ForumTesla Model S und Model X
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Tesla
  5. Tesla Model S und Model X
  6. Umstieg vom Model S 90D auf das Model S Raven Long Range

Umstieg vom Model S 90D auf das Model S Raven Long Range

Tesla Model S 002

Hallo zusammen,

da es mittlerweile vermutlich einige Fahrer geben dürfte, die vor ähnlichen Überlegungen stehen und sich den Wechsel (sei es aufgrund Leasingende, neuerer Technik, größerer Reichweite, etc...) von einem älteren Model S auf ein neues Model S überlegen (weil z.B. wie bei uns die Mitbewerber kein vergleichbar gutes Angebot liefern konnten), möchte ich hier ein paar Bemerkungen und Hinweise zu den Veränderungen geben, die sich vom Model S seit 2016 (unser bisheriges 90D Facelift) zum aktuellen Model S Raven Long Range ergeben haben...denn das sind - wie ich jetzt feststellen konnte - doch einige.

Am Wochenende haben wir das neue Model S Long Range im Delivery-Center abgeholt. Die Übergabe ging so reibungslos wie der Bestellprozess zuvor. Ich weiß, man liest, dass es bei manchen Bestellungen nicht so problemlos klappt, für uns kann ich allerdings sagen, dass sowohl die Sales-Hotline immer schnell erreichbar war und unsere Betreuung, die in Amsterdam saß, auch zeitnah auf E-Mails reagiert hat und alle Fragen die im Vorfeld anstanden, klären konnte.

Die Papiere wurden dann letzte Woche rechtzeitig zugeschickt und die Anmeldung konnte stressfrei durchgeführt werden (genau in dem Moment rief das Delivery-Center an und fragte, ob alles in Ordnung ist und der Termin wie vereinbart klappen würde), bevor es am Samstag zur Abholung ging. Unterschied zu 2016: Auch bei Model S/X muss man die Zulassung mittlerweile selbst vornehmen, das hatte beim ersten Fahrzeug noch Tesla übernommen.

Dir Rückgabe des alten Fahrzeugs gestaltete sich problemlos, weil (Eigenlob) gut gepflegt und auch sonst frei von Schäden, die über die üblichen Gebrauchsspuren nach 3 Jahren hinausgegangen wären. Die Übergabe des Neuen war dann kurz und schmerzlos, da wir auf eine ausführliche Einführung, die angeboten wurde, verzichtet haben (ist ja immerhin noch das gleiche Auto) und schon der Termin zum Mittagessen als nächster Punkt anstand. Ansonsten ist zu sagen, dass das Übergabeteam freundlich und routiniert wirkte, obwohl schon einiges los war und noch einige andere Auslieferungen (hauptsächlich Model 3) am Laufen waren - nachdem uns ein Parkplatz zugewiesen wurde und wir zum Empfang gegangen waren, wurde wir auch direkt mit Namen begrüßt.

Zum Fahrzeugvergleich:

Lackqualität/Spaltmaße

Wohl DAS vielgescholtene und oft diskutierte Tesla-Thema. ;) Unser 90D war in 2016 wohl schon einer von den besseren. Die Spaltmaße zwar nicht die kleinsten, dafür gleichmäßig, inkl. der sonst gerne mal etwas versetzten Chromzierleisten am unteren Fensterrahmen. Der neue Long Range hat sich bzgl. Spaltmaßen nochmal verbessert, insbesondere die Stoßstangen sitzen besser und auch die Einpassung des Glasdachs ist so, wie sie sein soll inkl. sauberem und gleichmäßigem Übergang von der Frontscheibe zum Dach, damit keine unnötigen Windgeräusche entstehen.

Der 90D war "Obsidianschwarz Metallic" - der neue ist "Solid Black", also wurde aus einer Metallic-Lackierung eine Uni-Lackierung. Schon bei der Übergabe wurden wir darauf hingewiesen, dass das ein optisch schöner, aber doch empfindlicher Lack wäre und viele Kunden deshalb eine Keramik-Versiegelung oder ähnliches auftragen lassen würden. Ob wir das machen weiß ich noch nicht, da es wieder ein Leasingfahrzeug ist. Das Fahrzeug war gereinigt und poliert, ich habe an einigen Stellen trotzdem nochmal Hand angelegt und nach der Rückfahrt (Fliegenfriedhof an der Front, hier und da noch Polier-/Klebereste) noch eine Handwäsche durchgeführt.

Zur generellen Lackqualität ist zu sagen, dass die Lackierung vergleichbar ist wie beim 90D zuvor, wenn auch etwas mehr "Orangenhaut" sichtbar ist. Ob das am anderen Lack liegt oder an sonstigen Umstellungen in der Produktion kann ich nicht sagen. Gewaschen und sauber ist das Solid Black aber ein sehr schönes, tiefes Schwarz. Sollte jemand aber nicht sonderlich Spaß an der Pflege haben, würde ich persönlich zu einer anderen Farbe (Metallic oder Multicoat) raten. Ich bin gespannt, wie sich der Lack die nächsten drei Jahre schlägt.

Lackmängel: Der 90D hatte an wenigen Stellen ein paar Lackpickel, die ich aber eher deshalb gefunden habe, weil ich durch diverse Forenberichte aktiv danach gesucht habe. Der Long Range ist diesbezüglich besser, denn ich habe außer an einer Stelle (leider direkt über der Fahrertür am Dachbogen Lackpickel + Unebenheit) keine Lackdefekte gefunden. Diese eine Stelle haben wir bei der Übergabe nicht gesehen, steht also nicht im Übergabeprotokoll. Ich gehe aber davon aus, dass die Sache anstandslos behoben wird, wenn man darauf hinweist, weil man sieht, dass sie nicht durch Fremdeinwirkung entstanden ist. Ob wir das beheben lassen, mal schauen...es ist minimal und ich bin kein Fan von Lackierarbeiten, das Auto riecht danach meist deutlich nach Lack.

Zusammenfassend: Einen Tesla kauft man sich weiterhin nicht wegen des Lacks, aber ehrlich gesagt habe ich noch bei keinem Fahrzeug so penibel auf den Lack geachtet wie bei diesen beiden Fahrzeugen...und insgesamt ist das Ergebnis ordentlich bis gut.

Verarbeitung/Innenraum/Infotainment

Huch? Ist das noch ein Ami-Produkt oder kommt der jetzt aus Europa? Ich hätte es so nicht erwartet, aber hier hat man tatsächlich den größten Sprung im Vergleich zu vor 3 Jahren gemacht.

Die Spaltmaße u. Passungen der Verkleidungsteile top, sowohl was A-Säule, Übergänge zum Dach, Türschwellen etc. betrifft. Auch die Dichtungen an Türen und sonstigen Verkleidungen liegen alle so an wie sie sollen, ein deutlicher Fortschritt zum Vorgänger. Knarzte beim 90D noch leicht die Türverkleidung unterhalb des Fensters, wenn man den Arm darauf abstützte herrscht hier Totenstille, ebenso wenn man mit den Knien an das Armaturenbrett am Centerscreen kommt (hatte mich auf unserer Urlaubsfahrt mit dem alten noch gestört), auch bei Schlaglöchern oder Querfugen knarzt und rappelt nichts.

