Vision Zero
Ja, es ist nicht nur eine Vision, es ist Realität.
In Helsinki gab es seit einem Jahr keinen Verkehrstoten mehr.
Das hat man vor allem geschafft, weil man das Tempo reduziert hat. Das ist die simpelste, einfachste und kostengünstigste Methode, um den Verkehr sicherer zu machen. Denn die Gefahr geht vor allem vom KFZ-Verkehr aus.
Ich wünsche mir das auch in Hamburg.
209 Antworten
Zitat:
@NeuerBesitzer schrieb am 2. August 2025 um 19:44:35 Uhr:
0,3 Sekunden Reaktionszeit sind ein sehr guter, aber für einen gesunden, aufmerksamen und vorausschauenden Autofahrer eigentlich zu schaffen.
Ich möchte den Menschen sehen, der physisch in der Lage ist in 0,3sec, die Gefahrenlage zu erkennen, den Reflex auszulösen und dann noch seinen Fuß vom Gaspedal auf das Bremspedal zu setzen.
Der letzte Punkt braucht mehr als 0,3 Sekunden, da der Mensch anatomisch gar nicht zu einer derart schnellen Bewegungen fähig ist.
Die 0,3sec (die man auch in der Literatur findet) beziehen sich rein auf das Erkennen der Situation...da hat noch keine Reaktion stattgefunden.
Zitat:
@nogel schrieb am 2. August 2025 um 22:42:23 Uhr:
Um einfach mal auf den Eingangspost zurück zu kommen
Wie sich herausgestellt hat, ist der letzte Satz schlicht falsch. Und vermutlich bewußt falsch.
Man könnte grob behaupten, die Aussage ist Propaganda.... Die genauen Hintergründe werden im Artikel verschwiegen und der leichtgläubige Leser glaubt den Unsinn, welcher auf einer Argumentation beruht, die keinen nachweisbaren Zusammenhang besitzt.
Für viele Leser ist es zu anstrengend die Fakten zu recherchieren und den tendenziösen Artikel als das zu entlarven, was er ist... Blödsinn.
Der TE.ist in genau dieser Falle getappt.
Wenn Hamburg die Geschwindigkeit Innerorts auf 70km/h erhöht und anstelle 39 Verkehrstoten (2024) plötzlich nur 38 tote in 2025 gibt. Dann sagt die Argumentation des Artikels, dass die Erhöhung der Geschwindigkeit den gleichen Erfolgt brachte, wie in Helsinki.
Zitat:
@nogel schrieb am 2. August 2025 um 22:42:23 Uhr:
Um einfach mal auf den Eingangspost zurück zu kommen
Wie sich herausgestellt hat, ist der letzte Satz schlicht falsch. Und vermutlich bewußt falsch.
Kommt da noch Teil 2 von dir?
Wenn du etwas behauptest, dann solltest du das auch belegen. Ansonsten: ab in den Papierkorb.
Zitat:
@augenauf schrieb am 1. August 2025 um 17:48:36 Uhr:
Das hat man vor allem geschafft, weil man das Tempo reduziert hat. Das ist die simpelste, einfachste und kostengünstigste Methode, um den Verkehr sicherer zu machen. Denn die Gefahr geht vor allem vom KFZ-Verkehr aus.
Ich wünsche mir das auch in Hamburg.
Nein. Die simpelste, einfachste und kostengünstigste Methode wäre ein Homeoffice-Gesetz wie in den Niederlanden einzuführen. Dort MUSS ein Arbeitgeber, wo es möglich ist, einen 100%igen Homeoffice-Arbeitsplatz anbieten, der von den Arbeitnehmern FREIWILLIG angetreten werden kann.
Während der Corona-Pandemie haben wir gesehen, dass die Anzahl der Verkehrstoten ungefähr um 1.000 Menschen pro Jahr gesenkt wurde! Deutschlandweit!
Das ist natürlich nicht so ganz repräsentativ, weil einige Branchen, die nicht im Homeoffice ausgeübt werden können, teilweise von einem Ausübungsverbot betroffen waren. Ein anderer Faktor dürfte gewesen sein, dass Diskotheken und Kneipen geschlossen waren.
Wenn man aber mit "Jeder Tote ist einer zuviel" argumentiert, kommt man an so einer Gesetzgebung nicht vorbei.
