn verkauft. Da nutzten auch die Premium-Kunststoffe im Innenraum nichts…

Polo vs. Ibiza: Die sind ja Brüder. Bei unserem Ibiza ist bisher noch nichts abgefallen. Die Kunststoffe im Innenraum sind kratzempfindlich und sehen nicht allzu wertig aus, obwohl es die beste Ausstattungslinie ist. Allerdings fährt sich der Ibiza ziemlich erwachsen und im Innenraum klappert und knarzt nichts trotz strammer 215/45-16 Bereifung. Insgesamt wirklich ein sehr ordentliches Auto, das im gemischten Verkehr völlig unspektakulär seinen Dienst tut.

Also ich habe ja auch einen S80 aus 2007 und einen V70 aus 2009. Die Mittelkonsole im S80 knarzt leicht wenn man mit dem Knie anstösst, im V70 jedoch nicht. Beide sind jedoch im Innenraum sehr still, ich habe keine Klappergeräusche oder sonstiges. Beim XC60 jedoch nervt das Panoramadach im Winter sehr, im Sommer geht es dann wieder. Ansonsten höre ich da auch nichts. Auch sehe ich trotz des Alters und der reichlichen Kilometer fast keine Abnutzungserscheinungen. Im Vergleich zu einem gleich älteren 5er BMW oder sonstigen Deutschen Fabrikaten sieht das trotz dem Alter noch toll aus. Auch im Vergleich zu einem B7 Passat bin ich da nicht der gleichen Meinung, denn diesen hatte ich oft als Dienstwagen und fand ziemlich traurig wie schnell der Softlack schon fast weg war und wie schnell das Leder rissig wurde.

Zum Cockpit: Ich finde das alte mit dem RTI-Navi nicht nur schöner sondern auch eleganter gelöst. Als Volvo das dann im Facelift auf deine Mittelkonsole änderte, war ich schon ein wenig enttäuscht, denn ab diesem Zeitpunkt änderte z.B. Audi auf klappbare bzw. herausfahrende Navis, so wie es Volvo eigentlich zuvor hatte.

Volvo ist einfach anders. Entweder man liebt es oder man entscheidet sich für etwas anderes.
Aber alle die dann in einem Volvo sitzen und mitfahren fühlen sich gleich wohl, so wie der Fahrer 🙂

Dito - mein V70 aus 2010 hat mittlerweile fast 400000km runter, es ist alles sehr ruhig und wenig Abnutzung zu sehen.
Auch mir gefällt das FL überhaupt nicht, finde den Innenraum von den ersten S80II/V70III sehr sehr elegant und zeitlos.

😁 Die leicht "knarzende" Mittelkonsole hatte ich bisher bei JEDEM Elch, dto. auch beim jetzigen V70.
Ist aber vornehmlich in der kalten Jahreszeit zu hören, sonst eher weniger ODER bei so komischen schwül-warmen Witterungsbedingungen.
Ein wenig "andrücken" bzw. gegendrücken bringt etwas Abhilfe, nervig empfinde ich´s allerdings nicht wirklich. 🙂

Zitat:

@Jimmys80 schrieb am 21. Juni 2024 um 12:14:13 Uhr:



Volvo ist einfach anders. Entweder man liebt es oder man entscheidet sich für etwas anderes.

Jede Marke hat ihre Eigenheiten und auch Unzulänglichkeiten. Der V70 ist mein 15. Auto inclusive Zweitwagen. Ich hatte als „Hauptautos“ 5 VW, 3 Saab, einen Opel und nun den Volvo. Als Zweitwagen Opel, VW, Volvo, Seat und als Hobby einen alten Saab. Mit keinem Auto war/bin ich zu 100% zufrieden. Gibt’s das überhaupt? Jedes Auto hatte irgendwas, was besonders herausragend toll war, aber auch immer irgendwas, was genervt hat. Mit 95% Zufriedenheit ist der V70 allerdings der bestbewertetste von allen. Die 5% Abzug gibt’s für die Geräusche im Innenraum, aber ich bin da wirklich sehr empfindlich. Ich hätte wahrscheinlich auch in einer frisch vom Band gelaufenen S-Klasse W126 irgendwas zirpen gehört. 😁

Gestern Abend hat der Volvo wieder gezeigt, wofür ich ihn am Meisten mag: Das Geborgenheitsgefühl. Wir waren bei meiner Schwiegermutter, um ein bisschen bei schweren Gartenarbeiten zu helfen. Auf der 55 km langen Rückfahrt hat es wie aus Eimern geschüttet inclusive Gewitter. (Norddeutscher Sommer 2024) Die hervorragende Klimaautomatik hielt angenehme 22 Grad, die Scheiben waren bis hinten beschlagfrei, der Regen prasselte und rauschte leise ums Auto, die Hunde lagen nach einem actionreichen Tag eingerollt im riesigen Gepäckraum und der schwere Wagen zog stoisch seine Bahn bis in die heimische Garage. Ein ähnliches Gefühl gaben mir bisher lediglich meine beiden früheren Saab 9-5. Muss wohl eine Besonderheit skandinavischer Autos sein…

Und noch was: Ich hatte noch nie zuvor bessere Sitze als im Volvo. Auch nach 1100 km steige ich nicht gerädert oder mit Rückenschmerzen aus. Nicht mal der teure 8-fach elektrisch verstellbaren AGR-Sitz im vorigen Vectra kam da mit. Ich hatte auf Langstrecken trotzdem Rückenschmerzen und taube Beine.

Deine Antwort
Ähnliche Themen