Die mittlerweile alu-mattschwarzen Ausführungen von Centerscreen, Lüftungsdüsen, Türzierleisten, Lenkrad etc. machen zudem einen hochwertigen Eindruck, ebenso das Kunstleder-Armaturenbrett ohne den vorderen Alcantarateil (dem ich trotzdem im Vergleich zum 90D noch etwas nachtrauere) und das Lenkrad, dass sich mittlerweile dicker anfühlt und etwas weicher gepolstert ist. Würde man das Ganze komplett nüchtern betrachten, kann man wohl sagen, dass nun die Innenraumverarbeitung dem ausgerufenen Preis entspricht - die steile Lernkurve, die Tesla durchlaufen hat, ist hier deutlich sicht- und spürbar.

Empfindlich bzgl. Kratzern ist hingegen, wie ich erwartet habe, das dunkle Hochglanz-Holz-Dekor, das zwangsgekoppelt an die weiße Innenausstattung ist (siehe unten). Das matte Holz aus dem 90D hätten wir gerne wieder genommen, gibt es aber nicht mehr, da würde ich mir etwas mehr Wahlfreiheit seitens Tesla wünschen, wenn ich auch sonst ein Freund der "all inklusive"-Ausstattungsphilosophie bin. Im Vergleich zum 90D hat der Long Range nun auch "nur" noch das Glasdach (aktuell Standard bei allen Model S). Da wir das damals optionale Schiebedach beim Vorgänger sowieso nur wegen der Möglichkeit der Dachträgermontage genommen hatten (bei den aktuellen geht das auch mit dem festen Glasdach) fehlt uns dieses nicht und das durchgehende Glasdach ohne Mittelbalken ist optisch ein Hingucker, natürlich insbesondere für die hinten Sitzenden. Nebenbei gibt es von oben auch weniger Windgeräusche als mit dem Schiebedach.

Der neue Rechner (MCU2) im Centerscreen ist spürbar schneller, alles läuft flüssig, selbst der Browser ist brauchbar, mit der MCU1 war das immer ein Geduldsspiel. Ansonsten gibt es hier logischerweise wenig Änderung zum Vorgänger, das Interface wird durch die Updates ja bei allen Teslas identisch gehalten. Die ganzen Spiele konnte ich noch nicht ausprobieren. Was im Vergleich zu unserem 90D ohne damaliges, optionales Soundpaket aber sofort auffällt ist, dass die S1nn/Harman-Anlage (mittlerweile Serie) deutlich klarer arbeitet und einen runderen Sound liefert als die Standard-Anlage, auch der Subwoofer macht sich positiv bemerkbar (nur fällt das Fach rechts im Kofferraum dadurch weg - wusste ich vorher nicht), selbst Warntöne werden schöner wiedergegeben. ;)

Mein persönliches Highlight (:D): Bessere Befestigungen der Fußmatten: Ich weiß nicht wann das in den letzten 3 Jahren eingeführt wurde, aber die hinteren beiden Befestigungen Richtung Sitze halten die Fußmatten nun deutlich besser als die Kunststoff-Klett-Teller davor im 90D.

Sitze/Sitzkomfort

Im 90D waren die damals noch aufpreispflichtigen "NextGen"-Sitze verbaut, die von Recaro stammten. Auf denen sind wir auch bei der letzten Urlaubsfahrt über fast 2500km noch gut gesessen und entspannt ausgestiegen, allerdings sind die nun verbauten teslaeigenen "Premium Sitze" nochmal ein deutlicher Schritt nach vorne (das ist aber natürlich ein subjektiver Punkt). Die Schenkelauflage ist besser, man sitzt etwas weicher/angenehmer (gefühlt höher, kann ich noch nicht genau sagen, an was das liegt) und die elektrisch justierbaren Kopfstützen ermöglichen eine bessere Einstellung individuell zur Körpergröße. Was weiterhin (bzw. besser gesagt wieder) fehlt, ist eine Sitzbelüftung...die ich bei unseren Vorgängerfahrzeugen gern im Sommer genutzt habe. Durch die elektrische Vorklimatisierung im Tesla wird das aber ein gutes Stück wieder ausgeglichen, ich schwitze am Rücken deshalb deutlich weniger als zuvor. Auch positiv: Durch die vrmtl. etwas schmaleren Sitzverkleidungen kommt man mit der Hand besser als zuvor an die Sitzverstellung an der Außenseite des Sitzkissens.

Ein Wort noch zum "veganen Leder/Kunstleder": Egal wie man zu dem Thema Leder in Fahrzeugen steht: Das Material ist super weich und hat auch, wenn man genau hinschaut, eine lederartige Prägung. In unserem 90D waren noch die Ledersitze verbaut, ich sehe aber absolut keinen Grund, denen vom Material her in irgendeiner Form nachzutrauern, Haptik und Sitzgefühl passen auch beim neuen.

Im Vergleich zum Vorgänger hat der Long Range nun auch die verbesserte Rücksitzbank mit etwas besser ausgeformten Sitzen und besserer Schenkelunterstützung.

Größter Unterschied zum 90D ist - abgesehen von den geänderten Sitzen an sich - in unserem Fall, dass wir von schwarzen Sitzen auf die "Ultra White"-Sitze gewechselt haben (einen eigenen Thread zu dieser Sitzfarbe, die es auch im Model X und 3 gibt, siehe hier). Am Anfang noch etwas unsicher, ob die Entscheidung die richtige war, muss ich sagen, dass das Zusammenspiel von Schwarz und Weiß im Innenraum mMn sehr gut aussieht (Bilder unten). Wie pflegebedürftig die Sitze aufgrund ihrer Farbe sind wird sich zeigen, bisher liest man sehr wenig Negatives darüber und einen schwarzen Strich (vrmtl. von der Produktion), konnte ich mit einem feuchten Microfasertuch problemlos wegwischen.

