verkokte Ventile - M271

Mercedes C-Klasse W203

Hallo,
hier nochmal gleiche Story mit anderem Titel. Ich hoffe, Ihr könnt mir ein paar Infos geben.

habe gerade bei der Fahrt zur Arbeit folgendes Problem gehabt:
beim Überholen eines Lkw gab ich meinem C natürlich die Sporen. Der Automat schaltete vom 4. in den 2. zurück.
Soweit so gut ! Als ich fast am Lkw vorbei war, schaltete die Automatik in den 3. und ich merkte ,dass auf einmal
der Schub fehlte. Die Motorlampe kam auch. Und als ich kurz danach an einer Kreuzung anhalten musste, merkte ich, dass der Motor nur noch auf 3 Zyl. läuft. Lampe leuchtet immer noch.
Habe dann den Motor aus gemacht, kurz gewartet. Motor läuft nun wieder auf allen Zylindern, eigentlich wie normal.
Nur die Lampe leuchtet immer noch. Geht die erst aus, wenn ich den Fehlerspeicher auslesen lasse, oder liegt irgendwo ein Defekt vor. KI sagt, "keine Störung".

Sieht so aus, als ob ich meinen C so kurz nach dem Aufstehen nicht über 2000 drehen sollte....) Die Autos werden menschlicher....

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So, nun war ich beim Fehler auslesen. Ergebnis: Zündaussetzer Grund: verkoktes Ventil
Das war ja schon öfters Thema hier und nun hat es wohl auch mich getroffen.
Die Software wurde geflasht und der Wagen mal mit ~ 4000U/min 10 min geheizt.
Das sei die "Ersthilfe", sagte man mir. Sollte das wieder auftreten, muss wohl auch der Kopf runter, Ventile gewechselt werden, usw....
Ich muss sagen, dass das Auto jetzt wieder läuft. Bin aber mal gespannt, wie sich der Spritverbrauch verändert, da das KI nun mit 13-14 beginnt ( vorher nie so hoch )
und dann runter geht auf die üblichen 9,8.
Unter der Woche bin auch mehr Kurzstrecke unterwegs ( 10km über Land ), was aus den vorherigen Threads ( http://www.motor-talk.de/.../...-motorprobleme-bei-9000km-t834155.html ) wohl Gift für den M271 sein soll ( na super ! ). Gibt es zu diesem Thema mittlerweile neuere Erkenntnisse ? Müssen die Ventile zwingend raus oder reicht auch freifahren ? Bringt es was "Ventil sauber" von LiquiMoly regelmässig reinzukippen?

Wie kulant zeigt sich MB nach Euren Erfahrungen ? Immerhin soll die "Ventilbehandlung" ca €1200 kosten.

Mein 180TK hat 50500km und nun das.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Gnarf



Anscheinend sollen nur Autos betroffen sein, die sehr viel Kurzstrecke und schonend bewegt worden sind. Wenn jemand viel Kurzstrecke fährt, dann tritt das nicht sofort ein. Das dauert Jahre.
...

Es ist wohl auch nicht jeder M 271 davon betroffen, es gibt durchaus Rentnerfahrzeuge, die jahrelang schonend bewegt wurden auf keinen langen Strecken...

Stimmt alles. Hier mein Erfahrungsbericht, ganz aktuell:

Mein Auto ist ein Rentnerauto. C-Klasse, W 203; Erstzulassung Januar 2003, jetzt 45.000 km gelaufen (kein Scherz!).
Motor M 271, 1,8 l Kompressor, 105 kW, Automatik.
Fahrweise immer ruhig bis gemütlich (bin Erstbesitzer). Ganz selten mal auf der Autobahn ein bißchen geheizt.
Alle Inspektionen pünktlich gemacht.

Bisher hat der Fehler dreimal zugeschlagen, aber nicht bei hoher Drehzahl, sondern immer im Leerlauf vor einer roten Ampel. Vorher war ich jedesmal einige Stunden lang mit ca. 80 km/h und ca. 6,8 l/100 km Verbrauch über Landstraßen gefahren.

Das erstemal im Januar 2009 (Auto gerade 6 Jahre alt, km Stand 43.500). Motor läuft plötzlich unrund, wie auf drei Zylindern, und Motorwarnleute springt an. Nach einer Ruhepause von gut einer Stunde Motor neu gestartet: Motor läuft wieder rund. Kontrolleuchte bleibt. Bin dann vorsichtig nach Hause gefahren und direkt zu meiner MB-Werkstatt. Als der Meister das Auto besichtigen will, ist die Kontrolleuchte aus! Auslesen des Fehlerspeichers liefert, wie der Meister sagt, keinerlei Information. Er sagt, er kann nichts machen, weil er nicht weiß, was zu tun sei. Rät mir, normal weiter zu fahren, bis der Fehler wiederkommt.