Ca. 15% des Individualverkehrs wären damit nicht mehr regelmäßig auf den Straßen. Nebenbei würden wir weniger Emissionen, weniger Verkehrslärm, weniger Verschleiß, usw. haben.
Aber, das will weder die Industrie, noch wollen das Arbeitgeber, noch will das die Politik.
Die Automobilbranche fürchtet um ihre Absätze, die jetzt schon stark rückläufig sind. Nicht nur wegen China und den USA. Die Firmenkunden bestellen immer weniger Dienstfahrzeuge - damit ist der Hauptabsatz der Hersteller betroffen.
Das ist ein Kaskadeneffekt, denn es betrifft auch die Zuliefererbranche. Vom kleinen Dreherbetrieb, bishin zum Mega-Chemiekonzern wie BASF.
Die Gewerkschaften fürchten um die Arbeitsplätze ihrer (zahlenden) Mitglieder.
Die Mineralöl- und Energiekonzerne fürchten dann ebenfalls um ihre Umsätze...
Banken und Versicherer mögen das auch nicht. Einerseits verdienen die auch ganz gut an dem Individualverkehr, andererseits haben die während der Nullzinsphase kräftig in Immobilien investiert. Wenn nun die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien sinkt, weil immer mehr Fläche wegen Homeoffice abgemietet wird, dann sind ihre grundpfandrechtlich hinterlegten Sicherheiten nicht mehr so viel wert. Das stellt ein Risiko dar! Mindestens müssten diese dann mit mehr Eigenkapitalhinterlegung abgesichert werden. Die Deutsche Bank strauchelt bereits Basel III zu erfüllen...
Der Staat will das nicht, weil er dann weniger Steuereinkünfte hätte.
Die politischen Parteien im Bundestag sind, bis auf die Linken, alle neoliberal. Sprich, sie betreiben Politik für die Großkonzerne und für die Reichen. Ein Homeofficegesetz ist unter dieser Regierung undenkbar.
Schlussendlich haben wir die Chefs. Nicht nur in Großkonzernen, auch im Mittelstand, die mit veralterten Ansichten das Homeoffice bekämpfen wo sie nur können.
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Nachdem ich das losgeworden bin, ein paar Überlegungen zur Mobilität:
- Mobilität hat einen praktischen Nutzen
- Wenn Mobilität eingeschränkt wird, geht Zeit und Geld verloren. Theoretisch könnte man auch wieder den "Red Flag Act" einführen, wie zu Beginn der Automobilität. Damals musste jemand in geschlossenen Ortschaften mit einer roten Flagge vor Kraftfahrzeugen hergehen um Fußgänger zu warnen. Das ist selbstverständlich abstrus (wir haben seitdem durchaus sinnvolle Verkehrsregeln und Verkehrsleitsysteme geschaffen), würde aber sicherlich einen signifikanten Impact bei der Anzahl der Verkehrstoten haben.
- ÖPNV ist in vielen Deutschen Städten nicht gut ausgebaut
- Radwege ebenfalls nicht.Vor allem bemängele ich hier, dass oft die selben Fehler aus Kostengründen gemacht werden. Bspw. keine Begrenzung zwischen Radweg und fließendem Verkehr. Man könnte bspw. den ruhenden Verkehr dazwischenplatzieren. Wieder ziehe ich den Vergleich mit den Niederlanden heran. Verkehrsführung ist leider auch immer wieder ein Thema.
- Ca. 250 tödliche Alleinunfälle bei Radfahrern (vor allem ältere Radler sind aufgrund der verringerten körperlichen Resilienz und des Pedelec-Hypes betroffen). 250 weitere Unfälle unter Beteiligung von Kraftfahrzeugen, aber an der Helmpflicht will keiner rütteln.
- Es gibt noch immer ca. 500 unbeschränkte Bahnübergänge!!! Absolute Todesfallen!
- Die Anzahl der teilnehmenden Kinder bei den Radfahrprüfungen nimmt immer mehr ab. Das ist in vielfacher Hinsicht bedenklich, denn dort lernt man ein Basiswissen an Verkehregeln und Verhaltensweisen kennen. Ebenso nimmt die Prozentzahl der Kinder ab, welche die Prüfungen bestehen!