Fahrwerk/Lenkung

Nochmal: Huch? Was ist denn da passiert? Kernstück der neuen Raven-Modelle ist ja neben dem neuen Frontmotor und diverser kleinerer Änderungen das neue Luftfahrwerk. Das Fahrzeug passt sich nun der Fahrbahnbeschaffenheit an und man kann bei der Dämpferabstimmung selbst zwischen den Modi "Standard" und "Sport" wählen - weitere Abstufungen sollen per Update folgen. War das Fahrwerk des 90D vorher schon nicht schlecht und für ein amerikanisches Auto relativ straff aber gleichzeitig etwas "gefühllos", hat man mit dem neuen Fahrwerk das Gefühl, ein völlig anderes Auto zu bewegen. In der Standard-Einstellung bügelt das Auto auch Querfugen und Schlaglöcher sehr gut weg und ist deutlich komfortabler ausgelegt, ohne aber mehr zum Wanken zu neigen. Die Einstellung "Sport" ist eher vergleichbar mit dem ursprünglichen Luftfahrwerk, lässt Schläge aber in Kombination mit den 19 Zoll Felgen trotzdem weniger nach innen durch und fühlt sich "verbindlicher" an - schwer zu beschreiben. Auch ist entweder die allgemeine Dämmung deutlich verbessert worden oder das neue Fahrwerk schluckt wirklich so viele Geräusche, dass sich ein spürbar leiseres Fahrgeräusch im Innenraum ergibt.

Neben dem Fahrwerk hat sich auch offensichtlich im Vergleich zum 90D etwas an der Lenkung getan. Konnte man bei diesem nur zwischen "Standard" und "Sport" wählen, kann man nun zwischen drei verschiedenen Modi auswählen. Selbst in der mittleren Standard-Einstellung "Komfort" ist das Lenkgefühl deutlich direkter und verbindlicher als zuvor und zu vergleichen mit dem Lenkgefühl, dass man z.B. bei Audi in der Standard-Einstellung auch hat. Alle Modi konnte ich bisher noch gar nicht genau durchtesten, dazu evtl. später noch Ergänzungen.

Fazit: Neben den Verbesserungen bei der Verarbeitung im Innenraum ist das neue Fahrwerk in Kombination mit der verbesserten Lenkung die größte, positive Überraschung.

Neuer Front-Motor/neuer Akku

Schon auf der Rückfahrt von der Übergabe hat sich gezeigt, dass die Effizienz des Facelift Long Range Raven-Modells im Vergleich zum Facelift 90D spürbar besser ist. Genaue Angaben kann ich dazu noch nicht machen, allerdings wurden selbst auf der Autobahn mal Werte von nur 145Wh/km angezeigt und selbst bei kurzzeitig schnellerer Fahrweise (über 170km/h, mehr war verkehrsbedingt nicht möglich) gingen diese kaum über 250Wh/km hinaus. Hier werde ich noch weitere Erfahrungen ergänzen, wenn sie vorliegen. Der Reichweitengewinn ist durch den neuen Akku im Vergleich beträchtlich, eine 100% Ladung habe ich aber noch nicht durchgeführt, die Angaben dazu kann ich später noch nachreichen.

Der neue Frontmotor ist an sich unauffällig, man merkt keinen Unterschied, außer dass er vielleicht einen Tick leiser ist als zuvor. Die 0,6s bessere Beschleunigung zum 90D konnte ich noch nicht austesten, etwas geändert scheint hingegen die Gaspedalkennlinie zu sein: Das Auto lässt sich sanfter anfahren, man muss für die volle Beschleunigung etwas mehr das Pedal drücken - das fällt zumindest im Vergleich zum 90D auf.

AP1 vs. AP3

Die Kalibrierung bei der ersten Fahrt nach der Übergabe ging sehr schnell von statten und dann war der AP auch schon einsatzbereit. Was ich allerdings gleich vermisst habe: Die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung - ich hoffe, dass das bald wieder per Update nachgeliefert wird. Da wir auch gleich in einen Stau gekommen sind, konnte ich das ACC im Stop&Go testen und konnte da wirklich keinen Unterschied feststellen. Da manche in der Vergangenheit ja davon berichteten, dass das ACC bei den neueren AP-Versionen ruppiger sei, kann ich das zumindest nicht bestätigen - da scheint sich wohl innerhalb der letzten Updates was getan zu haben. Spurführung war auf der Autobahn identisch gut zu AP1, einzig ist das Auto etwas nervöser, wenn sich ein Fahrzeug auf der Nebenspur der Spurmarkierung nähert. Der AP denkt dann wohl, dass es gleich in die eigene Fahrspur einbiegen könnte und macht einen kurzen Bremsruck - anhand des Verhaltens des Spurnachbars konnte ich das allerdings nachvollziehen - sprich "einfach so" kam die Reaktion des AP da nicht. "Navigate on Autopilot" konnte ich auch schon ein bisschen ausprobieren, viel Unterschied bzgl. Spurwechsel gibt's da zum AP1 aber nicht, außer dass er den eben selbstständig vorschlägt und anzeigt, wenn er von hinten sich annähernde Fahrzeuge sieht. In Europa muss man ja noch - anders als in den USA - den Spurwechsel mit dem Blinker bestätigen. Die Abfahrt zum ersten Testladen mit CCS nahm er den Mitfahrern aber dann doch etwas sehr sportlich, weshalb ich vorsichtshalber eingeschritten bin :D - auf weitere Tests und Verbesserungen bin ich gespannt.

Laden

Das Auto war bei Übergabe etwa zu 2/3 voll, Laden wäre zur Rückfahrt nicht notwendig gewesen, allerdings wollte natürlich der neue CCS-Adapter ausprobiert werden. Nach einiger Fahrt nuckelte das Auto dann an einem HPC-Lader auch sogleich mit um die 145kW bei ca. 20% Akkustand, am SuC dann das gleiche Ergebnis. Bis vor ein paar Wochen hätte ich noch gesagt "wow, das kann der 90D nicht", allerdings konnte der das seit dem SuC-Update vor 2 Wochen auch. :eek: Vorteil des LR-Akkus ist aber vermutlich, dass er länger die hohe Ladeleistung halten kann und auch SuC-V3 kompatibel ist, dass dann bei den Raven Model S/X bis zu 200kW erlauben soll. Vorteil also hier für den Raven, wenn sich auch der "alte" 90D bei uns bis zum Schluss gut geschlagen hat.

Und sonst so?

Sonst nix zu bemängeln? Doch: Der Spiegel auf der Beifahrerseite liegt im eingeklappten Zustand leicht an der Zierleiste des Fensters an, das werden wir bei Gelegenheit beheben lassen, ebenso wie ein leichtes Knackgeräusch beim Öffnen der Beifahrertür - ansonsten funktioniert alles so wie es soll, keine Fehlermeldungen, kein Klappern, kein Knarzen. Was gibt's sonst noch zu sagen? Das neue Auto ist trotz deutlich mehr und besserer Ausstattung ca. 17k€ günstiger als der Vorgänger, mit der 0,5%-Regelung kommt noch ein weiterer Vorteil dazu. Im Vergleich zum Model 3 bleibt der größere Stauraum ein wesentlicher Vorteil des Model S. Auch ist der allgemeine Fahrkomfort etwas höher, jetzt vor allem durch das neue Fahrwerk. Wichtig für uns war auch weiterhin die Höhenverstellung der Luftfederung. Interessanterweise wurde mir nach einer Nachtfahrt heute gemeldet, dass das Licht etwas besser sei als beim Vorgänger - das werde ich selbst auch nochmal nachprüfen und Rückmeldung geben.

