Tuning W12 .... gibt es das ?
Hallo alle zusammen.
Mich würde interessieren ob es für den W12 Bj. 2007 450PS eine tuning Möglichkeit gibt ? Also ich meine chiptuning. Keine große Umbauten oder andere Auspuffanlage. Habe mal nachgegoogelt aber nicht wirklich was gefunden. Glaube das aus dem Motor mehr rauszuholen ist als das was er hat. Er zuckelt so ja wunderbar los aber sein Gewicht von über 2 Tonnen macht sich schon bemerkbar. Ich liebe das Originale und deshalb möchte ich nichts verbauen was ihn optisch verändern würde und es muss natürlich Straßen zugelassen sein. Wenn jemand einen Tipp hat wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße an alle
60 Antworten
Zitat:
@thommy2203 schrieb am 15. Mai 2019 um 23:18:25 Uhr:
Meiner Meinung nach sind 50 PS schon okay aber glaubt mir nach spätestens einem halben Jahr müssen es dann 550 oder gar 600 PS sein.
Das dürfte problematisch werden.
Im Audi A8 D4 wurde der W12 Saugermotor mit 6.3L Hubraum noch 2017 angeboten, mit 500 PS und 625 NM. Das bedeutet die Reserven im Konzept des frei atmenden Motors sind so gut wie keine mehr vorhanden. Vielleicht Auspuff, vielleicht Nockenwellen, Vielleicht Einsaugtrakt optimieren. Mehr ist offensichtlich nicht drin.
Wenn du über die Größenordnung 600 PS laut denkst brauchst Du aber ein ziemlich dickes Scheckheft. Du brauchst einen guten Schrauber, viel Fantasie und einen bereits verschrotteten Bentley. Vom Bentley transplantierst Du dann den Motor, die Bremsen sowie das Getriebe. Zum Problem wird aber die Lüftung des Motorraums: die Turbolader und die Ladeluftkühler sind im Phaeton Sauger W12 nicht vorhanden. Du brauchst die LLKs mit Frischluft von Außen zu kühlen und ebenso die Wärme die die Turbos abgeben nach außen zu befördern. Das bedeutet schneiden, flexen und lackieren im Bereich des Vorderwagens. Und beim W12 ist es bereits ohne zusätzliche Bauteile verdammt eng unter der Haube. Ob Du das Gesamtpaket dann thermisch unter Kontrolle bekommst wage ich zu bezweifeln. Deswegen macht das auch keiner der bei Sinnen ist. Probieren darfst Du es trotzdem, nun zu.
Sollte es wirklich schräg werden würde ich über den V12 Diesel aus dem alten Q7 nachdenken. Der Motor verlangt vermutlich dann gleich 2 Powerdomes weil sonst die Motorhaube sich nicht schließen lässt, der Motorraum müsste vermutlich verlängert werden da der V12 wesentlich länger als der W12 ist, das Getriebe müsste nach hinten verlegt werden, der Allrad wäre dann in Gefahr, die Fahrgastzelle wäre dann unten in der Mitte neu zu entwickeln. Des Gewichts auf der Vorderachse wegen sowie des fehlenden Antriebes, der auf der VA nicht mehr vorhanden ist müsste die Vorderachse neu entwickelt werden. Das allerdings hätte auch einen Vorteil: die nicht mehr angetriebene Achse würde den Wendekreis spürbar reduzieren. Sollte es Bedenken wegen der Fahrbarkeit des Phaetons geben (ich hätte welche an Deiner Stelle gehabt, der V12 Diesel ist sauschwer) würde ich das Getriebe ganz nach Hinten verlegen und den Phaeton mit Transaxle ausstatten. Dann ist der Tank neu zu entwickeln, zugegeben.
Unter dem Strich hättest Du ein hinterradgetriebenes Monster mit der Basisleistung von 500PS und 1000NM bekommen das durch die Ladedrucksteigerung locker um 30% zulegen könnte. Kostenpunkt würde ich auf 500k bis 750k € schätzen, Zulassung nicht garantiert, Bauzeit um die 2 Jahre für 3 Leute nachdem all die Teile organisiert wurden. Ohne Garantie dass das Monster fahrbar ist und thermisch gezähmt bleibt.
Hättest Du allerdings sagen wir um die 3 Mio € locker gemacht und vielleicht 5 Jahre gewartet, würde ungefähr der dritte Prototyp es durch die Zulassung mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schaffen. Denn das ist nur ein Autobau und keine Hexerei.