- Innenstädte haben nach wie vor ein Problem mit Posern/Rasern. Trotz aller Gegenmaßnahmen wie stark reduzierte Tempolimite, das Aufstellen von Blitzern, Schwerpunktkontrollen, harten Sanktionen, usw. nimmt dieses Phänomen gefühlt nicht ab. Ich verstehe nicht so richtig wieso, und die Politik und die Polizeien offensichtlich auch nicht. Als Sportwagenfahrer vermeide ich die Hotspots am Wochenende, weil ich keine Lust habe in entsprechende Kontrollen zu kommen (mein Auto ist 100% legal, und ich halte mich an die Limits - aber es ist ein auffälliges Fahrzeug und die Polizeien reagieren "allergisch").
- Zu viele LKWs auf unseren straßen, die zudem dank Zeitdruck und Mautpflicht mit 80 durch die Ortschaften kacheln.
Schlussstatement: Vision Zero ist meines Erachtens ein unrealistisches Ziel (für Länder). Das wissen auch die Politiker in Brüssel, die sich damit aber dennoch profilieren wollen. Verkehrstote wird es immer geben, alleine schon weil die Menschen zu unaufmerksam sind. In die Statistiken fließen übrigens auch Unglücke wie Zugentgleistungen rein.
Alles in allem ist die Wahrscheinlichkeit in Deutschland bei einem Verkehrsunfall zu versterben äußerst gering. Vor allem im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn! Es gilt eine Balance aus Sicherheit und Praktikabilität zu finden.
Helsinki ist nur bedingt vergleichbar mit Deutschen Städten:
- geringere Verkehrsdichte
- gut ausgebauter ÖPNV
- geringere Rate an Berufspendlern
- Verkehrssituationen werden präventiv analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen
- Vielerorts Barrikaden zwischen fließendem und ruhendem Verkehr
- breite Straßen, breite Radwege, breite Fußgängerwege, gute Ausleuchtung, stellenweise Straßenheizung gegen Frost
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Zitat:@augenauf schrieb am 2. August 2025 um 23:33:41 Uhr:
Kommt da noch Teil 2 von dir?Wenn du etwas behauptest, dann solltest du das auch belegen. Ansonsten: ab in den Papierkorb.
Muhaha
😂😂😂😂😂
Machst du ernsthaft einen neuen Thread auf und liest dann nicht mal die gegebenen Antworten?
Ist doch längst erläutert und von allen (außer dir?) verstanden worden.....
Aber ja, ist schon ärgerlich, derart in die Propaganda-Falle getappt zu sein.
Zitat:
@Ascender schrieb am 3. August 2025 um 02:45:07 Uhr:
• Zu viele LKWs auf unseren straßen, die zudem dank Zeitdruck und Mautpflicht mit 80 durch die Ortschaften kacheln.
Endlich nach 7 Seiten kommen die bösen Lkw ins Spiel
Zitat:@remarque4711 schrieb am 2. August 2025 um 19:16:22 Uhr:
In Stuttgart gibt es 6-spurige Bundesstraßen mit Tempo 40, aus einem Teil wurde sogar eine Fahrrad- und Busstarße gemacht. Die soll aber wohl wieder zurückgebaut werden, nichts Genaues weiß ich aber nicht.
Manche dieser Versuche haben sich nicht nur als nicht zielführend, sondern als kontraproduktiv erwiesen.
Allerdings findet man auf den offiziellen Seiten der Stadt dazu bestenfalls kurze Notizen, eine echte Evaluation gibt es nicht bzw. wird nicht veröffentlicht.
Zitat:
@matthix schrieb am 3. August 2025 um 08:59:29 Uhr:
Endlich nach 7 Seiten kommen die bösen Lkw ins Spiel
Nichts im Straßenverkehr ist per se böse. LKWs haben aber bedingt durch den großflächigen toten Winkel und ihren Bremsweg, im Zusammenspiel mit unter Druck stehenden Fahrern, ein höheres Gefährdungspotenzial. Die ganzen Abbiegeunfälle passieren ja nicht ohne Grund...
Zitat:@Ascender schrieb am 3. August 2025 um 09:07:19 Uhr:
im Zusammenspiel mit unter Druck stehenden Fahrern
Nicht zu vergessen auch die skrupellosen Spediteure, die ihre Fahrer mit schrottreifen Fahrzeugen auf die Straße schicken.