Fazit

Lohnt sich der Umstieg von einem 85/90D auf ein Raven Long Range? Die Verbesserungen sind an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs deutlich spürbar, bzgl. Fahrwerk und Lenkung könnte man sogar denken, man hätte ein völlig neues Auto, auch die Verarbeitung im Innenraum ist deutlich besser geworden, man merkt wie gesagt, dass Tesla hier eine steile Lernkurve durchläuft. Ein 85/90D ist trotzdem immer noch ein (sehr) gutes Auto (mit dem 90D waren wir in Summe sehr zufrieden, auch im Vergleich zu den Vorgängern von MB und Audi) und der Mitarbeiter bei Tesla bestätigte auch, dass ein 90D mit AP1 und Facelift ein gefragtes Fahrzeug auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist - wer hingegen die finanzielle Möglichkeit hat zu wechseln und es sowieso schon in den Fingern juckt, der sollte sich aber aus meiner Sicht nicht künstlich zurückhalten ;) - auch wenn ich mir sicher bin, dass es bei Tesla auch weiterhin ständige Verbesserungen geben wird, ist ein Model S Raven Long Range schon ein ausgereiftes, schönes Fahrzeug und sicher das beste Model S, das es je gab.

Im Anhang noch ein paar Bilder vom Innenraum...vernünftige Bilder von außen ergänze ich, wenn sie vorliegen. Bei der Übergabe war irgendwie alles andere wichtiger als ein schönes Bild und danach der Hunger zu groß. :p

Und sorry für die Länge...für den ein oder anderen ist es vielleicht aber doch ganz interessant, auch im Hinblick auf anfallende Kaufentscheidungen.

Model S Raven Interieur 1
Model S Raven Interieur 2
Model S Raven Interieur 3
+1
Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,

da es mittlerweile vermutlich einige Fahrer geben dürfte, die vor ähnlichen Überlegungen stehen und sich den Wechsel (sei es aufgrund Leasingende, neuerer Technik, größerer Reichweite, etc...) von einem älteren Model S auf ein neues Model S überlegen (weil z.B. wie bei uns die Mitbewerber kein vergleichbar gutes Angebot liefern konnten), möchte ich hier ein paar Bemerkungen und Hinweise zu den Veränderungen geben, die sich vom Model S seit 2016 (unser bisheriges 90D Facelift) zum aktuellen Model S Raven Long Range ergeben haben...denn das sind - wie ich jetzt feststellen konnte - doch einige.

Am Wochenende haben wir das neue Model S Long Range im Delivery-Center abgeholt. Die Übergabe ging so reibungslos wie der Bestellprozess zuvor. Ich weiß, man liest, dass es bei manchen Bestellungen nicht so problemlos klappt, für uns kann ich allerdings sagen, dass sowohl die Sales-Hotline immer schnell erreichbar war und unsere Betreuung, die in Amsterdam saß, auch zeitnah auf E-Mails reagiert hat und alle Fragen die im Vorfeld anstanden, klären konnte.

Die Papiere wurden dann letzte Woche rechtzeitig zugeschickt und die Anmeldung konnte stressfrei durchgeführt werden (genau in dem Moment rief das Delivery-Center an und fragte, ob alles in Ordnung ist und der Termin wie vereinbart klappen würde), bevor es am Samstag zur Abholung ging. Unterschied zu 2016: Auch bei Model S/X muss man die Zulassung mittlerweile selbst vornehmen, das hatte beim ersten Fahrzeug noch Tesla übernommen.

Dir Rückgabe des alten Fahrzeugs gestaltete sich problemlos, weil (Eigenlob) gut gepflegt und auch sonst frei von Schäden, die über die üblichen Gebrauchsspuren nach 3 Jahren hinausgegangen wären. Die Übergabe des Neuen war dann kurz und schmerzlos, da wir auf eine ausführliche Einführung, die angeboten wurde, verzichtet haben (ist ja immerhin noch das gleiche Auto) und schon der Termin zum Mittagessen als nächster Punkt anstand. Ansonsten ist zu sagen, dass das Übergabeteam freundlich und routiniert wirkte, obwohl schon einiges los war und noch einige andere Auslieferungen (hauptsächlich Model 3) am Laufen waren - nachdem uns ein Parkplatz zugewiesen wurde und wir zum Empfang gegangen waren, wurde wir auch direkt mit Namen begrüßt.

Zum Fahrzeugvergleich:

Lackqualität/Spaltmaße

Wohl DAS vielgescholtene und oft diskutierte Tesla-Thema. ;) Unser 90D war in 2016 wohl schon einer von den besseren. Die Spaltmaße zwar nicht die kleinsten, dafür gleichmäßig, inkl. der sonst gerne mal etwas versetzten Chromzierleisten am unteren Fensterrahmen. Der neue Long Range hat sich bzgl. Spaltmaßen nochmal verbessert, insbesondere die Stoßstangen sitzen besser und auch die Einpassung des Glasdachs ist so, wie sie sein soll inkl. sauberem und gleichmäßigem Übergang von der Frontscheibe zum Dach, damit keine unnötigen Windgeräusche entstehen.

Der 90D war "Obsidianschwarz Metallic" - der neue ist "Solid Black", also wurde aus einer Metallic-Lackierung eine Uni-Lackierung. Schon bei der Übergabe wurden wir darauf hingewiesen, dass das ein optisch schöner, aber doch empfindlicher Lack wäre und viele Kunden deshalb eine Keramik-Versiegelung oder ähnliches auftragen lassen würden. Ob wir das machen weiß ich noch nicht, da es wieder ein Leasingfahrzeug ist. Das Fahrzeug war gereinigt und poliert, ich habe an einigen Stellen trotzdem nochmal Hand angelegt und nach der Rückfahrt (Fliegenfriedhof an der Front, hier und da noch Polier-/Klebereste) noch eine Handwäsche durchgeführt.

Zur generellen Lackqualität ist zu sagen, dass die Lackierung vergleichbar ist wie beim 90D zuvor, wenn auch etwas mehr "Orangenhaut" sichtbar ist. Ob das am anderen Lack liegt oder an sonstigen Umstellungen in der Produktion kann ich nicht sagen. Gewaschen und sauber ist das Solid Black aber ein sehr schönes, tiefes Schwarz. Sollte jemand aber nicht sonderlich Spaß an der Pflege haben, würde ich persönlich zu einer anderen Farbe (Metallic oder Multicoat) raten. Ich bin gespannt, wie sich der Lack die nächsten drei Jahre schlägt.