Der feine Unterschied: kein Tuning mehr sondern ein Autobau per excellance. Und mit solchen Eckdaten (V12, um 700 PS, um 1300 NM, Hinterradantrieb, Transaxle) würde es locker reichen um das Produkt "Horch" nennen zu dürfen.
Auf Deine Frage zurück: "gibt es das ?" lautet die Antwort zur Zeit: "nein, noch nicht". Wenn Du aber es haben willst und das auf dem Markt nicht bekommst dann kannst Du das selbst bauen oder es in Auftrag geben.
Zitat:
@Subseven7 schrieb am 17. Mai 2019 um 11:20:05 Uhr:
Jap...der W12 bietet nicht viele Reserven, was Leistungssteigerung angeht. Bei meinen Recherchen gab es von diversen Firmen immer nur ein Paket mit den gleichen relativ geringen Steigerungen. Mehr geht halt nicht, um das ganze noch in einem vernünftigen Preisrahmen zu halten.
Also ich habe auf der Seite von MTM mal von einem Kundenauftrag gelesen, der den W12 mit vier Turbos aufmotzt (1000PS, 1200Nm). Wie teuer das wohl gewesen sein mag, stand nicht dabei, dürfte aber nicht gerade ein Schnäppchen gewesen sein.
Man sieht auch an den HGP Tunings, das Tunings von Sauger auf Turbo durchaus machbar sind. Da haben die mittlerweile einige Erfahrung. Aber bisher nicht beim W12. Der dürfte stückzahltechnisch einfach zu uninteressant sein. Schon die V6 Umbauten haben einen stattlichen Preis, der angesichts des getriebenen Aufwands aber verständlich ist (und wir reden hier von einem Volumen-Zielmarkt, also Golf+A3+Passat).
Unterm Strich: man müsste zumindest mal einen Vergleich von alter und neuer Drehmomentkurve sehen, um die Steigerung von 560Nm auf 615Nm einordnen zu können. Es ist ja nicht so, daß überall 55Nm mehr sind, sondern vermutlich irgendwo im Bereich des derzeitigen Drehmoment Plateaus, welches gewiss eine gewollte Bügelung per SW ist, stattfinden. Man büßt also den charakteristischen Gummiband Effekt zugunsten eines irgendwo liegenden Peaks ein. Ob es das wirklich bringt?
MfG
Das können dir die Leute beantworten, die das haben machen lassen. 😉
Drehmomentkurven sind hier bei dieser „geringen“ Steigerung eher uninteressant. Viel mehr kommt es auf das Gefühl des Fahrers an, der seinen Phaeton schon viele Jahre regelmäßig fährt und die subjektive „Gefühlsleistungskurve“ kennt. Sie werden dir berichten, dass es einen Unterschied macht. Zumindest wurde das von mehreren unabhängig mir gegenüber berichtet.
Zwar nicht beim Phaeton, aber andren Autos davor habe ich eine noch geringere Steigerung, als hier zur Debatte steht, zu spüren bekommen. Natürlich relativiert sich das beim Phaeton ein Stück weit aufgrund des Gewichts.
Als gutes Beispiel nehmen wir die Werksseitige Steigerung der Phaetonreihe von anfänglich 420 auf 450 PS. Wenn wirklich absolut, unter Berücksichtigung des gleichen Gewichts, kein positiver Effekt das Resultat gewesen wäre, hätte man es ja genau alles so lassen können. 😉
Zum 1000 PS Umbau...na klar, nach oben ist immer alles offen. Alles eine Frage des Geldes. Daher meinte ich ja auch „um das ganze in einem vernünftigen Preisrahmen zu halten“. Man muss bedenken, dass bei der Gewinnung von mehr Leistung der Preis nicht exponentiell steigt. Wenn man also für 30 PS mehr 700 Euro zahlt, dann zahlt man keine 1400 Euro für 60 PS, sondern über 2000 Euro. Nur als Beispiel. Da will ich wirklich nicht wissen, was 1000 PS preislich bedeuten. 😁 Da muss Jemand seinen Phaeton aber auch sehr lieben. Für dieses Upgrad gibt es preislich sicherlich von Haus aus andere Sportwagen mit mehr Leistung als der Phaeton 😎
Vorübergehend geschlossen.