Prima. Wofür haben wir eigentlich die tolle elektronische Selbst-Überwachung?

Eine Woche später ist der Wagen zur regelmäßigen Inspektion in derselben Werkstatt. Kein Fehler am Motor gefunden.

Meine Hoffnung, daß ich nun dauerhaft Ruhe haben würde, trog: Ende Juli 2009, wieder nach mehrstündiger gemütlicher Überlandfahrt und wieder vor einer roten Ampel dasselbe. Das war natürlich wieder in einer fremden Stadt. Nach 1 Stunde Kaffeepause Motor neu gestartet. Ergebnis wie gehabt: Motor läuft rund. Kontrolleuchte leuchtet. Bin dann sofort zur örtlichen MB-Werkstatt gefahren, habe gebeten, wenigstens sofort den Fehlerspeicher auszulesen, solange die Kontrolleuchte noch kommt. Das ist dann auch gelungen.

Das Fehlerprotokoll meldet:
Aussetzer Zylinder 3 (P0303)
Stufenlose Nockenwellenverstellung, Fehlstellung der Auslassnockenwelle (P0020)
Aussetzer Zylinder 3, KAT-schädigend (P0303)

Fehlerspeicher wird gelöscht.

Meister sagt, die Diagnose sei nicht eindeutig. Genaueres wisse man erst, wenn man den Motor aufgemacht habe. Dazu habe die Werkstatt aber jetzt keine Zeit, weil auf Tage ausgebucht.

Meister berichtet von wahren Horrorgeschichten an der C-Klasse, z. B. von verölten Kabelbäumen. (Das habe ich natürlich inzwischen in diesem Forum auch gelesen. Betrifft aber den Vorgängermotor an diesem Wagen, den M 111).

Meister meint, ich könne wohl weiterfahren, er könne aber nichts garantieren. Empfiehlt, baldmöglichst die heimatliche Werkstatt aufzusuchen, sobald der Fehler wieder auftritt.

Motor läuft wieder rund. Kontrollampe ist aus.

Nach fünf Minuten und 3 km wieder dasselbe Spiel: unrunder Lauf und Kontrollampe an. Nach kurzer Zeit läuft er dann doch wieder rund. Kontrollampe bleibt an.

Später Heimkehr, gemütlich über Landstraßen, immer mit völlig sauber laufendem Motor, aber mit leuchtender Kontrollampe, zum Schluß vor einer Ampel dann wieder unrunder Lauf. Am nächsten Tag in die Heimatwerkstatt. Da lief er wieder rund und die Lampe war an.

Nach einem Tag Untersuchung dann der Hammer:
55 % Druckverlust auf Zylinder 3;
(Zylinder 1, 2 und 4 normal, also 6% bis 10 % Druckverlust);
Auslaßventil an Zylinder 3 festgebraten;
Neuer Zylinderkopf ist fällig;
Kostenschätzung: 4.400,- Euro.

Kulanzantrag an Mercedes, gestellt über die Werkstatt, wurde zunächst abschlägig beschieden. Dann eigener Brief an MB. Im zweiten Ansatz wurde die Forderung gnädig von 4.400,- auf 2.800,- Euro gesenkt, wobei wohl die Werkstatt einen wesentlichen Batzen beitragen soll.

Ich bin damit natürlich überhaupt nicht zufrieden.

Wenn ich die Beiträge in diesem Thread richtig verstanden habe, hätte man durch Austausch der Ventilfedern und ein Softwareupdate den Motor vorsorglich auf einen neuen Stand bringen können. Dann wäre der Schaden vermeidbar gewesen. Oder ist das ganz falsch?

Mein Vorwurf an Mercedes:
1. Bei 45.000 km darf so etwas einfach nicht auftreten. Schon gar nicht bei einem schonend gefahrenen Automatikwagen. Da kann man sich auch nicht mit dem Alter herausreden. Wo sind wir denn, wenn man einen Motor dadurch runiniert, daß man schonend fährt? Welchen Wert haben denn dann alle die schönen Werbesprüche über umweltschonende Fahrzeuge, neuerdings sogar mit Hybrid-Motor?
2. Mercedes weiß von diesem Fehler seit Jahren, hat sogar Abhilfe dafür geschaffen, gibt aber keine Information darüber heraus, sondern läßt den Kunden seelenruhig in sein Verderben laufen.