Lackmängel: Der 90D hatte an wenigen Stellen ein paar Lackpickel, die ich aber eher deshalb gefunden habe, weil ich durch diverse Forenberichte aktiv danach gesucht habe. Der Long Range ist diesbezüglich besser, denn ich habe außer an einer Stelle (leider direkt über der Fahrertür am Dachbogen Lackpickel + Unebenheit) keine Lackdefekte gefunden. Diese eine Stelle haben wir bei der Übergabe nicht gesehen, steht also nicht im Übergabeprotokoll. Ich gehe aber davon aus, dass die Sache anstandslos behoben wird, wenn man darauf hinweist, weil man sieht, dass sie nicht durch Fremdeinwirkung entstanden ist. Ob wir das beheben lassen, mal schauen...es ist minimal und ich bin kein Fan von Lackierarbeiten, das Auto riecht danach meist deutlich nach Lack.

Zusammenfassend: Einen Tesla kauft man sich weiterhin nicht wegen des Lacks, aber ehrlich gesagt habe ich noch bei keinem Fahrzeug so penibel auf den Lack geachtet wie bei diesen beiden Fahrzeugen...und insgesamt ist das Ergebnis ordentlich bis gut.

Verarbeitung/Innenraum/Infotainment

Huch? Ist das noch ein Ami-Produkt oder kommt der jetzt aus Europa? Ich hätte es so nicht erwartet, aber hier hat man tatsächlich den größten Sprung im Vergleich zu vor 3 Jahren gemacht.

Die Spaltmaße u. Passungen der Verkleidungsteile top, sowohl was A-Säule, Übergänge zum Dach, Türschwellen etc. betrifft. Auch die Dichtungen an Türen und sonstigen Verkleidungen liegen alle so an wie sie sollen, ein deutlicher Fortschritt zum Vorgänger. Knarzte beim 90D noch leicht die Türverkleidung unterhalb des Fensters, wenn man den Arm darauf abstützte herrscht hier Totenstille, ebenso wenn man mit den Knien an das Armaturenbrett am Centerscreen kommt (hatte mich auf unserer Urlaubsfahrt mit dem alten noch gestört), auch bei Schlaglöchern oder Querfugen knarzt und rappelt nichts.

Die mittlerweile alu-mattschwarzen Ausführungen von Centerscreen, Lüftungsdüsen, Türzierleisten, Lenkrad etc. machen zudem einen hochwertigen Eindruck, ebenso das Kunstleder-Armaturenbrett ohne den vorderen Alcantarateil (dem ich trotzdem im Vergleich zum 90D noch etwas nachtrauere) und das Lenkrad, dass sich mittlerweile dicker anfühlt und etwas weicher gepolstert ist. Würde man das Ganze komplett nüchtern betrachten, kann man wohl sagen, dass nun die Innenraumverarbeitung dem ausgerufenen Preis entspricht - die steile Lernkurve, die Tesla durchlaufen hat, ist hier deutlich sicht- und spürbar.

Empfindlich bzgl. Kratzern ist hingegen, wie ich erwartet habe, das dunkle Hochglanz-Holz-Dekor, das zwangsgekoppelt an die weiße Innenausstattung ist (siehe unten). Das matte Holz aus dem 90D hätten wir gerne wieder genommen, gibt es aber nicht mehr, da würde ich mir etwas mehr Wahlfreiheit seitens Tesla wünschen, wenn ich auch sonst ein Freund der "all inklusive"-Ausstattungsphilosophie bin. Im Vergleich zum 90D hat der Long Range nun auch "nur" noch das Glasdach (aktuell Standard bei allen Model S). Da wir das damals optionale Schiebedach beim Vorgänger sowieso nur wegen der Möglichkeit der Dachträgermontage genommen hatten (bei den aktuellen geht das auch mit dem festen Glasdach) fehlt uns dieses nicht und das durchgehende Glasdach ohne Mittelbalken ist optisch ein Hingucker, natürlich insbesondere für die hinten Sitzenden. Nebenbei gibt es von oben auch weniger Windgeräusche als mit dem Schiebedach.

Der neue Rechner (MCU2) im Centerscreen ist spürbar schneller, alles läuft flüssig, selbst der Browser ist brauchbar, mit der MCU1 war das immer ein Geduldsspiel. Ansonsten gibt es hier logischerweise wenig Änderung zum Vorgänger, das Interface wird durch die Updates ja bei allen Teslas identisch gehalten. Die ganzen Spiele konnte ich noch nicht ausprobieren. Was im Vergleich zu unserem 90D ohne damaliges, optionales Soundpaket aber sofort auffällt ist, dass die S1nn/Harman-Anlage (mittlerweile Serie) deutlich klarer arbeitet und einen runderen Sound liefert als die Standard-Anlage, auch der Subwoofer macht sich positiv bemerkbar (nur fällt das Fach rechts im Kofferraum dadurch weg - wusste ich vorher nicht), selbst Warntöne werden schöner wiedergegeben. ;)

Mein persönliches Highlight (:D): Bessere Befestigungen der Fußmatten: Ich weiß nicht wann das in den letzten 3 Jahren eingeführt wurde, aber die hinteren beiden Befestigungen Richtung Sitze halten die Fußmatten nun deutlich besser als die Kunststoff-Klett-Teller davor im 90D.

Sitze/Sitzkomfort

Im 90D waren die damals noch aufpreispflichtigen "NextGen"-Sitze verbaut, die von Recaro stammten. Auf denen sind wir auch bei der letzten Urlaubsfahrt über fast 2500km noch gut gesessen und entspannt ausgestiegen, allerdings sind die nun verbauten teslaeigenen "Premium Sitze" nochmal ein deutlicher Schritt nach vorne (das ist aber natürlich ein subjektiver Punkt). Die Schenkelauflage ist besser, man sitzt etwas weicher/angenehmer (gefühlt höher, kann ich noch nicht genau sagen, an was das liegt) und die elektrisch justierbaren Kopfstützen ermöglichen eine bessere Einstellung individuell zur Körpergröße. Was weiterhin (bzw. besser gesagt wieder) fehlt, ist eine Sitzbelüftung...die ich bei unseren Vorgängerfahrzeugen gern im Sommer genutzt habe. Durch die elektrische Vorklimatisierung im Tesla wird das aber ein gutes Stück wieder ausgeglichen, ich schwitze am Rücken deshalb deutlich weniger als zuvor. Auch positiv: Durch die vrmtl. etwas schmaleren Sitzverkleidungen kommt man mit der Hand besser als zuvor an die Sitzverstellung an der Außenseite des Sitzkissens.

Ein Wort noch zum "veganen Leder/Kunstleder": Egal wie man zu dem Thema Leder in Fahrzeugen steht: Das Material ist super weich und hat auch, wenn man genau hinschaut, eine lederartige Prägung. In unserem 90D waren noch die Ledersitze verbaut, ich sehe aber absolut keinen Grund, denen vom Material her in irgendeiner Form nachzutrauern, Haptik und Sitzgefühl passen auch beim neuen.

Im Vergleich zum Vorgänger hat der Long Range nun auch die verbesserte Rücksitzbank mit etwas besser ausgeformten Sitzen und besserer Schenkelunterstützung.

