Vision Zero
Ja, es ist nicht nur eine Vision, es ist Realität.
In Helsinki gab es seit einem Jahr keinen Verkehrstoten mehr.
Das hat man vor allem geschafft, weil man das Tempo reduziert hat. Das ist die simpelste, einfachste und kostengünstigste Methode, um den Verkehr sicherer zu machen. Denn die Gefahr geht vor allem vom KFZ-Verkehr aus.
Ich wünsche mir das auch in Hamburg.
209 Antworten
In Frankfurt gibt es das Programm "Lastenräder" schon seit einigen Jahren. Tatsächlich ist die Stadt der Ansicht, den Lieferverkehr zurückdrängen zu können und fördert die Anschaffung von Lastenrädern bei Gewerbereibenden und spricht die auch aktiv an. Gleichzeitig wurden mehrere "Projekte" ins Leben gerufen, mehr oder weniger alle mit dem gleichen Inhalt: Lastenräder verkaufen, vermieten und zu Testzwecken auch mal kostenlos verleihen- nicht nur ans Gewerbe sondern auch an Privatleute. Wer mehr dazu wissen will, findet dazu jede Menge Material im Netz.
Dass sich die dem Ansinnen Unterstützenden ob des Erfolg selbst auf die Schulter klopfen, liegt natürlich nahe. Neben den umwelt- und sicherheitfreundlichen Gedanken lässt sich nämlich damit auch richtig Geld verdienen- besonders, weil es hier jede Menge Fördergeld gibt. Mittlerweise gibt es Stimmen, die von einem vorübergehenden Hype sprechen.
Zur nicht so erfreuliche Seite findet man naturgemäß nicht so viel- mit Mühe und Geduld geht´s dann aber schon. Dass Lastenräder ihre Grenzen haben, oder mit ihren ab 2 ,5 Metern Länge aufwärts soviel Platz brauchen wie ein Smart Fortwo, dass unzureichende Regelungen (z. B. Befahren Fahrradspur, Gehweg, Busspur oder Straße) Unsicherheiten hervorrufen, dass wegen der Bauart des Gefährts beim Ausfahren oder Abbiegen sich das Vorderteil längst auf der Fahrbahn befindet und der Fahrer hier noch gar nicht die Straße richtig einsehen kann, dass nicht jeder gewillt ist, bei schlechten Witterungsverhältnissen mit einem solchen Gefährt unterwegs zu sein oder dass es für viele Betriebe schlicht und einfach nicht sinnvoll ist.
Ob die Geschichte mit dem Antiquitätenhändler sich genau so zugetragen hat, weiß ich natürlich auch nicht. Wer aber Leute in bestimmten Instutionen kennt weiß, dass dort nicht nur Schlaumeier arbeiten. Für mich also absolut vorstellbar, dass dort jemand gemeint hat, man könne Antiquitäten auch per Lastenfahrrad ausliefern. Die Trotzreaktion des Händlers, sicher nicht so ganz ernst gemeint und gemäß echter Frankfurter Mentalität, ist für mich jedenfalls nachvollziehbar..
Und nochmal zurückkommend auf Vision Zero...
Einig sind wir uns sicherlich, dass dies ein Ergebnis verschiedenster Faktoren sein kann- Tempo 30 vielleicht einer davon. Ein ganz wesentlicher Bestandteil dürfte jedoch der ÖPNV sein, um der Bevölkerunge ihre Mobilität zu gewährleisten. Und wenn der von Grund auf schon nicht funktioniert, kann man die Vision Zero vergessen.
Zitat:@Taunusrenner schrieb am 5. August 2025 um 19:44:30 Uhr:
…,dass wegen der Bauart des Gefährts beim Ausfahren oder Abbiegen sich das Vorderteil längst auf der Fahrbahn befindet und der Fahrer hier noch gar nicht die Straße richtig einsehen kann,
Interessanter Einwand. Dumm halt nur, dass in 99,99% der PKW der Fahrer noch deutlich weiter hinter dem vorderen Ende seines Gefährtes sitzt. Und dann sitzt der Lenker des Lastenrades in der Regel auch noch deutlich höher und hat keine störende A-Säule im Blickfeld, was ihm einen viel besseren Überblick verschafft.