EDIT:
Wieder offen. OT wurde entfernt (der ein- oder andere On Topic dazwischen fiel dem Wischmop zum Opfer). Das Thema lautet wie....? 😉
Gruß
Polmaster
MT-Moderation
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Zitat:
@A346 schrieb am 17. Mai 2019 um 09:36:50 Uhr:
muze1,empfiehlst Du diesen Tuner aus eigener Erfahrung?
LG
Udo
Ja, sonst hätte ich diese Firma nicht empfohlen, habe da schon div. BMW 7er+8er "tunen" lassen.
Hatte auch vor den V8 Phaeton dort ändern zu lassen, weil dem Motor grad von unten heraus mehr NM gut tun würde, aber da ich noch nen 745d habe, reicht mir dessen Drehmoment voll aus.
Zitat:
@Subseven7 schrieb am 17. Mai 2019 um 12:05:22 Uhr:
Das können dir die Leute beantworten, die das haben machen lassen. 😉
Naja, ich kenne leider keinen W12 Fahrer, der das hätte machen lassen. Auch hier im Forum nicht, leider.
Zitat:
Drehmomentkurven sind hier bei dieser „geringen“ Steigerung eher uninteressant. Viel mehr kommt es auf das Gefühl des Fahrers an, der seinen Phaeton schon viele Jahre regelmäßig fährt und die subjektive „Gefühlsleistungskurve“ kennt. Sie werden dir berichten, dass es einen Unterschied macht. Zumindest wurde das von mehreren unabhängig mir gegenüber berichtet.
Das die uninteressant sind, sehe ich nicht so. Das ist wenigstens etwas, was man konkret greifen kann. Mit ein wenig Erfahrung, kann man sich auch etwas darunter vorstellen. Mal ein Beispiel: 50Nm, die über einen Großteil des Drehzahlbandes hinweg überall mehr sind - das wäre schon gut. Ich befürchte aber im Falle unseres W12, daß man nur die vom Hersteller absichtlich im Interesse eines gleichmäßigen Beschleunigungserlebnisses zurück genommenen Teile "freigibt". Wer schnomal die Drehmomentkurve des W12 gesehen hat, dem ist klar, daß die ein total Sauger untypisches breites Drehmomentplateau hat. Ließe man den Motor hier, wie er "natürlich" könnte, dann hätte er nominell ein höheres Drehmoment - aber eben nur als Peak irgendwo da, wo heute das Plateau ist. Sowas würde ich nicht wollen, weil es den Charakter des Phaeton-W12 zu sehr verändern würde.
Zitat:
…
Als gutes Beispiel nehmen wir die Werksseitige Steigerung der Phaetonreihe von anfänglich 420 auf 450 PS. Wenn wirklich absolut, unter Berücksichtigung des gleichen Gewichts, kein positiver Effekt das Resultat gewesen wäre, hätte man es ja genau alles so lassen können. 😉
...
Das wurde aber auch mit etlichen baulichen Maßnahmen erreicht. Das war kein typisches "Chiptuning", wenngleich auch an den Kennfeldern gearbeitet wurde. Läßt sich also mit dem puren Chiptuning, um das es hier ja in erster Linie geht, kaum vergleichen.
Oder anders gesagt: Die 30PS und 10Nm, die seinerzeit ab Werk dazu kamen, nehmen sich auf dem Papier läppisch aus. Aber ich hatte den alten und habe den neueren - und dazwischen liegen Welten. Das macht sich vor allem im Ansprechverhalten und unterem bis mittlerem Drehzahlbereich (Teillast) bemerkbar. Im Kontrast dazu hatte ich bei meinem ersten Golf 4 eine rein gechipte Leistungssteigerung von 150 auf 210 PS. Die war absolut und prozentual auf dem Papier beeindruckender - in der Praxis aber kaum zu spüren. Erst beim nächsten Golf 4, gesteigert von 150 auf 225 PS gings richtig zur Sache - da wurde aber auch HW geändert (Turbos, Luftfilter, Abgasanlage).
Ok, eine Probefahrt wäre natürlich toll, aber wie viele Phaeton-W12 fahren so rum - und wie viele davon mit so einem Tuning? Das dürfte eine eher homöopathische Anzahl sein.
Aber lassen wir es. Ich bin ja bei Dir, daß auch beim W12 eine Leistungssteigerung nie schaden kann, aber man sollte sie schon deutlich im Alltag spüren können - sonst tun einem die 2k Euro im Nachhinein leid. Ich würde mir mit einer Entscheidung deutlich leichter tun, wenn ich das Meßprotokoll von so einer Leistungssteigerung mit vorher-nachher Vergleich hätte.
MfG