Größter Unterschied zum 90D ist - abgesehen von den geänderten Sitzen an sich - in unserem Fall, dass wir von schwarzen Sitzen auf die "Ultra White"-Sitze gewechselt haben (einen eigenen Thread zu dieser Sitzfarbe, die es auch im Model X und 3 gibt, siehe hier). Am Anfang noch etwas unsicher, ob die Entscheidung die richtige war, muss ich sagen, dass das Zusammenspiel von Schwarz und Weiß im Innenraum mMn sehr gut aussieht (Bilder unten). Wie pflegebedürftig die Sitze aufgrund ihrer Farbe sind wird sich zeigen, bisher liest man sehr wenig Negatives darüber und einen schwarzen Strich (vrmtl. von der Produktion), konnte ich mit einem feuchten Microfasertuch problemlos wegwischen.

Fahrwerk/Lenkung

Nochmal: Huch? Was ist denn da passiert? Kernstück der neuen Raven-Modelle ist ja neben dem neuen Frontmotor und diverser kleinerer Änderungen das neue Luftfahrwerk. Das Fahrzeug passt sich nun der Fahrbahnbeschaffenheit an und man kann bei der Dämpferabstimmung selbst zwischen den Modi "Standard" und "Sport" wählen - weitere Abstufungen sollen per Update folgen. War das Fahrwerk des 90D vorher schon nicht schlecht und für ein amerikanisches Auto relativ straff aber gleichzeitig etwas "gefühllos", hat man mit dem neuen Fahrwerk das Gefühl, ein völlig anderes Auto zu bewegen. In der Standard-Einstellung bügelt das Auto auch Querfugen und Schlaglöcher sehr gut weg und ist deutlich komfortabler ausgelegt, ohne aber mehr zum Wanken zu neigen. Die Einstellung "Sport" ist eher vergleichbar mit dem ursprünglichen Luftfahrwerk, lässt Schläge aber in Kombination mit den 19 Zoll Felgen trotzdem weniger nach innen durch und fühlt sich "verbindlicher" an - schwer zu beschreiben. Auch ist entweder die allgemeine Dämmung deutlich verbessert worden oder das neue Fahrwerk schluckt wirklich so viele Geräusche, dass sich ein spürbar leiseres Fahrgeräusch im Innenraum ergibt.

Neben dem Fahrwerk hat sich auch offensichtlich im Vergleich zum 90D etwas an der Lenkung getan. Konnte man bei diesem nur zwischen "Standard" und "Sport" wählen, kann man nun zwischen drei verschiedenen Modi auswählen. Selbst in der mittleren Standard-Einstellung "Komfort" ist das Lenkgefühl deutlich direkter und verbindlicher als zuvor und zu vergleichen mit dem Lenkgefühl, dass man z.B. bei Audi in der Standard-Einstellung auch hat. Alle Modi konnte ich bisher noch gar nicht genau durchtesten, dazu evtl. später noch Ergänzungen.

Fazit: Neben den Verbesserungen bei der Verarbeitung im Innenraum ist das neue Fahrwerk in Kombination mit der verbesserten Lenkung die größte, positive Überraschung.

Neuer Front-Motor/neuer Akku

Schon auf der Rückfahrt von der Übergabe hat sich gezeigt, dass die Effizienz des Facelift Long Range Raven-Modells im Vergleich zum Facelift 90D spürbar besser ist. Genaue Angaben kann ich dazu noch nicht machen, allerdings wurden selbst auf der Autobahn mal Werte von nur 145Wh/km angezeigt und selbst bei kurzzeitig schnellerer Fahrweise (über 170km/h, mehr war verkehrsbedingt nicht möglich) gingen diese kaum über 250Wh/km hinaus. Hier werde ich noch weitere Erfahrungen ergänzen, wenn sie vorliegen. Der Reichweitengewinn ist durch den neuen Akku im Vergleich beträchtlich, eine 100% Ladung habe ich aber noch nicht durchgeführt, die Angaben dazu kann ich später noch nachreichen.

Der neue Frontmotor ist an sich unauffällig, man merkt keinen Unterschied, außer dass er vielleicht einen Tick leiser ist als zuvor. Die 0,6s bessere Beschleunigung zum 90D konnte ich noch nicht austesten, etwas geändert scheint hingegen die Gaspedalkennlinie zu sein: Das Auto lässt sich sanfter anfahren, man muss für die volle Beschleunigung etwas mehr das Pedal drücken - das fällt zumindest im Vergleich zum 90D auf.

AP1 vs. AP3

Die Kalibrierung bei der ersten Fahrt nach der Übergabe ging sehr schnell von statten und dann war der AP auch schon einsatzbereit. Was ich allerdings gleich vermisst habe: Die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung - ich hoffe, dass das bald wieder per Update nachgeliefert wird. Da wir auch gleich in einen Stau gekommen sind, konnte ich das ACC im Stop&Go testen und konnte da wirklich keinen Unterschied feststellen. Da manche in der Vergangenheit ja davon berichteten, dass das ACC bei den neueren AP-Versionen ruppiger sei, kann ich das zumindest nicht bestätigen - da scheint sich wohl innerhalb der letzten Updates was getan zu haben. Spurführung war auf der Autobahn identisch gut zu AP1, einzig ist das Auto etwas nervöser, wenn sich ein Fahrzeug auf der Nebenspur der Spurmarkierung nähert. Der AP denkt dann wohl, dass es gleich in die eigene Fahrspur einbiegen könnte und macht einen kurzen Bremsruck - anhand des Verhaltens des Spurnachbars konnte ich das allerdings nachvollziehen - sprich "einfach so" kam die Reaktion des AP da nicht. "Navigate on Autopilot" konnte ich auch schon ein bisschen ausprobieren, viel Unterschied bzgl. Spurwechsel gibt's da zum AP1 aber nicht, außer dass er den eben selbstständig vorschlägt und anzeigt, wenn er von hinten sich annähernde Fahrzeuge sieht. In Europa muss man ja noch - anders als in den USA - den Spurwechsel mit dem Blinker bestätigen. Die Abfahrt zum ersten Testladen mit CCS nahm er den Mitfahrern aber dann doch etwas sehr sportlich, weshalb ich vorsichtshalber eingeschritten bin :D - auf weitere Tests und Verbesserungen bin ich gespannt.

Laden

Das Auto war bei Übergabe etwa zu 2/3 voll, Laden wäre zur Rückfahrt nicht notwendig gewesen, allerdings wollte natürlich der neue CCS-Adapter ausprobiert werden. Nach einiger Fahrt nuckelte das Auto dann an einem HPC-Lader auch sogleich mit um die 145kW bei ca. 20% Akkustand, am SuC dann das gleiche Ergebnis. Bis vor ein paar Wochen hätte ich noch gesagt "wow, das kann der 90D nicht", allerdings konnte der das seit dem SuC-Update vor 2 Wochen auch. :eek: Vorteil des LR-Akkus ist aber vermutlich, dass er länger die hohe Ladeleistung halten kann und auch SuC-V3 kompatibel ist, dass dann bei den Raven Model S/X bis zu 200kW erlauben soll. Vorteil also hier für den Raven, wenn sich auch der "alte" 90D bei uns bis zum Schluss gut geschlagen hat.