Was fährst du denn für ein Auto? Jaguar E Type mit 12-Zyl.-Reihenmotor in der Haube?
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@Melosine
Nur dass das Kraftfahrzeug von anderen Verkehrsteilnehmern wesentlich schneller und einfacher wahrgenommen wird. Im Übrigen stammt diese Aussage auch so nicht von mir, sondern ist ebenfalls im Netz zu finden. Und auch ich schicke Dir keinen Link dazu, da musst Du Dich schon selbst bemühen.
Zudem ist es ohnehin müßig, mit Dir solche Dinge zu diskutieren. Du weißt ohnehin immer alles besser- sogar, wenn das Gegenteil schon längst bewiesen ist.
Wenn bei 'nem 4Minuten Taks 2 ausfallen, ist das noch 2x so gut wie vieles hier im Ruhrgebiet ohne das was ausfiele 😉 ... nachdem es einige 100Mio Fördergelder gab wurden hier bei einigen wneigen Linien die Takzeiten halbiert ... auf 10 Minuten. Reicht auch wenn man nicht zickzack durch die Stadt muß und an der Trasse lebt 🙁
Ist doch prima. In Frankfurt kommt die S-Bahn immer mit Verspätung- manchmal sogar überhaupt nicht. Dafür ist es jeden Tag echt spannend: Kommt man pünktlich oder nicht? Die autofahrenden Kollegen schließen da gerne Wetten ab....
Zitat:@nogel schrieb am 5. August 2025 um 20:31:51 Uhr:
Was fährst du denn für ein Auto? Jaguar E Type mit 12-Zyl.-Reihenmotor in der Haube?
Wenn du mir eine E-Type mit einem solchen Motor besorgen kannst, zahle ich jeden Preis dafür. Versprochen.
Und ich fahre einen W214. Selbst wenn es ein Polo wäre, hätte ich immer noch deutlich mehr Fahrzeug vor mir als wenn es ein Lastenrad wäre.
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 5. August 2025 um 17:39:48 Uhr:
Der besagte Kunde ist ein guter Freund, der weder für Übertreibungen noch für Märchen bekannt ist.
...und dessen Aussage praktischerweise nicht nachprüfbar ist. Schade.
Zitat:@Blubber-AWD schrieb am 5. August 2025 um 17:39:48 Uhr:
Der besagte Kunde ist ein guter Freund, der weder für Übertreibungen noch für Märchen bekannt ist.
Ich kann mir halt nur schwer vorstellen, dass ein Handwerker ohne Not seinen Lieferservice einstellt. Die Konkurrenz wird’s freuen.
Tja, manchmal verstellt eine Vision die klare Sicht. Und der ortsansässigen Konkurrenz geht es ja nicht besser.
Das ist übrigens kein einfacher Handwerker, sondern ein hochqualifizierter Restaurator. Der muss sich nicht Anbietern.
Zitat:@Blubber-AWD schrieb am 6. August 2025 um 21:13:34 Uhr:
Tja, manchmal verstellt eine Vision die klare Sicht. Und der ortsansässigen Konkurrenz geht es ja nicht besser.
Doch. Der Konkurrenz geht es vermutlich besser. Der hier angesprochene Restaurator ist keinerlei Zwängen ausgesetzt. Er kann nach wie vor mit dem Kastenwagen ausliefern. Niemand verbietet ihm das. Das ganze Beispiel erscheint mir hochgradig konstruiert und rein ideologisch begründet.
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 6. August 2025 um 21:13:34 Uhr:
Das ist übrigens kein einfacher Handwerker, sondern ein hochqualifizierter Restaurator.
Offenbar ist er aber auch eine beleidigte Leberwurst. Die Stadt empfiehlt ihm, seine Möbel mit dem Lastenrad auszufahren und daraufhin beendet er jeglichen Lieferservice? Das ist doch eine völlig unlogische Reaktion.
Der Idealismus wächst mit der Entfernung vom Problem.
John Galsworthy (1867-1933), engl. Schriftsteller, 1932 Nobelpr.
Da hast du sicher recht.