Vielleicht sollte ich es mit einem Anwalt versuchen?
Sollte ich die Werkstatt wechseln, z. B. eine freie Werkstatt nehmen?

Wie auch immer: Das war mein erster und und wohl auch letzter Benz.

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Hallo,

Altes Thema - Aktuelles Thema für mich ... 😠

Also bei mir ist der Fall nun eingetreten, dass die Werkstatt den Zylinderkopf erneuern will und dazu die neuartigeren 6 Düsen Injektoren ...

Preis für den Spaß ab 4500,- €

Auch wenn mein Auto EZ 8/04 ist und derzeit 123.000 uf der Uhr hat will ich mal mit Daimler Kontakt aufnehmen und meine Beschwerde hervor bringen, denn der Wagen ist zu 100% Gewartet und Gepflegt durch Daimler Vertretung und von heute auf morgen soll plötzlich der Kopf schrott sein ...

Ich benötige von Euch folgende Information:

Der Fehler ist ja dem Daimler seit eh und je bekannt, sonst gäbe es ja keine Reparatur Leitfäden die das Problem direkt benennen und die Bestimmte weiterentwickelte Teile und Abläufe vorschreiben.

Es ist auch immer die Rede von einem Motor Management Update, was das Verkoken eindämmen soll, bei Motoren, die in den betroffenen Produktionszeitraum gehören ...

Kann mir jemand ganz sicher sagen, ab wann dieses Update existierte und eventuell auch wie es sich nennt ??? Falls die Vertretung, die mir das Auto verkauft hat versäumt hat dieses Update durchzuführen hätte ich einen weiteren Punkt meiner Argumentation ...

Danke

Bei mir wurde das Update anläßlich der 1. Inspektion im Dezember 2003 gemacht (EZ 08/2002, d.h. einer der ersten 271er Motoren, der Feundliche sprach damals etwas wolkig von verbesserter Motorsoftware, ohne genauere Details). Deshalbe gehe ich bei Deinem Baujahr davon aus, dass das bereits ab Werk drauf war.

Gruß
Wenni

Danke Wenni

läßt sich das nachvollziehen ??

Nee, leider nicht. Auf der Rechnung (habe die gerade nochmal herausgesucht) steht auch nichts davon. Ich habe nun 110.000KM runter und bisher keine Probleme. Viel Landstraße, ganz wenig Autobahn, wenig Stadtverkehr. 1 - 2 mal im Jahr kippe ich eine Flasche Liqui Moly Ventilfrei in den Tank, vielleicht hilft es ja....

Gruß
Wenni

Ähnliche Themen

Dieses Thema ging schon vor vielen Jahren durch das Forum.
Da nichts verloren geht, einfach mal suchen 😉

ich habe mir schon sehr viel durchgelesen, aber auf diese konkrete Frage nichts gefunden...

kannst Du mir einen Thread nennen, der sich mit diesem Update beschäftigt hat ?

Danke

bei meinem damaligen Vormopf mit EZ 07/2003 wurde auch erst das Update gemacht, als der Fall eintrat.
Ich würde mich nicht so einfach abspeisen lassen. Oftmals wollen die Werkstätten von der Kulanz gar nichts wissen. Beim Rostproblem wurde schon oft geschildert, dass die eine 100% erkämpft, die andere gar nichts. Versuch es zur Not bei einer anderen NL. Ein guter, kundenorientierter Service-Meister kann das hinkriegen.

Gruss, benello

Nein, leider nicht, mein Diesel ist nicht betroffen, deshalb habe ich keinen Link...
http://www.motor-talk.de/suche.html?...

Damals hab ich nur die Rechnung bekommen aber keine Infos über irgendwelche Parameter des Updates.
Mehr siehe auf den ersten Seiten im Thread
Nach dem Upsdate hab ich 0,5 l/100km mehr gebraucht ... was ich nicht verstehen konnte.

... bin ich froh, dass ich die Karre los bin ...

Sorry, dass ich nicht viel weiter helfen kann, aber ich halte Euch die Daumen!

Viele Grüße
Anny Way

Zitat:

Original geschrieben von benello


bei meinem damaligen Vormopf mit EZ 07/2003 wurde auch erst das Update gemacht, als der Fall eintrat.
Ich würde mich nicht so einfach abspeisen lassen. Oftmals wollen die Werkstätten von der Kulanz gar nichts wissen. Beim Rostproblem wurde schon oft geschildert, dass die eine 100% erkämpft, die andere gar nichts. Versuch es zur Not bei einer anderen NL. Ein guter, kundenorientierter Service-Meister kann das hinkriegen.