Und sonst so?

Sonst nix zu bemängeln? Doch: Der Spiegel auf der Beifahrerseite liegt im eingeklappten Zustand leicht an der Zierleiste des Fensters an, das werden wir bei Gelegenheit beheben lassen, ebenso wie ein leichtes Knackgeräusch beim Öffnen der Beifahrertür - ansonsten funktioniert alles so wie es soll, keine Fehlermeldungen, kein Klappern, kein Knarzen. Was gibt's sonst noch zu sagen? Das neue Auto ist trotz deutlich mehr und besserer Ausstattung ca. 17k€ günstiger als der Vorgänger, mit der 0,5%-Regelung kommt noch ein weiterer Vorteil dazu. Im Vergleich zum Model 3 bleibt der größere Stauraum ein wesentlicher Vorteil des Model S. Auch ist der allgemeine Fahrkomfort etwas höher, jetzt vor allem durch das neue Fahrwerk. Wichtig für uns war auch weiterhin die Höhenverstellung der Luftfederung. Interessanterweise wurde mir nach einer Nachtfahrt heute gemeldet, dass das Licht etwas besser sei als beim Vorgänger - das werde ich selbst auch nochmal nachprüfen und Rückmeldung geben.

Fazit

Lohnt sich der Umstieg von einem 85/90D auf ein Raven Long Range? Die Verbesserungen sind an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs deutlich spürbar, bzgl. Fahrwerk und Lenkung könnte man sogar denken, man hätte ein völlig neues Auto, auch die Verarbeitung im Innenraum ist deutlich besser geworden, man merkt wie gesagt, dass Tesla hier eine steile Lernkurve durchläuft. Ein 85/90D ist trotzdem immer noch ein (sehr) gutes Auto (mit dem 90D waren wir in Summe sehr zufrieden, auch im Vergleich zu den Vorgängern von MB und Audi) und der Mitarbeiter bei Tesla bestätigte auch, dass ein 90D mit AP1 und Facelift ein gefragtes Fahrzeug auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist - wer hingegen die finanzielle Möglichkeit hat zu wechseln und es sowieso schon in den Fingern juckt, der sollte sich aber aus meiner Sicht nicht künstlich zurückhalten ;) - auch wenn ich mir sicher bin, dass es bei Tesla auch weiterhin ständige Verbesserungen geben wird, ist ein Model S Raven Long Range schon ein ausgereiftes, schönes Fahrzeug und sicher das beste Model S, das es je gab.

Im Anhang noch ein paar Bilder vom Innenraum...vernünftige Bilder von außen ergänze ich, wenn sie vorliegen. Bei der Übergabe war irgendwie alles andere wichtiger als ein schönes Bild und danach der Hunger zu groß. :p

Und sorry für die Länge...für den ein oder anderen ist es vielleicht aber doch ganz interessant, auch im Hinblick auf anfallende Kaufentscheidungen.

+1
26 weitere Antworten
Ähnliche Themen
26 Antworten

Gratuliere sehr zu dem schönen neuen Auto. Immer gute Fahrt!

Ich werde im Mai nächsten Jahres auch vor der Wahl stehen meinen S 75D einzutauschen. Die Leasingzeit ist zu Ende.

Wenn sich nicht die Dienstwagenversteuerung verändert hätte und ich so beim Neukauf einen nicht so ganz zu unterschätzenden Vorteil hätte, wäre dieser Wagen der 1., den ich aus dem Leasing rauskaufen würde und nach 3 Jahren und 75000 km weiterfahren würde. Jedes andere Auto ist bisher deutlich gealtert und hat sich nach den 3 Jahren anders gefahren. Der Motor wurde lauter, es ging vieles schwergängiger etc. Der Tesla nicht. Der fährt sich, wie am 1 Tag. Außerdem verliere ich freies Supercharging und Autopilotfunktionen, die ich beim neuen teuer bezahlen muss und bei mir noch enthalten waren.

Wie auch immer, ich bin hin und hergerissen zwischen einem neuen Mod. S oder dem Mod. 3, welches mein Bruder inzwischen fährt. Eigentlich brauche ich nicht so ein großes Auto und hier in der Stadt bewegt man das Mod. S wie einen Flugzeugträger im Yachthafen. Der Wendekreis dieses Autos ist schon beachtlich.

Andererseits sind die Langstreckenqualitäten wirklich klasse. Ich komme gerade von einer Reise hier aus Norddeutschland zum Gardasee zurück und bin wieder sehr angetan.

So ganz 100%ig kann ich mich auch noch nicht an den einzigen Zentralmonitor und noch weniger an die überfrachtete Lenkradbedienung des Mod. 3 anfreunden. Da finde ich die Bedienung von Scheibenwischer und vor allem des Autopiloten per Lenkstockhebel irgendwie besser. Man gewöhnt sich aber vielleicht dran.

Ich habe die Entscheidung noch nicht getroffen.

Gruß

toli

Danke @toli68 , mittlerweile ist ja auch schon wieder ein Jahr rum. ;)

Kurzes Zwischenfazit dazu:

Sind weiterhin sehr zufrieden, auch mit dem Verbrauch - der wurde meiner Beobachtung nach durch diverse Updates auch nochmal verbessert, der Wagen ist merkbar sparsamer als der 90D davor - das hat mich schon etwas überrascht.

Probleme: Der Fahrertürgriff blieb im letzten Winter gerne mal beim Einfahren hängen und schnappte dann mit einem lauten "plopp" irgendwann rein - wurde innerhalb einer Stunde im SeC neu eingestellt. Was damals dann auch bemängelt wurde waren Windgeräusche ab über 150km/h an der Beifahrertür, das wurde leider nicht ganz behoben - werde das nochmal mit einer Testfahrt mit einem Techniker zusammen vorführen (selbst wollten die nicht so schnell fahren), sollte an sich kein Problem sein, aber in der aktuellen Situation habe ich dazu eher keine Lust - Reisegeschwindigkeit ist in der Regel sowieso 130-150km/h.

Abgesehen davon keinerlei Probleme bzgl. "Hardware", überzeugt bin ich im Vergleich zum Vorgänger immer noch vom neuen, adaptiven Fahrwerk, der Lenkung und den Fortschritten bei der allgemeinen Qualität im Innenraum - man merkt, dass das Model S "gereift" ist.