Jetzt frage ich mich, ob wir noch irgendwioe Putin, Trump und die AfD als Schuldigen für die Verkehrstoten hier reinbekommen.
Es gibt derart viele Ursache für tödliche Unfälle. Mit einer Einzelmaßnahme, welche die Ursache beseitigt, welche eher selten ursächlich ist, bewirkt man tatsächlich Vision Zero... Zero Wirkung.
Zitat:@nogel schrieb am 3. August 2025 um 08:46:38 Uhr:
Aber ja, ist schon ärgerlich, derart in die Propaganda-Falle getappt zu sein.
Der Artikel ist sauber recherchiert, bietet zahlreiche Quellenangaben und ist von guter journalistischer Qualität. Sowas als Propaganda zu bezeichnen, nur weil es nicht ins eigene Weltbild passt, ist einfach nur dumm. Jetzt fehlt nur noch der Begriff Lügenpresse und dein Outing ist perfekt.
Es wird nicht helfen, Verkehrsteilnehmer jeglicher Art gegeneinander ausspielen zu wollen oder Schuld zuzuschieben. Jede Gruppe beansprucht egoistisch ihre Rechte und vergisst dabei ihre Pflichten und die Rechte anderer. Unüberlegte Gesetze und Regelungen durch den Gesetzgeber leisten hier teilweise sogar noch Vorschub, weil man immer nur die Sympthome statt die Ursachen bekämpft und sich, je nach politischer Gesinnung, für jeden Scheiß feiern lässt.
Abgesehen davon sollte man mit Statistiken auch etwas vorsichtiger umgehen. Die Erfassung dieser Zahlen bilden nicht immer alle Faktoren ab, weil sie zwangläufig nur die Interessen der Initiatoren verfolgen und unterm Strich sogar meinungsbildend sind.
Zitat:@Taunusrenner schrieb am 3. August 2025 um 09:55:04 Uhr:
Abgesehen davon sollte man mit Statistiken auch etwas vorsichtiger umgehen. Die Erfassung dieser Zahlen bilden nicht immer alle Faktoren ab, weil sie zwangläufig nur die Interessen der Initiatoren verfolgen und unterm Strich sogar meinungsbildend sind.
Ich steige jetzt ins Aluhut-Geschäft ein. Meine finanzielle Zukunft ist gesichert.
Das ist aber auch immer ein Totschlagargument...um sinnvolle Argumente abzuwürgen.. ähnlich sinnlos wie die gern genommen Neidkeule...z.B. den Größenwahn bei der Autowahl kritisiert... der Threat ist bekannt...😁
Woher nimmst du die Weißheit das immer alle Gegeneinander sind?
Es gibt da draußen Millionen von Leute, evtl. die stille Mehrheit? die durchaus die echten Sichtweisen aus allen Perspektiven kennt, weil sie alles rege nutzen.. Selber nutze ich viel Rad, OPNV, und Füsse😁, habe aber auch ein Auto was ich nutze wo es für mich sinnvoll erscheint ... Hässlich ist halt immer, wenn ich aus meiner Ecke Großstadtmolch Berlin berichte und es wage das Auto/Autonutzung HIER in der Innenstadt an etlichen Stellen zu kritisieren ... für einige Petrolheads ist es wohl unvorstellbar, das es durchaus Autoeigner gibt, die in bestimmten Regionen für eine zurückdrängung vom privaten PKW Verkehr sind... 😎
Zitat:
@Melosine schrieb am 3. August 2025 um 09:40:16 Uhr:
Der Artikel ist sauber recherchiert, bietet zahlreiche Quellenangaben und ist von guter journalistischer Qualität. Sowas als Propaganda zu bezeichnen, nur weil es nicht ins eigene Weltbild passt, ist einfach nur dumm. Jetzt fehlt nur noch der Begriff Lügenpresse und dein Outing ist perfekt.
Dumm ist hier nur dein Post.
Alle haben es bereits verstanden, aber gern nochmal für dich: der Artikel suggeriert, die Zahl der Verkehrstoten in Helsinki sei auf Null gesunken, weil Tempo 30 eingeführt wurde.
Das ist falsch, weil die Zahl in den Vorjahren bereits 0 oder auch mal 1 war.
Das nennt man nicht "gute journalistische Qualität" sondern "bewußte Desinformation". Und hat nichts mit meinem Weltbild (das dich nichts angeht) zu tun.