Gruss, benello

kannst Du noch nachvollziehen wann Du das Update erhalten hast ??? Eventuell vor August 2006 ??? Das würde mir bei der Recherche helfen, Danke

Hi,

gehe mal auf Seite 1 in diesem Thread (den ich damals eröffnet habe).
Das war am 30.10.2007 mit dem Update.

Gruss, benello

Ich hatte dasselbe Problem mit meinem Mercedes im gleichen Alter (ca. 6 Jahre), aber nur 45.000 km. Ich hatte im Forum darüber berichtet.

Geholfen haben heftige Beschwerdebriefe an den Inhaber der Vertragswerkstatt und direkt nach Stuttgart (Herrn Dr. Zetsche), mit dem Tenor: 1. Das kann ja wohl nicht sein, nach so einer Kilometerleistung, und 2. Ich fühle mich getäuscht, weil Daimler den Fehler seit Jahren weiß (schon während der Garantiezeit) und nichts gesagt, sondern mich ins offene Messer laufen lassen hat.

Ergebnis: Die Forderung wurde von 4.400,- auf 1200,- Euro gemindert. Das habe ich akzeptiert. Die empfohlenen neuen Einspritzventile habe ich extra bezahlt (ca. 200,- Euro). Jetzt läuft er sauber.

Beste Grüße und viel Erflg!

Fritzzz44

Zitat:

Original geschrieben von Fritzzz44


Ich hatte dasselbe Problem mit meinem Mercedes im gleichen Alter (ca. 6 Jahre), aber nur 45.000 km. Ich hatte im Forum darüber berichtet.

Geholfen haben heftige Beschwerdebriefe an den Inhaber der Vertragswerkstatt und direkt nach Stuttgart (Herrn Dr. Zetsche), mit dem Tenor: 1. Das kann ja wohl nicht sein, nach so einer Kilometerleistung, und 2. Ich fühle mich getäuscht, weil Daimler den Fehler seit Jahren weiß (schon während der Garantiezeit) und nichts gesagt, sondern mich ins offene Messer laufen lassen hat.

Ergebnis: Die Forderung wurde von 4.400,- auf 1200,- Euro gemindert. Das habe ich akzeptiert. Die empfohlenen neuen Einspritzventile habe ich extra bezahlt (ca. 200,- Euro). Jetzt läuft er sauber.

Beste Grüße und viel Erflg!

Fritzzz44

Vielen Dank für den guten Hinweis ...

Ich habe nun auch den ADAC Rechtsberatungsdienst mit ins Boot geholt, hoffentlich können die mir bei der Beschwerdeführung helfen.

Ich stimme Dir vollkommen zu, der Fehler ist bekannt, aber bei keiner der Wartungen hat man die Chance genutzt den Grad ein möglichen Verkokung zu prüfen. Da sehe ich Daimler zu 100% in der Verantwortung das bei Service Aufenthalten der betroffenen Fahrzeuge mit prüfen zu lassen. Z.B. beim Kerzenwechsel, aber auch so wäre das ein geringer Aufwand ...

Zitat:

Original geschrieben von CelicaSt185


Hallo,

Altes Thema - Aktuelles Thema für mich ... 😠

Also bei mir ist der Fall nun eingetreten, dass die Werkstatt den Zylinderkopf erneuern will und dazu die neuartigeren 6 Düsen Injektoren ...

Preis für den Spaß ab 4500,- €

Auch wenn mein Auto EZ 8/04 ist und derzeit 123.000 uf der Uhr hat will ich mal mit Daimler Kontakt aufnehmen und meine Beschwerde hervor bringen, denn der Wagen ist zu 100% Gewartet und Gepflegt durch Daimler Vertretung und von heute auf morgen soll plötzlich der Kopf schrott sein ...

Ich benötige von Euch folgende Information:

Der Fehler ist ja dem Daimler seit eh und je bekannt, sonst gäbe es ja keine Reparatur Leitfäden die das Problem direkt benennen und die Bestimmte weiterentwickelte Teile und Abläufe vorschreiben.

Es ist auch immer die Rede von einem Motor Management Update, was das Verkoken eindämmen soll, bei Motoren, die in den betroffenen Produktionszeitraum gehören ...

Kann mir jemand ganz sicher sagen, ab wann dieses Update existierte und eventuell auch wie es sich nennt ??? Falls die Vertretung, die mir das Auto verkauft hat versäumt hat dieses Update durchzuführen hätte ich einen weiteren Punkt meiner Argumentation ...

Danke

Glückwunsch, Benello!!! Freut mich.

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