Zu deinem "Auswahlproblem":

Wir standen letztes Jahr auch vor der Wahl Model 3 oder nochmal Model S und letztendlich haben Luftfederung und maximale Ladekapazität den Ausschlag gegeben - aber es war schon recht knapp. Tachodisplay oder nicht war für uns kein entscheidender Punkt, aber das ist natürlich subjektiv. Bei "Flugzeugträger im Yachthafen" musste ich lachen :D, der Wendekreis ist tatsächlich der Punkt, den ich auch öfter nervig finde, gerade wenn man zwischendurch auch noch kleinere Fahrzeuge bewegt, gleichzeitig ist das Model S aber auch eine tolle Reiselimo, das sehe ich auch so.

Da das jetzige Fahrzeug wieder geleast ist und somit 2022 zurückgeht, wird's nach jetzigem Stand (die Konkurrenz überzeugt bisher nicht) ein Model Y aus Grünheide, da das den großen Kofferraum des Model S bietet und gleichzeitig etwas kürzer/wendiger ist. Falls das für dich auch eine Option ist, wird das mit Mai aber vermutlich nichts, es soll ja erst ab Juli produziert werden...oder eben doch ein Model 3, wenn du die Testmöglichkeit in der Familie hast ist das ja sehr praktisch. Aber man kann natürlich auch nicht ausschließen, dass Tesla in den nächsten Monaten einen Kracher bzgl. Model S-Auffrischung aus dem Sack lässt (abseits des Plaid-Antriebs im nächsten Herbst)...dann werden die Karten evtl. wieder neu gemischt.

Hoppla, ich hatte gar nicht gesehen, dass der Bericht schon ein Jahr alt ist. Aber danke für die Antwort und die gute Fahrt kann ja auch jetzt nicht schaden.

Zitat:

@toli68 schrieb am 28. September 2020 um 19:12:01 Uhr:

Hoppla, ich hatte gar nicht gesehen, dass der Bericht schon ein Jahr alt ist. Aber danke für die Antwort und die gute Fahrt kann ja auch jetzt nicht schaden.

Trotzdem interessant dass Du Deine Infos geteilt hast. Ich befinde mich exakt in derselben Situation wie Du nur quasi 1 Jahr dahinter. Was das Rauskaufen angeht hält Tesla sich auf allen Kanälen bedeckt. Ich hätte den Deal gerne vor Ablauf der geleasten KM gefixt, da ich bei einer Kaufzusage nicht mehr an die max. KM gebunden bin oder anders gesagt ich den (Rest)Wert ohnehin vollständig zu meinen Lasten übernehme.

Ohne eine verbindliche Zusage ist das Kleingedruckte leider zu riskant wenn man es auf die Goldwaage legt. Sprich ich müsste die Mehr-KM bezahlen, habe aber keine Option das Auto zu behalten.

Kommunikation mit Tesla ist irgendwie immer schwierig, leider..

Aber Leasing machst du ja nicht mit Tesla, sondern mit der Bank. Ist denen nicht egal wenn du paar Monate drüber kommst zu gleichen Konditionen?

Versuch mal irgendwas mit der Santander zu verhandeln. Viel Spaß dabei ....

Ja da hab ich schon was gehört. Bei uns ist Raiffeisenbank der Ansprechpartner. Wobei die Ärztebank im Leasing unwesentlich teurer gewesen wäre. Kann ich mir vorstellen, dass sich mit beiden reden lässt.

Zitat:

@Glyzard schrieb am 29. September 2020 um 08:51:24 Uhr:

Aber Leasing machst du ja nicht mit Tesla, sondern mit der Bank. Ist denen nicht egal wenn du paar Monate drüber kommst zu gleichen Konditionen?

Die Santander Bank ist nur Durchlauferhitzer und hat schriftlich alle Verantwortlichkeit an Tesla delegiert mit der Bitte meine Fragen dort zu klären. Alle Versuche bei Tesla bzgl. Vertragsdetails etwas zu klären sind telefonisch, schriftlich als auch persönlich vor Ort gescheitert. Alle Tesla-Leute sind nett, aber man kommt zu keinem Ergebnis. Vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal im neuen SeC in München, dort arbeitet komplett "neues" Personal :D

Ja die ham einen ordentliche Verbrauch beim Personal. Ist ja auch immer suspekt was Druck und Arbeitsbedingungen angeht. In Salzburg soll der Chefmechaniker seit Beginn dabei sein. Zumindest da hat man dann Kontinuität.

Ich habe mein MS finanziert, nicht geleast. Und mir geht es wie @toli68 : Das Auto ist nach zwei Jahren technisch auf dem aktuellen Stand, dank FSD-Computer und CCS-Retrofit. Meine Daimler-Modellwechsel wurden mit steigenem Alter (oder gab es doch einen anderen Parameter...?) immer kürzer, auch, weil die Technik stets aktualisiert werden sollte. Das bietet mit mein Tesla etwa alle 4 Wochen OTA!!

Also werde ich noch ein bisschen dieses schöne, große Auto fahren, und dann gibt es den Sprung ins MY aus Grünheide, da sehe ich mich mit @ballex in einem Boot! Und natürlich mit allen Features, die Elon am Battery Day verkündet hat, denn ich bin mir sicher, das genau diese Produktions-Revolution dort eingebaut werden wird. Er wird nicht die alte Technik für ein paar Monate installieren lassen, und dann die ganze Giga4 umbauen, zumal die neue Technologie ja auch jede Menge Einsparpotential hat. Also wird's das europäische MY vom ersten Tag an mit den 4680er Zellen und den Gußteilen geben! Ich genieße das "alte" MS und freue mich auf das - dann ausgereifte - MY in 3-4 Jahren.

Zitat:

Die 0,6s bessere Beschleunigung zum 90D konnte ich noch nicht austesten, etwas geändert scheint hingegen die Gaspedalkennlinie zu sein: Das Auto lässt sich sanfter anfahren, man muss für die volle Beschleunigung etwas mehr das Pedal drücken - das fällt zumindest im Vergleich zum 90D auf.

Hallo,

kannst du vielleicht zu der etwas besseren Beschleunigung (zumindest auf dem Papier) sagen? Ist das deutlich spürbar? Gerade auf der Autobahn würde mich interessieren ob sich der vermeintliche Leistungsvorteil auswirkt?

Danke & Liebe Grüsse

Attila

Hallo @avirag ,

hm, also ich würde sagen, dass es nicht deutlich spürbar ist...der 90D hat super beschleunigt, der LR tut es jetzt auch...und nachgemessen hab ich die 0,6s Unterschied nicht. ;) Was im direkten Vergleich wirklich mehr aufgefallen ist, ist die geänderte Pedalkennlinie - man muss beim Neuen deutlich mehr Pedalweg zurücklegen, um auf die gleiche Beschleunigung zu kommen - das ist aber reine Gewöhnungssache und im Alltag finde ich es positiv.

Wer von einem 90D kommt und spürbar (noch) mehr Leistung haben möchte, muss wohl zum Performance greifen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Tesla
  5. Tesla Model S und Model X
  6. Umstieg vom Model S 90D auf das Model S Raven Long Range